Forschung: Vorbilder aus der Pflanzenwelt sollen Crashsicherheit erhöhen
Ein Auto hart wie eine Nuss und weich wie eine Pomelo
Was haben die Zitrusfrucht Pomelo und die Macadamia-Nuss mit der Fahrzeugsicherheit zu tun? Im Moment nicht viel. In der Zukunft könnte sich das jedoch ändern.
Berlin - Die Forschungs- und Entwicklungszentren der Automobilhersteller arbeiten mit Hochdruck an den Fahrzeugen für morgen. Nicht alles, was aus den geheimen Hallen stammt, ist neu. Oft bedienen sich die Ingenieure bei Techniken die die Natur in Millionen von Jahren entwickelt hat. Zum Beispiel die Stromlinienformen der Fische für optimale Aerodynamik oder den Lotus-Effekt für schmutzabweisenden Lack. Künftig könnte die Liste von Vorbildern aus der Natur um die Zitrusfrucht Pomelo und die Macadamia-Nuss erweitert werden. Beide sind besonders crashsicher.
Wissenschaftler der TU Berlin erforschen mit Kollegen der RWTH Aachen und der Uni Freiburg die Schalenstrukturen von Frucht und Nuss. Pomelos sind die größten und schwersten Zitrusfrüchte der Welt, überstehen aber trotzdem einen Sturz aus 10 Metern Höhe auf einen Betonboden. Bis zu 90 Prozent der kinetischen Energie absorbiert ihre 2 bis 3 Zentimeter dicke, extrem stoßdämpfende Schale.
Das Sandwich in der Nuss
Hauptcharakteristikum ist die offenporige Schaumstruktur, zudem ist die Schale von steifen und sich verzweigenden Faserbündeln durchzogen, die senkrecht zur Außenseite der Schale verlaufen. Die Außenhaut der Macadamia-Nuss hingegen besitzt eine extreme Festigkeit und Zähigkeit, die Schale ist aufgrund ihrer siebenschichtigen Sandwichstruktur nahezu resistent gegen Stiche und Schläge.
Gelänge es, die hervorstechenden Eigenschaften der beiden Schalen – die hohe Energieabsorption und die extreme Festigkeit - miteinander zu kombinieren, könnte das entstandene Material zum Beispiel im Auto zu mehr Crashsicherheit beitragen. Auch Schutzweste oder Sturzhelm können sich die Wissenschaftler als Einsatzort vorstellen. Noch weiter entfernt ist ein Flugzeug mit dem Material als Außenhaut, das einen Absturz übersteht und die Insassen schützt.
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Moin,
ich stelle mir gerade ein Fahrzeug aus Bienen-Wabenstruktur vor,
innen ausgekleidet mit der etwas härteren Pomelo-Watte,
damit beim Crash die Personen immer weich abgefedert werden,
da die Karosse sich ja praktisch nicht mehr verformt, sondern auf Grund
des Pulserhaltungsgesetz,
wie ein Flummiball durch die Gegend hüft 😆
(Man könnte natürlich dafür z.B. Recyling-Papier verwenden,
so etwas ähnliches gab es schon mal...)
Übrigens, die Pkws in den 60...70 zigern hatten auch noch eine härtere Schale,
und zum Beispiel richtige Stoßstangen!!
Was damals nur fehlte, waren, vorallem Sicherheitsgurte, und die heutigen Airbags!!!
Habe in solchen Autos unglaubliche Crashs unbeschadet überlebt,
wo heute sofort, nur Totalschäden übrig geblieben wären!!!
Man hat danach, in der Automobilindustrie,
einfach gleichzeitig an zu vielen Stellen,
es zu Knautschkisten entwickelt 🙄
schönen Gruß
Stabiles Auto: https://www.youtube.com/watch?v=J4cPWZ9VdI8
Da brauchts keine Pomelo für, nur etwas Ingenieurkunst in die richtige Richtung.
In einem Auto der 70-er hätten dich Sicherheitsgurte im Falle eines Unfalls sauber in 3 Teile geschnitten 😉
Der Fortschritt in der passiven Sicherheit seit den 70-ern ist schlichtweg immens.
Es bringt aber nichts wenn die Karosserie steinhart und einigermaßen unversehrt ist, wenn die G Kräfte so hoch sind, dass die Insassen an inneren Verletzungen sterben.
Ideal ist es, wenn die Karosserie die gesamte Kraft homogen aufnimmt und sich bis zur Fahrgastzelle, ohne diese zu beschädigen, verformt.