Renault verkauft zu wenig Autos
Dramatischer Einbruch bei Renault
Paris - Der Autobauer Renault hat im September in Frankreich einen dramatischen Absatzeinbruch gegenüber dem Vorjahresmonat erlebt.
Bei den Pkw gingen die Neuzulassungen gegenüber dem September 2011 um 35,8 Prozent zurück, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Für den gesamten französischen Pkw-Bereich verzeichnete der Verband der Autohersteller (CCFA) ein Minus von 18,3 Prozent gegenüber dem besonders verkaufsstarken Vorjahresmonat.Der Renault-Verkaufsleiter für Frankreich, Bernard Cambier, äußerte sich für das laufende Jahr besorgt: "Wir erwarten ein Minus von 13 Prozent gegenüber 2011." Diese Zahl hatte vergangene Woche auch Renault-Chef Carlos Ghosn anlässlich des Pariser Autosalons genannt. Er forderte von der Regierung Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in Frankreich.
Quelle: DAPD
Ohne Abbau von Produktionskapazitäten wird es wohl nicht gehen.
Eine andere Lösung wäre diese hier:
http://www.motor-talk.de/news/die-carlos-und-dieter-show-t4200277.html
Die würde m.E. langfristig sehr viel Sinn machen: Gemeinsame Teilung von Entwicklungskosten bei alternativen Antrieben usw. usw.
Das tut mir sehr leid. Meiner Meinung liegt das - zumindest in deutschen Landen - am Verkaufskonzept von Renault, denn das wurde stark ausgedünnt. Da auch anderswo gute Autos für faire Preise gebaut werden und zudem kaum ein Kunde eines Neuwagen noch wirklich markenfixiert ist, außer im Premium-Bereich etc., wird eben lieber oft ein Koreaner gekauft, der eine ellenlange Garantie mitbringt und von der Presse unverständlicherweise zum Himmel hofiert wird. Die Händlernetze sind anderswo dicker - das ist Renaults Nachteil im Ganzen: Die Autos sind attraktiv und qualitativ überzeugend, die Kunden im Grunde alle zufrieden, aber es gibt eben in den meisten Fällen nicht mehr den Renault-Händler um die Ecke, zu dem man aus Gewohnheit geht, weil es nur den vor Ort gibt. Renault war immer eine Marke, die viel von solchen Kunden lebte, die eben Renaults gekauft haben, weil das einfach zu beschaffende Autos zu Preisen waren, mit denen man leben konnten. Da es heute nicht mehr so viele Betriebe gibt und zudem sicher auch Dacia viele Renault-Fahrer abgreift, die wissen, was sie da bekommen und im Grunde einen Renault mit anderem Logo kaufen (für geringes Geld), hat es Renault schwer.
Meiner Meinung nach sollte das Verkaufskonzept in Deutschland geändert werden. Gute Autos, guter Service und gute Werbungen allein genügen nicht. Man muss auch präsent sein und greifbar für die Leute!
Ein Händlernetz kostet Geld, für jeden Hersteller. Renault hatte zu Recht das Händlernetz "gestrafft", zu einer Zeit, als sie mal eine "schlechte" Phase mit einigen ihrer Volumenmodelle hatten.
In der heutigen Zeit Händlernetze ausbauen zu wollen, kommt zur Unzeit und würde immer noch stabile Händler schwächen.
Natürlich, damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen: Guter Service kostet gutes Geld - und Renault ging es, als die Händler weniger wurden und Betriebe zu Servicebetrieben umgewandelt wurden, nicht sehr gut. Ende der 80er-Jahre wurde so etwas schon einmal bei Renault praktiziert; damals wurden etwa deutsche Werksniederlassungen privatisiert, da die Modellpalette als erfolglos galt - R9 und R11 haben der Marke nicht gut getan und fuhren immer hinterher, so gut sie qualitativ auch waren.
Dennoch verfechte ich die These, dass nur eine gewisse Präsenz auch Erfolge sichern und untermauern kann! Wer nirgendwo zu sehen ist, der läuft auch leichter Gefahr, übersehen zu werden. Da für viele Vernunftkunden kein Argument für Renault spricht, aber auch keins erkennbar gegen die Marke, ist es eben am ehesten der örtliche Vertragshändler mit ordentlichem Kundendienstangebot, der die Leute zu der Marke bringt oder eben nicht, wenn es keinen gibt. So orientierten, nicht auf Marken festgelegten Kunden ist es in Zeiten, in denen neue Autos immer uniformer werden, egal, ob man am Ende einen Renault, einen Ford, einen Golf oder einen Koreaner fährt. Da wird eben das gekauft, was man schnell kriegt, und wenn Renault keinen Repräsentanten vor Ort hat, bleibt Renault eben auf der Strecke!
Was die Präsenz von Renault angeht. Denke ich nach WO ich hier einen Renault kriegen könnte wenn ich wöllte, fallen mir erstmal im gesamten Raum Köln-Bonn nur zwei Händler ein. Sicher gibt es mehr, aber die sind wie Italeri so schön sagt einfach nicht präsent. Bei Mercedes, Ford, VW und Opel fallen mir mindestens auf anhieb 3 - 4 ein.
Vielleicht liegt es einfach an der Modellpalette von Renault. Erst kürzlich konnte mich kein einziger Wagen vom Hocker reißen, am wenigsten der überteuerte Fluence mit zweifelhafter Umweltbilanz. Am interessantesten fand ich noch Dacia, aber das ist ja "nur" eine Tochter.
Ich gebe Italeri Recht.
Dazu kommt, dass Renault die Wünsche der Menschen anscheinend nicht wahrnimmt.
Beispiel SUV: Zu Spät ein Auto auf dem Markt gebracht (Koreaimport), das noch technisch und optisch aus dem letzten Jahrtausend stammt. Nur wenn ich diesen Koleos sehe, werde ich wütend. SOgar Geld für Facelift in den Sand gesetzt.
Beispiel Elektroautos: Wiedermal keine fertige Lösungen auf dem Markt gebracht und sind Stolz darauf, Marktführer zu sein. "Hallo!!! Diese Autos interessieren niemanden. Mindestens die technische Lösung und die Kosten zur Zeit"
Beispiel Sicherheitssysteme: ABS, ESP und Airbags. Das wars.
Beispiel Latidude: Dazu sage ich lieber nichts. Mit Italeri hatten wir früher darüber gesprochen.
Beispiel Vans: Aus einem Renault-Terain Problembereich gemacht
Beispiel Twingo: Er war mal Nr. in der Zulassung in Deutschland!!!
Die sind nicht mal in der Lage, den Werkstattstest vom ADAC zu eigenem Vorteil zu machen.
Es sieht leider nicht gut aus. Die VW-Diktatur ist nicht mehr aufzuhalten. Ein Wagen, wie damals der R19 (Grösster Renault Retter) ist nicht in Sicht.
Irgendwie bin ich sehr deprimiert.
bei renault wurde eingebrochen?
wurde was entwendet?
Die Kunden 😉
weiß schon jemand wer die geklaut haben könnte?
angeblich gibt es hinweise auf rumänische täter😆
Komm ist gut jetzt. Geht zu VW spielen.
Also von der ansehnlichen Renault Megane familie sehe ich neuerdings recht viele Fahrzeuge, insbesondere als Kombi. Dazu die GT line kommt gut an. Die ZE Fahrzeuge immerhin innovativ, aber bringen nicht den Umsatz. Die wenigen, die das jetzt schon wollen, nehmen lieber Toyota.
die große Limo Latitude habe ich gerade auf der Renault Website entdeckt, war mir bislang total entgangen, und das passiert mir sehr selten! Aber die großen Renault Limos waren hier immer totale Exoten.
Ich denke alle Franzosenmarken verlieren massiv im Verdrängungswettbewerb gegen die aggressiven lernfähigen Südkoreaner. Schöner sind Renaults nicht, preiswerter auch nicht, dazu negatives Zuverlässigkeitsimage. Keine modernen Turbobenziner, keine modernen Automatikgetriebe im Angebot. Wozu sollte man sowas noch kaufen? 🙄
So ist es leider auch, genau so! Renault liegt mir sehr am Herzen; ich habe der Marke praktisch mein ganzes Leben geschenkt und bin stolz darauf, einen Renault zu fahren. Vor 15 Jahren, als mein Safrane gebaut wurde und ausgeliefert, war das im Grunde schon so, wie du schreibst, dass es heute ist - nur war der Markt noch nicht so hart umkämpft wie heute. Massive Konkurrenzdruck-Situationen, der Sparzwang und dazu noch Kunden, denen die Marke egal ist sowie fehlende Präsenzen der Modelle gaben ihren Rest.
Dass ein Renault nicht schlechter ist als ein anderes Fabrikat aus Korea etc., stimmt - aber die Leute wollen es nicht hören. Man hat immer noch die Schnellroster aus den 70er-Jahren mit Sechs-Monate-Neuwagengarantie und umfangreichen Nachbesserungen vor der Auslieferung an den Erstkäufer im Gedächtnis. Das war damals bei schier allen Marken so, aber speziell Franzosen und Italienern hält man das ewig vor.
Wieso die Koreaner in der Presse so hofiert werden, ist mir auch ein Rätsel. Ein Kia oder Hyundai hat außer der Garantie gegenüber Renault keinen Vorteil - und selbst das ist sekundär: Wer will, kann auch bei Renault die Garantie verlängern lassen. Das kostet eben, aber viele Händler lassen mit sich reden beim Neuwagenkauf (erfahrungsgemäß). Findet ein Renault in der Presse statt, dann ist er entweder Mittelmaß oder wird abgewertet - so war das schon immer. Ich erinnere mich noch an den November 1992, wie der Autobild der Name "Safrane" nicht passte und dieser böse kritisiert wurde, weil man an dem Auto sonst nichts zu bemängeln hatte. Gewiss ein böser Ausreißer, aber heftig.
Es mag sein, dass Renault keinen signifikanten Vorteil ins Rennen schickt - aber das tun andere Hersteller genauso wenig. Die Autos sind heute vor allem in dem Segment von Renault ziemlich ähnlich gestaltet.
Ja nu, die Macken der Koreaner haben sich nur noch nicht so rumgesprochen. Bei Hyundai denken viele, das wird schon sowas wie Honda sein. Bei Renault denkt man an rostige R 4s. Welcher Neu-Hyundaiianer weiß irgendwas von der Historie oder denkt an den ollen Pony?
Die klassischen Käuferschichten schrumpfen bei allen Massenherstellern, dazu kommt noch die Euro-Krise in den Hauptabsatzmärkten und die aggressive Konkurrenz aus Korea und zunehmend auch VW, die derzeit eine Marktbereinigung versuchen, um den Kuchen unter weniger Mäulern aufteilen zu können.
Von japanischen Herstellern redet kein Mensch, die mussten ziemlich dasselbe durchmachen und wurden bis auf Toyota und Honda an den Rand der Bedeutungslosigkeit gedrängt. Aber noch gibt es sie und wer weiß., vielleicht berappeln sie sich wieder?