Der letzte VW Bulli erreicht Hannover
Du wirst uns fehlen, Bulli
Es begann in Hannover und es endet auch dort. Einer der letzten jemals gebauten T2 erreicht die Geburtsstadt seiner Ahnen und sucht sich ein Plätzchen in der Familiengruft.
Hannover - Das helle Pastellblau wirkt ein wenig vergilbt. Doch der T2 ist nagelneu und einer der letzten seiner Art. Nach 46 Jahren Produktionszeit ist Schluss. Der letzte jemals gebaute Bulli T2 verlässt am 20. Dezember 2013 das brasilianische Werk.
Ein Bestseller aus drei Ländern
Mit dem Bulli geht das am längsten gebaute Automobil der Welt in den Ruhestand, sagt VW. Von 1967 bis 1979 fertigte Volkswagen den T2 am Standort Hannover. Mehr als 2,5 Millionen Exemplare wurden gebaut, bis der T3 übernahm.
Doch in Mexiko und Brasilien durfte der T2 weiterleben. Unter anderem Namen, aber bei viel besserem Wetter lief der „Kombi“ und lief und lief. Bis Dezember 2013. Dann holten ihn neue Sicherheits- und Emissionsvorschriften ein und verwehrten ihm endgültig die Weiterfahrt. In Brasilien wurde der T2 von 1975 bis 2013 gefertigt. Im Schnitt liefen 20.000 Autos pro Jahr von den Bändern.Mit Wasserkühlung und Ethanol im Tank
Zum Abschied baute VW 1.200 Exemplare der „56 Anos - Last Edition“. Die ersten 1.199 Fahrzeuge wurden für 85.000 Brasilianische Reais (umgerechnet 27.605 Euro) verkauft. Die Nummer 1.200 fuhr von Brasilien bis nach Hannover, in die Ausstellung der Oldtimer Werkstatt von VW Nutzfahrzeuge. Seine erste und letzte Station.
Alle Abschieds-Bullis sind blau lackiert, haben ein weißes Dach, weiße Felgen und weiße Radkappen. Weit hinter dem auffälligen Kühlergrill, den es beim Original T2 nicht gab, sitzt ein wassergekühlter 1.4 Flex-Motor. Mit Benzin im Tank schafft dieser eine Leistung von 78 PS, mit Ethanol sind es sogar 80 PS. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Viergang-Schaltgetriebe. Die schönen Weißwandreifen messen 14 Zoll.
Nun parkt der hellblaue Byebye-Bulli in Hannover. Die Produktionsbänder stehen still und uns blutet das Herz. Zum Glück gibt es genügend Nostalgiker, die den T2 in blau-weiß und sonstiger Couleur am Leben halten. Mit viel Geld und noch mehr Geduld.
Von 1967 bis 2013 sind es nur 46 Jahre. Trotzdem bleibt der Bulli ein besonderes Fahrzeug.
Er fehlt uns schon länger, von der Auslandsproduktion hat man hier ja nicht viel gemerkt, außer einigen wenigen nicht gerade billigen Einzelstücken, die man alle paar Jahre mal auf Oldtimertreffen sieht (und witzigerweise von den Ordnern immer stressfrei durchgewunken werden, versuch das mal mit einem 20 Jahre älteren Golf 3!)😆
wie kommen die denn auf 56? Ich dachte erst, dass sie den T1 mit einrechnen, aber den gab es ja seit 1950, aber wurde erst seit 1956 in Hannover gebaut, aber auch das passt nicht.
http://www.volkswagen-classic.de/modelle/t1-bulli
http://www.volkswagen-classic.de/modelle/t2-bulli
Das billige Metall im Innenraum, total hässlich und unmodern. 😆
Hm. In Brasilien kriegt es VW hin, Autos E100-Fest zu produzieren. Aber hier machen sie einen Aufstand wegen E10... Peinlicher Laden.
Wem wird der Bulli fehlen?!
Denen, die sich rechtzeitig einen auf die Seite gestellt haben sicher nicht, und denen, die es in den vergangenen 46 Jahren nicht geschafft haben, einen zu kaufen, sicher auch nicht – sie werden eh keinen kaufen, auch wenn dieser Anachronismus noch weitere 100 Jahre produziert würde. Dem Koffer trauert also de fakto niemand eine Träne nach.
Warum? ... Ich denke mal, dass auch E10 bei uns kein Problem ist, wenn man alle Teile des Motors darauf konstruiert und das verwendete Material entsprechend auswählt. Tut man es aber nicht und wird später von einer neuen Gesetzgebung überrascht, dann hat man zwangsläufig ein Problem.
Vom Prinzip her nicht viel anders als wenn Du irgendwann mal einen topmodernen Euro2-Diesel gekauft hast und heute wegen der roten Umweltplakette nicht mehr in diese irrsinnigen Zonen fahren darfst.
Nicht VW macht den Aufstand für E10, sondern der deutsche Michel bei dem Bio im Auto beim Leder aufhört...
Ja, nee is klar....
Die Motorschäden durch Ethanolbeimengung machen ja nichts aus...
Die zugeklebten Pumpedüseeinheiten, kaputte Commonraileinheiten durch Biodieselbeimengung
sind ja auch zu verachten....
Dann noch der unnötige Dieselpartikelfilter, der nur den Dreck sammelt und dann auf einmal rausbrennt...
Durfte der wenigstens auf eigener Achse vom Werk zum Schiff und in Europa vom Schiff zum Museum fahren?
Oder ist das jetzt eines der vielen 0 Kilometer-Museumsstücke?
das stimmt nicht. Die Motoren unterscheiden sich.
Schade, dass sie ihn nicht doch weiterbauen! Einer der schönsten Bullis überhaupt! Mach´s gut Kleiner 😉
Wie soll das gehen ohne Zulassung? Der Deutsche TÜV läßt doch nur was zu was Entsprechende teure Gutachten vom TÜV hat. Die Beleuchtung ist nur für Ausserhalb Deutschland Zulässig und nicht für Deutschland, es könnte ja sein das das das Rot der Rückleuchten etwas heller oder dunkler Leuchtet als der TÜV es gerne hätte.
Der T2 ist ein echtes Kultauto; ich verbinde selbst als wenig VW-affiner Mensch viele Ereignisse in meinem Leben gerade mit dieser Generation des VW-Busses. Der T3 hat mir formal besser gefallen und war am weitesten entwickelt, aber der T2 ist etwas ganz Besonderes. Um auf den Titel zurückzukommen: Er fehlt mir definitiv schon länger.