VW Golf R Touch und Connected Golf auf der CES
Ein Golf mit Hirn und Netz zum Anfassen
Acht Jahre nach dem Handy verliert der Golf seine Tasten: VW zeigt auf der CES in Las Vegas Prototypen mit teilautonomen Fähigkeiten und vielen Touch-Displays.
Las Vegas – Das Vorbild ist ein angebissener Apfel. Vor fast genau acht Jahren stellte Ex-Apple-Boss Steve Jobs in San Francisco sein erstes iPhone vor. Ein Experiment, das – Achtung, Wortwitz – Früchte trug. Zumindest bei handlichen Geräten.
Viele Firmenvorstände wünschen sich heute, dass ihre Autos das blecherne Äquivalent der hippen Taschencomputer werden. VW spielt mit dem Apple-Konzept: Der Hersteller will weniger Knöpfe, mehr
Intelligenz und eine intuitive Bedienung in Autos installieren. Neue Studien zum alten Thema parken in den kommenden Tagen auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas.VW Golf R Touch: Tausche Knopf gegen Display
Ganz demonstrativ verzichtet der Hersteller im Golf R Touch Showcar auf Schalter, Hebel und Regler. Ein Knopf fürs Licht, einer für den Motorstart und die Vollausstattungs-Armada auf dem Lenkrad sind geblieben. Alles andere läuft jetzt digital. Wie damals beim iPhone, nur größer und überladener. Denn während am Telefon ein Bildschirm reicht, sind es in der Golf-Studie drei.
Den LCD-Tacho kennen wir bereits aus Audi TT und VW Passat. Hinzu kommen ein 12,8-Zoll-Infotainment-Display und ein Bedienfeld für die Klimatisierung in acht Zoll. Letzteres meldet verstandene Befehle dem Finger zurück, Funktionen lassen sich ertasten.
Berührung und Gesten
Annäherungssensoren und Kameras schaffen eine dritte Bedienungs-Dimension. Das soll die
Nutzung besonders intuitiv und simpel machen. Fenster und Schiebedach öffnen und schließen mit Berührungen oder Gesten. Ein Fingerzeig hier macht die Musik leiser, eine Bewegung dort den Hintern warm. Aktivierungs- und Beendigungs-Befehle sollen Fehlinterpretationen vermeiden.Wie vor acht Jahren sind wir aber noch nicht vollständig überzeugt. Versteht die Gestensteuerung, wenn wir nur Kleingeld neben dem Sitz suchen und ihn nicht verstellen wollen? Können die Beifahrer mit Insekten kämpfen, ohne die Anlage aufzudrehen? Und wie intuitiv funktioniert die Bedienung im Alltag tatsächlich? All das muss der Touch-Golf erst noch beweisen.
Connected Golf: Apps und Smartphones
Die Integration von Smartphones und ihren Funktionen erscheint im Vergleich dazu greifbarer. Den Handy-Spiegel „MirrorLink“ bietet der Konzern derzeit schon in der Kleinwagen-Klasse an. Bereits angekündigt sind Apple „CarPlay“ und „Android Auto“. Mit diesen Funktionen will der Hersteller die gängigsten Smartphones, -watches, -Fernsehern und Tablets mit dem Auto vernetzen.
Neben dem Handy soll der vernetzte Golf vor allem den Fahrer genau kennen. Seine Navi-Software speichert häufige Strecken ab, warnt vor Hindernissen und Staus und gibt Tipps beim Parken. Auf dem Hof oder dem Firmen-Parkplatz merkt sich das trainierbare Parksystem den Weg zum Stellplatz. Langfristig soll sich der Golf selbst die letzten Meter zum Bestimmungsort steuern. Das Smartphone dient dabei als Kontrollelement und Fahrzeugschlüssel.Im E-Golf will VW diese Funktion mit der Möglichkeit zum induktiven Laden verbinden. Der Stromer sucht sich seine Ladeplatten dann selbst und zeigt mit Lichtsignalen an, ob der Akkustand für den Heimweg reicht. Falls nicht, navigiert er zur schnellsten Ladesäule der Umgebung.
Wann neue Lade-Techniken und autonome Funktionen in die Serie kommen, das verrät der Hersteller noch nicht. So richtig werden die Autos das Smartphone wohl nie einholen.
Nein wirklich - das Auto lässt sich mit dem Smartphone öffnen?! Unglaublich...
Hat BMW zwar schon seit Jahren, dass man per App sein Auto öffnen, schließen, sich (wenn man nicht mehr weiß wo man es geparkt hat) hinführen lassen kann, usw.
Aber wenn VW so was als Zukunftsvision vorstellt dann ist es natürlich was ganz neues... *Gähn*
Das Ding ist ja wohl ein Witz - was soll daran der Hit sein? Selbst die Gestensteuerung werden wir in einem halben Jahr in SERIE sehen - beim G11.
...mein VW lässt sich mit einem Schlüssel öffnen - noch. Hoffentlich bleibt das auch so - ich hab nämlich kein Schlauphone.
Man braucht nicht unbedingt so viele Knöpfe wie in meinem Focus, aber echte Knöpfe und Regler gegen Touchscreens auszutauschen ist ein idiotisches Konzept
Als ich das mal im tesla gesehen habe war ich schockiert von der Idee das manche Autohersteller ausgerechnet den Negativpunkt kopieren werden
Wenn das Display einen Defekt hat oder die SW abstürzt kann ich nicht mal die Klima einschalten oder das Fenster runterlassen? Schrecklicher Gedanke!
Und wahrscheinlich weiß VW dann auch wo ich zu welcher Zeit war.
Wieder ein Golf den die Welt nicht braucht und sieht wie immer nach nix aus. Vw und Optik ein wiederspruch es bleibt langweilig. Wer soll diese überladene Technik bezahlen wenn defekte auftreten weniger ist manchmal mehr.
Als ich vor paar Tagen die neue C-Klasse von hinten gesehen haben dachte ich es wäre die neuste ssangyong limousine??
ich wollte gerade sagen. VW ist halt zeitlos. Dafür sehen sie nach Jahren noch toll aus. Wie man es designtechnisch nicht machen sollte, macht uns gerade Mercedes vor 😊 damals langweilig zugeschnitten auf ältere Generationen, heute überladen und verspielt, unproportional und ausgerüstet mit Tablets im Infotainment. Ein Hoch auf Mercedes 😆
Naja, dieses Auto ist eigentlich nur ein Beispiel dafür, wie sich die Innenräume in den nächsten Jahren von der Funktion her entwickeln werden. Ob Golf, Passat oder irgendwas anderes, daran geht es bei der Studie eigentlich gar nicht. Man hat nur den Golf genommen, weil der VIIer jetzt halt in den USA startet. Passt halt.
Aber im Grunde lassen sich Hersteller und Auto beliebig austauschen. Touchscreen und Gestensteuerung plus Head-Up wird mittelfristig das beherschende Thema bei Cockpits sein. Es hat sich bei Smartphones und Tablets durchgesetzt, es wird sich auch in Autos durchsetzen. iDrive, MMI und Command sind mittelfristig Auslaufmodelle.
Es gibt nix blöderes als touchscreens am auto. Gehen schnell kaputt, lassen sich nicht während der fahrt blind bedienen und bei kälte geht nix mehr. Zudem kann man alle 2 tage das display putzen.
Ich halte von diesem multimediakram im auto nach wie vor nichts.
Touchscreens im Auto sollten verboten werden, oder so das sie nur während dem Stillstand bedienbar sind. Das unsicherste was es gibt !
Warum unsicher? Kannst du doch während der Fahrt die Onlinewettervorhersage ansehen und weißt somit, ob es glatt sein könnte.
Dient doch alles nur der Sicherheit! 😤 🙁
Und anstatt wie ich umständlich eine CD einzulegen oder einen Radiosender auszuwählen, kannst du mit so einem Display "ganz einfach" in deiner Mediathek blättern. Bei 300 Alben und 3.000 Songs, hast du doch sicherlich sofort den richtigen gefunden. 😎
PS:
Zumindest die Temperatur wählt man bei dieser Studie noch per Drehregler. Wow, hätte ich nicht gedacht.
Ich freu mich auf die neue Technik. Schon seit Jahren wünsche ich mir ein Auto, dass ich ähnlich wie meinen Laptop oder mein Smartphone frei konfigurieren kann. Das fängt mit dem volldigitalen Tachodisplay wie im Audi TT an. Die ollen Rundinstrumente brauche ich schon heute nicht mehr, gucke ich kaum noch drauf. Die digitale Anzeige im Display lässt sich besser lesen.
Zur Bedienung sollten schon noch ein paar echte Tasten/Schalter vorhanden sein, aber die bitte frei programmierbar, so dass ich die Funktionen, die ich häufig benutze, auch gleich verfügbar habe und nicht im Menu suchen muss. Alles andere kann gerne im Touch-Menu bleiben.
Eine riesen Errungenschaft ein paar Knöpfe in der Mittelkonsole abzuschaffen - und dafür 18 Knöpfe plus Hupe im Lenkrad unterzubringen... Wo ist der Touchscreen im Lenkrad? Der läge wenigstens etwas näher im Sichtbereich als das untere Bedienfeld in der Mittelkonsole.
.. und was passiert, wenn der Beifahrer den Kindern im Auto etwas nach hinten reicht? geht dann das Schiebedach bei Tempo 160 auf?
Ich will ein ergonomisches Auto - und kein Designerstück das nicht bedienbar ist.
Bedienbarkeit heißt für mich, dass ich wichtige Funktionen intuitiv finde - ohne separates Studium von Weltliteratur in Denglisch ;-)
Ich bin die letzten Tage nen Golf 7 gefahren und war wirklich "schockiert", wie schlecht die Umsetzung des Touchscreens auch noch ist. Bei der Kälte, die aktuell herrscht, ist der Touchscreen langsam und verschmiert die Bilder bei Animationen. Die Animationen sehen richtig billig und ruckelig aus, insbesondere, wenn man auf einem Bild in die Optionen wechselt. Da "kippt" das Bild nach hinten, das ist ruckelig, verpixelt - das das auf meinem ersten Smartphone vor 4 Jahren besser aus. Und manche Optionen sind so im Bordcomputer verschachtelt, zB die Instrumentenbeleuchtung. Da muss ich 3 mal auf den Touchscreen drücken, um die zu reduzieren. In meinem C30 dreh ich, wie bei normalen Autos auch, ein Rad nach unten. Gerade wenn ich nachts Langstrecken fahre, reduzier ich die Helligkeit gerne - auf Touchscreens drücken ist da der letzte Mist. Und das scheinen auch die VW Ingenieure gemerkt zu haben, denn unter dem Display beifahrerseitig ist noch ein drehregler, der ausschließlich dafür existiert, eine Alternative Bedienmöglichkeit neben dem Touchscreen zu bieten. Schade nur, dass die ganze Menüführung trotzdem unintuitiv, verschachtelt und unausgereift ist..
Fazit: ich kann schon mit einem Touchscreen im Auto nichts anfangen, ganz zu schweigen von Gesten. So ein Auto würde ich mir niemals kaufen, anscheinend gibts aber viele, die das so hin nehmen oder sogar gut finden..
Das Hauptelement als Touchscreen ergibt natürlich Sinn, da man dank dessen das ganze sehr dynamisch gestalten kann und quasi alles mögliche anzeigen kann.
Die digitalen Tachometer sehen einfach nur billig aus, habe bis jetzt noch kein Auto gesehen wo mir das gefallen hat. Weder Tesla noch Lamborghini oder andere. Aber das ist nur meine Meinung.
Bedienung der Klimaanlagen per Touchscreen hingegen ist objektiv gesehen schlecht, da einfach das haptische Feedback fehlt. Bei Drehern und Knöpfen merkt man sofort dass man den Richtigen berührt hat ohne hinzugucken, beim Touchscreen fühlt sich alles gleich an.