Die wichtigsten Fragen rund ums Elektroauto
E-Mobilität: Wo hakt es?
Im gerade zu Ende gegangenen Jahr wurden in Deutschland 8.522 Elektroautos verkauft. Parallel dazu kamen 17 neue Modelle auf den Markt. Woran hakt es also?
Berlin/Flensburg - Die Zahlen sind ernüchternd. Im Jahr 2014 sind laut Kraftfahrt-Bundesamt 8.522 E-Autos neu zugelassen worden. Die Zahl der Plug-in-Hybride, die die Bundesregierung zu den E-Autos zählt, sei noch niedriger, sagte eine Sprecherin.
Dabei mangelt es nicht am Angebot. Im vergangenen Jahr kamen laut VDA 17 neue Serienmodelle mit Elektroantrieb auf den Markt, darunter e-Golf und Golf GTE, die Mercedes B-Klasse und der BMW i8. Im kommenden Jahr sollen noch einmal zwölf Modelle hinzukommen. Die wichtigsten Fragen zur Elektromobilität:
Warum braucht es überhaupt E-Autos?
Die Bundesregierung will Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität machen. Das Ziel lautet nach wie vor: eine Million Elektroautos bis 2020. Gemeint sind damit reine Elektroautos und Plug-in-Hybride.
Dieses Ziel ist nach Ansicht der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) allerdings nur mit zusätzlicher Förderung zu erreichen. Andernfalls würden bis zum Jahr 2020 nur 500.000 Elektrofahrzeuge auf deutschen Straße rollen.Warum kauft niemand Elektroautos?
Elektroautos sind in der Regel deutlich teurer als herkömmliche Pkw. Ein weiteres Problem ist die nach wie vor geringe Reichweite und die fehlende Lade-Infrastruktur. Neue Ladepunkte entstehen fast nur in großen Städten.
Was tut die Politik dafür, dass mehr E-Autos auf deutschen Straßen fahren?
Bislang gibt es Entlastungen bei der Kfz-Steuer und der Dienstwagensteuer. In diesem Jahr soll ein Gesetz Elektroautos mit Privilegien ausstatten. Der Kabinettsentwurf von September sieht freie Fahrt auf Busspuren und reservierte Parkplätze vor. E-Autos sollen dafür mit Sonderkennzeichen ausgestattet werden. Die Kommunen laufen allerdings Sturm dagegen.
Reicht das?
Vertreter der Autoindustrie, aber auch die Wirtschaftsminister der Länder sagen "Nein": Sie sprechen sich für staatliche Kaufanreize aus. Sie denken an finanzielle Fördermöglichkeiten für Privatnutzer. Niedersachsen Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hält eine Kaufprämie von 5.000 Euro für sinnvoll und rührt seit Monaten die Werbetrommel.
Was wäre sonst möglich?
Henning Kagermann von der NPE hält neue Abschreibungsregeln für gewerbliche Flotten für eine sinnvolle Lösung. "Das ist ein großer Hebel, denn gewerbliche Fahrzeuge machen den überwiegenden Teil des Neuwagenmarkts aus", sagt er. Für die Ladeinfrastruktur brauche es pragmatische Vorschläge, sagt er. "Beispielsweise Steckdosen in Parkhäusern oder Straßenlaternen. Da gibt es preisgünstige, innovative Lösungen."
Wie sieht es in anderen Ländern aus?
In China beispielsweise bekommen Käufer von E-Autos zwischen 6.000 und 7.200 Euro Zuschuss. Auch Frankreich bezuschusst emissionsarme Autos mit 5.000 Euro cash. In den USA gibt es steuerliche Vorteile. Das zeigt Wirkung: "In Ländern, wo die Dynamik höher ist, gibt es Zuschüsse", sagt Kagermann.
Herr Dobrindt sollte jedes E-Auto mit 7.000 € bar auf die Hand bezuschussen, dann ginge auch hierzulande mit den Verkaufszahlen was vorwärts.
Aber offensichtlich ist nicht mal Geld da, um ein paar Schlaglöcher zu flicken, Deutschland schafft sich langsam ab.
Demnächst kommt aus der ökologischen Fraktion wahrscheinlich der Vorschlag, die Steuern auf Benzin und Diesel kräftig zu erhöhen, die Mehreinnahmen dienen dann zur Finanzierung der e-Mobilität und alle schreien Hurra.
Für mich wäre ein E-Auto (als Erst- bzw. Alleinauto) erst interessant wenn ich damit mit vier Personen und dem üblichen Gepäck 500 km fahren könnte ohne "schleichen" zu müssen. Dazu dürfte das E-Auto nicht wesentlich teurer sein als das konventionelle Auto, das ich mir sonst kaufe, ob über den Kaufpreis oder "Subventionen" wär mir dann egal. Eine vertrauenerweckende Garantie auf die Antriebstechnik wäre auch nicht schlecht 😉
Was jetzt so an E-Autos angeboten wird, ist als Erst- oder Alleinauto (für mich) absolut nicht konkurrenzfähig. Auch was die Firma Tesla als Reichweitenangaben so von sich gibt, ist m. E. mit großer Vorsicht zu geniessen, ich seh die Dinger immer nur schleichen... 😉
Es ist alles (nicht nur in der E-Mobilität) eine Frage der Speicher-Technik, bessere Akkus für kleines Geld werden auch die E-Autos pushen. Zehn Jahre wird es bis zu meinem ersten reinen E-Auto aber bestimmt noch dauern!
Ich halte Subventionen generell für ungesund. Alles was gut und sinnvoll ist setzt sich auch ohne Subventionen durch. Wenn etwas nicht funktioniert, wird es durch Subventionen auch nicht besser.
Ich finde schon allein die Idee dahinter fragwürdig - Leitmarkt! Umweltgedanke? Energiewende? Nein!
Ja, die deutsche Automobilindustrie darf den Anschluss nicht verlieren, aber deshalb muss man meiner Meinung nach die E-Autos nicht in den Markt drücken.
Es gibt Märkte da laufen die E-Autos besser (womöglich auch durch Kaufanreize), dann müssen eben auch unsere Hersteller schauen, dass sie ihre Autos genau dort platzieren.
Aber sollen sie mal machen...
Ist ja auch immer spannend, wenn man die Ideen sieht, die teils fragwürdigen Maßnahmen, die lückenhafte Infrastruktur und vor allem die Erklärungen, wenn´s dann doch nicht so klappt, wie man sich das vorgestellt hat. Dann war es das Käuferverhalten oder... man weiß es gar nicht so genau... nur bloß nicht zugeben, dass die Technologie aktuell für die meisten keine akzeptable Alternative darstellt.
Heult doch! Mehr muss man zu den jetzigen Kommentaren garnicht sagen. Immer die gleiche Leiher der Leute, die täglich mit 5 Personen und Gepäck 500 km ohne eine Pause oder nur einen 5 min. Tankstopp abreißen müssen. Tutmir leid, dass ihr so wenig Zeit habt und immer im Stress.......😉
hallo
wer kauft denn auch ein auto wo der tank mit der zeit immer kleiner wird
selbst in nen 50 jahre alten pkw geht immer noch die selbe menge an kraftstoff in den tank wie zum ersten tag
Mfg Kai
Ja, ein ganz radikaler Vorschlag...lasst den Markt doch mal machen.
Unvorstellbar, da muß gefördert, gelenkt, geplant und subventioniert werden, bis es kracht - die arme deutsche Autoindustrie...
Tesla, diese kleine Klitsche, macht's einfach.
Dabei bauen sie keine Öko-Gehhilfen. Nö, die bauen richtig geile Autos.
Keine Ladestationen? Na dann bauen wir halt welche. Als ob es ein Drama wäre, die Republik mit 400V 32A Steckdosen zu überziehen.
Gut, natürlich sind die Kisten noch sauteuer - aber wie bei allen technischen Dingen werden die Preise sinken.
Man muß ja auch einkalkulieren, was die Tankfüllung im Vergleich kostet.
Wenn der Ölpreis bei 50$ bleibt, dann bleibt er da halt. Dann verschieben wir die ganze E-Geschichte nochmal 20 Jahre. Ist auch OK.
Wie gesagt, lasst den Markt mal machen...Gott ich kling schon wie einer von der FDP...gleich stellen sie mich unter Artenschutz 😆
Hätte ich Lademöglichkeit Zuhause (Auto steht auf der Straße) oder in der Firma, würde ich mir so einen eGolf, statt dem Passat Alltrack, leasen. Bei uns in der Kleinstadt (20.000 Einwohner) gibt es in der Innenstadt eine einzige Ladesäule - wobei das schon als Fortschritt anzusehen ist. Sobald die Infrastuktur da ist und für Vielfahrer akzeptable Reichweiten möglich sind, werden die E-Fahrzeuge auch gekauft.
So ein eGolf startet bei 34000 EUR, dabei hat er schon umfangreiche Ausstattung. Ein ähnlich ausgestatteter Diesel-Golf kostet genau so viel. Also am Preis liegt es wohl nicht.
Das Problem sitzt im Geldbeutel und im Kopf.
Bei vielen Autos geht die Tankwarnlpe an, wenn die Restreichweite irgendwo zwischen 150 und 200km liegt. Bei 80% der Autofahrer wird dann panisch nach einer Tankstelle gesucht. Wie sollen die ein Auto fahren wo die maximale Reichweite etwa in dem Bereich liegt? Wenn es kalt oder sehr warm ist und niemand auf gewohnten Komfort verzichten will, sogar noch weniger.
Vielleicht lässt Tesla sich noch was gegen den Kapazitätsverlust einfallen.
Nein, Du klingst nicht wie einer von der FDP. Du klingst nach Vernunft!
Vernunft ist heute ein rar gesätes Gut, besonders in Germanistan.
Wenn hier plötzlich irgendein drittklassiger Provinz-Politiker eine "gut klingende" Idee hat, wird die schnell zur Maxime erklärt, ohne Hintergründe und Machbarkeit zu hinterfragen. Es wird womöglich ein Gesetz draus gebastelt und auf Teufel komm raus ohne Rücksicht auf Verlust durchgeprügelt.
Wenn die Bürger nicht mitmachen wollen, werden sie eben dazu gezwungen. - Die sind ja so blöd und feige, dass sie sich alles gefallen lassen!
Warum wollen "die von der Regierung" uns Elektroautos aufzwingen?
Sollen die erst mal abwarten. Es wird sich schon von alleine regeln. Die Post hat Cityscooter gekauft, und wird sich wohl ein Elektroauto bauen lassen, das auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, damit sie ihre VW Caddy SDI ersetzen kann. Deren Nutzungszeit geht langsam zu Ende, weil verheizt.
Und ehe man sich versieht, fahren in den nächsten paar Jahren dann auch andere Paketdienste, Krankenpflege- und Essens-Leiferdienste elektrisch. Ebenso mancher Zweitwagen, der zum Brötchenholen und Einkaufen genutzt wird.
Eine Umstellung braucht aber Zeit, weil brauch- und bezahlbare Elektroautos erst noch gebaut werden müssen, und vorhandene Wagen auch deswegen nicht vorzeitig ersetzt werden.
Subventionen und Zwänge haben noch nie Gutes bewirkt. Sie haben nur Geld gekostet.
Ist doch ganz einfach im Zeitalter der fast vollständigen Informations-und Preistransparenz: Ist ein Produkt wettbewerbsfähig, dann wird es (wie erwartet oder besser als erwartet) gekauft. Ist ein Produkt nicht wettbewerbsfähig, dann wird es schlechter als erwartet gekauft.
Und wie Produkte zu bewerten sind, welche sich sogar trotz Subventionen schlechter als erwartet verkaufen, kann jeder für sich selber beantworten.
Viele Grüße,vectoura
Das ist falsch. Geld ist genug da.
Merkel hat heute mehrere Milliardan an die Ukraine gegeben.
Und Jazenjuk hat sich dafür beim Deutschen Steuerzahler bedankt !
Eine so engstirnige Denkweise ist mir kaum unterlaufen.😉
Viele Dinge unseres Lebens wären ohne Subventionen nicht denkbar gewesen: Kanalisation und Wasserversorgung, Straßen- und Schienenetz, auch unser Mobilfunknetz (dort wurde "indirekte" Subvention betrieben indem man den D-Netzbetreibern D1 Telekom und D2 Mannesmann zusicherte bis auf weiteres nicht noch weitere Lizenzen zu vergeben, so dass die Betreiber den Gewinn aus der Mobiltelefonie allein abschöpfen konnten - im Gegenzug verpflichteten sie sich das Mobilfunknetz aufzubauen).
Oder versuch mal in bestimmten Provinzen DSL zu bekommen. Einige Bekannte von mir "surfen" noch mit 384 Kbit rum - von DSL 2000 (oder LTE) können die nur träumen. Ein Problem vor allem für alteingesessene Firmen, die nicht vernünftig mit ihren Kunden kommunizieren können. Der Grund dafür ist klar: es lohnt sich nicht für die Firmen ein DSL-Netz für schwach besiedelte Regionen aufzubauen, da die Kosten höher als der zu erwartende Gewinn wäre. Der volkswirtschaftliche Schaden durch diese miese Infrastruktur ist sicher größer, als der mögliche betriebswirtschaftliche Verlust der DSL-Anbieter, und wäre durch Subvetion vermeidbar.
Ohne Infrastruktur kommt die E-Mobilität nur schwer oder zu spät ins Rollen. Wer hätte vor 20 Jahren schon ein Mobiltelefon gekauft, wenn der Netzbetreiber kein halbwegs flächendeckendes Netz garantiert hätte? "Hier haben Sie schon mal ihr Handy, das Netz dazu gibts noch nicht, wird aber irgendwann mal in nächster Zeit fertig..."