BMW fördert Aufbau von IT-Kompetenzen bei eigenen Ingenieuren
Diplomierte Schrauber sollen künftig programmieren
Die Digitalisierung wird die Automobilbranche verändern. Um den wachsenden Bedarf an Mitarbeitern mit IT-Wissen zu decken, will BMW seine Ingenieure fortbilden.
München - BMW-Chef Harald Krüger will seine Maschinenbau-Ingenieure noch einmal zur Uni schicken, um sie fit zu machen für die Digitalisierung. Der Autohersteller werde den Ingenieuren Aufbaustudiengänge ermöglichen, in denen sie IT-Kompetenzen erwerben können, sagte Krüger dem "Spiegel".
Der technologische Wandel werde die ganze Autoindustrie vor Herausforderungen stellen: "Wer keine nachhaltige und digital vernetzte Mobilität anbieten kann, wird sich schwer tun, die Transformation zu überleben." Dies habe auch Auswirkungen auf die Beschäftigung. "Es werden Arbeitsplätze verschwinden, aber durch den Wandel werden auch neue Jobs hinzukommen, die mehr mit Software zu tun haben als mit Hardware." Vor wenigen Wochen hatte BMW bereits angekündigt, noch in diesem Jahr 500 IT-Experten einstellen zu wollen.
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Einerseits gut, dass die Leute nicht einfach ersetzt werden, obwohl sie sich wahrscheinlich jahrelang immer an das angepasst haben, was gefordert wurde (anders als es bei meinem AG gerne passiert, wo die Anforderungen gerne mal sehr schnell sehr stark geändert werden und man keine Chance kriegt sich anzupassen...).
Andererseits: Also ich habe noch ein altes E-Technik-Ing.-Diplom und da musste man schon einiges programmieren, auch wenn man mit so einem Abschluss noch lange kein richtiger Software-Entwickler ist, ich musste danach noch viel über Software-Entwicklung lernen -> das hat man bei den Maschinenbauern wohl verschlafen - weiß bloß nicht ob's mehr an den Hochschulen oder an den Studenten lag, die sich gewehrt haben (ähnlich wie ich das manchmal auch hier im Forum erlebe -> Elektronik = Teufelszeug etc.).
Oder sind einfach nur programmierende E-Tech-Ings. und Infs. rar, dass die das machen?
notting
Die 500 IT-Experten sind alle nutzlos, wenn ich überlege, was bei meinem BMW schon alles defekt war.
Anlasser, Abgaskrümmer, Ansaugbrücke, Glühkerzen ...
Hoffentlich werden die Autos durch die IT-Experten auch zuverlässiger und weniger störanfällig. 😆
Na klar, der i3 ohne REx hat das alles nicht ;-)
notting
Die Masch.-Bau Studiengänge, die ich kenne, haben eigentlich alle heute schon relativ viel Softwaretechnik drin. Vielleicht noch etwas zu Low-Level, aber erkannt wurde der Bedarf schon.
Ich denke, dass dieser Informatik-Trend nicht ewig anhält. Am Ende verdient immer noch die Produktion das Geld - und letztlich bringen die Informatikfuzzies auch viele Probleme. Nicht wenige sehen die "Industrie 4.0" nur als reines Buzzword, das niemals funktionieren wird.
Ich seh es auch so, jedenfalls nicht so, wie es aktuell vermarktet wird.
Andererseits sagt man oft, IT Projekte scheitern immer. Letztlich denke ich stimmt auch das nicht. Wenn man sich mal politische Projekte oder Bauprojekte anschaut (BER) sieht es auch nicht besser aus.
Wichtig ist, dass man eine Brücke baut, zwischen klassischen Ings. und Informatikern. Wer das schafft, wird erfolgreich sein. Man muss dazu aber nicht nur das gegenseitige Wording verstehen, sondern auch die Welt, in der der andere lebt, und das ist der Knackpunkt.
Schon mal mitgekriegt, dass Autos in den nächsten Jahren immer häufiger autonom fahren sollen? -> Nix Produktion...
Richtig, Maschinenbauer verstehen häufig nicht, dass es bei Software viel aufwändiger ist, einen Aspekt im Grund-Design zu ändern ist als in der Konstruktion.
notting
Also spätestens wenn der Ingenieur sowieso "nur" noch als Projektmanager oder im Simultaneous Engineering tätig ist, spielt die Ausbildung oft überhaupt keine Rolle mehr. Da kann man noch so viel klassischen Maschinenbau studiert haben, Elektrotechnik oder Informatik - die komplexen Entwicklungstätigkeiten laufen dann sowieso beim Lieferant. Sicherlich gilt das nicht für alle Abteilungen in so einem Unternehmen wie BMW, aber als festangestellter Ingenieur muss man bei einem solchen Unternehmen bstimmt keine Angst haben, plötzlich ohne Arbeit dazustehen, bloß weil man nicht programmieren kann. Aber Weiterbildung schadet natürlich trotzdem nicht und nicht jeder mag 40 Jahre lang die gleiche Arbeit machen - da werden sich also bestimmt genug "freiwillige" Mitarbeiter finden.
Ich glaube, viele Selbstschrauber hier bei MT (und auch sonst unter der Kundschaft) wollen das gar nicht wissen.
Das Ergebnis ist klar, Repas können dann nur noch die Werkstätten mit Spezial-Geräten und Spezial-Wissen erledigen.
Klar, für die Rechtsanwälte, Doktoren, Frauen, Vorstandsvorsitzende und Professoren wäre das egal, die schrauben nicht an ihren Autos (denn das können sie sowieso nicht).
Gefährlich, hätte da wenigstens noch "Haus-" davorgeschrieben...
notting
Täusch Dich da mal nicht ...
OpenAirFan
Man kann aus einen Maschinenbauer einen Programmierer machen, die Softwarentwicklung studieren haben das Programmieren im Blut. Da müssen neue Abteilungen aufgebaut werden und das know how angeeignet. Oder man kauft sich fertige Entwickler ein, die in der Lage sind sowas zu machen.
Können die Autohersteller eigentlich ihre Steuergeräte selber programmieren? Die Motorabstimmung scheint ja bei vielen Herstellern von z.B. Bosch gemacht.
Man sollte nicht den Fehler machen und Software zu sehr als reinen Produktbestandteil sehen. Sie ist vor allem ganz entscheidend Teil der Logistik-, Marketing-, Produktentwicklungs- und Produktionsprozesse. Sie landet somit oftmals gar nicht im Produkt selbst sondern ist nur an der Produktion beteiligt.
Das war eine Antwort von mir auf:
Doch, der Trend geht ja zu rollenen mehr oder weniger intelligent fahrenden Entertainment-Kisten namens Autos die auch automatisch die Werkstatt anfunken können...
Und wenn du mir so kommst: Natürlich werden z. B. die Mineralwasserflaschen sicher nicht mit Touchscreen usw. ausgestattet. Aber daheim soll ja auch alles automatisiert und über das Internet ferngesteuert werden bzw. der Kühlschrank automatisch nachbestellen können (IoT). Bei Computern/Smartphones/SOHO-Routern/Settop-Boxen/Waschmaschinen/Geschirrspülern/etc. ist Software heute schon lange ein essenzieller Bestandteil!
Also verschätze nicht mal nicht wg. der paar Produktionsanlagen im Vergleich zu den vielen "Steuergeräten", mit denen man in absehbarer Zeit zu Hause jeden Mist dank IoT steuern und automatisieren kann...
notting
Gut, aber die Käufer entscheiden und die werden nicht alles mitmachen.
Besonders meine ich die Steuerung des Hauses, da sehe keinen Grund, warum man das machen sollte. Ich sehe da kein Bedarf (außer vielleicht ein paar "Geltungssüchtige", die der Verwandtschaft zeigen wollen, was für ein "modernes" Haus ich habe).
Einzig und alleine eine Überwachungskamera bei längerer Abwesenheit könnte vielleicht ein Grund sein.
Es gibt z. B. Leute, die öfters auf Reisen sind und die Wohnung zum richtigen Zeitpunkt vorgeheizt haben wollen. Oder halt mit einem Knopfdruck vom Normal- in den Heimkino-Beleuchtungsmodus umschalten wollen. Oder gewisse Funktionen sollen gesperrt sein, wenn die Kinder alleine daheim sind (insb. Herd). Etc. Richtig ist natürlich, dass man sich viele mögl. massive Sicherheitsprobleme in die Haustechnik holt.
Mitte/Ende der 1990er haben mich meine Klassenkameraden (insb. die weibl.) für verrückt erklärt, wenn ich über das Internet erzählt habe. Heute habe ich weder Facebook noch WhatsApp & Co. (nur normale E-Mail und halt div. Forenanmeldungen) und für unterwegs habe ich ein Dumbphone wg. dem Akku, das meist aus ist (pers. "Notrufsäule"). Das Smartphone ist nur dabei, wenn ich meine es zu brauchen, z. B. als Navi bzw. als leichtes Internetzugangsgerät im Urlaub. Würde wetten dass die meistne Klassenkameradinnen von damals mit dem Smartphone dauer-online bzw. ständig in FB und WA aktiv sind...
notting