Jeep Renegade: Erste Bilder
Ein Gelände-Zwerg aus Süditalien
Der Jeep Renegade ist der erste Jeep aus italienischer Produktion, und er zeigt den Spagat, den die Marke geht: Zwischen Offroad-Wurzeln und SUV-Weltmarkt.
Frankfurt - „Der neue Cherokee wurde kontrovers diskutiert, aber er wurde diskutiert“. Solche Dinge sagt Chris Ellis, ein gut gelaunter Amerikaner undefinierbaren Alters (er ist Mitte 50). Leute wie ihn, voll amerikanischem Optimismus, trifft man in Turin jetzt öfter.
Seit einem knappen Jahr arbeitet Chris Ellis nun in Italien, als Jeep-Verantwortlicher für Europa und Afrika. Seit Sommer 2012 ist Jeep Hauptsponsor von Juventus Turin. Und ab Sommer 2014 läuft in Italien erstmals ein Jeep vom Band: Der kleine Renegade.
Juve, das sportliche Wahrzeichen Turins, gehört, wem sonst, der Agnelli-Familie. Pirlo, Buffon und Co sieht man nun häufiger im Grand Cherokee. Anfangs fragten die Ballkünstler: Warum schreibt Ihr „Jeep“ auf unser Trikot? Sie hielten es für einen Sammelbegriff, wie Kleinwagen oder Cabrio.
B-Segment, aber nicht SUV
Fiats Lenker, der Agnelli-Erbe John Elkann und Geschäftsführer Sergio Marchionne haben Jeep die Rolle einer globalen SUV-Marke zugedacht. Dafür muss Jeep sich ändern: „Bisher galt Jeep als US-Marke für den US-Markt. Als Europäer musste man Kompromisse eingehen: Verfügbarkeit, Verbrauch, Komfort. Das ändern wir“, sagt Ellis.Der Renegade stößt in ein neues Segment vor, unterhalb des Cherokee. Mit Opel Mokka, Nissan Juke und Co will er trotzdem nichts zu tun haben: Wie schon der Cherokee, soll der Renegade ein echter Jeep bleiben, und das bedeutet: Abseits der Straße der Beste sein.
Dafür bekommt der kleinste Jeep einen Allradantrieb mit (je nach Version) vier oder fünf Fahrmodi für verschiedene Untergründe. In der „Trailhawk“-Version gibt es sogar einen Kriechgang mit 20:1-Untersetzung. Hinzu kommen 22-24 Zentimeter Bodenfreiheit, eine Wat-Tiefe bis zu 48 Zentimeter und eine Anhängelast von einer bzw. eineinhalb Tonnen.
Der Renegade basiert auf der neuen, konzernweiten „small wide“ Plattform, ist 4,24 Meter lang, 1,80 Meter breit (mit Außenspiegeln) und 1,69 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,57 Meter.
Chrysler und Fiat, USA und Italien, das sind zwei Welten. Der Renegade ist eine Art Symbiose. Einerseits besteht die Karosse aus 70 Prozent hochfestem Stahl. Das bringt Stabilität, aber auch Gewicht. Andererseits koppelt der Allradantrieb sich automatisch ab, wenn er nicht gebraucht wird. Das spart Sprit.Die Motoren
Den Renegade gibt es nur mit Vierzylinder-Motoren. Einstiegsmotor wird ein 1,6-Liter-Benziner mit 152 Nm maximalem Drehmoment, 118 PS und Fünfgang-Schaltgetriebe. Die nächste Stufe ist ein 138-PS-MultiAir-Benziner mit 138 PS, 230 Nm und 1,4 Liter Hubraum. Ihn gibt es mit Sechsgang-Handschalter oder Doppelkupplungsgetriebe, aber beide Motoren gibt es nur mit Frontantrieb.
Den Allradantrieb gibt es ab der 168-PS-Version des Motors (250 Nm), dann mit der Neungang-Automatik von ZF, die Jeep bereits im Cherokee anbietet.
Hinzu kommen Multijet-Diesel mit 1,6 und 2,0 Liter Hubraum. Der kleinere, wiederum nur mit Frontantrieb, leistet 118 PS und ist nur mit Sechsgang-Handschalter lieferbar. Den großen Diesel, der Euro 6 erfüllt, gibt es mit 140 oder 170 PS, bei jeweils 350 Nm maximalem Drehmoment, und natürlich mit Allrad. Hier sind ein Sechsgang-Getriebe oder die Neungang-Automatik lieferbar.
Ein Jeep für die Basilikata
Mit der Produktion in Europa will Jeep auch die Versorgung der Händler verbessern. „Wir haben jeden Grand Cherokee, den wir bauen und importieren konnten, sofort verkauft“, sagt Chris Ellis. Auch deshalb kommen Jeeps künftig aus Europa.Den Anfang macht der Renegade, der in Melfi, Italien gebaut wird. Fiat versprach den Werken neue Autos, und sie kommen. Mit dem Punto war Melfi zuletzt kaum noch ausgelastet, jetzt können die Arbeiter in der schönen, aber armen Region Basilikata in Süditalien wieder hoffen.
Hoffen dürfen auch die Renegade-Fahrer, und zwar auf schönes Wetter: Dann können sie nämlich die zwei Zwei Fiberglas-Paneele des "My Sky" Dachs entfernen. Das soll an den dachlosen Militärjeep Willys erinnern.
Diesel 2l Hubraum, 140PS und 450Nm Drehmoment? Nicht schlecht...
Schön, schön. Unter, oder über 30 TSD?
Das Design, finde ich, hat ein einige gute Ansätze. Aber er erscheint mir, insbesondere um die sonst recht attraktiven Rückleuchten zu unruhig gezeichnet. Das Armaturenbrett sieht ordentlich aus, wenngleich der Schalthebel leider doppelt so lang ist wie schick wäre und eine mechanische Handbremse zu fehlen scheint.
Der soll auf Panda 4x4-Technik aufsetzen. Ich tippe eher auf einen Preis um die 20k.
Hey, der ist mal cool 😊
Ich dachte erst, das könnte ein Nachfolger für meinen Suzuki Jimny werden.
Wird er nicht, zu groß, zu stark und wahrscheinlich auch zu teuer.
Aber ansonsten : Mit so einem Auto werden die bestimmt auf einen grünen Zweig kommen, die Karre hebt sich von der auf PKW aufgebauten Mode-SUV-Masse gut ab.
Wenn Qualität und Preis stimmen funktioniert das.
Gruß
Franz
Sieht auf den Bildern noch ein wenig arg photogeshopped aus, aber generell - gar nicht übel, auch wenn ich mir optisch mehr Anlehnung an die Willys 2-Studie erhofft hatte. Sogar endlich mal in der Klasse mit Untersetzung, wobei in der Ankündigung
noch ein Zahlenfehler drin sein dürfte? Beim Jimny hat die Untersetzung ca. 1.8:1, beim Jeep Wrangler Rubicon 4:1. 20:1 läge auf dem Niveau eines Unimog oder Bremach in der extrem-Schneckengang-Version, bei der man die Geschwindigkeit in Metern pro Stunde ausdrücken müsste - da wird wohl eher 2:1 gemeint sein? Wäre immer noch gut 😉.
In der Klasse, ohne Starrachse(n) und mit den gezeigten Rampen/Böschungswinkeln: Leider nicht. Dürfte aber dicht dran kommen. Die spannende Preisfrage wird aber, was dann für eine Version mit Allradantrieb aufgerufen wird.
Gruß
Derk
ps.: Und das Reserverad klassisch an der Hecktür hätte auch noch was gehabt - gibt's aber vielleicht irgendwann zum Nachrüsten...
Witzig:
"Since 1941" auf der Radioblende 😆
Das Auto wirkt echt knuffig und wäre durchaus etwas als Zweitfahrzeug. Werde ich mir auf jeden Fall mal ansehen....
Der wagen sieht einfach nur schön aus nur der Preis wäre noch interessant
Jeep schreibt:
Dann ist es keine Untersetzung im eigentlichen Sinn, bzw. als gesondertes Bauteil, sondern lediglich ein kurz übersetzter erster Gang. Wirklich kurz...? Ich nehm' mal den Jimny als Vergleich, da ich da die Zahlenwerte am ehesten parat habe:
Erster Gang: 4,425:1, VTG: 2,002:1 (hatte ich sogar tiefgestapelt), Achse: 4,3:1, macht insgesamt 38,1:1 - damit kommen "nur" maximal 1048 Nm pro Rad an, bei einer Geschwindigkeit von 13 km/h - in der Praxis viel zu schnell.
Nehmen wir mal den stärksten Jeep-Benziner mit 250 Nm bei 2000 Umdrehungen (optimistische Schätzung), bringt der es mit der 20:1-Untersetzung auf 1250 Nm pro Rad bei 12 km/h (Unterstellung: gleicher Abrollumfang der Bereifung).
Oder, anders gesagt: Der 168-PS-Benziner schafft es in dieser Disziplin so gerade eben auf die Werte eines 86-PS-Jimny (Drehmomentvorteil wird durch die Differenz des Fahrzeuggewichtes ausgeglichen, denn 1,2 Tonnen wird der Jeep nicht wiegen). Kann man als Untersetzung tatsächlich durchgehen lassen, ist aber nicht so spektakulär wie es der Katalogwert von 20:1 vermuten lässt 😉.
Interessant sicherlich für viele, die bisher einem Suzuki Jimny, Daihatsu Feroza nutzen. Vielleicht auch für manche allein wegen der Optik. Der Jimny wird es in Zukunft genauso schwer haben wie der Lada Taiga und dem Defender wegen dem Fußgängerschutz. Das ist ja nix neues.
Das jüngste Facelift hat nur einem Aufschub für 2 bis 3 Jahre bedeutet. Dein Daihatsu gibt es nicht mehr, der Lada wurde umbenannt, um den verbesserten Fußgängerschutz zu entgehen. Das reicht kurzfristig, aber nicht mehr darrüber hinaus. Da greift Jeep hier zur rechten Zeit an.
Da dieses SUV-Segment boomt, macht Jeep mit diesem Modell wenig falsch, weil die Basisdaten mehr versprechen als beim Rest und er aufgrund seines Designs bei der breiten Masse ankommen wird.
Die runden Frontleuchten erinnern an den Wrangler, deuten die Markenzugehörigkeit an. Dazu kamen Autos mit runden Scheinwerfern in der jungen Vergangenheit gut an(Skoda Yeti, Fiat 500, ok andere Baustelle).
Der Wagen wird Jeep helfen, in Deutschland und Europa auf größere Stückzahlen zu bringen.
Endlich ein echter Geländefreund mit akzeptablen Außenmaßen. Bin schon sehr gespannt auf dieses Stück in natura😎. Nur die dünnen Bierdeckeln am Titelfoto sind gräßlich😆. Inklusive den Plastikradkappen. Zumindest wirken die optisch so.
Und das mobile Dach ist auch ein Hit😊. Sehr gutes Konzept! Nur letztiglich entscheidet meist der Preis über Erfolg oder Mißerfolg.
Gefällt mir eingentlich ganz. Auf jeden Fall ein wichtiger Schritt für Jeep, um auf dem europäischen Markt höhere Stückzahlen zu erzielen. Es ist ja in gewisser Weise nicht ohne Ironie, dass Jeep - neben Land Rover der Inbegriff für Geländewagen - trotz des SUV-/Geländewagenbooms bei uns in Europa ein Nischenhersteller geblieben ist.
Mir gefallen die kompakten Maße (wobei es im Text heißt: 1,80 m mit Außenspiegel. Ich tippe darauf, dass es 1,80m ohne Außenspiegel sind), das "robuste" Design, das so schön auf fließende Linien (wie etwa beim GLA) verzichtet und sogar das Innere, das besser aussieht, als ich es erwarten würde.
Nur das Händlernetz müßte wohl noch ein wenig dichter werden, um größeren Erfolg zu haben.
"Chrysler und Fiat, USA und Italien, das sind zwei Welten. Der Renegade ist eine Art Symbiose"
Das ding ist nicht Chrysler (Jeep), und ein Fiat ist es auch nicht. Man will die Marke Jeep neu aufstellen? Mit dem was man bis jetzt zu sehen bekommen hat, schaft man es wohl eher die Marke im Boden zu versenken. Das wird genauso eine Ladenhüter wie der Cherokee. Würde man einen anderen Kühlergrill einbauen, würde man nicht mehr erkennen das es sich um einen Jeep handelt, nicht einmal die Amerikansichen Wurzeln könnte man erahnen.