Verkehrsminister will Verfahren bei Abgastests überarbeiten
Dobrindt: Dieselfahrzeuge anderer Hersteller werden überprüft
Mit strengeren Tests will Bundesverkehrsminister Dobrindt das Schummeln bei Abgasprüfungen künftig unterbinden. Diese sollen täglichem Fahrverhalten zudem stärker ähneln.
Berlin - Als Konsequenz aus der Affäre um falsche Abgas- und Verbrauchswerte bei Volkswagen wird jetzt streng kontrolliert. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte der "Bild"-Zeitung (Samstag): "Die Dieselfahrzeuge anderer Hersteller auch aus dem Ausland unterziehen wir gerade strengen Nachprüfungen." Dobrindt kündigte zudem eine Überarbeitung der Abgastests an.
"Wir entwickeln die Pkw-Abgastests auf EU-Ebene weiter. Neben Tests auf dem Rollenprüfstand wird es künftig auch Tests auf der Straße geben. Die Tests werden also strenger und ähneln dem normalen Fahrverhalten der Autofahrer im Straßenverkehr viel stärker. Das illegale "Austricksen" der Testsituation, in der das Auto erkennt, dass es auf einem Prüfstand steht und deshalb andere Abgaswerte produziert, wird damit unterbunden."
Gegen den Verdacht flächendeckender Mauscheleien nahm der Minister die deutschen Autobauer jedoch in Schutz: "Ein Generalverdacht gegen die gesamte Automobil-Branche ist vollkommen unangemessen. In Deutschland werden die modernsten, innovativsten und besten Autos der Welt gebaut. Klar ist aber, dass wir vollkommene Transparenz gegenüber den Prüforganisationen verlangen."
Das wird noch richtig teuer für uns Autofahrer... aber wir wollen es so, richtig?
Da bin ich mal froh über den Bestandsschutz und dass ich ein Auto fahre, das so nicht mehr angeboten wird und das auch keiner mehr nachprüfen wird (ohnehin ein Saugbenziner).
Man sollte sich die Rechte an diesem Film sichern:
"Who Killed the Diesel Car?"
1 Millionen E-Autos... jetzt also doch... und Atomstrom aus dem Ausland, weil das mit unserer Energiewende so gar nicht klappen kann. 😊
PS:
Maut?! 😕
"Ein Generalverdacht ist völlig unangemessen..."
Aber wir messen trotzdem nach. Und sei es nur, um VW etwas aus der Schusslinie zu ziehen.
Die sollten sich nicht nur Gedanken um realistischere Tests machen, sondern auch um technisch realisierbare Abgasgrenzwerte. Was bringt es so strenge Abgaswerte in den EU-Normen festzulegen, die kein Hersteller unter Real-Bedingungen einhalten kann?
Will man eine effiziente Verbrennung mit niedrigem CO²-Gehalt, dann geht der NOx-Anteil in die Höhe. Will man niedrige NOx-Werte, dann steigen Verbrauch und CO². Auch dürfte die Anzahl der hintereinander geschalteten Filter/Kats begrenzt sein, zumal damit auch der Verbrauch und somit die CO² Abgabe wieder steigt...
Irgendwann ist halt mal eine Grenze erreicht, wo es nicht besser geht - und das muss doch auch mal eingesehen und eingestanden werden!
DiCaprio hat doch schon übernommen, wird ein Film mit Überlänge.😆
"Ein Generalverdacht gegen die gesamte Automobil-Branche ist vollkommen unangemessen."
Sehr geehrter Herr Verkehrsminister,
es handelt sich hier nicht um irgendeinen kleinen Automobilhersteller, sondern um ein Unternehmen, das im Jahr rund 10 Millionen Fahrzeuge baut.
Imho braucht man dazu keine neuen Abgastest und die EU, sondern nur nicht geschmierte, unabhängige Prüforganisationen die sich das jeweilige Modell bei irgendeinem Händler holen (so kann das Auto im Voraus nicht "frisiert" werden) und auf einen Prüfstand stellen der eben die restlichen 2 Räder dann antreibt (Allradprüfstand -> dann merkt auch keine Software was).
Wenn ich natürlich ein extra für den Test vorbereitetes Auto von einem Hersteller nehme und dann auch noch in deren Labore messe, ist das doch gerade zu eine Einladung zum schummeln!
Frankreichs Behörde hat doch stichproben getestet mit VW Fahrzeugen.
Dort wurde bei anderen Herstellern zwar ein Höherer Ausstoß auf der Straße im Vergleich zum Prüfstand festgestellt, aber in einer Größenordnung von weniger als 50% von dem was bei VW gemessen wurde.
Diese Modelle fallen dann ja schon mal raus
Nein, das ist der Punkt, an dem man das hiernixcarfactoE-Auto "gezwungenermaßen" einführt.
Alle E-Auto-Fahrer schwören schon jetzt darauf. Vielleicht ist das auch der richtige Weg.
Gut, ich würde dann nicht mehr in die Arbeit kommen oder könnte meine Familie nicht mehr besuchen, spontan, aber das ist doch auch ein Weg, wie man den ÖPNV besser auslastet und gleichzeitig die Staus minimiert.
Verkehrsplanung 2.0 - wir schaffen den Verbrennungsmotor ab.
Ok, die (süd)osteuropäischen LKW fahren dann immer noch auf unseren Straßen und die Milch/der Käse wird weiterhin über die Alpen gefahren (offenbar wirtschaftlich sinnvoll, denn sonst würde es nicht gemacht), aber wenn dann endlich die bösen bösen Autos weg sind, ist alles gut.
Wollte Paris nicht den Diesel verbieten? Haben die das durchgesetzt? London ist da doch auch sehr konsequent. Es wird immer besser und gesünder.
Auch Straßentests kann man austricksen.
Und wie ist es denn bitte mit dem Gasantrieb? In Italien (Milano) müssen alle Dienstleistungsfahrzeuge mit Gas fahren.
"In Deutschland werden die modernsten, innovativsten und besten Autos der Welt gebaut."
😆
... sagt, unser Super Dobi einer der klügsten, innovativsten und besten Politiker der Zeitgeschichte. 😉
Wenn ein Ladendieb auf frischer Tat ertappt wird, sollen anschließend die Taschen der anderen Kunden kontrolliert werden. Das in etwa sagt ein Diplom-Soziologe. 😕
Erstens ist das nur bei Dieselmotoren so, und zweitens sind genau hierfür Einrichtungen wie Speicherkatalysatoren und SCR - Kats verbaut worden. Es geht nur darum, diese auch korrekt zu nutzen. Durch eine Entfernung des Stickoxides aus dem Abgas eines Dieselmotors geht der Verbrauch (und damit die Kohlendioxidemission) ganz sicher nicht hoch, im Gegenteil: Durch die dann möglichere Rohemission an NOx (also im Abgas vor der Entgiftungsanlage) läuft der Motor mit einem besseren Wirkungsgrad und somit sparsamer.