Wer den Markt aufmerksam beobachtet, wird jetzt nicht überrascht sein: Benziner mit Turbolader verdrängen den guten, alten Saugmotor.
Downsizing: Turbo-Benziner im Trend
Wer den Markt aufmerksam beobachtet, wird jetzt nicht überrascht sein: Benziner mit Turbolader verdrängen den guten, alten Saugmotor.
Das prognostiziert die Unternehmensberatung Frost & Sullivan in einer Studie zur Triebwerksentwicklung. Zwischen 35 und 38 Prozent aller neuen Ottomotoren werden bis zum Jahr 2018 mit Turbolader versehen sein.Der Grund: Sie bieten vergleichbare Leistung bei kleinerem Hubraum, und kleinere Motoren verbrauchen weniger. Der Trend zum Downsizing, den Dieselmotoren seit zehn Jahren durchmachen, ist also voll bei den Ottomotoren angekommen.
Die Zylinderzahl wird aber nur bei Motoren unter 1,2-Litern Hubraum abnehmen. Die Analysten rechnen damit, dass im Jahr 2016 in Folge des Trends zu kleineren Motoren bereits zwei Drittel der Neuwagen weniger als 120 Gramm CO2 je Kilometer emittieren werden.
Quelle: SpotPress
Die Tücke beim Downsizing-Ottomotörchen: Tritt man ihn unbedarft, säuft er wie ein großer Sauger. Und beim nächsten Tankstop geht das große Staunen los.
Sehr schön zu sehen bei den Spritmonitor-Werten von z.B. Fiat500 TwinAir. (Realverbrauch tlw. doppelt so hoch wie NEFZ)
Warum ist das so? Ich denke, die Volllastanreicherung greift bei so kleinen Motörchen noch eher und ist stärker ausgeprägt, da die thermische Belastung pro L Hubraum deutlich höher ist und der kleine Turbolader ja auch noch geschützt werden muß, zumal die ganze Konstruktion recht preiswert sein muß. Also wird schon bei 3000U/min und 3/4 Gas das Benzin mit der Gießkanne in die Zylinderchen gegossen (Lambda 0,8) um das Motörchen nicht verglühen zu lassen. Beim NEFZ interessiert das nicht da die Software auf den NEFZ optimiert ist und dann natürlich brav mit Lambda 1 fährt.
Und darüber hinaus gaukelt der "Turbobums" den meisten Hausfrauen auch noch eine geschmeidige Beschleunigung vor. Man muss weniger schalten und alle finden es toll. Solange es ein Hype ist, wird sich daraus nix ändern. Da helfen die bisher getöteten 1.4er von VW auch nicht, ein Umdenken einzuleiten. Man kann halt nicht Langlebigkeit und maximale Leistung aus Minihubräumen holen. Aber solange man dann nach 100.000 km einen neuen Wagen an den Kunden bringen kann, weil es den alten zerissen hat, ist der Hersteller ja zufrieden.
Grüße
ich finde es nicht toll.
bin letzten sommer vom tt 3,2l v6 auf nen a5 cab 2,0tfsi umgestiegen....klar braucht der weniger, die fahrleistungen sind in ordnung.
aber unterm strich wirkt der augeladene motor einfach unkultiviert....vom klang reden wir garnicht erst.
eigentlich schade, weil das auto ansich absolut klasse ist....aber denke mal nicht dass ich den noch sehr lange fahren werde...andererseits sehe ich momentan auch keine wirkliche alternative.
Also ich finde Downsizing nicht grundsätzlich verkehrt, nur sollte es ehrlicher sein von der technischen Seite her. Z.B. gibt es hier einen Thread auf MT, in dem einige Fiat500 Twinair-Fahrer es ums Verrecken nicht schaffen, von 7L Verbrauch runterzukommen, und dann natürlich von anderen als "unfähig" beschimpft werden.
Also, es sollte bei Downsizing-Ottomotoren einen Schalter geben "Eco / Power" mit dem man die Volllastanreicherung abschalten kann. Der Motor schützt sich dann thermisch durch Leistungsbegrenzung (E-Gas) und Abgasrückführung, aber arbeitet immer mit Lambda 1. V max dann vmtl. nur noch 120.
Der Powermodus kann vorübergehend aktiviert werden, wenn man ganz fest aufs Gas drückt und einen starken Druckpunkt überwindet. (praktisch zum Überholen)
Auf diese Weise würde es nicht so viele Leute geben, die sich wundern, daß ihr Fiat 500 Twinair 7L verbraucht.
Bei Hybriden gibt es so einen Schalter übrigens (er steuert da v.a. andere Dinge, wie stark der E-Motor boostet z.B.)
Bin gerade über die Zahlen überrascht: Im Jahr 2018 ~40% der neuen Benziner mit Turbo...
Ich hätte gedacht, dass wir das schon jetzt erreicht haben.
Ganz so schlecht ist die Welt also doch nicht 😊
Gut das der Markt entscheiden kann. Bei einigen Herstellern gibts leider keinen Alternativen Sauger zum downsizing mist 🙄
Wo das denn?
Zum Thema: Ich habe zwar derzeit einen Turbo, aber ich habe beschlossen, daß das mein letzter Turbo gewesen sein wird. Man kann mit einem Turbo leider nicht so schaltfaul fahren wie mit einem entsprechenden Sauger. Allzuviel spart man auch nicht und dann gibt es ja immer wieder teure Defekte - auch wqenn ich letztere bei meinem Volvo derzeit nicht kommen sehe, sind das genug Gründe, keinen Turbo mehr zu kaufen.
Ich habe zwar von sowas wenig Ahnung, aber neulich habe ich einen Testbericht gelesen, an den ich mich bei deinen Worten sofort erinnern muß :
http://www.auto-motor-und-sport.de/.../...er-dreizylinder-4444466.html
Volllastanreicherung scheint also bei guter Konzeption des Motors nicht zwingend nötig........
😕 😕 😕 😕
Beim Honda CR-Z z.B. Da gibts die Fahrmodi ECO, Normal und Sport.
Naja, da wird z.T. der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben. Wenn man das Abgas zwischen Motor und Turbo runterkühlt, entzieht man ihm Energie. Der Gesamtwirkungsgrad sinkt. Einziger Vorteil: Weniger CO und HC, da nicht so stark angefettet werden muß. (für den NEFZ ist das aber wurscht, da der eh nur im "braven" Bereich läuft)
Also entweder man baut einen Turbo, der dauerhaft 1100°C abkann, oder man arbeitet mit Wassereinspritzung. Beides ist anscheinend für den Massenmarkt nicht so tauglich.
Bedeutet denn eine Kühlung der Bauteile auch gleichzeitig die Kühlung des Abgas ?
Und wenn das schlecht ist, warum dann dieser Aufwand ? Etwa nur, damit das Auto nach Norm-Methode (auf dem Papier) wenig Verbrauch hat ?
Mal als Vergleich : mit meinem jetzigen Wagen, auch Ford Focus, aber 1.8 16 V (13 Jahre alt) komme ich im normalen Betrieb schon auf ca. 7 Liter, bei verbrauchsorientierter Fahrweise. Gebe ich aber Gas und fahre 180 km/h oder mehr, klettert der Verbrauch auf über 10 Liter.
Sollte dann so ein moderner Turbowagen nicht doch etwas weniger brauchen ?
Naja, ich werde den Wagen mal irgendwann probefahren. Der interessiert mich, und ich werde mir vielleicht mal in 2 Jahren einen Gebrauchten davon holen. Vielleicht käme ich bei meinem Fahrstil dann auf 5-5,5 Liter, was OK wäre.
Ja. Deshalb hast du ja auch einen Mehrverbrauch, wenn bei deinem 08/15 Ottomotor im Winter der Thermostat kaputt ist und ständig der große Kühlkreislauf offen ist und der Motor nur 60°C erreicht.
Ein eingegossener Kühlwasserkanal im Abgaskrümmer ist kein wahnsinnig großer Aufwand und es ist auch nicht sehr innovativ. Und es ist thermodynamisch schlecht, aber nicht ganz so schlecht wie mit einem überfetteten Gemisch von Lambda 0,8 zu fahren. Die Abgase bei Volllast sind mit der Kühl-Methode auf jeden Fall besser, von der Umweltfreundlichkeit her. Aber dafür ist die P max geringer als mit der Lambda 0,8 Methode.
Der technisch saubere Königsweg wäre jedenfalls, die Bauteile auf eine hohe Abgastemperatur bei Volllast und Lambda 1 auszulegen. Also natriumgekühlte Auslaßventile und Turbolader die bei Rotglut noch zuverlässig arbeiten. Ist aber wie gesagt nix für den Massenmarkt.
Ich halte von den kleinen Turbos nichts. Genau deshalb habe ich mir im letzten Herbst für's Kilometerreißen (bis zu 1000/Woche) einen kleinen, alten BMW gekauft. Beim Kauf 61600 km, jetzt 87000.
Dieses Auto mit 1.6l/102 PS, fahre ich ständig mit 6,1 bis 6,4 l/100 km. Der Motor besitzt keinerlei hochgezüchtete/anfällige Bauteile. Auch keinen Zahnriemen. Obwohl eine Steuerkette auch nicht unbedingt ärgerfrei sein muß - siehe VW TSI.
Dankeschön für deine Ausführungen.
Wie gesagt, das genaue technische Verständnis fehlt mir, aber bei diesem besagten neuen Ford-Motor soll es ja zwei Kühlkreisläufe geben. Kann dieses Problem somit möglicherweise verringert werden ?
Und woran liegt folgendes : der 125-PS-1-Liter "Eco"-Boost des neuen Focus soll trotz 6-Gang lt. Hersteller nur 193 km/ bringen ! Mein herkömmlicher Motor mit 5-Gang und eher klein geratener Übersetzung bringt dagegen den Wagen lt. Papieren auf 198 km/h und lt. Navigation sogar auf 201 km/h (Tacho 210). Warum ?
Und ist es in Folge auch denkbar, daß in höheren Geschwindigkeitsbereichen so einem kleinen Motor dann die Kraft ausgeht, d.H die letzten km/h der Endgeschwindigkeit werden nur nach ewig langem Anlauf erreicht ? Das hab ich mal gelesen, aber da ging es um einen anderen Wagen (weiß nicht mehr welcher)
(ich frage nicht, weil ich permanent 200 fahren will, aber es könnte nervig sein, wenn man z.b von 150 auf 180 beschleunigen will und der Wagen quält sich dann mehr als der alte)
Vorneweg: 20% Mehrverbrauch gegenüber dem NEFZ-Wert sind normal und haben nichts mit downsizing zu tun.
Man darf nicht vergessen, daß viele Kilometer nicht auf der Autobahn gefahren werden. Von der Gesamtbilanz her ist die Volllastanfettung also nicht so schlimm. Natürlich ist ohne möglich, aber Technik auf Porsche-Niveau ist eben nicht in jedem Fiat drin.
Und es kann auch keine Rede davon sein, daß jeder der "guten alten" Saugmotoren ein unkaputtbarer Kilometerfresser wäre...