Hackenberg wird Audi-Entwicklungschef
Dürheimer muss gehen
Update: Nach 10 Monaten im Amt muss Audi-Chefentwickler Wolfgang Dürheimer gehen. Ulrich Hackenberg soll ihn ersetzen und konzernweit die Baukastenstrategie vorantreiben.
Update: Offizielle Erklärung
Ingolstadt - Audi ist wichtig für VW, denn Audi verdient fast die Hälfte der Gewinne des VW-Konzerns. Audi ist offenbar so wichtig, dass der Konzern kein Risiko eingehen will. Deshalb muss Audi-Entwicklungschef Wolfgang Dürheimer gehen. Ersetzen soll ihn laut einem Bericht von Spiegel Online der VW-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg.
Am Freitag nachmittag äußerte sich ein Sprecher des VW-Konzerns. Demnach wird Hackenberg, der für große Bereiche der Baukastenstrategie verantwortlich zeichnete, künftig markenübergreifend im gesamten Konzern Strategien für neue Modelle und Technik vorantreiben.
Hackenberg, der als enger Vertrauter Winterkorns gilt, ist nun als Chef der "markenübergreifenden Entwicklungssteuerung" tätig. Dabei geht es nach Auskunft des Sprechers vor allem um die Zukunft der Baukastenstrategie. Das System mit identischen Teilen senkt die Kosten und erhöht die Flexibilität der Fabriken, beschleunigt außerdem die Durchsetzung technischer Updates in der Modellpalette.
Zu Dürheimers Zukunft teilte VW lediglich mit, der 55-Jährige "wechsele in eine andere Funktion innerhalb des Konzerns und bleibt weiterhin Generalbevollmächtigter Konzern Motorsport".
Erst zum September 2012 war Wolfgang Dürheimer von Bentley und Bugatti zu Audi beordert worden. Verantwortete Dürheimer in früherer Tätigkeit bei Porsche noch den Hybrid-Supersportwagen 918 Spyder, stoppte er bei Audi die Elektroauto-Programme der VW-Tochter.
Seine entwaffnend ehrliche Begründung: Elektroautos von Audi wären so teuer, dass sie keiner kauft. Audi wollte sich stattdessen auf Plug-in-Hybride und Gaskraftstoffe konzentrieren.
PR-Unfall mit dem R8
Trotz dieser Grundsatzentscheidung durften Dutzende Journalisten erst vor wenigen Wochen ein paar Runden mit dem R8 e-tron drehen – Audis Elektro-Luxussportwagen, den es nicht mehr geben sollte. Absehbare Folge: Hämische Wortspiele rund um den Audi-Slogan „Vorsprung durch Technik“ rauschten tagelang durch den Blätterwald.
Möglicherweise war dieser PR-Unfall der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Die Konkurrenz, so scheint es, fährt Audi beim Thema Fortschritt davon. BMW mit dem Elektroauto i3 und Efficient-Dynamics-Dieseln, die wirklich sparsam sind. Daimler mit Assistenzsystemen und dem Elektro-Supersportwagen SLS AMG Electric Drive, den auch nicht viele Menschen kaufen werden – der aber als Leuchtturm trotzdem gebaut wird.
Baukasten statt Faszination
Von Audi kamen solche Signale zuletzt nicht mehr. Stattdessen schien man auf Kostensenkung zu setzen, auch an der Spitze der Modellpalette: Eine gemeinsame Plattform für Lamborghini Cabrera und Audi R8 oder ein Porsche-Baukasten für das Flaggschiff A8 – warum nicht.
Schmücken solche Baukastenplanspiele Luxusautos, die Luxuspreise kosten? Die Erklärung des VW-Konzerns legt nahe, dass Dürheimer die konzernweite Baukastenstrategie nach Ansicht der Konzernführung nicht genug vorantrieb. Obwohl die Zahlen bei Audi nach wie vor stimmen, soll VWs wichtigster Techniker, Ulrich Hackenberg, das Baukastensystem weiter vorantreiben.
Neußer folgt Hackenberg
Neuer VW-Chefentwickler und damit Nachfolger von Ulrich Hackenberg soll laut "Manager Magazin" der bisherige Motorenchef der Marke Volkswagen, Heinz-Jakob Neußer, werden. Das Magazin beruft sich dabei auf Konzernkreise.
Quelle: dpa; Spiegel Online; Automobilwoche
Uii, uiii, war sowas insbesondere wegen der e-tron Sache nicht zu befürchten, hat nicht schon Herr Stadler gleichfalls einen schwereren Stand als je zuvor....(?!...
Jetzt kommen diese ganzen Hassparolen wieder, von Leuten die deutlich minderwertigere Fahrzeuge fahren.
Es ist richtig das BMW einen Vorsprung hat. Aber tragisch ist es um Audi nicht bestellt, denen geht es gut.
Mein Vorschlag: Erstmal 30% von Tesla Motors kaufen.
Aber Audi geht es nicht mehr lange gut, denn Audi behandelt die Kunden auf einem der teuersten Automärkte (D) wie lästige Deppen und das wird auch Super-Rupert demnächst merken.
Nach fünf Jahren minderwertigem Audi (zum vollen Premium-Preis) und minderwertigem Kundenservice seitens IN weiss ich, wovon ich schreibe...
Stadler ist ein Schönwetter-Kapitän, seit 2007 hatte er nur ruhige See, jetzt kommen die Wellen...😉
Leider Vernichtend wahr.
Ich Fahre selbst Audi und mir liegt die Marke eigentlich auch am Herzen.
Dennoch hat Audi schon lange eben keinen Vorsprung durch Technik mehr.
Man schaue sich nur mal die neue Servolenkung und dessen Probleme an.
Durch Baukastenstrategien verliert leider jedes Modell und die ganze Marke an Charisma.
Dies ist bei VW aber noch mehr der Fall, alle Modelle sind Technisch gleich und für mich somit langweilig geworden. Allein der Passat ist für mich seit dem Quermotor mehr Golf als Passat und völlig uninteressant geworden.
Und bei Audi? 5 Zylinder, Traditionswerte? Schauen was Kunden wollen?...fehlanzeige.
Leider glaube ich, dass es durch Hacki auch nicht viel besser wird. Der MLB ist eingeführt, wenn geht es vielleicht um Technische spielerein wie Assistenzsysteme oder wohl auch E- Antriebe die keiner wirklich will. Oder eben Plattform einheitsbrei mit langweiligen Konzernmotoren ohne echten Charakter. Wer will schon ein 1,4TSI in nem Audi?
Das Kunststück wird sein, wieder die Emotion und Faszination zu wecken und die ist Audi seit 2005 rum irgendwie entglitten.
Grade die Alu-Spaceframes die wirklich eine Innovation waren und sind, lassen sich mit Plattformen eben schlecht realisieren.
Habs schon vor Ewigkeiten geschrieben, dass bei Audi die letzte Innovation der A2 war und Vorsprung durch Technik nur noch ein Marketingslogan war.
Nur Fanboys haben das nicht gesehen oder sehen wollen.
Wünsche es der Marke, dass sie in Zukunft wieder mit echten Innovationen glänzt.
Ich will jetzt endlich einen 5-Zylinder Saugmotor haben!
Jetzt mal ganz ehrlich:
Hat es das jemals überhaupt gegeben?
Vorsprung durch Technik??!!
Das ist eigentlich nichts weiter als ein dummer Marketingspruch. Genauso zuzuordnen wie "Frosta ist für alle da" (ist er nicht), oder "Das beste oder nichts".
Klar, jetzt werden wieder welche mit dem Thema Allradantrieb kommen, Ultra Leichtbau, und LED-Funzeln.
Zum Thema Allradantrieb:
Das war aus der Notwendigkeit heraus geboren! Irgendwann hatte man im VAG-Konzern entschieden die Fahrzeuge nurnoch mit Frontantrieb zu bauen.
Das hat natürlich den Vorteil, dass man Kosten bei der Produktion spart, und es sich damals narrensicherer fuhr. Man muss natürlich auch bedenken, dass man zu der Zeit Reifen fuhr, die heute vielleicht gerade mal als Holzräder durchgehen würden.
Frontantrieb hat aber den entscheidenden Nachteil, dass es ein Fahrzeug kopflastig macht und der Motorraum war damals eben auch noch eingeschränkter nutzbar, denn die Autos waren auch kleiner als heute. 😉
Man sah sich irgendwann in Ingolstadt als Konkurrent zu BMW - warum auch immer. Aber gegen die Bayern mit ihren sahnigen 6-Zylindern kamen die Audi-4-Zylinder nicht an. Wenn 6 Zylinder in einem Audi unfahrbar sind, und 4 Zylinder zu wenig Leistung haben - was macht man dann?
Genau! 5 Zylinder! Aber auch die 5 Zylinder kamen sowohl von der Leistung als auch vom Komfort (Laufruhe) nicht an die 6-Ender ran.
Das hat Audi später ein wenig mit Turbotechnik wieder wett gemacht. 😉
Leichtbau (durch leichtere Materialien wie Alu) und aufwendige Vorderachskonstruktionen sind ein weiteres Merkmal, wie versucht wurde die Nachteile des Frontantriebs abzumildern.
Dann kam der "Geniestreich" den Allrad einzuführen - so verlagerte man das Gewicht ein wenig weiter nach hinten. Immerhin. Seitdem ist das Audis Lösung für alles was mehr als 150 PS hat. Durch modernere Reifen ist der Effekt natürlich abgemildert worden - auch mehr Leistung geht mit einem FWD problemlos in der heutigen Zeit. Soviel also zu "Sparen durch Frontantrieb".
Erzählt mir jetzt mal bitte einer wo da der Vorsprung durch Technik sein soll? Wenn man da als Beispiel BMW nimmt. Die haben Jahre lang nicht solche Entwicklungskosten gehabt, wie Audi, und trotzdem haben sie bessere Autos gebaut.
Dummerweise klappt das Marketing von Audi so gut, dass man dazu verleitet wird den Scheiß auch noch zu glauben. Wahrscheinlich glauben die sogar selbst dran. Und BMW muss es natürlich kopieren, weil sie sehen wie gut es sich verkauft. 🙄
(ich bin kein BMW-Fan, ich mag nur die älteren Modelle von denen - ich baue sogar momentan einen Audi für die Rennstrecke auf, aber der bekommt Heckantrieb)
So, nun zu den Personalien:
Ist für mich keine Überraschung. Momentan rollen viele Köpfe. Dürheimer hat bei dem R8etron-Projekt rechtzeitig die Reißleine gezogen als er sah, dass sich die Kosten nie und nimmer rechnen würden.
Das widersprach offensichtlich der Konzernleitung - allen voran Winterkorn und Piech. Letzterer hat ja auch solch fragwürdige Sachen wie den W-12-Motor und den Phaeton zu verantworten. 😉
Das Thema geistert ja schon seit ein paar Tagen durch die Medien. Ich muss da leider zustimmen. Bei Audi habe ich in den letzten Jahren wirklich keine Innovation mehr gesehen.
Wenn man schon mit "Vorsprung durch Technik" wirbt, dann muss man sich auch daran messen lassen.
Für mich sind die Audi's der letzten Jahre alles andere als innovatitv. Einfach nur alte Innovationen (5-Zylinder, Quattro etc.) immer und immer wieder aufzuwärmen ist für mich alles andere als Innovativ.
Wird mal wieder Zeit das Audi irgendwas bahnbrechendes in Serienreife bringt, sonst wird BMW noch weiter davonziehen. Selbst Mercedes ist im Moment innovativer und die haben sich die letzten Jahre auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert was das angeht.
Du hast den Veyron vergessen 😆
Allerdings...
Womöglich hat man sogar in Ingolstadt erkannt, dass die Produkte mit den falschen Entwicklungschefs nicht von alleine weniger katastrophal werden 😆
Nein, gab es nie und gibt es aktuell erst recht nicht.
Noch ist es so, dass Audi jeden Schrott an den Mann (bzw. die Leasing-Unternehmen) bringt.... hauptsache es hat Tagfahrlicht. Offenbar gab es bei der Unternehmensleitung die Erkenntnis, dass man wieder mehr in die Entwicklung neuer Techniken investieren muss.... oder bald einen neuen Werbe-Slogan braucht.
Rupert Stadler macht seinen Job doch gut.
Außerdem macht ihn mitunter die Tatsache, dass er auf einem Bauernhof groß wurde, sympathisch 😉