Daimler holt 100 Rentner zurück ins Unternehmen
Ein Expertenpool aus 390 Rentnern
Auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern wird Daimler mittlerweile auch unter Senioren fündig: Der Autobauer holt Rentner für befristete Einsätze zurück ins Unternehmen.
Stuttgart - Von IT-Problemen bis zu Auslandseinsätzen: Der Autobauer Daimler setzt für Spezialeinsätze inzwischen verstärkt auf Rentner. Fast 100 Ruheständler hat der Dax-Konzern im vergangenen Jahr zeitweise ins Unternehmen zurückgeholt, wie Personalvorstand Wilfried Porth sagte. Daimler hat dazu vor einem Jahr einen Expertenpool eingerichtet, in dem sich Rentner registrieren lassen können - mitsamt ihrer speziellen Fähigkeiten und Erfahrungen. Inzwischen sind dort rund 390 Senioren angemeldet.
Ein Beispiel für ihren Einsatz sei der Übergang von einem alten IT-System in ein neues. "Wir hatten tatsächlich niemanden mehr, der die Programmiersprache konnte", sagte Porth über einen solchen Fall. Auch bei Serienanläufen neuer Modelle seien Pensionäre gefragt. "Wir haben nicht an jeder Stelle im Unternehmen Menschen, die schon so viele Anläufe durchgemacht haben", erklärt der Manager. "Da gehört schon sehr viel spezielles Mercedes-Wissen dazu." Nicht selten würden sie auch als Experten ins Ausland - beispielsweise nach China - entsandt.
Auch Bosch und Otto arbeiten mit Rentnern
Daimler ist nicht das einzige Unternehmen, das Ruheständler zeitweise zurückbeordert. Auch der Technikkonzern Bosch oder die Hamburger Otto Group setzen auf das Expertenwissen von Senioren. Anders als bei ihnen orientiert sich die Bezahlung bei Daimler aber nicht an dem früheren Gehalt. "Das machen wir ganz bewusst nicht", erklärt Porth. "Man kann eine Führungsaufgabe nicht mit einer Beratungstätigkeit vergleichen." Die Schwaben zahlen stattdessen individuelle Tagessätze.
Der Pool der sogenannten Senior-Experten ist derzeit allerdings noch eine Männerdomäne: Den Angaben zufolge ist nur jeder zehnte Ruheständler unter ihnen eine Frau.
.... "Wir hatten tatsächlich niemanden mehr, der die Programmiersprache konnte" ...
LOL , klar, wenn man die ganze IT nach Indien auslagert und alle Inder nun einen Full Access
auf die ganze IT von Daimler hat.....
Billiger kann man nicht an die Daten kommen.
Nix neues...Sehr viele Betriebe holen die alten COBOL-Entwickler (ich nehme an, das war auch bei Daimler das Problem..der Klassiker schlechthin in der IT) zurück aus der Rente. Letztere verdienen sich dann eine goldene Nase.
Selbiges wird uns irgendwann mit C++ blühen. Ich freu mich drauf 😆
Dann stehen meinem Sohn (31) ja goldene Zeiten in Aussicht, der kann u.a. C++.
Ja, er soll nur schauen, dass er dranbleibt und sich nicht von der dunklen Seite der Macht kaufen lässt (.Net/Java/etc.) 😆 Zumindest dranbleiben und auch die aktuellen Standards (c++11, etc.) lernen/verstehen und optimalerweise nutzen. Grad mit so Templatemetaprogrammierung wird ja doch viel gemacht und die wenigsten kennen sich damit aus.
btw.: Schön zu lesen, dass es auch noch "normale" Leute in der IT gibt, die was vernünftiges machen 😊
Absolut richtig..
Das ist mittlerweile ganz normal.
Indischen/chinesische Studenten kommen nach Deutschland studieren hier an der uni und gehen dann nach Indien, China zurück.
Die dortige IT Branche kann solche hochqualifizierten Leute dringend gebrauchen, sie kennen sich mit den deutschen Recht gut aus und können daher wesentlich billiger als in Deutschland für viele firmen die arbeit erledigen.
Die Leute können so in ihrem land recht gut leben, während natürlich deutsche IT unternehmen in die röhre schauen
Eigentlich sollte das Ziel schon noch sein, das jemand bis zum Ruhestand seine Arbeit wenigstens an einen Nachfolger übergeben kann oder ein Projekt auf eine ganz neue Technologie umgestellt werden kann. Aber schon daran krankt es immer mehr.
Das Problem wird sich in naher Zukunft immer weiter verschärfen.
Die Qualität von den verschulten Hochschulausbildungen wird nicht nur immer schlechter, die Bandbreite jedes einzelnen immer schmaler, die Unternehmen selbst sparen am Equipment und an der Weiterbildung des Personals wo es nur geht.
Die Folge ist, dass System- und Maschinenlandschaften z.T. ewig lange laufen und die Menschen, die damit ein Leben lang gearbeitet haben, diese Landschaften vielleicht noch mit aufgebaut haben, irgendwann völlig überraschend in Rente verschwinden und auch mal aussterben, es aber keine adäquaten Nachfolger mehr gibt, die sich damit noch auskennen.
Ich würde mich jedenfalls nicht mit 70 hinstellen und weiter malochen, nur um die Versäumnisse der Unternehmen auszugleichen, die zwar die Gewinne immer eingesackt und verprasst haben aber Jahrelang viel zu wenig davon zurück in die Zukunftsfähigkeit investiert haben.
Ich bin sehr gespannt, wie man diesem generellen Problemen überhaupt noch begegnen kann aber vermutlich wird es irgendwann einfach mal den großen Ausverkauf geben und dann war es das.
Ja daran krankt es teilweise sehr oft. Dann müssen diejenigen, die eigentlich schon seit fas 2 Jahren in Rente gehen wollten immer wieder noch ein Jahr dranhängen, weil das Unternehmen immer noch keinen Nachfolger gefunden hat. Doch damit nicht genug, die Person muss ja auch noch entsprechend eingearbeitet werden und das kostet auch noch einmal Zeit.
Die Probleme sind zum größten Teil hausgemacht, erst recht durch den immer wieder beschworenen Fachkräftemangel 🙄
Wenn die Unternehmen nicht aufpassen und die Politik nicht gänzlich einknickt (Stichwort Minimalgrenze Jahresgehalt für Ausländer), dann steht die Wirtschaft wirklich bald vor einem Problem.
Wenn es denn wenigstens so wäre. Die allermeisten Inder sammeln Zertifikate aus Leidenschaft und wenn das Wissen mal praktisch gefordert wird, kommt da nichts raus.
Daher müssen alle deutschen ITler Ablaufdiagramme erstellen, wonach Inder dann arbeiten.
Nennt man auch Skilltransfer, um seinen eigenen Arbeitsplatz zu vernichten!
Sie sind weiterhin nicht fähig, eigene Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie es müssten/dürften.
Allerdings gibt es auch welche, die wirklich gut sind , das muss man fairerweise sagen.