Opel-Verkauf führt bei US-Autobauer GM zu roten Zahlen
Ein anstrengendes drittes Quartal für GM
Schwächelnde Autokonjunktur im Heimatland und fehlende Steuervorteile durch den Verkauf von Opel und Vauxhall trieben Autobauer GM im dritten Quartal 2017 in die roten Zahlen.
Detroit - Hohe Sonderkosten aus dem Verkauf des Europageschäfts um die deutsche Tochter Opel haben dem größten US-Autobauer General Motors (GM) rote Zahlen im dritten Quartal eingebrockt. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 3,0 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro) an, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte GM noch 2,8 Milliarden Dollar verdient. Der US-Autoriese musste 2,3 Milliarden Dollar an Steuervorteilen aus der Bilanz ausbuchen, die wegen des im August vollzogenen Verkaufs von Opel und Vauxhall an die französische PSA Gruppe nicht mehr beansprucht werden können.
Doch auch der um Sonderkosten bereinigte Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft sank im Jahresvergleich um 31 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar. GM litt insbesondere unter der schwächeren Autokonjunktur im Heimatmarkt Nordamerika. Der konzernweite Umsatz schrumpfte um 14 Prozent auf 33,6 Milliarden Dollar. "Wir haben solide Resultate geliefert, trotz der plangemäß geringeren Produktion in Nordamerika", sagte GM-Chefin Mary Barra.
Quelle: dpa
Das versteh einer: Dachte die haben Opel verkauft, weil Opel Verluste brachte...😕
Aber die ließen sich steuermindernd schön verwerten. Fällt jetzt eben weg.
Seltsam aber auch...🙄
Ungeachetet der Ergebnisse bei Opel trennte man sich bei GM von allem, was mit Opel zu tun hatte, UNTER Wert. Damit gibt´s hier Verluste, und auf der anderen Seite, bei PSA, Gewinne, weil dort mit dem korrekten Wert eingebucht.
Warum macht man das?
Ganz einfach, weil man es loswerden und keine spätereren Troubles haben wollte.
Würde man dabei zu hoch pokern, und bspw. ein Werk behalten, müsste man das irgendwann später sündteuer schließen (das hat mit den noch laufenden Abschreibungen zu tun).
Also ist es am besten, man macht das quasi wie im Abverkauf, und hat den "Krempel" weg.
Das tut einmal weh, aber dafür ist es kalkulierbar und vor allem, danach vorbei.
Wartet mal ab, für wieviel "Freude" Opel bei PSA noch sorgen wird, wenn man - früher oder später - ein Werk schließen muss.
Hätten sie sich früher überlegen müssen...😆
Wie so oft sind die Deutschen Medien natürlich wieder sehr selektiv mit der Berichtserstattung. Denn der "Verlust" von GM ist zum einen kalkuliert gewesen und wurde sogar UNTERBOTEN, und zum anderen geht es nicht um Steuererleichterungen, sondern um Abschreibungen.
Steuergeschichten kommen erst noch beim Jahresabschluss. Ausserdem sind diese "one-time".
Die Q3 Zahlen besser als erwartet, auch beim Absatz. Der Aktienkurs reagierte positiv auf die Nachrichten. So viel dazu, hier das Ergebnis als schlecht darzustellen....
Quelle
GM selbst schreibt:
On a consolidated basis, GM reported a net loss of $3.0 billion for the third quarter, driven primarily by a charge of $5.4 billion resulting from the sale of Opel / Vauxhall.
The charge, a majority of which is non-cash, includes approximately $4.3 billion of unrealizable deferred tax assets, approximately $1.5 billion related to pensions and other net charges for working capital adjustments and costs to support the separation of operations - partially offset by proceeds of the sale.
Und auch ganz interessant: Profitable in all business segments for the first time since Q4 2014.