BMW 3er Plug-in-Hybrid Prototyp: Erste Fahrt
Ein Hybrid zum Benziner-Preis
2016 startet der zweite Plug-in-Hybrid der BMW-Kernmarke. Dann bekommt der 3er 35 Kilometer elektrische Reichweite und einen (theoretischen) Traum-Verbrauch. Ein erster Test.
Mimizan – Bei BMW ist man sich sicher: 35 Kilometer elektrische Reichweite sind genug. „80 Prozent unserer Kunden fahren weniger als 30 Kilometer am Tag“, sagt Helmuth Wiesler, Projektleiter des BMW 3er Plug-in-Hybrid.
Sein Team rechnet ein paar Kilowattstunden für Umwege, Fahrprofile und Klimatisierung hinzu und bestimmt damit die Größe des Akkus. Insgesamt 7,6 Kilowattstunden speichert der Batterieblock an der Hinterachse. 5,5 kWh sind für den Plug-In-Fahrbetrieb bestimmt.
BMW 3er Plug-in-Hybrid Prototyp: Auf 328i-Niveau
Damit soll Generation Speckgürtel im ersten Plug-in-3er elektrisch zur Arbeit säuseln. Anfang 2016 stellt BMW die Serienversion vor, heute zeigt uns Wiesler einen Prototyp. Der orientiert sich am 328i: Insgesamt 245 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment treiben die Hinterachse an. Etwa 180 PS und 320 Newtonmeter leistet ein 2,0-Liter-Benziner, 95 PS und 250 Newtonmeter kommen von der Elektromaschine in der Automatikgetriebe-Glocke.Mit der Kraft aus zwei Motoren rennt der Prototyp gefühlt so flink wie sein Vorbild. Genaue Daten verrät BMW noch nicht. Wahrscheinlich fehlt dem fertigen Auto ungefähr eine halbe Sekunde beim 100er-Spurt. Das liegt an 165 Kilogramm Zusatzgewicht, fällt aber kaum auf: Der Elektromotor unterstützt vor allem im Drehzahlkeller die Beschleunigung.
Erste Fahrt im Plug-in-3er
Wiesler betont vor unserer Fahrt, dass sein Auto ein Prototyp ist. Tatsächlich fühlt es sich eher wie ein Vorserienmodell an. Motoren und Getriebe arbeiten problemlos zusammen, alle Übergänge fließen wie Kühlwasser durch den Motor. Nur die Gangwechsel kommen im Strom-Modus etwas deutlicher im Innenraum an.
Elektrisch kann der 3er bis Tempo 120 flink im Verkehr mitschwimmen. Erst bei hoher Last (oder im Sport-Modus) startet den Anlasser den Benziner. „In manchen Situationen schleppt der E-Motor den Verbrenner an“, erklärt Wiesler. „Aber wir wollen keinen Leistungsabfall riskieren. Deshalb gibt es zusätzlich einen herkömmlichen Starter.“
Durch flotte Kurven rauscht der Hybrid etwas schwerfälliger als ein Benziner. Eine direktere Lenkung soll das Gefühl von Sportlichkeit vermitteln, kann aber das schwere Heck nicht vertuschen.Ein Hybrid zum Verbrenner-Preis
Der Tank schrumpft im Plug-in-3er auf 41 Liter Inhalt und macht Platz für die Leistungselektronik. Trotzdem soll die maximale Reichweite bei rund 600 Kilometern liegen. Ist die Batterie leer, fährt der Plug-in wie ein Voll-Hybrid.
Wer Verbrauch und Emissionen nach NEFZ-Vorgaben berechnet, der erhält Traumwerte: 50 Gramm CO2 soll der Plug-in-3er aushusten. Das entspricht einem Verbrauch von 2,1 Litern pro 100 Kilometer – zwei Drittel weniger als ein 328i.
Trotzdem soll der Preis ungefähr auf dem gleichen Niveau liegen. Wiesler formuliert um den heißen Brei herum: „Der Zielkorridor ist leistungsgebunden“, sagt er mit einem Lächeln. Ein 328i mit Automatikgetriebe kostet derzeit etwa 39.500 Euro. Wir vermuten, dass die Hybrid-Version knapp unterhalb der 40.000-Euro-Marke startet. Damit wäre er nur 3.000 Euro teurer als ein VW Golf GTE. Oder gut 12.000 Euro günstiger als der BMW Active Hybrid 3, ein Vollhybrid mit 340 PS und vier Kilometern elektrischer Reichweite. Der erste Plug-in-Hybrid der BMW-Kernmarke wird ein X5.
Derzeit ist allerdings noch nicht sicher, ob es eine Kombi-Version des Plug-in-3er geben wird. International verkauft sich die Limousine viel besser. An dieser Stelle könnten Mercedes mit der Plug-in-C-Klasse (Mitte 2015) und Audi mit dem Plug-in-A4 (wahrscheinlich 2016) punkten.
Irgendwie verstehe ich es nicht:
95 elektrische PS reichen für eine Spitzengeschwindigkeit von 120km/h? Da kommt man mit Benzin-PS aber weiter ...
95 elektrische PS sind übrigens 70kW. bei 5,5kWh nutzbarem Batterieinhalt hält der Akku also knapp 5 Minuten, wenn diese Leistung abgefordert wird. Das soll alltagstauglich sein?
Und 2,1l/100km sind dann der Gipfel der unverschämten Lügen rund um Hybrid-Fahrzeuge. Ja, kommt beim Verbrauchstest sicher so raus, aber hat mit Realität doch nun wirklich gar nichts mehr zu tun.
Kann man mit dieser Technik irgendetwas anfangen, außer naiven Kunden ein gutes Gewissen einzureden?
Grüße
Martin
Jap, bei Vollgas E-Motor reden wir von gut 10C Entladestrom.
Das ist auf dem Niveau von Modellbau-Akkus. Bei denen beschwert sich aber keiner, wenn sie nach ein paar 100 Zyklen die Grätsche machen.
Gemütliches dahinschwuchteln bei Tempo 80-100, mit höchstens sehr kurzen Beschleunigungsphasen. Mehr würde ich dem Akku ohne Motorenunterstützung nicht zumuten wollen, wenn er halbwegs die Lebensdauer eines Autos errichen soll.
(wie ist die bei BMW definiert? 8 Jahre?)
Aber hey, vielleicht haben sie beim BMW den Akku neu erfunden.
Beim Tesla Model S begrenzen sie die Dauerleistung auf 78KW, bei einem 85kwh Akku - Stichwort Lebensdauer/Akkumanagement.
Warum erst 2016 und dann als Benziner. BMW hat doch gute Diesel, wäre doch für einen Hybrid angebracht wenn die Akkuleistung aufgebraucht ist. Volvo ist da schon einen Schritt weiter. Leider konnte sich der V60 Hybrid Plug in wegen des Preises am Markt nicht durchsetzen.120 Km/h im E-Betrieb über eine längere Strecke zu fahren ist aber nicht das wofür ein Hybrid gebaut wurde. Ich bin mir aber sicher das im täglichen Gebrauch die 5,5 kWh nicht für 35 Km Fahrstrecke reichen. 25 Km wären da wohl realistischer. Bei Volvo bringen 8,5 kWh zwischen 35 bis max. 40 Km, Nachteil sind die 2100 Kg Leergewicht..Eine vernünftige Hybridtechnik ist wohl die Zukunft der nächsten 10 Jahre. Durch neue Ergebnisse in der Akkuforschung sind bessere Reichweiten bei weniger Gewicht und sinkende Kosten zu erwarten. Lassen wir uns überraschen. Das etwa 2 kWh Ladereserve im Akku bleiben ist bei allen E-Fahrzeugen und Hybriden normal. Einmal dient es der Lebensdauer des Akkus und der Akku selbst benötigt ja auch Reserven für Heizung und Kühlung (Akkumanagement temperaturabhängig ) .
Was verbraucht eigentlich ein BMW 335i, wenn man permanent die maximalen 306 PS abruft? Und ob das über eine Strecke von 100, 200 oder 300 km so gut ist? Und in welchem Zustand ist wohl der Motor, wenn Du das 8 Jahre lang machst? Ob das dann alltagstauglich ist?
Zumal scheinst Du gar nicht den Sinn eines "Hybriden" verstanden zu haben 🙄 Überleg noch mal was der Unterschied zwischen E-Auto und Hybrid ist... und dann überleg noch mal in wie fern Dein Kommentar Sinn macht!
Ja, so eine Unverschämtheit! Bei reinen Benzinern stimmen die NEFZ-Angaben ja schließlich immer ganz genau! 🙄
Ja, man kann zum Beispiel das tatsächlich sparsamste Auto Deutschlands bauen (zumindest bei den Benzinern): Yaris Hybrid
Für die Autobahn ist der E-Antrieb auch nicht gedacht, denn wie du schon festgestellt hast, ist die Batterie dann innerhalb weniger Minuten leer. Daher übernimmt spätestens ab 120 der Benziner. Denk aber mal lieber an die Fahrt zum Supermarkt, mal eben zur Bank oder in die Stadt und kurze Fahrten über Land. Für den Rest ist der Benziner zuständig.
Das ist ein Benziner mit Zusatz-Elektroantrieb, Elektroautos mit Zusatz-Benzinantreib gibt es woanders.
Den Benzinverbrauch von solchen Hybriden kann man nicht wirklich sinnvoll angeben, fährst du mit dem 328e nur 30 km am Tag, liegt er vermutlich bei null, fährst du dagegen 200 km, ist es kaum weniger als bei einem normalen Benziner. Je mehr man also täglich fährt, desto weniger Benzin spart man. Sinnvoll wäre auch eine getrennte Verbrauchs- und Reichweitenangabe für Elektro und Benzin.
es ist das Worst-Case Szenario zu testen und nicht halb Elektro (also 0L) und halb der eh unrealistische, weil viel zu sparsame Zyklus. Dass da son Quatsch wie 2L auf 100km rauskommt, ist klar. Das wird aber nirgends auch nur annähernd erreicht. Und nicht auf den Zyklustest schimpfen, die Autohersteller wollen ihn so um durch diese Pseudo-Sparamkeit mehr Karren zu verkaufen. Irgendwann kommt dann ein "realistischerer" Test und das Spiel geht von vorne los. Ergo alles nur Verarsche.
Es ist OHNE geladene Batterie zu testen! Dann werden wir sehen wie sparsam diese Technik wirklich ist - der wird dann nämlich die normalen 8 - 10 Liter schlucken. Die Strom-KM zu unterschlagen und so zu tun als würde Gott persönlich das Auto anschieben, ist lachhaft. Dementsprechend ist auch der berechnete CO2 Wert zu beurteilen. Man schaue sich Deutschlands Strommix an und ziehe seine eigenen Schlüsse daraus ...
Nur beschiss wo man hinschaut. Langsam regts mich auf für wie blöd die die Leute halten.
Da der E-Motor in der Getriebeglocke sitzt, so ist es jedenfalls geschrieben, dann frage ich mich wie hoch wohl die Folgekosten bei eventuellen Defekten sind 😉
Der Verbrauch wird sich wie bei anderen Hybriden gemessen an der Motorleistung des Verbrenners einpendeln. Realistisch dürften für die 100 Km bei leerem Akku 6-8 Ltr/100 km oder mehr je nach Fahrstil sein. Bei vollem Akku und 30 Km liegen dann die Stromkosten incl.Ladeverluste bei etwa 6,5 kWh entsprechend 1,75 € mit Haushaltstrom. Für die restlichen 70 Km werden mindestens 4,0 Ltr Benzin anfallen macht rund 6,00 €. Für rund 7,75 € bekommt man zur Zeit 6,0 Ltr. Diesel. Vielfahrer investieren daher die eingesparten Anschaffungskosten besser in Kraftstoffkosten. Nur für Diejenigen die meinen mit einem Hybrid sparen zu können.
Ich versteh zwar, dass die Hersteller mit Plugin-Hybriden ihren Papierverbrauch senken wollen. Als Kunde kann ich damit nicht viel anfangen, vor allem weil zu teuer, zu unpraktisch und zu Gepäckraum einschränkend. Einen normalen Hybriden finde ich dagegen interessant, wenn der Preis stimmt und der Gepäckraum erhalten bleibt (wie bei Auris und Yaris).
Der Kofferraum bleibt zwar erhalten, dafür sind die Fahrleistungen für die Füße 😊 .
Also den echten Allrounder scheint es noch nicht zu geben.
ist da nun irgendwas von der partnerschaft mit toyota mit dabei? oder trägt das immernoch keine früchte? ist nun immerhin schon 3 jahre her..
wäre meine erste frage gewesen
Solange ein Anlasser den Motor anwerfen muss und der Elektromotor
(ein Anlasser ist nichts anderes) nicht dafür fungiert ist,
ist das kein Fortschritt, im übertriebenen Sinn.
Dazu noch mindestens zwei Kupplungen, die einem Verschleiß
unterliegen.
Nein Danke, da ist Toyota mit Yaris, Prius und Auris viel
fortschrittlicher.
Sieht nicht so aus, ganz anderes Konzept.
Komisch, genau so ein Auto gibt es schon längst von Opel - der Ampera. Und billiger wäre der auch noch ....... nur, will den keiner. Wieso sollte man dann diesen BMW wollen?
Grüße
Udo
Na weil BMW Premium ist 😉