Umwelthilfe fordert Fahrverbote trotz Diesel-Maßnahmen
DUH: Fahrverbote trotz neuer Software
Software-Updates sollen gut fünf Millionen alte Diesel sauberer machen. Die Deutsche Umwelthilfe fordert dennoch Fahrverbote. Die Maßnahmen würden nicht genügen.
Berlin - Die beim Diesel-Gipfel beschlossenen Maßnahmen wie Kaufprämien und Software-Updates werden nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe Fahrverbote nicht verhindern. Im kälteren Winterhalbjahr werde die Luft in den Städten damit gar nicht besser, im Sommerhalbjahr würde die Belastung mit gesundheitsschädlichen Stickoxiden um weniger als fünf Prozent zurückgehen, sagte Umwelthilfe-Chef Jürgen Resch am Dienstag in Berlin. Da die EU-Grenzwerte an manchen Orten doppelt so hoch seien wie erlaubt, werde das Ziel, Fahrverbote für Diesel zu vermeiden, „komplett verfehlt".
Ein Problem sei, dass die Hersteller bei den Prämien für den Kauf neuer Fahrzeuge den Diesel weiterhin ins Zentrum rückten, statt ganz auf Gas- oder Elektroantriebe zu setzen. „Nur wenn Kunden im Rahmen der Prämie konsequent Diesel vermeiden, könnte überhaupt eine Wirksamkeit eintreten", sagte Resch. Zudem sorgten die bisher angekündigten Software-Updates nicht dafür, dass bei niedrigen Temperaturen das Abgas ausreichend gereinigt würde. Sogenannte Thermofenster, die aus Gründen des Motorschutzes bei kaltem oder auch heißem Wetter die Abgasreinigung herunterregeln, werde es weiterhin geben, sagte der DUH-Sachverständige Axel Friedrich.
DUH: Fahrverbote für fast alle Diesel
Die Umwelthilfe fordert daher Fahrverbote für alle Diesel, die die Grenzwerte im Alltag auf der Straße nicht einhalten. Das betrifft bisher sehr viele Modelle, da die EU-Abgasgrenzwerte bisher nur im Labor galten. Damit die Menschen ihre Autos weiter fahren könnten, müssten Autobauer also nicht nur die Software der Motorsteuerung verbessern, sondern neue Bauteile einbauen, sagte Resch. Das gelte nicht nur für Autos mit den Abgas-Standards Euro 5 und Euro 6, sondern auch für ältere Euro-4-Diesel, die bereits einen Partikelfilter haben.
Für Bürger mit älteren Autos, die sich kein neues Fahrzeug leisten können, fordert die DUH Hilfen vom Staat. Wenn Konzerne für die Manipulation von Abgaswerten auch Strafen bezahlen müssten, sei eine Gegenfinanzierung da, sagte Resch.
Beim Dieselgipfel Anfang August hatten Politik und Wirtschaft sich darauf geeinigt, dass zunächst rund 2,8 Millionen neuere Diesel verbesserte Software bekommen sollen. Zudem sind rund 2,5 Millionen Autos von VW bereits in einem Pflicht-Rückruf. Damit haben sich die Hersteller durchgesetzt, die Nachrüstungen an Bauteilen als wenig effektiv und kaum machbar beschreiben. Fest steht, dass solche Hardware-Nachrüstungen teurer und aufwendiger wären, als die Motorsteuergeräte zu optimieren.
Autohersteller bieten zudem Prämien an, wenn Kunden einen älteren Diesel durch ein neues Fahrzeug ersetzen. Für besonders belastete Kommunen sollen Pläne entwickelt werden, die etwa den Verkehr flüssiger machen, um die Luft zu verbessern. Die SPD fordert bereits, auf einem zweiten Dieselgipfel im Herbst die Ergebnisse zu überprüfen, um gegebenenfalls weitergehende Maßnahmen zu beschließen.
Die DUH warnte, dass von Gerichten angeordnete Fahrverbote zum Schutz der Gesundheit härter und flächendeckender ausfallen dürften, als wenn die Politik etwa mit einer Blauen Plakette für saubere Diesel eine Regelung finde. Ausnahmen zum Beispiel für Handwerker, könnten Gerichte nicht beschließen, sagte Rechtsanwalt Remo Klinger, der die Umwelthilfe bei verschiedenen Klagen gegen die Nicht-Einhaltung von Grenzwerten für die Luftverschmutzung in deutschen Städten vertritt.
... dann muss man alten qualmenden stinkenden Benzinern (Euro 2 und schlechter) auch ein Fahrverbot erteilen, wenns auf saubere Luft in den Städten und auf den "Schutz der Gesundheit" ankommt. Da darf man dann nicht nur aufm Diesel rumhacken. Die stinken und rauchen nicht alleine.
Bei einem Fahrverbot fahre ich mit meinem 30 jahre alten Trekker durch Stuttgart.
Da kommen bei jedem Gasstoß schöne, dicke schwarze Rauchschwaden heraus, dann sehen die Leute mal, was richtig schlechte Luft ist. 😉
Ja, ich habe den Smiley gesehen, aber:
Ich finde es immer traurig, dass Leute lieber zeigen wollen, das es schlimmer geht, anstatt es besser machen zu wollen.
Typich DUH... Deutsche Umwelt Hohlkörper
Klappspaten an die Macht. Das dumme Gesülze geht einen nur noch auf den Sack. Ablenken von wirklich wichtigen Themen. Wenn Fahrverbote, dann für alle Autos...warum?! -> kein Auto ist gut für die Umwelt.
Alle haben Abgase die für Mensch und Natur schädlich sind.
Naja da auch Resch von der DUH natürlich lieber in einer 200 m² Penthouse Wohnung lebt statt auf 40 m² Keller kann er ja nur gegen Diesel gehen, sonst fehlt doch im nächsten Jahr das Geld von Toyota in der Kasse 😆 😆
Der DUH kann die Städte maximal zu pro forma Zugeständnissen zwingen, ob die das dann kontrollieren oder nicht ist nunmal Ermessungssache und Priorisierung von Ressourcen.
Ich denke kein Gericht wird dann sagen die Polizei soll sich bei dem starken Anstieg von Gewaltstraftaten wie in 2016 dann um solche Owi Kleinkram kümmern - und ohne blaue Plakette oder ähnliche Kennzeichnung bzw Daten Informationsaustausch mit Zulassungsstellen macht die Parkraumüberwachung dann weiterhin auch nichts ausser eben normale Parkkontrollen.
Das dürfte insgesamt so effektiv sein wie der Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen - ein paar wenige beeindruckt das, die Masse zuckt nur mit den Schultern hinsichtlich der Gesetzeslage sondern wägt nur die Wahrscheinlichkeit des erwischt Werdens ab.
Die DUH will also rückwirkend die Gesetze ändern. Großartig und auch besonders rechtsstaatlich, die Leute.
Im Strafrecht (ich weiß, das hier ist kein strafrechtlicher Fall, aber dennoch als Denkanstoß) gibt's den Grundsatz nulla poena sine lege - keine Strafe ohne Gesetz. Das macht durchaus Sinn, weil sonst jedwede Handlung rückwirkend kriminalisiert werden könnte. Die DUH fordert das hier praktisch; ich denke, das sind Anwälte; wo haben die studiert und welche Berufsethik legen die da an den Tag?
Sponsor, ick hör dir trappsen. Man gewinnt langsam den Eindruck, dass die deutschen Konzerne zu wenig "Beratungsleistungen" eingekauft haben.
Das hier ist ne nette Zusammenfassung:
http://www.ikonengold.de/cms/index.php?id=56
Wollen die noch offensiver die Wahl verlieren? 😆
Entspannt euch mal, die DUH zeigt die Probleme nur auf.
Die Probleme werden von der Autoindustrie erzeugt, welche einen Sch**ß auf die Gesundheit der Menschen gibt. Hauptsache viele und schnelle Gewinne.
Entscheiden werden Gerichte.
Dieser Verein hat gerade Oberwasser und Medien wie auch Politik übernehmen deren Schwachsinn praktisch 1:1 für ihre Schlagzeilen, bzw Wahlkampfgetöse.
Eher sollte man sich fragen wie Umweltfreundlich ein Verein ist dessen Chef sich Morgens zum Flughafen fahren lässt, nach Berlin fliegt und Abends das Ganze retour.
Wenn Er konsequent wäre würde er eben nicht am Bodensee wohnen und in Berlin sein Hauptbüro unterhalten sondern nach Berlin ziehen.
... und die Gesetze sehr frei interpretiert haben.
Und die werden, anders als die Politiker, vermutlich nicht von der Automobilindustrie an der Nase rumgeführt.
Und wer hier so über die DUH meckert, sollte doch bitte mal den Text erneut lesen. Sie wollen nur, dass bestehende Gesetze eingehalten werden - und nicht von fast einem ganzen für Deutschland bedeutenden Industriezweig ignoriert werden. Da steht auch drin, dass sie selbst für arme Schlucker Unterstützung einfordern. Wenn es diese Forderung nicht gäbe, würden die armen Schlucker u. U. erst beim unmittelbar bevorstehenden Fahrverbot aus allen Wolken fallen. Es gibt Fahrverbote in anderen Staaten - im alten Europa ist es keine Frage ob, sondern nur noch eine Frage wann. Die Welt wird davon nicht untergehen.
Ja, das denke ich mir auch immer. Da kommt halt das typisch deutsche Trotzköpfchen hervor.
Aber warum nur einzelne Gruppen aussperren? Wenn dann bitte richtig = alle!
Und als nächstes bitte die ganzen überflüssigen Komfortkamine...
Finde ich richtig von der DUH.
Wenn ein Industriezweig meint, nur aus Profitgier, unser aller Gesundheit nicht grade zu verbessern, finde ich das sehr grenzwertig.
Ist ja nicht so als brauchen wir nicht alle ab und an mal ein bisschen Luft 😉
Und ganz ehrlich... Software für bessere Abgasreinigung... Haha 😆
Und warum erst auf Druck? Warum nicht schon vorher?
Bitte eine Ehrenrunde um den Block der DUH-Sturmbandführer.
@Massow
Bin zwar selber PKW Fahrer, auch täglich in die Stadt, aber das wäre tatsächlich mal konsequent! Würde ich unterstützen 😉
Fahrrad innen Kofferraum bis hin fahren und gut ist.
Fairer für alle 😜
Wenn das so ne Aktion wird wie bei der Katnachrüstung und der Dieselfilternachrüstung bezahlen das du und ich und es lohnt sich für praktisch niemanden.
Als ich damals mit wunderbarer staatlicher Förderung drüber nachdachte, einen DPF nachzurüsten, fielen mir zwei Dinge auf: erstens war das trotz der Förderung immer noch so teuer, dass es nah am wirtschaftlichen Totalschaden war, und zweitens kam ich damit auch nur auf die gelbe Plakette, mit der man angekündigterweise 2 Jahre später nicht mehr in die Stadt gedurft hätte. Also hab ich überhaupt nicht nachgerüstet, sondern bin einfach nicht mehr damit in die Stadt gefahren und hab ihn dann, als ich der UZ nicht mehr ausweichen konnte, ins Ausland verscheuert.
Eben nicht. Die fordern die Einhaltung eines fiktiven Gesetzes.