Zulassungszahlen von Elektroautos sinken
Dudenhöffer: E-Auto-Ziel ist nur noch Träumerei
Bis zum Jahr 2020 sollen in Deutschland eine Million E-Autos fahren. Doch das ist laut Ferdinand Dudenhöffer nur noch Träumerei. Die Zulassungszahlen sinken sogar.
Duisburg - Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer glaubt nicht mehr an den baldigen Durchbruch von Elektroautos. "Das Kanzlerwort von einer Million Elektroautos im Jahre 2020 ist definitiv nicht erreichbar. Wenn man es trotzdem behauptet, sagt man bewusst die Unwahrheit", sagte der Leiter des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen am Dienstag. Mitte Juni (15./16.) will die Bundesregierung in Berlin ihre jüngsten Erwartungen zu dem Thema präsentieren.
Verkauf von Plug-in-Hybriden gerät ins Stocken
Laut Dudenhöffer schwächelt sowohl der Verkauf von rein elektrischen Fahrzeugen als auch von Plug-in-Hybriden. Diese verbinden den normalen Verbrenner mit einem Elektroantrieb und lassen sich an der heimischen Steckdose aufladen. "Der Markthochlauf der Plug-in-Hybride stockt auf niedrigem Niveau. Es zeichnet sich die gleiche Entwicklung ab wie bei den rein batterie-elektrischen Autos", sagte Dudenhöffer.
Laut Kraftfahrt-Bundesamt stagnierte der Anteil alternativer Antriebe am Pkw-Bestand 2014 im Vergleich zum Vorjahr bei 1,6 Prozent. Jedoch stellt darunter Flüssiggas mit knapp 500.000 Autos nach wie vor den mit Abstand größten Anteil. Auch wenn Hybride mit 107.754 Einheiten im gesamten Bestand und Elektroantriebe mit 18.948 Fahrzeugen zuletzt kräftig zulegten, bleiben sie angesichts der rund 62,4 Millionen Autos im gesamten Fahrzeugbestand praktisch unsichtbar. Anfang 2015 betrug ihr Anteil 0,2 Prozent. Laut Vorhaben der Politik müssten es bis 2020 auf heutiger Bestandsbasis aber achtmal so viel werden, um das Millionen-Ziel zu erreichen.
Auswahl an E-Modellen ist so groß wie nie
Doch laut Dudenhöffer verlieren steckdosentaugliche Fahrzeuge zuletzt sogar - obwohl die Angebotspalette hierzulande mit 43 E-Modellen und 72 Hybriden aktuell so groß wie nie sei. Während der Pkw-Gesamtmarkt im April im Vergleich zum Vormonat saisonüblich 10 Prozent verlor, büßten reine E-Autos 23 Prozent ein und Plug-in-Hybride 21 Prozent. Der Anteil an den Pkw-Neuzulassungen kletterte innerhalb eines Jahres von 0,32 Prozent im Frühling 2014 auf gerade einmal 0,59 Prozent, obwohl zusätzliche Modelle, auch von deutschen Autoherstellern, dazukamen.
Das CAR-Institut ist mit seiner Mahnung nicht alleine. Auch andere Branchenexperten halten das Millionen-Ziel ohne Kaufsubventionen für unrealistisch. Das Fraunhofer-Institut sieht Markthochlaufszenarien der E-Autos bis 2020 wegen vieler Unsicherheiten eher bei 150.000 bis maximal gut einer Million. Der Chef des Autozulieferers Continental, Elmar Degenhart, hält das Millionen-Ziel für "kaum mehr realistisch".
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Ich halte diese Vorgabe schon lange für eine Träumerei.
Wer Geld zu verbrennen hat ist bei E-Autos gut aufgehoben.
e-Auto? Gerne, aber bitte die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.
800-1000km Reichweite, auch wenn ich mal ordentlich Gas gebe, im Sommer die Klima aufdrehe oder im Winter die Heizung. Aufladen an der Tanke, 5-10min, dann sollte der Akku voll sein.
Alles Dinge, die ich mit einem Diesel auch schaffe. Erst dann werden e-Autos für mich interessant und bis dahin ist es noch ein weiter Weg. In der Zwischenzeit dürften Diesel-Hybride eine interessante Alternative werden.
Für die Aussage braucht es schon lange keinen "Automobilexperten" mehr. Das war schon vor 2 Jahren klar.
Wenn die Elektroautos nicht 5-10 tausend Euro teurer wären wie vergleichbare Verbrenner dann gäbe es keine Probleme mit den Verkaufszahlen.
Keine Ahnung, wie der Artikel weitergeht, aber ab
habe ich aufgehört, zu lesen.
Genau wegen dieser Anforderungen wird das aber nie etwas werden, solange wir noch Erdöl (oder Substitute) haben. Die Wünsche sind technisch einfach nicht machbar, und dass sich daran in größerem Maße etwas ändert ist derzeit nicht absehbar. Daher muss man sich einfach umgewöhnen, sonst funktioniert das derzeit nicht mit einem E-Auto.
Ich mache es mal an einem anderen Beispiel fest, bei dem zwar auch jeder jammert, aber dann doch damit lebt: Mobiltelefone. Zu Zeiten des berühmten Nokia 3310 hatte man Akkulaufzeiten von Wochen (!), heute ist man ja schon froh wenn man mal zwei Tage (!) schafft. Hier muss man fairerweise auch sagen, dass die modernen Geräte gegenüber den Alten einen erheblichen Zusatznutzen aufweisen. Bei einem E-Auto hat man "außer" der Ruhe, direkt voll anliegendem Drehmoment oder der Möglichkeit des kostenlosen Tanken (Solaranlage, viele öffentliche sind noch kostenlos) wenig Alleinstellungsmerkmale.
Davon abgesehen, und das wurde inzwischen ja schon wahrscheinlich millionenfach erwähnt, was fährt die Masse und was braucht sie folglich wirklich? Die erschwinglicheren E-Autos bieten inzwischen recht sichere 120km Reichweite (Tesla ist ohnehin ganz vorne mit 300-500km, kostet aber auch entsprechend), was für die meisten ausreicht. Aber: man muss zuhause eben auch laden können - das ist zweifelsohne ein Problem, keine Frage.
Das oben genannte Anforderungsprofil als Referenz, nein, nun wirklich nicht. Das kommt wie oft im Jahr vor, ein, zwei Mal? Da muss man sich schon am "Standrad"-Profil der Masse orientieren. Da sehe ich aber wie gesagt kein Problem mehr bei den Autos, die reichen dafür bereits aus (verbessern ist natürlich immer gut). Ein Problem, ohne dessen Lösung sich E-Autos nicht verbreiten werden, ist die kaum vorhandene Lademöglichkeit zuhause (wenn man nicht gerade ein Eigenheim hat).
Damit tust du dem Mann unrecht. Ich hatte von ihm früher auch nicht all zu viel gehalten. Nachdem ich in einer der letzten Ausgaben der Zeit aber ein sehr interessantes Interview mit ihm gelesen habe, habe ich inzwischen doch eine recht positive Meinung zu ihm.
nicht nur du.
Unrealistisch, alleine das Akkupack wiegt dann an die 1,4t.
Und 170Kwh in 5-10min laden? Das sind dann Kabel mein Gutster ^^
Kein Weg führt an Wasserstoff/Methan vorbei. Langfristig müssen wir weg von Diesel und Benzin, so schade es auch ist.
Eine kluge Antwort! (Im Gegensatz zu den 1000km Reichweite mit Klima...).
Meine Anforderungen an ein E-Auto (daß ich es anstelle des nächsten Verbrenners kaufe) sind da deutlich realistischer:
Ladedose zu hause,
Echte 200km (also unter schlechten Bedingungen) Reichweite,
Aufpreis ggü Verbrenner nicht höher als heute zum (nicht Plug In-) Hybrid.
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Aber auch für den großen Durchbruch der 4rädrigen E-Mobilität bräuchte es meines Erachtens nach nicht das Warten auf den "Wunderakku":
Einmal kräftig in eine Infrastruktur mit heute vorhandener Technologie* investieren
und dazu eine Kampagne, die die großen Vorteile deutlich kommuniziert (deutlich geringerer Wartungsaufwand, geringere Reparaturanfälligkeit, volle Kurzstreckentauglichkeit, Drehmoment, Ruhe...).
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Wechselakkustationen und induktives Laden zu hause (würde für Pendler den vollständigen Entfall des Tankvorgangs bedeuten!) und auch an Ampeln, Schranken, Kurzzeitparkplätzen.
Damit schlüge man gleich die 3 großen "E-Mobiliäts-Fliegen" mit einer Klappe:
1. den Preis. (Da der Akku nicht gekauft werden muß, kommt er nicht auf den Fahrzeugpreis. Wer wenig fährt (Akku wechselt), zahlt auch wenig!)
2. Ladezeit (Wechsel dauert nicht länger als Tankvorgang. Kann gleich "drive in" ausgeführt werden, so daß die häufiger nötigen Stops leichter akzeptiert werden)
3. Und damit ^ auch die Reichweite.
Tja, das ist ja kein Wunder.
Die E-Autos werden ja vollkommen am Markt vorbei produziert.
Zu teuer, zu häßlich, zu geringe Reichweite, ...............
Mal ehrlich?! Wem gefällt schon ein BMW i3 !!!
Mit dieser häßlichen Gurke kann ich nicht mal von München an den Starnberger See und zurück fahren, ohne zwischendrin an ner Steckdose nachzutanken.
Hybride sind ja einigermaßen okay, aber auch hier sind die Akkus ein Witz und dann verbrauchen die Benzinmotore mehr Sprit als vergleichbare Fahrzeuge, weil sie den ganzen E-Balast mitschleppen müssen.
Okay, ein Tesla hat ausreichende Reichweite, aber wer kann sich die brandgefährliche Kiste schon leisten?
Meiner Meinung nach dauert der Prozess bis zur Gebrauchsreife noch 10 bis 20 Jahre.
Kannst du das nochmal raussuchen? Ich habe bisher nichts von ihm bemerkt, was nicht eine Wiederholung des Offensichtlichen, hoffnungslos veraltet, oder glatter Quatsch war. Wahlweise auch mehreres.
Würde auch gerne auf ein E Auto umsteigen. Was mich natürlich noch abschreckt wäre der Preis.
Ausserdem wohne ich zurzeit in einer Mietwohnung. Hab keine Garage sondern nur ein Stellplatz auf dem Hof.
Problem: wie soll man da das Fahrzeug laden?
Und müsste ich die Ladestation selber zahlen?
Wie sieht das dann mit der Witterung aus? Vorallem im Winter.
Fragen auf Fragen.
Muß man Professor sein, um diese Einschätzung zum Besten zu geben ?
Aber wenigstens hat er diesmal kein Blech geredet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Power-to-Gas
Bevor ich Strom (wenn gut Wind weht oder die Sonne scheint) ins Ausland verschenke (nein, wir zahlen Geld dafür, dass er uns abgenommen wird), mach ich doch lieber Gas daraus, das ich später wieder "teuer" an Autofahrer verkaufen kann.
So einfach. Verbrennt sauberer als Benzin oder Diesel, kann in herkömmlichen Autos verwendet werden, man kann auch das Haus damit heizen und kochen und vor allem ist zwar vielleicht die Herstellung teurer, aber dafür kostet das Lagern fast NIX und es geht auch nichts verloren.
Aber gut... wir brauchen mehr Akkus, am besten noch mehr E-Autos... jaja... grün. Ladeverluste, Entladung, Heizen muss ich das E-Auto im Winter - mit Strom - und im Sommer kühlen.
Ich mach bei meinem kraftstoffbetriebenen Auto im Winter die Heizung an und was passiert? Der Gesamtwirkungsgrad geht auf 50 bis 70 % rauf! Im E-Auto? Ich mach die Heizung an und statt 200 km komm ich noch 100... völlig wurscht, ob der E-Motor 80 % Wirkungsgrad hat, wenn ich den Strom verbraten muss, um das Auto zu heizen.
Aber macht nur... wunderbar... immer weiter so... seltene Erden? Ab ins Auto damit! Stehen dann sinnlos am Straßenrand. Kupfer? Ja, rein damit! Mehr!
Das E-Auto... eine tolle Erfindung!