Ford erforscht Autoteile aus Agave-Resten
Ein grünes Gewissen dank Tequila
Bei Ford verbessert Tequila bald die Ökobilanz: In Dearborn erforscht man, ob Produktionsreste aus der Schnapsherstellung sich für Autoteile eignen.
Dearborn - Tequila! Auf der Suche nach Ersatz für Plastikteile in Autos befasst sich Ford derzeit mit dem populären Schnaps aus Mexiko. Genauer, mit den Hinterlassenschaften der Tequila-Produktion. Dafür tat sich der Dearborner Autokonzern mit Jose Cuervo zusammen. Jose Cuervo ist weltweit die meistverkaufte Tequila-Marke und brennt das Feuerwasser seit 1795.
Der Hintergrund: Bei der Herstellung von Tequila fallen große Mengen an Pflanzenfaser an. Die Agave-Pflanze, die zu Tequila verarbeitet wird, muss zunächst mindestens sieben Jahre wachsen. Nach der Ernte wird ihr für die Desitillation zu Tequila die Flüssigkeit entzogen.
Einen Teil der verbleibenden Fasern nutzen die Schnapshersteller als Kompost, man kann auch beispielsweise Papier daraus herstellen. Aber: In der industriellen Tequila-Produktion wird das meiste einfach entsorgt.
Einsatz in Kabelbäumen
Ford entwickelt nun gemeinsam mit dem Schnapsproduzenten ein Verbundmaterial aus der zähen Faser und prüft, welche Autoteile sich daraus herstellen ließen. Denkbar sei zum Beispiel der Einsatz in Kabelbäumen, in Heizungs- und Lüftungssystemen oder als Oberflächenmaterial. Erste Tests seien vielversprechend.
Seit Jahren forschen die Autohersteller an Alternativen zu petrochemisch produzierten Kunststoffen. Landwirtschaftliche Beiprodukte wie die Agave-Faser haben einen großen Vorteil: Sie sind als Agrar-Abfall oft sehr billig und in großen Mengen verfügbar. In Ford-Fahrzeugen stecken nach Angaben des Herstellers heute bereits Teile aus Sojaschaum, Weizenstroh, Kokosfaser oder den Schalen von Reiskörnern. Warum also nicht auch Tequila.
So lange es es sich dabei um die eh anfallenden Abfallprodukte handelt, finde ich das gut.
Input und Output bei Jose Cuervo, aus einer Fabrikführung im Februar. Sehr empfehelenswert ürigens ist dort das Tasting, da kommen selbst die besten schottischen Whiskydestillerien nicht mit, die reichen keine Vergleichsaromen (Kaffeebohnen, ...) dazu.
Ich habe schon immer gepredigt, dass Tequila ein Segen ist 😆
An sich eine schöne Idee... aber wird wie immer zu spät oder nur schlecht/mangelhaft umgesetzt. Das ist wie zum Beispiel bei den Elektroautos: Nur etwas für das gute Gewissen, wie die Salatbeilage zum Steak. Elektroautos sind auch nicht so sauber wie man es uns verkaufen will. Wenn man wirklich was für die Umwelt machen möchte dann doch bitte richtig und vor allem Nachhaltig. Aber hier hat man ja Angst, das man nicht genug Geld verdienen könnte bzw. die Wirtschaft abwürgt. Was lange hält bringt eben kein Geld. Wir (zumindest einige viele) verhalten uns , als hätten wir eine zweite Erde im Keller und rennen nur dem Geld hinterher. Geld kann man nicht Essen.
Trotzdem schön das die Konzerne sowas machen, auch wenn das nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein ist.
Ich schließe mich deiner Meinung an. Aber wehe dem, wenn mehr von diesen Fasern benötigt wird als bei der Tequila Produktion anfallen...
*prost* 😆