Tesla legt Quartalszahlen Q1/2018 vor
Durchbruch oder Geld alle?
Tesla sieht sich auf dem Weg in die schwarzen Zahlen, Analysten befürchten das Gegenteil: Die Vorlage der Quartalsergebnisse hinterließ zwiespältige Eindrücke.
Palo Alto – Wie steht es um den US-Autohersteller Tesla? Das kommt darauf an, wen man fragt. Schwarzseher gibt es viele. Firmenchef Elon Musk (46) äußerte sich bei der Vorlage des Finanzberichts für das erste Quartal 2018 erneut optimistisch. Werden die Wolken also dunkler oder nicht?
Analysten befürchten, dass Tesla noch im Jahr 2018 das Geld ausgehen könne, berichtete die US-Nachrichtenagentur Bloomberg in der vergangenen Woche. Tesla verbrenne derzeit mehr als 6.500 US-Dollar pro Minute. Tesla brauche noch dieses Jahr rund zwei Milliarden US-Dollar zusätzlich, zitiert Bloomberg etwa den Moody’s-Analysten Bruce Clark. Für den Investor Jim Chanos fährt Tesla „auf eine Steinmauer zu“.
Als eine Quelle der hohen Verluste sehen US-Analysten den ungebremsten Personalaufbau bei Tesla. Aktuell beschäftigt Tesla fast 40.000 Arbeiter. In drei der letzten vier Jahre habe man das Personal deutlich schneller aufgebaut als den Umsatz. Als Tesla 2017 den Start der Model-3-Produktion vorbereitete, habe man das Personal mehr als verdoppelt.
Ziel: 5.000 Model 3 im Sommer
Tesla, unter Führung von Elon Musk, zeigte jedoch zuletzt eine hohe Risikobereitschaft. Im ersten Quartal stieg der Verlust im Jahresvergleich von 330,3 Millionen auf 709,6 Millionen Dollar (592,1 Mio Euro). Der Umsatz wuchs um 26 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar. Damit übertrafen die Ergebnisse die Prognosen der Analysten.
Wenn man das Ziel von 5.000 Model 3 pro Woche erreiche, so Musk, werde der Cash-Flow positiv sein. In der letzten Aprilwoche stellte Tesla 2.270 Model 3 her, Ende März waren es 2.020 gewesen. Musk hielt daran fest, dieses Ziel bis Mitte 2018 erreichen zu wollen.
Danach werde man es in die schwarzen Zahlen schaffen. Ein gutes Produktionssystem sei vor allem eine Frage der Software - und Tesla sei bei Software "viel besser als jedes andere Autounternehmen". Fertigung und die Farblinie in Gang zu bringen, sei letztlich "nicht Gehirnchirurgie".
Musk bestritt in der Telefonkonferenz mit Analysten die Behauptung, Tesla werde weitere Finanzspritzen brauchen. Und zeigte doch Nerven: einige Fragen von Analysten bezeichnete Musk als trocken, langweilig und "nicht cool". Lieber ließ er sich von Privatanlegern via Youtube befragen.
Gewohnt selbstbewusst erklärte er unter anderem, Tesla habe unter allen Herstellern die niedrigsten Kosten pro Kilowattstunde bei den Batterien. Ein neues Detail war auch, dass Tesla bei Batterien weitgehend ohne Kobalt auskommen wolle. Um Kobalt gibt es viele Diskussionen, weil es in Teilen in kleinen Minen mit Kinderarbeit im Kongo gefördert wird. Große Fahrzeugbatterien fast ohne Kobalt wären daher nicht nur aus finanzieller Sicht ein Durchbruch.
Rechtsstreit um E-Lkw
Die Anleger reagierten unentschlossen. Die Tesla-Aktie stieg nachbörslich zunächst um fast zwei Prozent. Enter dem Eindruck von Musks Verhalten in der Telefonkonferenz gab es danach ein Minus von 4,5 Prozent. Erneut habe der Hersteller von Elektrofahrzeugen die von Musk ausgegebenen Ziele nicht erreicht, schrieb Analyst Frank Schwope (NordLB). Tesla werde voraussichtlich auch das Produktionsziel für das Model 3 von 5.000 Fahrzeuge pro Woche per Ende Juni verfehlen.
An einer anderen Front, dem Fahrzeugdesign, droht weiterer Ärger. Das Start-up „Nikola Motor“ hat unterdessen eine Klage gegen Tesla eingereicht. Es geht um Patentverletzungen durch den angekündigten Elektro-Truck Tesla Semi. Design-Elemente des Tesla-Entwurfs seien beim „Nikola One“ abgeschaut. Tesla hatte trotz einer vorherigen Information des Start-ups entschieden, seinen Truck im November 2017 der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Nikola Motor hatte sein Modell bereits 2016 vorgestellt. Die Firma aus Utah verlangt nun eine Entschädigung von mehr als zwei Milliarden US-Dollar. Tesla bezeichnete die Ansprüche als unbegründet. Für den Elektro-Truck Semi liegen Tesla bislang rund 1.500 Vorbestellungen vor.
Quelle: dpa/bmt
Gleich kommt KaJu und klärt uns alle auf, dass es alles alternative Fakten sind und Tesla gehts blendend. 😆
Ich zitiere mein 1 Monat alten Beitrag:
Nach wie vor aktuell, jetzt sogar noch aktueller denn je.
Puh, Vorbörslich gerade -24$ bei -8%. Könnte für Tesla ein harter Tag an der Börse werden.
Wow, über 100% Steigerung beim Verlust. Aber ich bin mir sicher, dass die Tesla Fanboys - wie immer - alles relativieren werden.
Nö, keine Lust mehr, ihr wisst es ja eh alle besser.
Egal ob da folgendes steht:
Und Mercedes stellt seine Speicherherstellung ein:
http://www.manager-magazin.de/.../...rien-fuer-zu-hause-a-1205742.html
Übernommen? Zellen zu teuer, wenn man zukauft?
Aber ich werde nichts weiter dazu sagen.
Seit Jahren Verluste und das bei einer Verantwortung für 40.000 MA - eine Wahnsinn.
Sowas geht nur Zeiten des billigen Geldes, ansonsten würde Tesla eine Randerscheinung eines Visionärs sein.
"Last quarter, we opened 77 new Supercharger locations for a total of 1,205 Supercharger stations and more than 9,300 stalls worldwide."
Wow.
Jede Blase wird irgendwann platzen und Tesla ist ein große Blase, eine sehr große Blase!
"Andere Analysten verglichen Bezos' (Amazon) Strategie mit einem Schneeballsystem, das nur so lange funktioniere, wie neue Anleger bereit zu Investitionen seien. Ein System, das nun vor dem Ende stehe."
http://www.spiegel.de/.../...arden-verluste-kalt-lassen-a-1006451.html
Tesla wird den Weg aller Elektroauto-Bauer vor ihm gehen, das ist so sicher wie das Fehlen eines vernünftigen Energiespeichers. Die Frage ist nur, wie lange die Hysteriewelle noch schwappt und verblendete Menschen in gieriger Hoffnung Geld reinstecken....
Na ja, Gott sei Dank 8 oder auch leider) hatte ich im Leben nur einmal in Aktien investiert und mit Infineon bei Verkauf auch ganz brauchbar abgeschnitten. Als Aktionär bei Tesla würde ich mir zugegebenermaßen etwas verarscht vorkommen. Aber gut, die Art der Investoren und deren Größenordnung dürfte auch eine gänzlich andere sein... 😜
Wie es im Leben aber so ist, wir - alle - können uns auch komplett irren. Im Moment rechne ich Tesla langfristig keine großen Überlebenschancen als eigenständiger Autobauer aus. Da sehe ich eher den üblichen Weg der Visionäre, denn die waren selten jene, die am Ende das große Geld gemacht haben. Aber wer weiß, vielleicht kauft sich ja China (o.ä.) als Großinvestor ein, dann hätte man zumindest finanziell die Zeit, das Ganze am Laufen zu halten bis die Krücken nicht mehr gebraucht werden.
Das mit dem Relativieren kommt sicher noch... 😆
https://www.welt.de/.../...lon-Musk-brennen-die-Sicherungen-durch.html
E-Auto hin oder her, was er da gestern mit den Anlegern abgezogen hat dürfte bei den Geldgebern sehr sauer aufgestoßen sein.
" Eine knappe halbe Stunde hat Elon Musk die Bilanzzahlen seines Elektroautobauers Tesla erläutert und ein paar Fragen von Analysten beantwortet, als er plötzlich keine Lust mehr hat. „Nächster“, würgt er die Nachfrage eines Experten ab. „Nicht cool“ sei die Frage, befindet der Tesla-Chef"
"Statt die Frage nach den Reservierungen für den Mittelklassewagen Model 3 zu beantworten wird die Leitung einige Sekunden stumm geschaltet. Dann hört man Musk sagen: „Diese Fragen sind so trocken, die bringen mich um.“
Eigentlich schade. Aber irgendwie kommen die nicht mehr aus dem Quark.
Keine Angst. Die Marke und die Produkte werden schon nicht untergehen. Es wird nur ein neues "Dach" gefunden werden, nachdem die Investoren die Zeche gezahlt haben.
Wenn es so ist, ist es nicht mehr wichtig. Tesla hat etwas angestoßen, was nicht mehr aufzuhalten ist.
Grüße,
Zeph