Kia Sorento 2015: Test
Ein Kia wächst über sich hinaus
Wer einen Kia Sorento kauft, bekommt auch in Zukunft keinen X5. Aber manchmal könnte er denken, er sitzt in einem. Der neue wird größer, komfortabler, besser. Erste Fahrt.
Seoul/Korea - Liebe BMW- und Mercedes-Fahrer, falls Ihr Euch durch Zufall in diesen Artikel verirrt habt, oder mal lesen wollt, was das gemeine Volk so fährt, schicken wir Euch eine Entwarnung vorweg: Ihr kriegt auch in Zukunft mehr Auto für mehr Geld. Und wer einen Kia Sorento kauft, der bekommt auch in Zukunft kein teures Luxus-SUV.
Dafür erhält er ein Auto, das ihn manchmal fast glauben lässt, er hätte genau so eines gekauft. Zum Beispiel, wenn die Kofferraumklappe elektrisch und ohne alberne Fußbewegung aufschwingt, sobald man sich mit dem Schlüssel in der Tasche dem Heck nähert. Oder wenn die Hand über hochwertigen Kunststoff und tadellos verarbeitete und klimatisierte Ledersitze streicht.
Denn eins wird schon beim ersten Probesitzen klar: Kia macht mit dem neuen Sorento vieles richtig, und das fängt bei der Größe an.
Der Kia Sorento wächst um 10 Zentimeter
Obwohl die dritte Auflage des Sorento zierlicher wirkt als früher, haben die Koreaner den Radstand um acht und die Länge sogar um knapp zehn Zentimeter gestreckt. Nur das Dach wurde ein paar Millimeter nach unten gezogen. Endlich reist man nicht nur in der ersten Reihe erste Klasse. Auch auf den einzeln verschiebbaren Sitzen im Fond gibt es ausreichend Kniefreiheit.
Gleichzeitig vergrößert sich der Kofferraum. Wer das von 515 auf 660 Liter gewachsene Ladeabteil nicht braucht, kann wie beim Vorgänger gegen Aufpreis zwei weitere Sitze ordern. Sie lassen sich einfach aus dem Boden falten und zumindest der Nachwuchs sitzt in der dritten Reihe bequem.
Autobahn statt Waldweg
Bei der ersten Fahrt im heimischen Seoul zeigt sich der Sorento eher als hochbeinige Reiselimousine denn als Allrad-Abenteurer. Das Fahrverhalten ist betont komfortabel. Die Karosserie steifer und die Dämmung dicker als früher. Das bringt gefühlte Oberklasse-Ruhe in das Mittelklasse-SUV.Das überarbeitete Fahrwerk bügelt tapfer auch die schlimmste Straße glatt. Allenfalls vor den koreanischen „Speedbumps“ muss es kapitulieren. Die Lenkung reagiert etwas schwammig. Mit ein bisschen Weitsicht und dem direkteren Sport-Modus lässt sich das Zwei-Tonnen-Schiff aber gut auf Kurs halten.
Kein Hybrid, kein Sechszylinder
Während man durch Seoul cruist, lässt der Sorento in elektronischer Hinsicht wenig vermissen. In der Mittelkonsole steckt ein riesiger Touchscreen, vier Kameras sorgen beim Rangieren für den richtigen Überblick. Die Fahrassistenten halten automatisch den Abstand zum Vordermann und wachen über das Einhalten der Spur. Im Vergleich zu X5 und Co. fehlt dem Sorento hauptsächlich ein Head-up-Display - eventuell auch intelligente LED-Scheinwerfer.
Vor allem aber fehlen ihm kräftige und vornehme Motoren. Denn auf Sechszylinder oder Hybridantrieb können Kia-Fahrer lange warten. Dabei läge der Hybridantrieb des Optima sogar im Regal.
Doch Kia meint, den Kia-Fahrern reichen die bekannten Vierzylinder. Sie wurden für den Generationswechsel dezent überarbeitet. Auch die Schalt- und Automatikgetriebe (je sechs Gänge) kennt man vom Vorgänger, genauso wie den optionalen Allradantrieb.
Der Vierzylinder reicht aus
Topmotor bleibt deswegen der von uns gefahrene 2,2-Liter-Diesel. Seine Leistung steigt von 197 auf 200 PS. Zum Verbrauch macht Kia noch keine genauen Angaben, wahrscheinlich wird es aber bei den 6,7 Litern des Vorgängers bleiben.
Der Motor liefert 441 Newtonmeter Drehmoment und wuchtet den Korea-Koloss in 9,6 Sekunden auf Tempo 100. Flott genug, um an der Ampel gut vom Fleck zu kommen und auf der Landstraße flink zu überholen. Leider verliert der Motor jenseits von 150 km/h die Lust. Bei 203 km/h geht ihm dann endgültig die Puste aus.
Neben dem großen Diesel wird Kia einen 2,4-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 188 PS sowie einen weiteren 2,0-Liter-Diesel mit 185 PS anbieten.
Auch der Preis wächst
Oberklasse-SUV leisten sich besser keine Überraschungen. Denn die können eigentlich nur negativ ausfallen. Der Sorento dagegen hat noch Luft nach oben, und die wird mit dem neuen ein ganzes Stück dünner.
Der gewachsene Sorento überrascht positiv. Negativ fällt da nur der ebenfalls gewachsene Preis auf. War das Basismodell früher für rund 30.000 Euro erhältlich, kostet der nur mit mit 2,2-Liter-Diesel erhältliche Sorento im Moment mindestens 45.490 Euro. Für das kommende Basismodell stellen die Koreaner einen Grundtarif von knapp 35.000 Euro in Aussicht. Die von uns gefahrene Top-Version wird womöglich die 50.000er-Marke knacken. Ein BMW X5 kostet mindestens 54.050 Euro.
Technische Daten – Kia Sorento 2.2 CRDi
- Motor: 2,2-Liter-Diesel
- Getriebe: Sechsgang-Automatik, Allradantrieb
- Leistung: 147 kW/200 PS
- Drehmoment: 441 Nm
- Vmax: 203 km/h
- 0-100 km/h: 9,6 s
- Normverbrauch: noch keine off. Angabe, ca. 6,7 Liter/100 km
- CO2-Ausstoß 178 g/km
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,78 x 1,89 x 1,65
- Radstand in Metern: 2,78
- Kofferraumvolumen: 660 – 1.732 l(Fünfsitzer)
- Grundpreis: ca 35.000 Euro
- Testwagenpreis: ca. 50.000 Euro
Und für die Superhelden unter uns hat Kia auch einen Vorschlag: das "X-Car".
Das die Höchstgeschwindigkeit nicht höher liegt, liegt ja wohl an dem Luftwiederstand einer "Schrankwand". Dafür bräuchte er einen viel stärkeren Motor.
ABER, die 200PS mit 203 km/h reichen doch dicke aus, um auf der deutschen AB mitzuschwimmen! Wer will denn mit so einem Trumm Rennen fahren?
Mfg
Andi
Wer kauft denn einen KIA für 50 Mille 😕
In dem Preis-Segment werden wohl andere Marken gekauft
Bei nem BMW,Audi oder Mercedes ist der Innenraum "aufgeräumt",bei nem Kia,Hyundai oder Daihatsu ist er dagegen "trist".....
Der "Siegeszug" der asiatischen Autohersteller schreitet seit Jahren voran....da werden auch die negativ verwendeten Beschreibungen nix dran ändern....
Greetz
Cap
...aber nur in Deutschland🙁
In USA heißt es: "a 3.3L Lambda V6 that will make 276 horsepower"
Alle die erkennen, dass es in der Preisklasse nicht viele Alternativen gibt, schon gar nicht aus Deutschland...
Nicht zu Ende gedacht: Asiaten tun sich im Kleinstwagensegment schwer (Toyota IQ als Paradebeispiel), ebenso im Premiumsegment (Nobelableger US-Lexus ausgenommen). Was die Asiaten verstanden haben: Auf wahre Kernstärken konzentrieren (Kompakte Mittelklasse). Aber wer sich nicht um Diversifikation kümmert, endet wie die franz. Automobilindustrie ... Deutsche UN sind super aufgestellt und haben in jeder Klasse etwas passables anzubieten, die Asiaten eben nicht. Das wird sich (irgendwann) rächen! Wir haben es oft genug erlebt, Augen auf!
Du vergisst eines, das was Du schreibst bezieht sich auf den deutschen höchstens aber auf den europäischen Markt.
Weltweit gesehen sind die Asiaten deutlich breiter aufgestellt als die deutschen Hersteller. Toyota kann vom Kleistwagen Aygo über Pickup und Van bis zum Luxusmodell von Lexus alles im Angebot.
Und die Modelle laufen weltweit sehr gut.
Ich wüsste auch nicht wo denn deutsche Hersteller im Kleistwagen Bereich etwas interessantes anbieten sollten. Bis auf Up und Smart fällt mir da nichts ein...
der, der für 7 jahre garantie haben will.
thorsten
Da kommen dann auch noch Wartungsintervalle von 24 Monaten oder 30.000 km hinzu und nicht jährlich wie z.B. bei Mercedes.
Sieht sehr gut aus. Und wer heute noch nicht weiss, dass man Kia ernst nehmen sollte, hat wohl lange in keinem mehr gesessen...
Lieb Gruss
Oli
Bevor ich für 50.000,- Euro einen Kia kaufe, der vermutlich die ersten 30.000,- Euro verloren hat bevor man den Schlüssel zum ersten Mal in das Zündschloss steckt, dann lieber einen jungen X5, mit R6 Diesel fürs gleiche Geld.
OK den gibts weder mit 6 Gang Automatik noch mit so einem schlappen Motor aber das kann man gut verschmerzen 😆 .
Bevor man sich also für 50.000 einen gebrauchten X5 holt, kann man genauso für 20.000 (deine Behauptung) einen KIA nehmen, bei dem einmal der Schlüssel ins Zündschloss gesteckt wurde.
Wenn man sich den X5 oder den KIA für 50.000 € leisten kann und will, dann hat man aber ohnehin keine finanziellen Sorgen und dann mag zwar der eine "cooler" oder "schneller" sein, aber am Ende wird man mit beiden seine Freude haben.
Wer sich gerade einmal einen KIA neu leisten kann und will, beim BMW schon zum Gebrauchten greifen muss, lebt meiner Ansicht nach ohnehin über seine Verhältnisse. Eine Fahrzeugklasse weiter unten, eine Motorstufe niedriger und es lebt sich entspannter. 😎 😊
Hast du wohl auch gemerkt, denn dein "Abstieg" vom S5 zum 3.0 TDI, gar jetzt zum 2.0 TFSI ist schon bedenklich.
Vielleicht liegt es aber auch nicht am Geld, sondern man setzt andere Prioritäten?
Eigentlich solltest genau du die KIA-Käufer sehr gut verstehen... 😉 😆
Bis du einmal von VW/Audi zu einem asiatischen Modell wechselst, wird ohnehin nie passieren... aber dass es nicht immer die maximale Leistung sein muss...
Wenn du einen X5, ML oder Q7 auf ein ähnliches Ausstattungsniveau bringst, legst du für die Kiste locker 70-80.000€ hin.
Und da haben wir noch nicht über Rabatte gesprochen..
Einen Sorento 2.2CRDi Platinum bekommst du als Tageszulassung für 33.000€. Grundpreis laut Hersteller sind 45.500€, bei dem verlinkten Modell liegt die UVP sogar bei knapp 49.000€. Das sind mal eben 33% Nachlass.
Wobei man nicht vergessen sollte, dass sich nur die Wenigsten einen X5, ML oder Q7 wirklich kaufen. Die Dinger laufen doch zu über 90% übers Geschäftsleasing. Ich behaupte einfach mal, dass nur die wenigsten Fahrer der genannten Modelle sich diese auch privat kaufen würden.
Das Cockpit des neuen Sorento gefällt mir wirklich gut. Statt Touchscreen einen Dreh-Drück-Steller und es wäre fast perfekt.
Optisch ok. Viel mehr kann man aus so einem Wal halt nicht machen. 😉
Wer kauft sich denn bitte schön
Einen B klasse mercedes
Für 50,000€?
Macht die Augen
Die Japaner und Koreaner haben uns schon
Längst überholt
Warten wir einfach ab bis die Chinesen
Bei uns nichts mehr bestellen 😉