VW-Aufseher Althusmann: "Befreiungsschlag", aber mehr für Kunden tun
Durchatmen und Durchlüften bei Volkswagen
Wird VW durch den Konzernumbau wirklich schlanker und agiler? Das Land Niedersachsen als zweitwichtigster Aktionär glaubt: Ja. Dennoch müssen alle Hersteller Diesel-geschädigten Kunden mehr entgegenkommen.
Hannover/Wolfsburg - Der Umbau bei VW mit der Berufung von Markenchef Herbert Diess an die Konzernspitze kann das Unternehmen nach Einschätzung von Aufseher Bernd Althusmann beweglicher machen. Der CDU-Mann, der als Wirtschaftsminister des Landes Niedersachsen im Aufsichtsrat des Autobauers sitzt, betonte im "Deutschlandfunk" aber auch, dass sich Volkswagen und andere Hersteller noch stärker als bisher um die Sorgen von Besitzern alter Dieselwagen kümmern müssten.
"Befreiungsschlag" für Volkswagen
"Ich denke, dass es auch so etwas wie ein Befreiungsschlag war, zweieinhalb Jahre nach der Diesel-Affäre Strukturen neu zu ordnen", sagte Althusmann am Samstag in einem Interview des Senders. VW sei in seiner bisherigen Gliederung "sehr breit aufgestellt" gewesen. Das Thema Vernetzung von Fahrzeugen etwa beim neuen Vorstandschef Diess anzusiedeln, sei sinnvoll.
Weil viele ältere Dieselautos hohe Schadstoffwerte aufweisen, sollten VW und andere Hersteller allerdings noch mehr auf die Verbraucher zugehen, verlangte Althusmann. Die Kunden dürften nicht Fehler der Konzerne bezahlen. "Das geht natürlich nicht. Hier muss man ein wenig mehr Bereitschaft zeigen, auch gemeinsam mit Bund und Ländern nach Lösungen zu suchen, wenn es beispielsweise um den Fonds geht, in den Industrie und Bund einzahlen sollen." An dem Fonds wollen sich ausländische Autobauer nicht beteiligen.
Verständnis für das Unverständnis vieler Dieselfahrer
Generell müssten die Probleme der Dieselfahrer viel ernster genommen werden. "Ich kann die Empörung vieler Menschen verstehen", sagte er. Zu möglichen Hardware-Nachrüstungen - von den Autobauern abgelehnt - seien weitere, genauere Prüfungen nötig: "Was kosten die tatsächlich? Es hängt auch mit Genehmigungsprozessen, Auswirkungen auf den Motor, Garantien zusammen."
In der Aufarbeitung des Abgasskandals habe Ex-VW-Chef Matthias Müller einen "ganz guten Job gemacht", meinte Althusmann. "Er hat vieles bewegt, in einer schwierigen Zeit diesen Konzern übernommen. Er hat den viel beschworenen Kulturwandel eingeleitet. Aber da gab es sicher kommunikative Prozesse, die besser hätten laufen können." Die "Automobilwoche" berichtete, dass Diess Müller auch an der Spitze des Aufsichtsrats bei der Volkswagen-Tochter Audi ablösen solle.
Quelle: dpa
"Befreiungsschlag" heißt das nun endlich Entschädigung bzw. Erstattung des Wertverlustes der betrogenen Diesel-Käufer von VW?
Daß der Umbau erst rund ist, wenn die Ablösung auch an der Spitze des Aufsichtsrats bei der Volkswagen-Tochter Audi vollzogen ist, ist eigentlich logisch.
Hab ich da irgendwo was verpasst? Wer war denn nur der Schuldige? Wie hat man die Kunden entschädigt? Und warum tauchen auch 3 Jahre nach dem Betrug immer noch "neue" Autos auf die eine betrugssoftware verbaut haben?
Und wie Herr Diess jetzt eine Dezentralisierung vorran treiben will, aber auf sich selber schon mehr Psoten vereint als Winterkorn und Müller hatten, ist da auch eher Fraglich.
Den Kulturwandel seh ich zumindest bisher nicht...
Durchlüften? Gegen Müller und Diess laufen Ermittlungen den Dieselbetrug betreffend. Stadler rechnet mit weiteren Rückrufen. Die Audi Task Force hat er ergebnislos aufgelöst.
Neue Strukturen und Aufklärung wird es in diesem Konzern nie geben. Was macht der Aufsichtsrat den ganzen Tag?
Es wird in Wolfsburg einfach noch zu viel geredet und zu wenig gehandelt.
Na dann, worauf wartet ihr? Ab mit euch nach Niedersachsen.
Dampfplauderer...
Nein, d.h. übersetzt, dass wir mit den ganzen Mist der Vorgänger nix zu tun haben und das Thema damit abgeschlossen ist
Es war doch schon seit Jahren bekannt, dass Müller - damals als Verantwortlicher Entwicklungsingenieur bei Porsche - von dem Betrug wusste. Dass so eine Witzfigur schließlich Vorstandsvorsitzender des Gesamtkonzerns wird, der über sich selbst gestolpert ist, war doch unerträglich. Während er immer wieder was vom Umdenken gefaselt hat, hat er häufig genau das Gegenteil gemacht, und dann auch noch zu verschiedenen Gelegenheiten die Dinge ausgelassen, die er wirklich denkt. Das muss für die Betrugsopfer wie blanker Hohn gewesen sein.
Diess hat auch Dreck am Stecken. Der ganze Laden ist ein elendiger Sumpf.
@nebukatonosor
Wenn das wirklich so ist, bleibt es trotzdem Wunschdenken der Konzernführung.
Ist der neue Herrscher VWs Donalds Bruder? Hat mich beim ersten Anblick hier direkt an ihn erinnert 😆
Kann echt nicht nachvollziehen, wieso immer noch wegen Diesel ermittelt wird. Der Fall sollte unter den Teppich gekehrt werden und fertig.
Wegen Diesel wurde doch noch nie ermittelt. Die Ermittlungen bezogen sich immer auf den Betrugs-Verdacht.
Mein Gott, da ist doch nur ein Ohrfeigengesicht gegen ein anderes Ohrfeigengesicht ausgetauscht worden, da wird nichts passieren.
Manche hoffen immer noch darauf, dass man als VW-Kunde entschädigt wird, obwohl die Karre perfekt oder weniger perfekt läuft? Werde ich nie verstehen 😊
Ich hoffe, dass nicht einer freiwillig rausläuft und die treuen Kunden entschädigt, denn das haben die gar nicht verdient. Einfach 5 Jahre lang eine Mühle fahren und dann den vollen Kaufpreis zurückerstattet bekommen? Die Antwort von VW darauf passt vollkommen 😊
Wann - vor oder nach dem Software-Update? 😕