1948er Plymouth Convertible
Ein 60 Jahre altes Geschenk des Himmels
Vergangene Träume sind stets Geschichten voller Liebe. Dieser Traum hier handelt von einem Plymouth, von Tränen und einem Sohn, wie ihn sich jeder Vater wünscht.
New York – Die Welt vor 65, 66 Jahren, sie war noch ziemlich zerrüttet. Europa und Japan standen unter dem Schock des Zweiten Weltkriegs, Amerika atmete auf. Die Männer erholten sich vom überstandenen Krieg und Freude kehrte zurück. Es waren vermutlich unbeschwerte Zeiten, in denen der junge Joe Smith seine Beverly kennenlernte. Er spielte in der Schulmannschaft, sie feuerte ihn an. Eine Jugendliebe wuchs und wurde zum Leben.
Ihre erste gemeinsame Liebe schenkten sie einem Auto. Das war 1948 und der Wagen ein Plymouth Convertible, ein Cabrio. Joe trat dafür jeden Monat seinen Gehaltsscheck an seine Mutter ab. Solange, bis das Traumauto bezahlt war.
"Wir waren so cool"
Coolness beansprucht jede Generation stets in ihrem Moment für sich. Joe und Beverly, die waren Ende der 40er-Jahre cool. Saucool sogar, als sie ihren Plymouth abholten: „Es war Winter und wir fuhren in einem Schneesturm. Mit offenem Dach, Heizung und Radio auf der höchsten Stufe", erzählt Joe. "Wir haben uns regelrecht den Arsch abgefroren." Die alte Frau an seiner Seite, sie wird kurz jung, und lächelt.
Irgendwann um 1952 heirateten die beiden, stilvoll in ihrem 1948er Plymouth Convertible. Doch während die Liebe der beiden noch heute währt, endete die Beziehung zu ihrem Plymouth. Joe musste in den Krieg nach Korea.
Wenn das Herz bangt, fehlt manchmal die Kraft, um das festzuhalten, was man liebt. Beverly verkaufte den Plymouth. Und als Joe aus dem Krieg heimkehrte, blieb dem Paar nur die Erinnerung. Geschichten, die sie immer wieder teilten.
Man kennt das ja selbst aus dem eigenen Erleben. "Dein Vater, das war damals der Tollste. Und wenn er mich mit dem Auto ausgeführt hat. Ein Draufgänger." Man hört das und denkt, wen meint Mama eigentlich. Doch nicht meinen alten, grauen Herrn mit Übergewicht.
Fotos von damals zeigen Joe im schicken Anzug, Beverly hübsch und fein gekleidet an seiner Seite. Oft steht der Plymouth im Hintergrund.
Ein Auto wie das seiner Eltern
Das Leben läuft, die Kinder werden groß. Die Autos moderner, schneller, sicherer. Und cool sein wird weniger wichtig. Dann spürt man, dass das Ende nicht mehr weit ist. In den Armen, in den Beinen, im Gesicht des Arztes. Nichts Dramatisches. Nur, dass keiner mehr mit einem über die Pläne in zehn oder zwanzig Jahren spricht.
Es ist Joes Sohn Joel, der sich ein Herz fasst. Der 60. Hochzeitstag seiner Eltern naht. Papa ist 79, Mama kaum jünger.
Der Sohn will seinen Eltern einen Traum erfüllen und begibt sich auf die Suche nach einem Plymouth Convertible. Einem Wagen von 1948, wie ihn seine Eltern fuhren.
Das ist auch mit Hilfe des Internets nicht leicht. Vier Autos findet Joel. Zwei sind verkauft, eines steht im Museum. Und einer gehört einem 81-jährigen aus Indiana. 31.000 Meilen soll das Auto runter haben. In einem Top-Zustand sein. Aber der Verkäufer kann schwerlich Fotos über das Netz schicken. Darum schaut sich ein Freund von Joel das Auto an. Und ist begeistert.
Das Auto wird gekauft, verschickt und in die Gegend von New York gebracht
Wiedersehen nach 60 Jahren
Dort, in der Nähe seiner Eltern, versteckt Joel den Wagen in einer Garage.
Joe Smith war selbst mehr als 20 Jahre Plymouth-Händler. Einer seiner besten Mitarbeiter hilft dem Sohn. Er repariert und schraubt, was nötig ist, damit der Wagen fährt und strahlt.
Alles muss ganz im Geheimen passieren, denn sein Vater kennt so ziemlich jeden in der Gegend.
Und dann kommt der große Tag, der Moment der Liebe. Das Paar, das sich längst nicht mehr Bev und Joe nennt, sondern Grandpa und Grandma, diese zwei liebenden Menschen bekommen ihr Auto zurück. Ihren Traum. Wer das sieht, der will sofort los, einen Blecheimer kaufen. Einen Käfer, einen NSU, einen Borgward vielleicht. Eben das, was die eigenen Eltern damals fuhren.
Joel weiß, dass dieses Auto die Familie nie wieder verlässt. Es gehört dazu, für immer. Auch dann, wenn die Eltern nur noch Geschichte sind.
Quelle: MOTOR-TALK
Schöne Geschichte.
Stell mir grad das Gesicht meines alten Herren vor, wenn man ihm sein 1. Auto hinstellen würde, einen rechtsgelenkten Käfer mit unzähligen Defekten und mehr Rost als Blech 😆
Tolle Geschichte...aber auf dem Hochzeitsbild stehen sie nicht vor dem Plymouth Convertible, sondern vor einem 1950er Chevy 😉
Stimmt.
Wollte gerade schreiben, daß das auf dem Hochzeitsbild zumindest schonmal kein Cabrio ist! (Dach zu glatt, Heckscheibe zu groß, Übergang von Dach zu Heckscheibe zu fein...)
Tolle Geschichte - schön mal nette Sachen zu lesen 😊
Wonderful car! 😉
Erstaunlich das dann noch son bestimmtes Modell zu finden ist, gut
und vom feinsten, da kommen da sogar Mir die Traenen 😊
Solange Se noch nicht ausgerottet sind, *alle platt gemacht*,
wie es so ueblich ist wie in Deutschland weg mit den alten Wagen,
nur weil der alt ist und mann findet dann nur noch schei... neuwagen
dann frage Ich mich wo das noch hin fueren soll