Nissan Qashqai: Erste Fahrt
Dieser Nissan spart zum Wohl der Kunden
Der erste Nissan Qashqai erfand ein neues Segment, der neue sagt: "Weiter so". Was die zweite Generation besser kann? Vor allem sparen.
Madrid - Ein komischer Name, den niemand buchstabieren kann, ein seltsamer Mix aus Kompaktklasse und SUV light. Der Qashqai hätte 2006 ein Schuss in den Ofen werden können, aber tatsächlich schoss er durch die Decke. 1,5 Millionen Qashqai fahren mittlerweile durch Europa, das Auto ist Nissans Umsatzgarant.
War der erste Qashqai mutig, setzt der neue auf "Weiter so". Knapp fünf Zentimeter länger ist er, flacher und breiter. Aber im Kern ist er das gleiche Auto: Hohe Sitzposition mit Platz für die Familie.
Außen frischer, innen netter
Von außen erkennt den Qashqai weiterhin jeder, von innen erkennt man: Nissan tut seinen Kunden Gutes. Die Kunststoffe sind feiner, der Klavierlack glänzt und die Stoffe sind schöner. Vorn wie hinten sitzt man bestens und fühlt sich gleich viel wohler.Der Kofferraum ist mit 430 Liter etwas größer als beim Vorgänger (410 Liter). Allerdings sind darin die Staufächer unter dem doppelten Boden eingerechnet. Der für sperrige Ladung nutzbare Raum schrumpft dadurch gefühlt sogar etwas. Eine dritte Sitzreihe (oder den riesigen Laderaum der bisherigen Langversion) gibt es künftig nur noch im größeren X-Trail.
Nissan spart sich verschiebbare Rückbänke, verstellbare Rücklehnen oder Einzelsitze. Fürs Gepäck gibt es einen doppelten Ladeboden und eine umlegbare, im Verhältnis 60:40 geteilte Lehne. Das spart Geld und beim Geld glänzt der Qashqai.
Stabil und sicher
Bei unserer Testfahrt sorgt der Qashqai nach wenigen Metern für das erste Aha-Erlebnis: Dank der serienmäßigen "Chassis Control" fährt er so sicher, wank- und schwankarm, wie es in dieser Preisklasse nur wenige Hochbeiner können. Das System arbeitet ähnlich wie das ESP: Automatische Bremseingriffe verbessern die Spurtreue und die Kurvenlage und reduzieren Karosseriebewegungen auf unebener Strecke.
Bei hohen Geschwindigkeiten pfeift SUV-typisch der Fahrtwind.Bei Fehlern des Fahrers helfen die elektronischen Assistenten. Sie zeigen Nissans Reaktion auf die Kritik am trägen Spurhalte-Assistenten im Note: Im Qashqai piepst es eher mehr als zu wenig. Dies sowie Notbremsassistent, Verkehrszeichen-Erkennung und Fernlicht-Assistent gibt es serienmäßig in der Ausstattung Acenta. Es ist die meistverkaufte.
Die Motoren
Investiert hat Nissan in den Verbrauch seiner Motoren. Laut Datenblatt schluckt ein Qashqai zwischen 3,8 (1.5 Dci) und 5,6 Liter (1.2 Dig-T) Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer. Auf unserer Fahrt ermittelte der Bordcomputer für jeden der drei Motoren einen Verbrauch zwischen fünf und sechs Litern. Ein Klassewert für ein familientaugliches SUV. Blöd nur, dass noch kein Motor Euro 6 erfüllt.
Trotz der Sparsamkeit genügt die Leistung für gelegentlichen Spaß. Das klappt sogar mit der CVT-Automatik (nur beim 1.6er Diesel). Das manuelle Getriebe lässt sich weich schalten.
Preise und Ausstattung
Das Beste kommt zum Schluss, dabei ist es für viele der Anfang auf dem Weg zum Qashqai. Es ist der Preis, der wie bisher bei knapp 20.000 Euro liegt. Die schon umfassende Acenta-Ausstattung kostet knapp 3.000 Euro Aufpreis.
Damit ist der Qashqai weiterhin etwa 5.000 Euro billiger als VW Tiguan, Toyota Rav4 oder Ford Kuga und besser ausgestattet als die preislich vergleichbare Konkurrenz von Hyundai und Kia.
War noch was? Ja, der Allradantrieb. Gibt es im Qashqai ab 28.900 Euro. Ein 150-PS-Benziner folgt im Sommer.
Technische Daten: Nissan Qashqai
Der Benziner
- Motor: 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner
- Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
- Leistung: 115 PS (85 kW)
- Drehmoment: 190 Nm max.
- Verbrauch: 5,6 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 129 g/km
- 0 – 100 km/h: 10, 9 s
- Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,38 x 1,1,81 x 1,59
- Radstand: 2,65 m
- Leergewicht inklusive Fahrer: 1.318 kg
- Kofferraum: 430-1.585 l
- Grundpreis: 19.940 Euro
- Marktstart: Februar 2014
Der große Diesel
- Motor: 1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel
- Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe (CVT-Automatik)
- Leistung: 130 PS (96 kW)
- Drehmoment: 320 Nm max.
- Verbrauch: 4,4 (4,6) l/100 km (NEFZ)
- CO2: 115 (119) g/km
- 0 – 100 km/h: 9,9 (11,1) s
- Höchstgeschwindigkeit: 190 (183) km/h
- Leergewicht inklusive Fahrer: 1.419 (1.461) kg
- Grundpreis: 26.900 Euro
- Marktstart: Februar 2014
Fuer einen SUV klingt das ganze echt interessant, sparsam, viel Platz und guenstig, welcher Kombi verbraucht eigentlich bei aehnlichen Daten weniger? Als eigentlicher SUV Gegner sehe ich hier wenig, was ich eigentlich an SUVs so negativ finde.
Power und Sportlichkeit gibts ja eh woanders, Gelaendefaehigkeit auch, also warum keinen SparSUV mit kleinem Motor, wenn er damit im Endeffekt auch keine Nachteile gegenueber Mamas Alltagskombi hat.
Guter Artikel
Nicht zu vergessen die hohen Rabatte. Das sind wir dann quasi auf Golf-Niveau.
Toyota Auris TS Hybrid 😉 größerer Kofferraum bei ebenfalls ca. 5 Litern (Benzin-)Verbrauch.
Gegenfrage: Warum den Spar-SUV holen, wenn man für das gleiche oder weniger Geld einen ebenso guten Kombi ohne Nachteile gegenüber dem Spar-SUV haben kann?
Gefällt mir, edlich ist auch das Cockpit erwachsen.
Eine CVT-Automatic im Diesel mit Allrad geht aber gar nicht. Beim neuen Toyota ist CVT wenigstens auf den Benziner beschränkt, Diesel aber mit Wandler-Automat.
Ich fahre zwar keinen SUV, darf aber vielleicht trotzdem einige Anmerkungen machen😆
Optisch gelungen, gerade der Innenraum hat deutlich zugelegt.
Was mich noch nicht überzeugt;
warum keine stärkeren Motoren ?
warum nicht 200 oder mehr PS ?
Gibt es woanders doch auch, z.b. Kuga !
Guter Bericht. Auch die Verweise,
- dass keiner der Motoren bisher EU6 erfüllt
- und beim Kofferraum die unteren Fächer mitgerechnet werden
finde ich gut. Was fehlt ist das Tankvolumen. Diese Angabe wird immer wichtiger, weil offensichtlich der Trend einzieht, dass am Tankvolumen gespart wird, um möglichst viel Gewichtseinsparungen darstellen zu können.
Am interessanten dürfte wahrscheinlich der kommende 1,6l Benziner mit 150 PS werden, der ja auch im kommenden Mercedes GLA einziehen wird und der dann auch EU6 erfüllen soll.
gefällt mir sehr gut, schönes design, innen wie außen. kofferraum wäre mir nur etwas zu klein und ein stärkerer diesel müsste im angebot sein mit 150ps aufwärts.
... was möglicherweise auch daran liegen könnte, dass er mit 1,59 m einfach nicht mehr hoch, bzw. hochbeinig ist. Wenn die Zahl stimmt, überragt ihn sein Vorgänger - und ein RAV sogar immerhin um gute 10 cm.
Optisch nicht übel, wobei ich das Facelift des Vorgängers eh als Verschlimmbesserung wahrgenommen habe, dagegen ist es ein großer Fortschritt. Das Armaturenbrett scheint vom Suzuki Kizashi übernommen, was aber mangels dessen Verbreitung kaum jemandem auffallen dürfte.
Wieso größerer Motor? Den Zwoliter wollte im Vorgänger doch schon kaum jemand haben, und nach Versionen mit Allradantrieb musste man auch mit der Lupe suchen. Zugegeben, das wird in direktem Zusammenhang mit der Aufpreisgestaltung stehen, ähnlich wie beim Juke: Allrad nur in Verbindung mit Topmotorisierung und -Ausstattung, in dem Fall dann 10000 Euro über Grundpreis.
Gruß
Derk
Im Kuga sind die stärksten in Deutschland verfügbaren Motoren, der 1.6er Benziner mir 182PS und der 2.0er Diesel mit 163PS.
Bei den Amis gibt es auch noch den 2.0er Benziner mit 250PS.
Täusche ich mich oder ist 130 PS aus nem 1.6er Diesel nicht etwas viel Leistung für den kleinen Hubraum?
Quelle!?
Eher andersrum wird es sein, wird sich dann wohl eher um einen bereits bewährten Daimler Motor handeln, der in einen Renault/Nissan kommt - M270DE16AL - 1,6er Direkteinspritzer-Turbo mit 122 oder auch 156PS.
Heutzutage sind 100PS/L auch beim Diesel kein Problem mehr. Der kleine Hubraum sorgt für wenig innere Reibung und damit eine völlig unerhebliche Winzigkeit weniger Verbrauch und das auch nur auf der Normrunde aber andererseits sorgt er auch dafür, dass der Motor trotz immer besserer Technik doch noch irgenwann den Geist aufgibt. Letzteres könne man bei einem 2.2-Liter gleicher Leistung heute nicht mehr gewährleisten und das wäre schlecht für Umsatz und Gewinn. 😉
da hält die Bremse nicht sonderlich lange, oder? Das wäre der Einzige Kritikpunkt aus meiner Sicht, denn stärkere Motoren kommen bestimmt noch. Optik und Haptik sind besonders Innen angenehm verbessert worden. Das "Update" ist sehr sehr gut gelungen 😊