W-Lan für Regionalzüge gefordert
Dobrindt mahnt bessere Regionalverkehrsangebote für Fahrgäste an
Angesichts steigender Pendlerzahlen und um den Straßenverkehr zu entlasten fordert Verkehrsminister Dobrindt einen attraktiveren Nahverkehr, u.a. mit W-lan im Zug.
Berlin - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) dringt angesichts höherer Bundeszuschüsse für den Regionalverkehr auf bessere Angebote für die Fahrgäste. "Die Länder sind jetzt gefordert, einen attraktiven, modernen Nahverkehr zu organisieren, indem sie auch für eine kostenlose WLAN-Versorgung in den Zügen sorgen", sagte Dobrindt am Freitag. Mit der nun erzielten Einigung hätten alle Länder die notwendige Planungssicherheit. Bund und Länder hatten sich bei einem Treffen im Kanzleramt verständigt, die so genannten Regionalisierungsmittel auf nun 8,2 Milliarden Euro aufzustocken.
Mehr Geld für die Schiene
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte, durch die Erhöhung würden die neuen Länder bei der Ost-West-Verteilung nicht benachteiligt. "Damit können jetzt die Bestellungen für alle Infrastrukturprojekte weitergehen", sagte sie nach dem Treffen mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag. Die sei für die mittelfristige Planung sehr gut.
Ursprünglich hatten Bund und Länder vereinbart, die Bundeszuschüsse für 2016 auf acht Milliarden Euro zu erhöhen. In den Jahren 2017 bis 2031 sollen sie jährlich um 1,8 Prozent steigen, um höhere Kosten für Trassen, Energie und Personal auszugleichen. Mit dem Geld können die Länder oder regionale Verkehrsverbünde Bus- und Bahnlinien bei Verkehrsanbietern bestellen.
Ich fordere: Weniger Verspätungen, saubere Züge, bezahlbare Preise, freundliches und ganz besonders kompetentes Personal!
Wenn die Bahn auf ihre regelmäßigen Tariferhöhungen verzichtet, kann ich gut auf WLAN verzichten.
Als ich vor ein paar Wochen mit der Bahn gefahren bin, funktionierte das WLAN nicht mal in der 1. Klasse im ICE (das sollte da eigentlich verfügbar sein).
So wie ich die Bahn kenne, gibt es kostenloses, stabiles, schnelles und funktionierendes WLAN in der 2. Klasse der Fernzüge so ungefähr ab 2035. In den Regionalzügen vielleicht so ab 2050.
Wenn man in Österreich von Wien nach Innsbruck mit der Bahn fährt (Railjet), hat man überall funktionierendes WLAN (auch in der 2. Klasse), außer genau am deutschen Eck. Noch dazu dauert die Fahrt über das deutsche Eck ca. eine Stunde, weil die Geschwindigkeit immer so zwischen 40 und 100 km/h liegt. So geht auf den paar Kilometern 25% der Fahrzeit drauf. Schade eigentlich, es entsteht der Eindruck von veralteten Bahntrassen und schwacher Sendemasten Infrastruktur.
In Lyon kostet mich ein Erwachsenenticket 1,30 €, um damit vom einen Ende der Stadt zum anderen zu fahren. Dabei ist es egal, ob ich die U-Bahn, die Tram oder den Bus nehme.
Muss ich noch mehr sagen?
Ja, vielleicht noch, wie hoch die öffentlichen Subventionen für diesen Preis sind.
Grüße vom Ostelch
Auch in Wien fährt man öffentlich recht günstig. Die Jahreskarte kostet 365€, also 1€ pro Tag. Ich kenne zwar in deutschen Städten das Öffiangebot nicht, vermute aber, dass man viel zu lange nur auf das Auto gesetzt hat und somit andere Mobilitätsangebote eher schwach sind. Es heißt also aufholen, da jeden Tag im Stau stehen echt Nerven kostst. Ich würde das nicht wollen, bin froh Alternativen zum Auto zu haben.
In den Großstädten ist das Öffi-Angebot m.M.n. gut. In Berlin, Hamburg oder München mit den vernetzten U-Bahn-, S-Bahn- und Busverbindungen und den Verkehrsverbünden, die auch die Nutzung von normalen Zügen im Regionalverkehr zulassen, ist das auch schon recht gut. Aber außerhalb der Ballungsgräume kann eben nicht alle 5 Minuten ein Bus oder eine Bahn fahren und das möglichst rund um die Uhr und das Jahr. Das eigene Auto wartet jedereit auf einen. Das wird mit den Öffis nie möglich sein. Selbst das autonome Taxi wird erst einmal zu mir kommen müssen.
Am lautesten klagen ohnehin immer die, die die Öffis nie nutzen. Ob sie es täten, wenn die von Ihnen beklagten Mißstände alle beseitigt wären, ist die Frage. Denn schon heute beklagen manche von denen viele Probleme, die es gar nicht (mehr) gibt.
Grüße vom Ostelch
Kommt wohl immer auf die Stadt/den Ballungsraum an. Nach meinem empfinden ist das Problem in Deutschland gar nicht das Konzept an sich, sondern eine funktionierende und ansprechende Umsetzung:
- unattraktiv -> ungepflegtes Material, Servicewüste, unfreundliches Personal
- unorganisiert -> bei Problemen im Fahrplan (wenn auch nur kurzfristig) wird i.d.R. nicht nach Lösungen gesucht, sondern durchgezogen, egal was kommt. Verspätung? Pech gehabt.
- (eingeschränkt) teuer -> Normale Tickets sind extrem teuer, Jobtickets (wenn angeboten etwas günstiger, nur Studenten fahren mit Semesterticket ziemlich günstig (in Hessen RMV/NVV knapp über 100€ pro Semester)
Studententickets sind aber nur deshalb so günstig, weil ALLE Studenten gezwungen werden, sie zu erwerben - auch diejenigen, die direkt auf dem Campus wohnen oder Auto oder Rad fahren und das Ticket gar nicht nutzen.
Ist also letztlich auch eine Art Subvention. Da könnte man auch den ÖPNV ganz kostenlos für alle anbieten und über die Steuern finanzieren.
Das ist dann dein Empfinden. In dieser Generalität lässt sich das nicht sagen. Für keinen deiner Anstriche. Es würde jetzt aber zu weit führen, das hier im Detail auseinander zu klamüsern.
Grüße vom Ostelch
zuerst sollte man im Internet-Hinterland Deutschland mal die Städte flächendeckend mit kostenlosem WLAN (für alle, nicht nur Telekom- und Vodafone-Kunden!) versorgen, bevor man an die Züge denkt ...
Mit solchen "Zuerst sollte man"-Debatten wirds sicher nichts. Damit kann man Jahre im Stillstand verbringen. "Man" sollte einfach mal irgendwo anfangen. Jeder dort, wo er auch was ändern kann. Weder kann die Bahn für WLAN in den Städten sorgen, noch umgekehrt.
Grüße vom Ostelch
Die Frage, die ich mir stelle ist, wie lange dauert das, bis das umgesetzt ist. Pendler bin ich schon 😆