USA: Strafzettel auf dem Werkstattparkplatz
Du willst Dein Auto verkehrssicher machen? Hier ist Dein Strafzettel
Stell Dir vor, Du stehst beim TÜV und bekommst einen Strafzettel, weil Dein TÜV abgelaufen ist. So ungefähr erging es einigen Amerikanern.
Fairfax/Virginia/USA - Bruce H. Redwine ist vermutlich ein relativ friedlicher Mensch. Zumindest so friedlich, dass die Polizeiakte des US-Amerikaners 57 Jahre ohne Eintrag blieb. Dann, im Spätsommer 2015, musste er ins Gefängnis, weil er Officer Jacquelyn D. Hogue fluchend einen Strafzettel aus der Hand riss. Sie ließ ihn verhaften. Ein Richter verordnete vier Tage Gefängnis. Das Kuriose: Der Strafzettel sollte gar nicht an Bruce Redwines Auto.
Was war passiert? Redwine betreibt eine von vielen Werkstätten im Mariah Business Center in Fairfax. Hier repariert er Autos und führt so etwas wie die amerikanische Hauptuntersuchung, die „state inspections“, durch. Vor der Inspektion parken viele seiner Kunden auf den privaten Parkplätzen im Industriepark - und kassieren dabei regelmäßig Strafzettel, weil die „inspection“ überfällig ist.
Rausholen, was geht
Seit Jahren verteilt Jacquelyn D. Hogue beinahe täglich auf dem Privatgelände Strafzettel. Völlig legal. Denn in einem Brief von 2009 erteilte das Management des Industrieparks der Fairfax County Police die Erlaubnis, auf dem Gelände die Park- und Verkehrsbestimmungen durchzusetzen, um sich gegen Wildparker zu wehren. Doch die Erlaubnis gilt nicht nur für unbefugtes Parken, sondern auch für das Ahnden abgelaufener Zulassungen oder "inspections stickers".
Die ansässigen Schrauber kostete das bislang jede Menge Geld. Denn oft bezahlten sie selbst die Strafzettel, aus Angst, die Kunden würden sonst nicht wiederkommen. „Ich will ihnen keine Rechnung für die Reparatur geben und dann 50 Dollar für einen Strafzettel draufschlagen. Glaubst du, die kommen wieder?“ fragte Redwine einen Redakteur der "Washington Post". In einem Monat habe er Strafzettel in Höhe von 2.200 Dollar übernommen. Ray Barrera, ein anderer Werkstattbesitzer aus dem Gebiet, schätzt, dass die Autos seiner Kunden in den vergangenen sechs Jahren mit Strafen von 60.000 Dollar belegt wurden.
Versetzung und Freispruch
Mittlerweile schlägt der Fall regionale Wellen. Doch die Fairfax County Police zeigt sich offiziell uneinsichtig. „Warum beschweren die sich nicht beim Management des Geländes? Ohne diesen Brief haben wir keine Autorität – keine – auf diesem Parkplatz“, sagte Polizeisprecherin Brooke Wright der "Washington Post". “In der Minute, in der wir aufhören, dort zu kontrollieren, rufen die Manager des Geländes uns an", sagte Wright.
Die Autoschrauber haben dennoch Aussicht auf Besserung. Jacquelyn D. Hogue wurde in ein anderes Gebiet versetzt. Bruce H. Redwine wurde mittlerweile in seinem Fall von einer Jury freigesprochen.
Quelle: The Washington Post
Die Frage, warum die Werkstätten sich nicht beim Management des Geländes beschweren, halte ich durchaus für gerechtfertigt. Die County Police macht dort lediglich ihren Job.
Also ganz ehrlich, die Polizei macht alles richtig hier. Die Fahrer sind offenbar schon mit abgelaufener Plakette dort auf den Hof gefahren. Die Autos werden ja wohl kaum wochenlang dort stehen, bis sie ihre Plakette erhalten.
Wie im Artikel ausgeführt - wohl ja. Deiner Argumentation hingegen zu folgen ist juristisch schon _spannend_, vor allem wenn man diese hanebüchene Erklärung auf andere Bereiche umdächte...
:-((
Und jetzt? Finde ich lustig, Autofahrer, die sich nicht ans Gesetz halten und Werkstattbesitzer, die ihnen den Strafzettel bezahlen, aus Angst die würden nicht wieder kommen.
Und 50 $? Das ist mal ein Wort, wenn man sich die Strafen bei uns ansieht. Wie war das? 2 Monate straffrei, dann 15 €... 😮
Das ist hierzulande doch normal, es wird gerast und genötigt weil das einfach sehr billig ist.
Selbst bei unseren Nachbarn muss man richtig blechen, hier gilt es sogar zum guten Ton zu schnell zu fahren.
Hält man sich hier an das Limit wird man genötigt, fernlichtterror und man trifft sogar autofahrer die komplett austicken und eine Schlägerei anfangen wollen, blos weil man 120 fährt, da wo so ein 120er schild steht.
Hier ist einfach die werkstatt selber schuld, dann muss man die falschparker eben privat wegschleppen, sollte für ne werkstatt doch kein problem sein.
Hallo,
genau so gut hätte der Betreiber das Falschparken selbst regeln können durch eine wirksame Zugangskontrolle ( quasi Abgrenzung vom Öffentlichen Raum), und die Staatsmacht nimmt neben der Straße Aufstellung und kommt Ihrer Pflicht nach, hmmm, aber nöööööööööööö.
In diesem Sinne
..die Amis haben nen "TÜV" ?
Schwer zu glauben, bei den Karren die da so rumfahren..
Ansonsten finde ich die Gebührenordnung TOP, selbst das wegwerfen einer
Kippe aus dem Fenster wird mit bis zu 1.000 Dollar belohnt.
Bei meinem ersten USA-BEsuch, war ich angenehm überrascht, wie sauber die
Straßen & Highways dort sind. Selbst die Parokplätze, "pieko-bello".
Kein Wunder, wenn jede paar hundert Meter (oder so) ein Schild davor warnt,
"Unrat aus dem Auto werfen kosten 1.000 Dollar Strafe".
Und hier ?
Da schmeißen die Autofahrer ihre "Burger-Tüten" inmitten von Wasserschutzgebieten,
Wälder, etc. oder gar glühenden Kippen einfach aus dem Auto, obwohl Mopped
fahrer dahinter sind..egal..wech das/die Dinger.
Zeigt mann ihn(den Autofahrer) an, kostet es ihn max. 15€, lächerlich.
Schadenersatz-Anzeige für ein Brandloch in der Mopped-Jacke / Hose..erfolglos..
Grüße
In der BRD sind Werkstatt - Gelände auch öffentlich zugängliches Gelände.
Ich habe aber noch nie gehört, dass die Polizei da den TÜV oder gar Zustand, kontrolliert.
Es dürften keine Neufahrzeuge draußen stehen, ebenso keine Unfallwagen ....
Man kann Alles übertreiben 😆
@Urgrufty
Das deckt sich ja im Prinzip mit dem was Guzzi97 bemängelt.
Hmm...
es ist immer wieder traurig feststellen zu muessen, wie wenig die Menschen heutzutage in der Lage sind, fuer ihre eigenes Verhalten die Veratwortung zu uebernehmen und stattdessen immer einen anderen Schuldigen suchen.
Wer schon mit abgelaufener Plakette zur Hauptuntersuchung faehrt, hat wohl selber schuld, wenn er dann ein Ticket wegen abgelaufenem TUV erhaelt.
Aber natuerlich ist die Polizei schuld...wer sonst...😊🙄
The Moose
Das ist von Bundestaat zu Bundestaat unterschiedlich. Siehe hier: Wikipedia
Der größte Teil der Staaten will bloß einen Emissionstest oder eben gar keinen. Nur ein kleiner Teil will auch eine TÜV-ähnliche Sicherheitskontrolle und naja so streng, wie in Deutschland wird sie in vielen Fällen nicht sein. Das ist aber auch verständlich, denn zum einen verlangen die Straßenverhältnisse in den USA zwar nach einem funtionierenden Auto, aber eben nicht nach einem Top-Auto und zum anderen ist man ja in den USA auf das Auto angewiesen, in den meisten Fällen braucht man es, hier in D kann man man recht leicht auf den selbst in vielen ländlichen Regionen, im Vergleich zu Amerika gut ausgebauten, ÖPNV umsteigen, wenn man es sich nicht mehr leisten kann sein Auto in Stand zu halten.
Du hast scheinbar den Artikel nicht richtig gelesen.
Im Artikel steht:
KFZ's von Kunden sind für mich keine Wildparker.
Kein KFZ irgendeines Kunden einer Werkstatt wird dort Wochen lang stehen.
Das wäre für mich dann auch ehr ein Grund mir eine andere Werkstatt zu suchen wenn ich Wochen auf mein Auto verzichten müsste wegen ne popeligen Plakette.
Daß die Polizei bei ihrer Arbeit nicht nur ein Auge auf Wildparker richtet, sondern auch andere Verstöße ahndet, ist doch wohl selbstverstandlich.
Man kann's mit seiner Pflichterfüllung auch zu genau nehmen. Das erinnert mich immer an die Radarfallen, die genau dort stehen, wo sie am meisten Geld bringen, nicht dort wo es notwendig wäre. Also quasi bei allen.
Ein Auto ohne TÜV/Pickerl etc. steht bald mal vor der Werkstatt, auch wenn man es mit Hänger dort hingeschleppt hat. Klarerweise stellt man dieses vor der Werkstatt ab. Beispielsweise ich kaufe ein Auto, das 3 Jahre beim Händler stand. Klar muß es erstmal zur Prüfstelle um für OK befunden zu werden. Und während es dort steht, bis zur Begutachtung hat es nunmal keine gültige Plakette.
Dem Papier nach ist der Polizei nichts anzulasten, ein mehr als fader Beigeschmack des Geldschneidern und des sich selbst Profilieren der ausführenden Beamtin bleibt. Ich will ja keine Klischees schüren, aber...
https://img.washingtonpost.com/.../FXParking__8791444402811.jpg
Grüße,
Zeph