London und Paris:Städte wollen Autos selbst testen
Eigene Homepage mit Messergebnissen geplant
Die europäischen Staaten reagieren zögerlich auf aktuelle Abgasskandale. Zwei Weltstädte wollen die Sache nun selbst in die Hand nehmen: London und Paris planen eigene Emissionstests für Pkw.
Paris - London und Paris wollen eigene Emissionstests für Autos einführen. Darauf haben sich die Bürgermeister der beiden Metropolen bei einem Treffen in der französischen Hauptstadt geeinigt. Geplant sind Messungen im realen Straßenverkehr, die mit tragbaren Systemen durchgeführt werden.
Die dabei gewonnenen, modellspezifischen Daten sollen auf einer eigenen Webseite veröffentlicht werden und so den Bürgern bei der Wahl eines sauberen Autos helfen. Starten werden die Tests laut britischen Medien Ende 2017. Die koreanische Hauptstadt Seoul hat ähnliche Pläne angekündigt, weitere Metropolen könnten folgen.
Die Maßnahme ist eine Reaktion auf den VW-Dieselskandal und die folgenden Enthüllungen über hohe Schadstoffemissionen bei Pkw zahlreicher Hersteller. Die Kommunen wollen mit der Maßnahme auch den Druck auf die Industrie erhöhen, sauberere Fahrzeuge zu bauen. Technischer Partner wird die Umweltschutzorganisation International Council on Clean Transportation (ICCT), die auch maßgeblich an der Aufdeckung der VW-Affäre beteiligt war.
Quelle: SP-X
Hervorragende Idee, vor allem die ermittelten Daten der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Derzeit ist es doch kaum möglich ein neues Auto zu kaufen, ohne hinterher zu wissen, ob man irgendwann sanktioniert wird.
Top! So gibt es echte Resultate, statt irgend ein Weltfremder Test, der bestanden oder nicht bestanden ist.
Äh und was soll das jetzt groß bringen ?
Dann weiß ich, das in z.B. Paris das Auto "4711" mehr Schadstoff ausstösst als auf dem Prüfstand.
Was soll daran jetzt so überraschend neu sein ??? Das ist doch heute jedem bekannt.
Und welchen Sanktionen nächsten Monat beschlossen werden sagt mir diese Tabelle dann auch nicht.
Somit mehr als flüssig > überflüssig
Der nächste Schritt wird sein, die Einfahrt für die Stinker gezielt zu verbieten bzw. erst gar keine Stinker im Stadtgebiet mehr zuzulassen.
Das macht durchaus Sinn.
Leseverstehen 6, setzen!
"Die dabei gewonnenen, modellspezifischen Daten sollen auf einer eigenen Webseite veröffentlicht werden und so den Bürgern bei der Wahl eines sauberen Autos helfen."
Soll ja Leute geben, die es interessiert was tatsächlich aus dem Auspuff kommmt.
Endlich! Die Konsumenten haben sich bis jetzt von der Industrie ja nur verarschen lassen können. Der hohe Druck auf die Industrie dadurch wird Positives bewirken.
Benzindirekteinspritzer und Diesel (in Autos unter 30.000€) werden es schwer bekommen, das sind Fehlentwicklungen. Viel zu aufwändig sauber zu bekommen bei günstigen Autos.
@speedy9831:
Fehlt nur noch der Faktor Mensch. Die meisten interessiert es nur am Rande, weil neu ist sauber. Aber man hat dann die Möglichkeit sich zu informieren, das fehlte bisher.
Ich finde die Initiative begrüßenswert und überfällig, bei Luftschadstoffen bei Verursachermessungen anzusetzen, aber kann nicht ganz nachvollziehen, warum sich das so stark/einseitig auf Auto konzentriert.
Klar die Umweltschutzorganisation heißt "International Council on Clean Transportation (ICCT)" und hat sich da
auf Transportmittel spezialisiert:
* Pkw
* Lkw, Busse, Nutzfahrzeuge
* Zweiräder
* Schiffe (Marinemotoren)
aber Verbrennungsprodukte entstehen doch auch in Städten an viel mehr Stellen:
* Ölheizungen verbrennen auch Diesel - nur eben eingefärbt als Heizöl
* Gasheizungen/Gasherde verbrennen auch Gas - genau wie CNG-Autos
* Kohleheizungen gibt's teils immer noch
* stadtnahe Kraftwerke der versch. Energieträgern
* generell Schornsteine (Heizungen, Industrie)
Kommen dann da auch Emission Monitoring Systeme und Berichte? Wäre nur fair. Denn am Ende zählt ja die Gesamtsumme an Schadstoffen in einer Stadt.
@Grasoman:
Die von Dir genannten Heizungen oder auch Kraftwerke sind durchaus sauberer. Warum, weil sie anders verbrennen als in einem Verbrennungsmotor und dabei schon weniger Emmisionen entstehen. Ggf. bessere Reinigungssysteme besitzen. Dazu kommt eine strengere Kontrolle der Abgaswerte in Form von Abgasmessungen, die es beim Auto nicht mehr gibt (Man fragt nur noch die Software ab).
Leseverstehen 6, setzen!
"Die dabei gewonnenen, modellspezifischen Daten sollen auf einer eigenen Webseite veröffentlicht werden und so den Bürgern bei der Wahl eines sauberen Autos helfen."
Soll ja Leute geben, die es interessiert was tatsächlich aus dem Auspuff kommt.
Du bist ja ein ganz Schlauer !!! Ja und was ist das Ergebnis, wenn man nach so einer Tabelle ein "sauberes" Auto gekauft hat und irgend welche Spinner im nächsten Monat die Grenze drastisch verschieben, dann da ist das gerade erste gekaufte Auto plötzlich die Umweltsau ?!?!?!
Genau das passiert zur Zeit
Nur einfach einmal die verblendete Ansichten beiseitelegen !
@SE-TT:
Es gibt Dir zumindest die Sicherheit welche Autos nicht in Frage kommen und wird dann einigen die Augen öffnen.
Wenn man wirklich wert drauf legt, dass das Auto sauber ist und auch erstmal sauber genug bleibt, holt man sich eben nicht ein Auto, welches nur knapp unterhalb der momentan aktuellen Grenze liegt, sondern gleich eins, welches deutlich sauberer ist. Und wenn man seine Bedürfnisse diesbezüglich tief genug schraubt, wird man auch erstmal nicht diese neuen Richtlinien erreichen 😉
Da hast Du absolut recht!
Man kauft dann eben nicht "ein" sauberes Auto, sondern eines der Saubersten. Damit sind die sog. "Spinner" vorerst zufrieden.
Ich finde die geplante Aktion der Städte London und Paris sehr gut.
Wenn Staat, Hersteller und Fachzeitschriften nicht aus dem Quark kommen bzw. kein Interesse an einem unter Realbedingungen ermittelten Schadstoffausstoß haben, dann halt so.
Schade ist nur, dass mutmaßlich die Städte für die Kosten aufkommen werden müssen.