Formel 1 in Bahrain

Doppelsieg der Silberpfeile

verfasst am Sun Apr 06 20:57:34 CEST 2014

Im Nachtrennen in Bahrain holen sich Hamilton und Rosberg den Doppelerfolg, Vettel wird lediglich Sechster. Am Rande des Rennes wurde weiter über Regeländerungen diskutiert.

Lewis Hamilton, Teamkollege Nico Rosberg (l.) und Sergio Perez (r.) auf dem Siegertreppchen, nach dem Flutlichtrennen in Bahrain
Quelle: picture-alliance/dpa

Sakhir/Bahrain - Nach ihrem spannenden Duell um den Sieg im 900. Grand-Prix der Formel-1-Geschichte waren Sieger Lewis Hamilton und der geschlagene Nico Rosberg auch ohne Champagner völlig berauscht. "Das war das aufregendste Rennen, das ich in meiner Karriere gefahren bin", sagte trotz verpassten Siegs ein strahlender Rosberg im Lichtermeer von Bahrain.

Rennen der Teamduelle

"Nico ist fantastisch gefahren, es war hart, ihn hinten zu halten. Es war ganz knapp, aber hat Riesenspaß gemacht", meinte Hamilton. Runde 18: Rosberg attackierte Hamilton, zog vorbei. Der Brite konterte wagemutig und verwegen, aber vor allem erfolgreich. Rosberg wütete via Boxenfunk: "Sagt ihm, dass das nicht in Ordnung war." Eine Runde später versuchte er es an derselben Stelle wieder, kam wieder vorbei und behielt diesmal zunächst den Spitzenplatz. Aber wieder nur für kurze Zeit.

Eine Safety-Car-Phase nach einem heftigen Überschlag von Esteban Gutierrez im Sauber ließ die Abstände wieder schrumpfen. Dennoch versuchte es Rosberg noch einmal, und wieder verteidigte Hamilton seine Führung bis ins Ziel nach 302,238 Kilometern zu seinem 24. Karrieresieg, auf den er zunächst nur mit dem landestypischen Rosenwasser auf dem Podium anstoßen durfte.

Dort fehlte am Sonntag der Sieger der vergangenen beiden Jahre: Titelverteidiger Sebastian Vettel konnte nach verkorkster Qualifikation lediglich den sechsten Platz retten. "Ich denke, viel mehr war heute nicht drin", räumte Vettel ein. Immerhin konnte sich Vettels Red-Bull-Teamkollege Daniel Ricciardo nach Startplatz 13 wegen einer Strafe noch bis auf den vierten Rang vorarbeiten. "Wir sind Best of the Rest", meinte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko.

An den drittplatzierten Sergio Perez kam der erneut starke Ricciardo aber nicht mehr ran. Dessen deutscher Force-India-Stallrivale Nico Hülkenberg wurde noch vor Vettel Fünfter. Adrian Sutil musste im Sauber nach einer unverschuldeten Kollision aufgeben. Das Ferrari-Duo Fernando Alonso und Kimi Räikkönen kamen auf Rang neun und zehn.

Diskussion um Regeländerungen

Am Rande des Rennens wurde weiter über die leiseren Turbomotoren der Formel 1 dikutiert. Während Automobil-Weltverbandschef Jean Todt zu Zugeständnissen bereit ist, reagiert Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff mit Unverständnis auf die Debatte um mögliche Regeländerungen in der Formel 1.

"Ich finde diese ganze Diskussion absurd", sagte der Österreicher vor dem Großen Preis von Bahrain am Sonntag. "Wenn man die Regeln ändern will, dann für nächstes Jahr." Wolff betonte: "Wir befinden uns in einer brillanten technischen Revolution und reden unseren Sport schlecht." Als heftiger Befürworter neuer Regeln gilt unter anderen Ferrari-Boss Luca di Montezemolo.

Ergebnisse Grand Prix von Bahrain, in Sachir (57 Runden à 5,412 km/308,238 km):

  1. Lewis Hamilton (England) Mercedes 1:39:42,743 Std. (Schnitt: 185,476 km/h)
  2. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes + 1,085 s
  3. Sergio Perez (Mexiko) Force India + 24,067 s
  4. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull + 24,489 s
  5. Nico Hülkenberg (Emmerich) Force India + 28,654 s
  6. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull + 29,879 s
  7. Felipe Massa (Brasilien) Williams + 31,265 s
  8. Valtteri Bottas (Finnland) Williams + 31,876 s
  9. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari + 32,595 s
  10. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari + 33,462 s
  11. Daniil Kwjat (Russland) Toro Rosso + 41,342 s
  12. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus + 43,143 s
  13. Max Chilton (England) Marussia + 59,909 s
  14. Pastor Maldonado (Venezuela) Lotus + 1:02,803 min
  15. Kamui Kobayashi (Japan) Caterham + 1:27,900 min
  16. Jules Bianchi (Frankreich) Marussia + 1 Runde

 

Quelle: dpa