Der alljährliche Ferienstau
Ein heißes Wochenende steht bevor
In der Ferienzeit staut sich der Verkehr an Baustellen über viele Kilometer - und das bei sengender Hitze. Ein Blick auf die Staulage aus der Luft.
Bruchsal - Aus der Luft sehen Autobahnen beschaulich aus. Winzige Wagen folgen eifrig ihrer Spur. Am Karlsruher Dreieck, wo A8 und A5 aufeinander treffen, wird die Harmonie gestört, von einer Baustelle. Hilflos stauen sich die Autos und warten, bis sie langsam vorrücken können.
Auch an diesem Wochenende werden sich wieder viele Menschen ins Auto setzen und ihr Urlaubsziel ansteuern. Etwa aus Baden-Württemberg, wo die Schulferien gerade erst begonnen haben. Auf der Gegenseite kommen ihnen die Nordlichter entgegen, denn in Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen fängt schon bald die Schule wieder an.
Thomas Hätty vom ADAC Nordbaden hat für die langen Urlaubsstaus nur Schulterzucken übrig: „Leider ist es eben immer wieder so, dass alle zur selben Zeit in die selbe Baustelle hineinfahren und dann gar nichts mehr geht.“ Manchmal werde er den Verdacht nicht los, dass es Menschen gebe, für die der Stau einfach zum Urlaub dazugehöre.
Rekordhitze am Wochenende
Bei Temperaturen bis an die 40 Grad am Sonntag dürfte das wenig Spaß machen. „Bei Hitze lässt die Konzentration nach, und die Fahrer werden nachlässiger“, warnt der Leiter des Autobahnpolizeireviers Karlsruhe, Felix Neulinger.Man sieht, dass ihm bei diesem Gedanken nicht wohl ist. „Das wird ein doppelt heißes Wochenende.» Er rät deshalb allen Urlaubern, diese Reisezeit zu meiden oder ihre Fahrt auf die Nacht zu verschieben. „Mit ein wenig Planung kann man sich den Stau ersparen.“
ADAC-Mann Hätty mahnt die Fahrer, die Gefahren der Hitze nicht zu unterschätzen. „Jeder siebte Verkehrsunfall mit Verletzten ereignet sich an heißen Sommertagen mit Temperaturen über 25 Grad.“ Hauptursache seien Fahrfehler durch mangelnde Konzentration.
„Der Rat, viel zu trinken, ist zwar nicht neu, kann aber dennoch Leben retten.“ So werden die 14 Stauberater in Nordbaden an diesem Wochenende wieder etliche Getränkeflaschen verteilen. Deutschlandweit sind etwa 300 Helfer im Einsatz.
Wenn Klima und Navi zum Fluch werden
Die Klimaanlage im Auto ist nach Ansicht von Hätty zwar ein Segen bei Hitze – aber einer, der auch zum Fluch werden kann. „Viele unterschätzen, wie viel Sprit sie verbraucht. Unsere Helfer müssen immer häufiger Benzin und Diesel zur Autobahn bringen, weil die Tanks im Stau leerlaufen.“
Ähnlich zwiespältig beurteilt der ADAC die Navigationsgeräte. „Die Menschen verlassen sich zu sehr auf sie und ignorieren dann unsere Umleitungsempfehlungen.“
Das ist auch Neulingers Erfahrung. „Einige Autofahrer wissen gar nicht, wo sie eigentlich sind - irgendwo zwischen Hamburg und Basel halt. Da wundert es nicht, wenn sie nicht auf den Verkehrswarnfunk reagieren.“
Die Polizei will mit verstärkten Kontrollen - Geschwindigkeits- und Abstandsmessungen - die Blechlawine in den Griff bekommen. Staus sind ein ständiger Gefahrenherd: In den vergangenen Wochen sind rund um Karlsruhe mehrfach Lastwagen in ein Stauende hineingefahren, mehrere Menschen starben. „Eine Richtgeschwindigkeit von 130 Stundenkilometern wäre aus Sicherheitsaspekten vernünftig, aber dafür gibt es keine Mehrheit“, sagt der Polizist.
Verkehrsaufklärung per Hubschrauber
Unterstützung bekommt die Polizei von oben. In Stuttgart und Söllingen stehen zwei Hubschrauber bereit, in anderen Bundesländern ist es ähnlich. „Diese Verkehrsaufklärung aus der Luft ist für uns enorm wichtig, weil wir dann die Staulängen gut abschätzen können“, erläutert Neulinger.
Der Polizist kritisiert das Verhalten etlicher Autofahrer an Baustellen. „Eigentlich sollten vor einer Verengung die Fahrer auf beiden Spuren etwa gleich langsam fahren und dann vor der Baustelle im Reißverschlussverfahren einfädeln“, sagt Neulinger.Immer wieder würden Autos jedoch vorher einscheren, damit den Verkehrsfluss ins Stocken bringen und die Staus verlängern.
Der ADAC kritisiert immer wieder die Baustellendichte auf Autobahnen. Doch zumindest das Management sei mittlerweile besser geworden. Geisterbaustellen, auf denen nichts passiert, gebe es im Südwesten kaum. Und viele Arbeiten könnten nun mal nur im Sommer durchgeführt werden.
Ärgerlich sei, dass der Ausbau der Autobahnen nur schleppend vorankomme. Laut Bedarfsplan sollten zwischen 2001 und 2015 rund 2.200 Autobahnkilometer ausgebaut werden. „Davon waren bis Ende des vergangenen Jahres gerade mal 37 Prozent umgesetzt.“
Der Sanierungsstau führte bereits Mitte Juni zu schweren Schäden: Alte Betonplatten dehnten sich auf den Autobahnen 7 und 8 aus, stießen aneinander und brachen. Im Rekordtempo mussten die Stellen ausgebessert werden. „Die Autobahnmeistereien kontrollieren täglich die Strecken, aber manche Gefahrenstellen sind nicht zu sehen. Mit diesem Risiko müssen wir leben“, sagt Polizist Neulinger.
Quelle: dpa
Gut so, so bleiben die Umleitungsstrecken staufrei 😊
Die wenigen, die mit flexilblen Navis unterwegs sind und ausweichen können, sorgen nicht für Staus auf den Ausweichrouten.
Orientierungslose Personen gibt es in jeder Generation, an jedem Ort.
Das wird der deutsche Autofahrer nie begreifen.
Das Abstandhaltengen, um das Einfädeln staufrei möglich zu machen, ist im Laufe der Evolution des Deutschen verloren gegangen.
Das Gen fehlt auch an Kassen in deutschen Warenhäusern und Geschäften, der Deutsche will schliesslich sehen, was der Vordermann an Geld dabei hat, welches Etikett das Hemd des des Fahrer ziert 😆
joh - da müßte man zu anfangs wohl nummern ziehen damit auch jeder weiß wann+wohin er dran ist..;o)
Gerade die Alteren oder die Billig-Tuning-Autofahrer geben dann vor der Spurzusammenführung immer noch Gas, um einen ja nicht rein zu lassen.
Ehm, was bitte? 😕😕😆
Das kann doch nicht der Ernst des Redakteurs sein...
Es geht um:
-Kontrollen
-Stau als Gefahrenherd, insbesondere LKW, die auf ein Stauende auffahren
-Richtgeschwindigkeit von 130kmh sei vernünftig
-für 130kmh Richtgeschwindkeitkeit gäbe es keine Mehrheit.
Das ganze erinnert mich ein wenig an Frontal21 - schlecht recherchierte Fakten durcheinandergewerfen.
Was sollen Kontrollen im Stau bringen? Nix. Da lassen sich imho weder Geschwindigkeitsverstöße noch unangemessene Abstände messen. Vielleicht davor...
Das LKW's aufs Stauende auffahren, hat wohl eher was mit mangelnder Konzentration, als mit ordnungswidriger Geschwindkeit oder Abstand zu tun.
130kmh Richtgeschwindigkeit. Cool, genau das haben wir in Deutschland. Von Höchstgeschwindigkeit ist hier nicht die Rede. Aber soll das jetzt für LKW gelten oder wie? 😆
Für 130kmh Richtgeschwindigkeit gibt es keine Mehrheit... Ehm, naja, immerhin steht das in der StVO?!
Also irgendwas passt in diesem Absatz so rein gar nicht zum anderen.🙄 😤
Aha. Ein Richtgeschwindigkeit von 130 km/h soll also gegen LKWs helfen, die von hinten in den Stau krachen? Sehr interessant. Bekanntermaßen ist das Problem ja, dass rücksichtslose Brummifahrer mit über 200 km/h durch die Gegend schießen und dann nicht mehr rechtzeitig bremsen können.
Seltsamer Weise sind es die Älteren die ausreichend Platz schaffen um Einfädeln zu können, die wissen, das Rechts vor Links im Reißverschluß nicht gilt.
Von den Baseballbemützten Knalltüten ganz zu schweigen, die bekommen eh nicht mit, was ausserhalb der Scheiben und Türen passiert. Als Gegenleistung beschallen sie mit ihrer Musik den, durch sie verursachten, Stauabschnitt.
Da hat aber einer nachgedacht. Wenn alle plötzlich nachts fahren, wann wird der Stau wohl sein? Sicher nicht mehr tagsüber, wenn die Straßen wie leergefegt sind. Und ob es jetzt wirklich besser ist, dass die Autofahrer müde in der Nacht fahren, als tagsüber in einem (meistens) klimatisierten Auto zu sitzen...
Hartgummifelge....da gibts genug "Alte",die keinen Abstand lassen und auch nicht einfädeln lassen und lieber einen Unfall riskieren....oft genug gesehen in den letzten Monaten....
Es wird deutlich aggressiver auf Deutschlands Straßen und das nicht allein wegen den aktuellen Temperaturen,das hab ich schon vorher beobachtet....
Greetz
Cap
Wenn deine Beobachtung zutrifft, kann die Verschlechterung aber logischerweise nur an den neu hinzu gekommenen jüngeren und nicht an den bereits seit langer Zeit fahrenden älteren Autofahrern liegen. 😆😆😆
Wegen den ganzen Schleichern muss man ja auch ab und an etwas agressiver fahren, ist doch so.
Lässt man tatsächlich den Abstand den z.B. der Abstandstempomat vorgibt, dann meinen doch viele nur weil sie ihre Kiste mal auf 200 oder 220 gebracht haben kann man nun dauerlinksfahren, egal ob Mitte und rechts frei ist, weil der dahinter ja eh nicht rankommt.
Da muss man ja mal dann irgendwann in "Anschubsnähe". 😆
Also ich fahre auch gerne schnell auf der BAB und mich stören die von dir genannten "Schleicher" ebenso.
Allerdings hilft da i.d.R. ein kurzer Hinweis mit der Lichthupe (welcher übrigens durchaus erlaubt ist).
Klar gibt es auch die, die das einfach ignorieren und weiter mit 160 im Rausch der Geschwindigkeit die linke Spur blockieren.
Die stört es aber auch nicht, wenn du in "Anschubsnähe" bist. 😜
PS:
Dass die deutschen das Reisverschlußprinzip nicht verstanden haben wird sich wohl nie ändern..
Ebenso, dass bei einem Unfall die Gaffer gerne einen weiteren Stau verursachen.
Von daher lieber früh morgens oder später am Abend losfahren. Die aller meisten Leute fahren nämlich trotzdem noch mitten am Tag. 😉
Wie bereits von einigen Vorredner erwähnt: 130 Richtgeschwindigkeit haben wir bereits und wie diese Lastwagen die auf Staueenden auffahren verhindern soll, ist auch mir schleierhaft.
Schlechter Artikel - Bild Niveau
Ist typisch beamter, beim stau wird geblitzt und abstand gemessen, um den menschen auch ja das leben schwer zu machen. so wie andere pflanzen bewässern weils im dienstplan steht, egal ob es den tag davor stundenlang geschüttet hat.
priorisieren scheint nicht die stärke von (polizei-)beamten zu sein, geblitzt wird auch immer nur da wo viele in den blitzer fahren und nicht da, wo die gefahrenherde sind. zumindest ist das der eindruck von 99% der autofahrer.
Alle wollen immer Sommer, wenns dann mal warm wird jammern alle 😊
Egal wie warm es ist, ich habe beim Arbeiten immer lange Hosen an.