Flugzeug von Bugatti: Nachbau der 100P
Ein blauer Traum lernt fliegen
Ettore Bugatti baute Rennwagen für die Straßen dieser Welt und träumte doch von der Eroberung des Himmels. Bald geht sein Traum in die Luft.
Tulsa/USA – Er war einer dieser Menschen, die sich von nichts beirren lassen. Ettore Bugatti entwickelte Rennwagen in seinem Keller und verschwendete den Etat seines ersten Arbeitgebers. Er baute schon in den 20er-Jahren Autos, die sich kaum jemand leisten konnte und verkaufte sie nur an Leute, deren Nase ihm passte. Als ihm der Bau von Rennwagen nicht mehr ausreichte, entwickelte er Schienenfahrzeuge und Rennboote - und ein Flugzeug, das niemals flog.
Jetzt hat ein Team namens „Reve bleu“ (dt. blauer Traum) aus den USA dieses Flugzeug rekonstruiert. Seit 2009 arbeiten die Tüftler an einem Nachbau der 100P. Am 25. März soll dieser auf der „Art of Bugatti“ Ausstellung in Oxnard, Kalifornien gezeigt werden. Kurz nach dem Debüt und 77 Jahre nach dem ersten Entwicklungsversuch soll die 100P zu ihrem Jungfernflug ansetzen.
Zwei Motoren und 900 PS
Der war dem Original immer verwehrt geblieben. Zwei Jahre nachdem Ettore Bugatti und der belgische Flugzeugentwickler Louis de Monge mit dem Bau der 100P begonnen hatten, beendete 1940 der Zweite Weltkrieg ihr Projekt. Das Original hängt seit 1996 in einem Museum, ohne Motoren. Einer der vielen Vorbesitzer riss die Achtzylinder in den 70ern aus dem Holz-Rumpf.
Davor saßen hinter dem Sitz des Fahrers zwei Bugatti-Motoren vom Typ 50. Die Rennversionen des 4,9-Liter-Achtzylinder-Reihenmotors leisten dank Kompressor und Magnesium-Teilen rund 450 PS. Jeder der Motoren treibt einen der zwei gegenläufig arbeitenden Propeller an der Spitze des Fliegers an. Die Antriebswellen verlaufen unter den Ellenbogen des Piloten.
Motorrad-Motoren als Ersatz
Diese Konstruktion übernimmt auch der Nachbau. Allerdings werden die raren Bugatti-Motoren durch zwei Motorrad-Motoren der Tuningschmide „Radical Performance Engines“ vertreten. Sie sollen ausreichen, um den blauen Traum in die Luft zu bekommen. Ob sie auch für damals angepeilte Höchstgeschwindigkeit von rund 800 km/h ausreichen, wird sich wohl erst beim Jungfernflug zeigen.
Interessantes Konzept, bin mal gespannt ob der "blaue Traum" in Erfüllung geht.
Dornier hatte ein paar Jahre später ein ähnliches Teil zur Serienreife gebracht.
Ich hoffe da kommt noch ein ordentlicher Wellenschutz hin? Die Wellen sehen zwar Kräftig Dimensioniert auf für zwei Motorradmotoren, aber wenn da was abreißt gibt es Hackfleisch im Cockpit. Dann heißt es eher Cook Pit. 😆
Und die DO-335 gilt es erstmal zu schlagen. Geschwindigkeitsmäßig. Die Aerodynamik war nicht so ausgefeilt, dafür hatte sie 3.500PS.
Und so zwischen den Wellen zu sitzen finde ich auch nicht übermäßig erstrebenswert. Aber ich muss ja auch nicht fliegen.
Als Pilot würde ich eine Druckpropellerversion bevorzugen...😉
Auch mein erster Gedanke, als ich diese abenteuerliche Konstruktion gesehen habe.
Wenn so eine Welle bricht, bleibt von deinem Unterleib nicht mehr viel übrig.
Ist aber nur halb so schlimm, da es den Rumpf dabei auch zerreißen würde und du sowieso abschürzt 😉
Gruß Thomas
Ein sehr elegantes Flugzeug. Richtig sexy. 😉
Einfach nur schön..... 😊 Art Deco auf dem Höhepunkt !
Kannte ich noch nicht: danke dafür ! 😊
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Zu den Wellen: no Problem, jeder BMW Kardan Fahrer lebt damit.......
Gruß SRAM
Allerdings. Ich habe selten so ein schönes Fahrzeug bzw. hier ja Flugzeug gesehen 😊 !
Selbst wenn man da alleine fliegt ist man in Null Komma Nix im "Mile high" Club 😆 ...
Gibts eigentlich schon was neues zu einem Bugatti Nachfolger (wo wir gerade beim Thema sind 😊 )...
Die BMW Kardan ist aber einem Alugehäuße, hier sehe ich vorallem Holz. Das natürlich dünn ist, muss ja leicht sein.
Wie gesagt, mit dem richtigen Wellenschutz kann man das schon machen. Klappt ja auch bei den V8 mit den Fangbändern. Nur mit ein bisschen Sperrholz drüber damit man sie nicht berühren und sehen kann, fände ich als Pilot nicht so prickelnd.
Optisch ist sie natürlich ein traum.
Ein schönes Teil. Nur was sollen das für Motorradmotoren sein?!
Vllt solche wie in den BossHoss Modellen 😆
Ein 2,7L V8 460ps, auf basis der hayabusa, verbaut sind die im Radical SR8.
http://www.youtube.com/watch?v=92pzVMSUQes
edit ups zu spät 😆
Das dürften Britische Radical Performance Engines (Powertec GSX-R) sein, die auf Suzuki Hyabusa GSX-R 1300 Motoren basieren. RPE sponsort den Flieger mit.
Bis zu max. 400PS bei 10500/min aus 1.5l Hubraum wären drin. Die Motoren wiegen Federleichte 70kg!
Allerdings bekommt der Bugatti Flieger nur lahme 2x 260PS, in Flugzeugen darf man eben nicht radikal auf Höchstleistung gehen, da spielt Zuverlässigkeit eine ganz andere Rolle...
RPE bietet auch noch den V8 an, der aus zwei Hyabusa Triebwerken zusammengesetzt sind - mit dann 3,2l Hubraum maximal.
Davon gleich zwei Stück verbauen, dann dürfte dieser Flieger der Sprichwörtliche Ritt auf der Kanonkugel werden! 😆
Im Bugatti gibt es aber nur die Vierzylinder, laut der Webseite des Projektes .
Naja nicht wirklich. Die Do 335 hat zwei Sternmotoren, einen Vorne und einen Hinten, es gab also keine Wellen, die die Leistung der Motoren übertragen. Außerdem ist die Bugatti wohl vor Air Races gedacht gewesen, die Dornier für den Krieg, das sind doch sehr unterschiedliche Anwendungsgebiete.
Falsch, der Nasenbär hatte 2 DB603(?)-V12 an Bord.