Mehr Spannung für die Formel 1
Ecclestone muss „ausmisten“: Reformdruck in der Formel 1
Zu leise, zu langweilig: In der Formel 1 muss sich vieles ändern. Erste Maßnahmen für mehr Spektakel sind schon für das übernächste Rennen vorgesehen.
Silverstone - Für die Formel 1 kann Stillstand eine gute Nachricht sein. Die kilometerlangen Staus vor Silverstone zeigten am neunten Grand-Prix-Wochenende des Jahres, dass die kriselnde Rennserie durchaus noch Besucher anlockt. Stolz vermeldete das „Home of British Motor Racing“ am Sonntag eine historische Bestmarke von 140.000 Zuschauern.
In Deutschland dagegen bleiben in zwei Wochen die Tribünen in Hockenheim und am Nürburgring leer. Der deutsche Grand Prix ist für dieses Jahr längst abgesagt, weil sich beide Streckenbetreiber das Spektakel nicht leisten konnten. So beschleunigt sich trotz der Rekordmeldungen aus der Grafschaft Buckinghamshire die Debatte um tiefgreifende Reformen, um die Formel 1 wieder attraktiver zu machen.
Formel 1: Neue Regeln und ein möglicher Besitzerwechsel
Chefvermarkter Bernie Ecclestone fürchtet mehr denn je um sein Lebenswerk. „Es besorgt mich, dass die Formel 1 beschädigt wird. Wir beschädigen sie selbst, und ich bin genauso schuld wie jeder andere“, sagte der Brite der „Times“. Selten zuvor in ihrer Geschichte hat die Rennserie so hartnäckige Kritik aushalten müssen, auch aus den eigenen Reihen.
Ecclestone selbst hatte die im Vorjahr eingeführten Hybridmotoren jüngst als „Mist-Produkt“ bezeichnet, das er nicht verkaufen könne. Der Force-India-Teamchef Vijay Mallya forderte den Geschäftsführer prompt in einer öffentlichen Fragestunde des Weltverbands auf, sein Geschäft „auszumisten“.
Auf erste Maßnahmen hat sich die Formel-1-Strategiegruppe schon für das übernächste Rennen in Spa-Francorchamps geeinigt. Elektronische Starthilfen sind dann verboten, der Fahrer soll grundsätzlich wieder mehr in den Mittelpunkt rücken. Künftig werden die Piloten von der Box nicht mehr über Reifen- und Bremsentemperaturen informiert. Das Strafensystem wird vereinfacht, die Rennwagen sollen von 2017 an rassiger aussehen und mehr Überholmanöver ermöglichen.
Das Grand-Prix-Format könnte sich grundlegend ändern. Im Gespräch ist die Einführung eines Sprintrennens am Samstag, das über die Startaufstellung für den Sonntag entscheidet. „Ich bin jetzt neun Jahre dabei, es war immer das Gleiche. Ich wäre froh, wenn sie es auffrischen und aufregender machen würden“, sagte Mercedes-Pilot Lewis Hamilton. Dagegen warnte Ferrari-Star Sebastian Vettel: „Ein Grand Prix sollte ein Grand Prix bleiben. Ein Qualifikationsrennen würde dem Sonntag etwas von seinem Spektakel nehmen.“
Zusätzlich Bewegung in den Wandlungsprozess der Formel 1 könnte ein möglicher Besitzerwechsel bringen. „Wir hatten eine Reihe von Angeboten“, sagte Ecclestone. Zuletzt war das Interesse einer Gruppe mit Investoren aus Katar und Stephen Ross, dem Besitzer der Miami Dolphins, öffentlich geworden. Für sieben Milliarden Euro wolle das Konsortium die Anteile des Rechte-Inhabers CVC, einer luxemburgischen Investment-Gesellschaft, erwerben.
CVC-Vizepräsident Donald Mackenzie versicherte in Silverstone, ein Verkauf sei nicht geplant, zumal das Unternehmen mit der Formel 1 enorme Profite erwirtschaftet. Das aber könnte ein Bluff sein, um den Preis weiter in die Höhe zu treiben. Ecclestone warf sogleich eine weitere Nebelkerze und ließ wissen, er selbst könnte die Anteile gemeinsam mit Mackenzie kaufen. Ob der 84 Jahre alte Ecclestone sich tatsächlich für die richtige Antwort auf die brennenden Zukunftsfragen der Formel 1 hält, ließ er offen.
Wie wäre es damit, Regeln im großen Stil zu entfernen und nur noch eine Budget-Obergrenze zu setzen? Das würde die größten Probleme auf einmal beheben: Regeln die keiner mehr versteht, Minimalabweichungen die zur Disqualifikation führen, jede Saison gibt es eine Technik die man meistern muss um die Saison zu gewinnen, im Anschluss wird sie verboten und durch was Neues ersetzt. Und das andere Problem ist, dass so ziemlich jedes Team in Geldnot steckt, außer natürlich RedBull, Ferrari und Mercedes.
F1 würde für mich bedeuten: Komplett unterschiedliche Autos mit unterschiedlichen Philosophien am technischen Limit; Sowohl was technologisch geht als auch was fahrerisches Können angeht. Sauger? Turbo? Hybrid? Oder sogar Diesel?! Es wird Zeit, dass die F1 mal wieder deutlich offener wird, statt Einheitsbrei ohne Ende.
Das so etwas funktionieren kann, sieht man ja bei den Langstreckenrennen. Was sicher eine gute Idee wäre: Die Fahrzeuge über einen Leistungskoeffizienten angleichen. Dieser könnte dann für Benzin (Sauger & Turbo), Diesel oder Elektro/Hybrid unterschiedlich ausfallen. Wie genau das aussieht muss man gucken. Es sollte aber darauf hinaus laufen, dass die verschiedenen Techniken ihre Vorteile ausspielen können, ohne übermächtig zu werden.
Aber gebt endlich die Motorenentwicklung frei. Einzig einen Gewährsmann vom F1-Management würde ich den Teams vorsetzen, der die Kostenentwicklung überwacht. Mich persönlich würde interessieren, was für ein Auto Ferrari, RB und Mercedes mit einem Budget von 75 Mio. Euro bauen...
Wenn ich schon wieder lese "mehr Überholmanöver" da kommen dann so schwachsinnige Systeme wie mit dem klappbaren Flügel heraus, die Zweikämpfe unmöglich machen, da der Hintermann einfach vorbeispaziert und man selbst mit dann angeschlagenen Reifen nicht hinterherkommt.
Entwicklung freigeben, wie früher - völlig egal wie viel Zylinder, Hubraum etc. gefahren wird. Das Paket muss dann halt stimmen.
Der grösste Reformschnitt in der F1 wäre der Abgang von Ecclestone mit all seinen firmen, holdings, etc. pp. momentan sieht es ja eher so aus: alle Einnahmen und Gewinne in die Taschen von Ecclestone, alle sorgen, Probleme und Nöte für den Streckenbetreiber.
In der Tat: gebt die Motoren komplett frei. Die Begrenzung erfolg durch eine gegebene menge Kraftstoff. Von dem GP vom Ausrichter zu kaufen.
Wieso durch die Menge Kraftstoff? Wäre doch lustig, die einen kommen mit einer Tankfüllung durch und die anderen haben zwar mehr dampf müssen aber einmal oder zweimal stoppen...
Wenn eine F1 langfristig weiterhin Erfolg haben soll, müßte man die
Jugend wieder daran interessieren. Solange für die Jugend Autos
immer uninteressanter werden, ist auch die Zukunft einer F 1
gefährdet, langfristig gesehen. Das sollte der Ausgangspunkt von
Änderungsgedanken sein.
Eben. Daher: Verschiedene Triebwerks- und Antriebskonzepte. Allerdings sollten die Verantwortlichen, meiner Meinung nach, im Auge behalten, dass die Fahrzeuge zum Einen vergleichbar bleiben; Zum Anderen, dass die Kosten nicht explodieren. Sonst haben wir wieder das selbe Problem wie jetzt: drei Teams mit tiefen Taschen nutzen diese, um das Fahrzeug zu optimieren. Alle anderen haben nur dann eine Chance, wenn bei den Vorgenannten etwas schief läuft.
Zu überlegen wäre, wie oben schon angemerkt, ein gerichtetes Punktesystem, dass verschiedene Fahrzeugkomponenten bewertet. z.B. Aerodynamik, Motorleistung, Ansprechverhalten, Fahrzeuggewicht, etc. So kann ein Team entscheiden, bei welchen Komponenten sie ihre Stärken voll ausspielen können. Natürlich ist auch ein solches System nicht vor Missbrauch geschützt. Aber durch beständige Anpassung der Gewichte (allerdings nur zu bestimmten Stichtagen ausserhalb der Saison) kann man hier doch recht zuverlässig für Ausgleich sorgen.
@Raver2014: da geb ich dir recht. Mein Spross, 16, hat an Autos in etwa so viel Interesse, wie an Fusspilz. und Formel 1 liegt in der Nähe des Interessen 0-Punkts.
Aber: was kann kann man daran ändern? Schon immer haben sich die Interessen verschoben. Ich selber hatte eine Zeit lang sehr grosses Interesse an der F1. Aber, da ist mittlerweile zu viel Kommerz, zu viel VIP, zu viel Geld, zu wenig Sport, es sind halt Spiele der Grossen, für die kleinen, die das bezahlen sollen.
Eigentlich könnte man die F1 einstellen.
Spritbegrenzung: irgend eine Begrenzung sollte es schon geben.
Es gab vor vielen Jahren mal eine Rennserie: DTM. Das waren noch Zeiten, als ein DC 2,3 16 gegen den BMW gekämpft hat! Dann kam der Audi V8 und ein Jahr später war die Serie tot... Ich will nicht, dass irgend jemand einen überstarken Motor baut und alles kaputt macht.
Na da würde ich dem Burschen aber das Taschengeld erhöhen!
Ich fänds super, wenn jedes Auto nen grossen Bumper bekommt und dann 50% rechtsherum und die anderen linksherum fahren würden. Meinetwegen auch mit Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 oder so, damit die jungs nicht überfordert werden. Direktes Zuschauen könnte man auch verbieten, damit die Fans wenigstens nur etwas Strom für den TV und nicht tausende Liter Benzin verblasen.
Hallo, bin (leider) ganz Deiner Meinung, früher sehr interessiert, sehe ich
heute mehr aus Gewohnheit und kann nicht mehr alle Teams auseinander
halten. Ein wenig alter Fangeist gilt den deutschen Fahrern, wie Rosberg,
Hülkenberg und Vettel u.A. Aber Das war`s auch schon.
Ganz schlimm ist es, das gestern das DB- Kundenteam, obwohl offensichtlich
gleichwertig, durch Reifenwahl doch nicht siegen konnte.
Das hätte das gestrige Rennen ADELN können. Doch zum Schluß siegte doch
wieder das Werksteam von DB. GÄHN,gähn,gä.......Gruß.......
Ausmisten ist eine gute Idee. Fangen wir doch gleich mal beim Ecclestone an.
..zuerst, die Eintrittspreise müssen wieder runter.
geht allerdings nur, wenn Ecci & seine Firma nicht mehr so viel
Geld verlagen tun, damit auch die Rennstrecke, nach Abzug der
kosten, noch "überleben" kann
Und, je preiswerter, desto höher die Chance, dass mann mit der
Familie so ein Rennen besucht und somit auch die "kleinen" dafür
interessiert.
zweitens, weniger elektronik, am besten gar keine und, schalten per Hand,
nicht mit paddles, so wie es die Indycar heute noch macht.
Boxenfunk, nur noch bei Gefahr, etc. erlaubt, Motormapping einstellen,
blabla, alles verbeiten..
Somit wird der Fahrer gefordert
drittens, Aerodynamik "vereinfachen", siehe Indycar, breitere Reifen,
damit in Kurven wieder Grip ist, etc.
DTM, nu ja, früher echt interessant (Larini, Nannini, Ludwig & Co) , da waren
die Autos noch "identifizierbar", aber heuer, Nein Danke, mit
"Tourenwagen" haben die Boliden kaum noch was zu tun.
Wenn es eine deutsche Version der WTCC geben würde, das wär für mich
ein guter Nachfolger der "80ziger" DTM.
Grüße
Ganz Technikfrei sollten die F1 schon nicht sein, aber definitiv weniger als jetzt. Handschaltung wär wirklich geil, da sind die Hände immer wieder weg vom Lenkrad, es ist mehr Anstrengung nötig und macht das fahren nochmals einen ticken schwieriger 😎. Etwas biestigere Turbomotoren wäre natürlich auch cool, nur die Unkontrollierte Leistungsabgabe des ERS-System sollte entweder behoben werden, oder gleich das ganze System entfernt werden. Mehr mechanischen und weniger Aerodynamischen Grip könnte sich auch positiv bemerkbar machen.