Grüne fordern Regierung zur Reform der Abgasuntersuchung auf
Dobrindt soll ernsthafte Abgastests einführen
Abgasuntersuchungen kosten Autofahrer 666 Millionen Euro pro Jahr, haben die Grünen berechnet. "Abzocke", finden sie und fordern eine gründliche Reform.
Berlin - Die gesetzlich vorgeschriebenen Abgasuntersuchungen bei Autos kosten die Besitzer pro Jahr 666 Millionen Euro. Das geht aus Berechnungen der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, über die am Samstag die "Bild"-Zeitung berichtet. Die Grünen erhoben Kritik an den Messmethoden, zumal bei neueren Modellen nur noch der Bordcomputer ausgelesen werde, nicht aber die Emissionen am Auspuff überprüft würden. "Das ist Abzocke", sagte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer. Er forderte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) auf, endlich ernsthafte Abgastests einzuführen.
Erst vor wenigen Tagen hatte sich der Prüfkonzern Dekra für eine umfangreiche Reform der Auto-Abgasprüfungen ausgesprochen. "Das Prüfwesen ist nicht mehr zeitgemäß", sagte Dekra-Chef Stefan Kölbl. Neben neuen Zulassungs-Tests für Autos im Labor und auf der Straße, wie sie demnächst geplant sind, brauche es auch eine wirksame Marktkontrolle.
Prüfkonzerne wie Dekra oder Tüv sind im Zuge des VW-Abgasskandals selbst in die Kritik geraten. Sie werden von den Herstellern für die Messungen für die Typgenehmigungen neuer Modelle bezahlt.
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Wir brauchen keinen TÜV, oder Dekra. Was bei einer HU Geprüft werden muss kann fast jede Werkstatt mit einen Altgesellen machen. Nur in Deutschland ist das ein Problem und man braucht dafür teure Ingenieure.
Die Vertragswerkstatt meinte mal, dass an meinem Auto Stoßdämpfer getauscht werden müssten.
Habe daraufhin mal bei der Dekra einen Stoßdämpfertest durchführen lassen.
Alle Dämpfer waren in Ordnung.
Wem würde ich also bei einer HU mehr vertrauen, der Werkstatt oder der Dekra (TÜV)?
Ich mache es weiterhin so, dass ich für die HU zu Dekra oder TÜV fahre.
Dort festgestellte Mängel lasse ich dann in der Werkstatt beheben.
Von mir aus kann dann dort vom Dekra oder TÜV Prüfer die Nachuntersuchung stattfinden.
Das hat mich vor so mancher unnötigen Reparatur bewahrt.
...wie, wird jetzt bei der HU supergenau von den Prüfkonzernen gemessen, was die Hersteller so "schummeln"...???
...und was darf sich dann der Eigentümer des Wagens anhören, bzw. was darf der dann auslöffeln???
Da sieht man mal wieder, dass die Grünen keinen Plan von Technik haben!
Ein Motorsteuergerät (nicht Bordcomputer!) erfasst ständig die Abgaswerte und -Temperaturen und stellt die Verbrennung entsprechend ein. Passt ein Wert nicht wird dies im Readiness-Code hinterlegt und ist somit auslesbar. Somit wird kontinuierlich "gemessen", was sicherlich aussagekräftiger ist als ein einmaliger Test.
Voraussetzung ist natürlich, dass der Hersteller die Software nicht verbockt. Würden aber jetzt wieder die Abgaswerte über den Auspuff gemessen, hätte der Autobesitzer direkt das Nachsehen, wenn die Abgaswerte aufgrund manipulierter Software nicht stimmen.
Zudem würde die Gefahr eines kapitalen Motorschadens steigen wenn der Motor "hochgedreht" wird.
Die Dummen wären dann mal wieder die Autobesitzer!!
Genau hier muß die Reform ansetzen. Es kann und darf nicht sein, daß hier Software für den Einsatz in Fahrzeugen zugelassen wird, deren Quellcode vom Hersteller nicht offengelegt wurde.
Das klappt aber nur bei Leuten die erst wenige Jahre Auto fahren. Wenn man 10 Jahre und länger ständig Auto fährt merkt man wenn irgendwo der Verschleiß Anfängt sich Bemerkbar zu machen. Wer allerdings nur in der Stadt zur Hauptverkehrszeit rumjuckelt Merkt natürlich kaum was. Wenn ich mal Mitkriege das der TÜV bei der HU mal ein Wagen Stilllegt dann sind die Fahrer noch ziemlich Jung.
Wenn die Abgaswerte zu hoch sind, ist das ein Mangel und muß behoben werden. Natürlich auf Kosten des Autobesitzers oder soll dann das Sozialamt einspringen?
Kein Hersteller verbockt die Software. Hast du kein Vertrauen?😆😆
Mir wäre es lieber, ein vorgeschädigter Motor verreckt mir auf dem Prüfstand als irgendwo auf der Autobahn weit von zuhause, wenn dann der hochgedrehte Motor bei Tempo 200 die Grätsche macht.
Wegen der höheren Last ist das wahrscheinlicher als ein Ausfall auf dem Prüfstand.
Ich finde es ja schon krank, das mittlerweile die AU/HU nahezu die gleichen Kosten verursacht wie eine Inspektion ....
Jedenfalls, da bin ich mir ziemlich sicher, wird eine tatsächliche AU mit Rüssel im Auspuff wieder kommen.
Allerdings nicht zu den aktuellen Gebühren von 100€ sondern man wird den Preis entsprechend anpassen.
Was soll das bringen, wenn man die Werte auch alternativ direkt aus dem Steuergerät abfragen kann? 😕
Wenn Geträte kommen welche wirklich die tatsächlichen Abgase messen. Kann man sich schon einmal darauf gefasst machen das die AU kosten von 40 auf min 140 Euro steigen werden. Da kosten und Zeitaufwand um ein vielfaches steigen werden. Aktuelle ist einfach nur der Name falsch denn man machte keine Abgasuntersuchung sondern ein kontrolle der Funktion des Abgasreinigunssystems da es technisch in der Werkstatt gar nicht möglicht ist die wirkliche Zusammensetztung von Abgasen zu messen.
Kannst du uns dazu mal deine Kalkulation erläutern?
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Das man heute mit Software alles vortäuschen kann, sollte spätestens nach dem Dieselgate jedem klar sein. Und zum zweiten Mal auf die Täuschungen von Automobilherstellern hereinzufallen ist Dummheit.
Durch Kontrolle bleibt die Täuschung beim Täuschungsversuch und für den gibt's in der Schule auch schon einen Sechser.
Wenn man von den Kosten für das Auslesen des Steuergeräts ausgeht, ist das schon realistisch. Aber wie die Grünen sagen, sind die heutigen Kosten Abzocke. Das ganze wird auch für weiterhin 40€ machbar sein.
Und warum soll das auf kosten der Autobesitzer kontrolliert werden ob die Hersteller schummeln?
Die Hardware für eine detailierte überwachung des Abgasverhaltens ist in neuen Autos vorhanden.
Ich sehe keinen Grund warum man da, sobald bestätigt ist dass die Software bei den Autos nix türkt, nicht einfach weiterhin den Status auslesen können soll.
Zumal eine Abgasmessung wie es früher gemacht wurde (und bei Autos wie ich sie z.b. fahre heute noch gemacht wird) sowieso eher Witzlos sind, da das ganze eben ohne last abläuft. Das macht keine aussage darüber was da hinten ausm auspuff gehustet wird wenn das Auto auf der Autobahn unterwegs ist.
Soll da jetzt alle jubeljahre für jedes auto ein Abgasgutachten erstellt werden? Den TÜV würd's freuen.
Darüberhinaus isses ja offensichtlich schon möglich dass die autos merken wenn sie auf einem prüfstand sind. Warum sollen sie nicht merken können wenn 'se bei der HU/AU sind?
So wird bei den HU's die ich bisher mitgemacht habe meistens zuerst der Bremsenprüfstand gemacht, dann die sichtkontrolle, dann die abgasuntersuchung. Merkt die kiste "hoppla, ich bin auf einem bremsenprüfstand", kann schön in den "AU-modus" geschaltet werden und die später gemessenen werte sind prima - zum beispiel.
Ich finde die forderung der grünen ist schwachsinn.
Wenn die wirklich wollten dass son quark mit den dieseln vermieden wird müssten stichprobenartig Neuwagen gekauft oder geliehen und dann auf herz und nieren untersucht werden. OHNE vorankündigung, sodass auch ein Auto untersucht wird wie es beim endkunden landen würde.