Motorrad-Motor mit variabler Ventilsteuerung von Ducati
Ducati revolutioniert die eigene Motoren-Tradition
Spagat im Motorrad-Motor: Ducati präsentiert eine variable Ventilsteuerung - und hält gleichzeitig an der Desmodromik fest. Nächstes Jahr geht die Technik in Serie.
Bologna/Italien - Ducati ist stolz auf die Desmodromik. Die federlose Ventilbetätigung über Kipphebel wurde 1956 von Fabio Tagliolini entwickelt. Seit der Serienreife steckt sie als Spezialität der Italiener in jedem in Bologna gebauten Motorradmotor.
Doch was einst eine Besonderheit war, ist heute nur noch 60 Jahre alte Tradition. Um wieder mit Finesse zu strahlen, präsentiert Ducati jetzt als erster Motorradbauer (laut eigener Aussage) eine variable Ventilsteuerung für die Aus- und Einlassventile eines Motorrad-Motors.
Das Kuriose: Gleichzeitig halten die Italiener an ihrer geliebten Desmodromik fest. Ducatis Desmodromic Valve Timing (DVT) kombiniert die Zwangssteuerung mit einer variablen Ventilsteuerung. Eine Kombination, die viele Techniker für unmöglich gehalten haben.
Das System wird ab dem kommenden Jahr in einem 1.199 Kubikzentimeter großen Testastretta DVT-Zweizylindermotor serienmäßig angeboten; vermutlich in einer neuen Version der Ducati Multistrada.Mehr Leistung, weniger Verbrauch
Nach Einschätzung des Herstellers sind die Vorteile von DVT beachtlich: Über die gesamte Drehzahlbreite stehen mindestens zehn Prozent mehr Drehmoment zur Verfügung; der Spitzenwert des im Hubraum unveränderten Zweizylindermotors steigt von 124 Nm auf 136 Nm bei jeweils 7.500/min.
Zugleich erhöht sich auch die maximale Leistung von bislang 150 PS bei 9.250/min auf 160 PS bei 9.500/min. Der im Prüfstandszyklus ermittelte Kraftstoffverbrauch reduziert sich um acht Prozent. Die Laufruhe des Triebwerks soll sich vor allem bei niedrigen Drehzahlen deutlich verbessern.
Erzwungen und doch variabel
Das System funktioniert mit Stellmotoren an den Nockenwellen. Die nehmen Einfluss auf die Ventilsteuerung. Das erforderliche Signal kommt vom Gasgriff. Wird vom Motor keine Last gefordert, werden die Ventile anders gesteuert als im Lastbetrieb.
Überschneiden sich die Öffnungszeiten von Einlass- und Auslassventilen nicht oder nur sehr geringfügig, steigt die Laufruhe des Motors. Mit zunehmender Überschneidung bei steigenden Drehzahlen und wachsender Last erhöht sich die Leistungsabgabe. Das Ducati-System passt die Öffnungszeiten entsprechend an.
Trotz der kleinen Revolution bleibt Ducati mit dem System neben der Desmodromik voraussichtlich noch einer weiteren Tradition treu: Wie die beinahe 60 Jahre alte Zwangssteuerung werden die Italiener das DVT-Prinzip im Laufe der nächsten Jahre wohl auf alle wassergekühlten Motoren ausweiten.
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naja, sooo revolutionär neu sind variable steuerzeiten nun auch wieder nicht. 😉
dazu noch ein variabler hub mit desmo wär was lustiges.
Das kommt dann in ca. 60 Jahren. 😜
Passt doch zu Audi: Veraltete, nicht-revolutionäre Technik zu total überhöhten Preisen.
Hab ich den Knall nicht gehört?
Das sind doch normale Nockenwellenversteller. Die werden wohl mit Öldruck gehen sonst hätten sie keine Dichtlippe. Aber das ist im PKW ja Standardbauteil.
Aufmerksammer lesen, das Revolutionäre ist nicht die Nockenwellenverstellung an sich sondern das Sie mit der Desmotronik kombiniert wird. Mechanisch zwangsgesteuerte Ventile plus verstellbare Steuerzeiten ist wohl nicht so einfach unter einen Hut zu bekommen.
Das klingt jetzt nicht gerade nach langlebiger, unkomplizierter Technik.
Die Desmos sind ja jetzt schon sehr teuer in der Wartung - das neue Aggregat wird da gewiss nicht anders sein...
Veralterte Technik?
Das muß gerade jemand sagen, der einen Motor mit Hydrostößel besitzt.
Teuer in der Wartung?
Klappe aufschrauben. Ventilspiel messen. Klappe zuschrauben.
Und wenn das Ventilspiel eingestellt werden muß, wird wie bei Honda oder Kawasaki
die Nockenwelle ausgebaut. Das kostet aber auch dort etwas mehr.
Ansonsten sind die Motore Zuverlässig und Wartungsfrei.
Warum das? Habe von Motorrad-Motoren keine Ahnung.
Ducati behauptet, sei seien der erste Hersteller, der überhaupt eine variable Ventilsteuerung im Motorrad verbaut:
Das ist schlichtweg gelogen. Und zwar schon auffallend dreist.
Kawasakis GTR1400 verfügt seit 2007 über eine variable Ventilsteuerung.
Honda bietet VTEC schon seit mindestens 2002 bei den V4-Motoren an. Spätestens seit der neuen VFR800F (ab 2014) auch mit variabler Steuerung der Ein- und Auslassventile.
Ich sehe den Zusammenhand zwischen Desmo und dem Nockenwellenversteller nicht.
Der Nockenwellenversteller hat doch überhaupt keinen Einfluss darauf wie die Ventile betätigt werden. Der verdreht doch nur die ganze Nockenwelle relativ zur KW.
Also nicht komplexer als in einem anderen Motor ohne Desmodromik. 😕
Warum verbaut eigentlich kein anderer Hersteller Desmodromik? Ist ja nicht so als hätten die japanischen Motoren (oder BMW 1000RR) geringere Drehzahlen.
Wieso soll das gelogen sein. Wenn ich mich nicht irre, ist Ducati der einzige Hersteller mit Desmodromik. Wenn sie sagen das sie das erste Serienmotorrad mit Desmodromik UND Variabler Ventilsteuerung entwickelt haben, was ist daran gelogen? Ich will ja nichts behaupten, weil ich praktisch keine Ahnung über Motorräder habe, aber ich denke Ducati hat schon recht.
Ich hab die Aussage doch extra mit zitiert. 🙄 Wo steht da etwas von Desmodromik? Richtig: Nirgends.
Sie behaupten, sie seien der erster Hersteller, der variable Ventilsteuerung (für Ein- und Auslaß-Seite) in einem Motorradmotor verbaut.
Und das ist gelogen.
Sofern die Aussage in diesem Artikel stimmt und kein Eigengewächs der spotpressnews ist. Auf der Ducati-Homepage konnte ich die Aussage nämlich nirgends finden.
Es steht doch eine Spalte weiter unten. Ist doch egal ob der Bericht 100% richtig ist oder nicht. Ducati bringt das erste Moder mit Desmodromik mit Variabler Ventilsteuerung. Im text ist doch auch beschrieben wie schwierig das anscheinend umzusetzen sei. Sag doch bitte welche Motorräder diese Technik auch noch haben.
Abarth, lies bitte noch einmal oder heb mir die Stelle hervor, damit ich es verstehe.