Opel Adam: Fahrbericht, technische Daten, Ausstattung

Dieses Auto lässt Opel lachen

Björn Tolksdorf

verfasst am Fri Nov 09 12:06:47 CET 2012

Vom Lifestyle-Blitz getroffen: Opel erfindet für den Adam eine neue Sprache mit Jam, Slam und Glam. Mit dem Adam erfindet sich Opel auch selbst ein Stückchen neu, findet MOTOR-TALK Redakteur Björn Tolksdorf.

Mit dem Adam entdeckt Opel ein neues Konzept: Leichtigkeit und Spaß.
Quelle: General Motors

Berlin - Der Adam ist ganz anders als Opel in unseren Köpfen. Hippe, urbane Menschen sollen ihn kaufen. Die suchen auch andere: Audi mit dem A1, oder Fiat mit dem 500. Beide schick und bunt – aber Adam kann viel bunter. So bunt Du willst, sagt Opel, und duzt Dich. Ein Baukasten-System, ein Ikea-Auto.

Multimedia und Zusatzpakete

Kein Hipster ohne Smartphone. Im Opel Adam braucht er es auch: Opel verkauft nur einen Touchscreen mit Radio. Mit Deinem Handy ist es ein Navi, sagt Opel – clever, und 300 Euro günstig. Gegen Aufpreis gibt es im Adam fast alles, z. B. Tempomat, Totwinkelwarner, Einparkautomat, Fahrradträger.

Der Opel Adam steht auf 15-18 Zoll großen Rädern und ist ein munteres Kerlchen.
Quelle: General Motors
Die nächste Überraschung: Der Qualitätseindruck. Bei Opel meistens „ok“, hier: Toll, wirklich „Premium“. Wo sind die vielen Opel-Knöpfe? Weg. Opel hat aufgeräumt. Platznehmen auf den angenehm straffen Sitzen; Raumgefühl und Ergonomie vorn sind prima.

Opels Adam sieht neu, mutig, peppig aus – und er ist es auch. Einen blau-weißen Dachhimmel verkauft nicht mal BMW, einen Sternenhimmel sonst nur Rolls-Royce. Beides zusammen gibt es nur bei Opel. All die schönen und nützlichen Gimmicks sind in der Basisversion leider nicht lieferbar.

Man kann den Adam guten Gewissens einen 2+2 Sitzer nennen: Hinten ist es eng, die Radkästen schränken die Sitzbreite ein. Schade: Wieder eine Hutablage, die nicht automatisch schließt. Warum spart Opel bei diesem tollen Innenraum ausgerechnet am Gummiband? Der Kofferraum ist tief und schmal, mit hoher Ladekante; Mit dem Infinity-Soundsystem (400 Euro) schrumpft er auf unter 100 Liter.

Fahrkomfort & Motor

Der Adam fährt sich, trotz Corsa-Plattform, wirklich anders und sieht nicht nur anders aus. Die leichtgängige, aber nicht substanzlose Schaltung erfreut mit kurzen Wegen, die Lenkung arbeitet präzise und direkt. Und sie kann den Fiat-500-Trick: Auf Knopfdruck wird sie unpräzise, dafür aber Ein-Finger-leichtgängig.

Variationen ohne Ende: Wer es bunt mag, kann den Konfigurator als Spielwiese benutzen.
Quelle: General Motors
Die C-Säule schränkt die Übersicht nach hinten drastisch ein. Das erfordert beim Rangieren äußerste Vorsicht. Eine Rückfahrkamera fehlt in der Ausstattungsliste.

Das Fahrwerk fährt sportlich direkt; der Antrieb nicht. Dem 87-PS-Sauger fehlt Drehmoment und Elastizität. Im Stadtverkehr ist der Motor aber akzeptabel, und mit 5,7 Liter/100 km (Bordcomputer) sehr sparsam. Trotzdem weiß Opel, dass der Adam moderne Motoren braucht: Ein Einliter-Dreizylinder und ein 1,4 Liter-Vierzylinder mit Turbo und Direkteinspritzung folgen.

Das Fazit

Gelingt Opel der Imagetransfer vom Adam auf die Marke? Die Markteinordnung passt: Preislich auf dem Niveau des Fiat 500, qualitativ, technisch und fahrdynamisch aber klar besser. Der größere Audi A1 liegt (in der Basisversion) in Reichweite - eines voll ausgestatteten Adam.

Opel hat seinen „Lifestyle-City-Flitzer“ konsequent und hochwertig durchdekliniert. Und ganz nebenbei eine neue Leichtigkeit entdeckt. Einige praktische Defizite musst Du dafür in Kauf nehmen; praktisch sind Kombis, der Adam macht Spaß.

Beeindruckender Baukasten: 12 Farben, drei Dachfarben, 31 Designs außen; innen vier Grundfarben, 15 Sitzdesigns, 19 Dekore, sechs Folien.
Quelle: General Motors
Der Opel Adam steht auf 15-18 Zoll großen Rädern und ist ein munteres Kerlchen.
Quelle: General Motors
Opel rechnet beim Adam mit 80 Prozent Privatkäufern. Hauptkonkurrenten: Fiat 500, Citroen DS3, Mini, Audi A1
Quelle: General Motors
Qualitativ gelingt Opel mit dem Adam der Sprung in eine neue Liga.
Quelle: General Motors
Schon in der Basisversion gibt es City-Modus, Berganfahrhilfe, Schaltempfehlung und elektrisch verstellbare Außenspiegel
Quelle: General Motors
Auf kurvigen Landstraßen macht der Adam richtig Spaß; die Fahrwerksabstimmung ist gelungen.
Quelle: General Motors
Opel Adam
Quelle: General Motors
Flexfix-Fahrradträger: Jetzt auch im Kleinstwagen erhältlich.
Quelle: General Motors
Opel Adam-Cockpit: Aufgeräumt und hochwertig. Die Dekore lassen sich jederzeit auswechseln.
Quelle: MOTOR-TALK
Opel Adam-Cockpit: Aufgeräumt und hochwertig
Quelle: General Motors
Unter der Motorhaube: Sparsamer Sauger, der gern elastischer sein dürfte
Quelle: General Motors
Blau-weißer Himmel im Opel Adam: Da guckst Du, BMW.
Quelle: General Motors
Das Cockpit ist sehr stimmig, auch Dank der zurückhaltend dimensionierten Mittelkonsole.
Quelle: General Motors
Wo sind sie denn hin, all die vielen Opel-Knöpfe?
Quelle: General Motors
Ein vollwertiger Viersitzer ist der Adam leider nicht.
Quelle: MOTOR-TALK
Der Kofferraum fasst 170 gut nutzbare Liter, allerdings muss die Fracht tief hineingesenkt werden.
Quelle: General Motors
Mit dem Infinity-Soundsystem ist vom Frachtabteil kaum noch etwas übrig.
Quelle: MOTOR-TALK
Die C-Säule stellt beim Rangieren ein echtes Sichthindernis dar.
Quelle: MOTOR-TALK
Sogar der Schlüssel ist ein optisches Highlight.
Quelle: MOTOR-TALK
Intellilink: Wozu ein vollwertiges Navi kaufen, wenn man ein Smartphone hat.
Quelle: General Motors
Variationen ohne Ende: Wer es bunt mag, kann den Konfigurator als Spielwiese benutzen.
Quelle: General Motors
Auf dem Parkplatz findet sich der kleine Stadtflitzer gut zurecht.
Quelle: MOTOR-TALK
Die Chromspange gibt es auch in bunt; ein Schnäppchen für 80 Euro.
Quelle: MOTOR-TALK
Von außen schick: Die breite C-Säule mit dem Adam-Logo.
Quelle: MOTOR-TALK
multi-farbige Augen: Adam macht den David Bowie.
Quelle: MOTOR-TALK
Opel Adam
Quelle: MOTOR-TALK
Opel Adam
Quelle: MOTOR-TALK