Skoda Octavia Scout 2017: Fahrbericht, Daten, Preise
Ein Octavia will nach oben
Mehr Bodenfreiheit, immer Allrad und große Motoren. Der Skoda Octavia Scout bietet mehr als nur mehr Plastik. Kostet aber auch viel. Erste Fahrt in Skodas groben Kombi.
Wien – Günstig geht mit diesem Auto nicht. Schockierende 31.110 Euro sind das Mindeste, das man für den Skoda Octavia Scout ausgeben muss. Das heißt: Wer sich stattdessen einen Octavia Combi mit Einstiegsmotorisierung kauft, hat noch genug Geld übrig für einen Zweitwagen. Zum Beispiel einen Skoda Fabia mit 75 PS.
Aber das ist ja nichts Neues. Die Kombis fürs Grobe werden im Volkswagen-Konzern gerne mit großen Motoren und viel Ausstattung verkauft. Das war beim Scout schon vorher so. Mit dem Facelift des Octavia, das nun auch der Scout bekommt, ändert sich daran nichts. Das heißt: Es gibt zwei Diesel (150 und 184 PS) und einen Benziner (180 PS). Nur der kleine Diesel kommt auch mit Sechsgang-Handschaltung, bei allen anderen schaltet das Doppelkupplungsgetriebe DSG.
Und natürlich gibt es Plastikplanken, Unterfahrschutz und erhöhte Bodenfreiheit für den Scout. Damit zur robusten Optik auch ein wenig Kompetenz kommt, gibt es den Scout ausschließlich mit Allradantrieb. Skoda verbaut eine hydraulische Lamellenkupplung mit elektronischer Regelung vor der Hinterachse. Je nach Schlupf und Fahrmodus wird die Kraft an die beiden Achsen verteilt.
Skoda Octavia Scout: Differenzialsperren an beiden Achsen
Außerdem baut Skoda an beide Achsen eine elektronische Differenzialsperre. Die soll vor allem beim Anfahren auf losem Untergrund helfen. Und den Scout dynamischer machen. Das XDS+ genannte System bremst bei flotter Kurvenfahrt die kurveninneren Räder. Der Scout dreht sich also leicht ein, das macht ihn agiler. Die hintere Spur wurde zudem um 3 Zentimeter auf jetzt 1,54 Meter verbreitert.
Er fährt sich gut, der Scout. Die Lenkung arbeitet angenehm direkt, präzise und spurtreu. Federung und Dämpfung finden einen ordentlichen Kompromiss aus Komfort und Agilität. Sogar in leichtem, holprigem Gelände fühlen die Passagiere sich wohl. Der Scout schluckt Unebenheiten gut weg und schlägt trotzdem nicht so leicht durch.
Ein echter Offroader ist der Plastikplanken-Kombi nicht. Ausflüge auf gröbere Feldwege schafft er aber etwas besser als die Standardmodelle. Er liegt um 3 Zentimeter höher über dem Untergrund, der Böschungswinkel vorne beträgt immerhin 16,6 Grad, hinten sind es 14,5 Grad.
Octavia Scout 1.8 TSI mit viel Druck von unten
Volumenmotoren sind die beiden Diesel. Dabei ist der 1,8-Liter-Turbeobenziner ein feiner Motor. Er leistet 180 PS und schickt immerhin 280 Newtonmeter Drehmoment über das serienmäßige Doppelkupplungsgetriebe (DSG) mit sechs Gängen an die Räder. Das Drehmoment liegt schon bei 1.350 Umdrehungen pro Minute an. Antritt und Durchzug sind entsprechend souverän.
Die Selbstzünder allerdings ergeben dann doch mehr Sinn. Schon der kleine mit 150 PS und 340 Newtonmeter Drehmoment schiebt noch eine Spur besser an. Gut, denn wer das DSG nicht mag, kommt an ihm nicht vorbei. Skoda bietet nur ihn mit Handschaltung an. Noch mehr Druck macht allerdings der 184-PS-Diesel mit 380 Newtonmeter. Beide Selbstzünder sind angenehm laufruhig.
Im Innenraum des Scout hat Skoda sich mit dem Facelift um ein wenig mehr Wertigkeit bemüht. Das beheizbare Dreispeichen-Lederlenkrad mit Multifunktionstasten ist serienmäßig. Es gibt zwei USB-Anschlüsse, LED-Ambientebeleuchtung, ein Tempomat mit Speed-Limiter und ein sechs Zoll großes Display fürs Infotainmentsystem. Die Stoffsitzbezüge sollen besonders atmungsaktiv sein. Vermutlich für schweißtreibende Geländeeinsätze.
Ein Flaschenhalter für einhändige Bedienung
Beim Platz gab es im Octavia nie Probleme. Bein-, Ellenbogen- und Kopffreiheit sind üppig. Der Kofferraum mit variablem Ladeboden schluckt 610 bis 1.740 Liter. Viele Details machen den Scout, genau wie die Combis, zu einem praktischen Alltagsauto. Die Multifunktionsablage unter der Kofferraumabdeckung, die Gepäcknetztrennwand, vier Taschenhaken, zwei Kofferraumleuchten und die 12-Volt-Steckdose im Gepäckabteil zum Beispiel.
Neu außerdem: In die Mittelkonsole integriert Skoda einen Flaschenhalter zum einhändigen Öffnen von PET-Flaschen. Die herausnehmbare LED-Taschenlampe im Kofferraum lädt sich während der Fahrt auf. Vor Querverkehr beim rückwärts Ausparken gibt es jetzt den Rear Traffic Alert oder einen Assistenten fürs Rangieren mit Anhänger.
Ohne Aufpreis bietet Skoda „Care Connect“. Damit lässt sich über eine Smartphone-App der Stand der Tankfüllung oder die Parkposition abrufen. Im ersten Jahr steht dabei der Fernzugriff (Remote Access) auf den Wagen kostenlos zur Verfügung. Notruf per Knopfdruck oder automatisch und der Kontakt zum Pannendienst sind sogar 14 Jahre lang gebührenfrei.
Hier weiterlesen: So fährt der Skoda Octavia 2017 - MOTOR-TALK-Fahrbericht
Technische Daten Skoda Octavia Combi Scout
- Scout mit großem Benziner
- Modell: 1.8 TSI 4x4
- Motor: 1,8-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner
- Antrieb: Sechsgang-Doppelkupplungs-Getriebe
- Leistung: 180 PS (132 kW) bei 4.500 U/min
- Drehmoment: 280 Nm bei 1.350 U/min
- 0-100 km/h: 7,8 s
- Geschwindigkeit: 216 km/h
- Verbrauch: 6,8 l/100 km
- CO2-Ausstoß: 158 g/km
- Länge: 4,69 m
- Breite: 1,81 m
- Höhe: 1,53 m
- Radstand: 2,68 m
- Kofferraum: 610-1.740 l
- Preis: ab 32.110 Euro
- Scout mit Basisdiesel
- Modell: 2.0 TDI 4x4
- Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel
- Antrieb: Sechsgang-Getriebe (oder 7-Gang-DSG)
- Leistung: 150 PS (110 kW) bei 3.500 U/min
- Drehmoment: 340 Nm bei 1.750 U/min
- 0-100 km/h: 9,1 s
- Geschwindigkeit: 207 km/h
- Verbrauch: 5,0 l/100 km
- CO2-Ausstoß: 130 g/km
- Preis: ab 31.110 Euro
- Scout Topmodell als Diesel
- Modell 2.0 TDI 4x4 (184 PS)
- Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel
- Antrieb: 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
- Leistung: 184 PS (135 kW) bei 3.500 U/min
- Drehmoment: 380 Nm bei 1.750 U/min
- 0-100 km/h: 7,8 s
- Geschwindigkeit: 219 km/h
- Durchschnittsverbrauch: 5,1 l/100 km
- CO2-Ausstoß: 133 g/km
- Preis: ab 33.510 Euro
Quelle: sp-x
>Die Selbstzünder allerdings ergeben dann doch mehr Sinn
darf man das 2017 noch schreiben ;-)
Die machen ernsthaft weiterhin den 1.8L 180 PS TSI rein?
Der galt doch schon vor 4 Jahren als tot und nur wenige Modelle bekommen ihn noch, zum Verbrauch der Lagerware. Reste essen sozusagen.
Da hätte man ja auch den 2.0 TSI mit 180/220 PS integrieren können...
Der 1,8 l Benziner (von Audi) ein feiner Motor ?
http://www.autobild.de/.../...rauch-1.8-tfsi-und-2.0-tfsi-5738703.html
Flaschenhalter für einhändiges Öffnen, Eiskratzer in der Tankklappe, herausnehmbare Kofferraumbeleuchtung und ein Auto, welches vermutlich nicht selten als Zugfahrzeug dienen darf mit Doppelkupplung. Skoda denkt wirklich an jedes Detail 😎
Soll das ein Witz sein?
Dir ist aufgefallen, dass es in diesem Artikel um Motoren geht die bis 2011 gebaut wurden?
Ich selbst fahre einen A4 mit 1.8 TFSI von 2013 und habe noch nie Öl selbst nachgefüllt.
Kann nicht lachen-also kein Witz!
Für manche mag das Gimmicks sein,finde diese Detaillösungen auch gut und durchdacht.
Für mich ist Skoda der wahre Volkswagen-aber weil ein Kind des VW Konzern leider nicht mehr auf der Liste.
Irgendwo muss man ja seinen Prinzipien treu bleiben und Kante zeigen!
Zum Glück gibt's ja noch den normalen 4x4 mit Schlechtwegefahrwerk. Den anderen Mumpitz braucht man nicht. Elektronische Differentialsperre? Wer als Kind nicht deutlich zu lange in der Sonne gesessen hat, erkennt den Beschiss sofort: Bremsen ist kein geeignetes Mittel um Vortrieb zu erzeugen. Dass so ein Schwachsinn überhaupt zulassungsfähig ist! Wenigstens eine Achse sollte ein sperrbares Differential haben.
Das glaube ich nicht. Ok., der Benziner hat nur 280 Nm, aber die Drehzahlen von Benziner und Diesel sind nicht vergleichbar.
j.
Zum Gemeckere ob des EA 888 1.8. Seit dem EA 888/2, bzw.3 ist das Problem mit dem Ölverbrauch verschwunden. Und gegenüber dem 2.0 mit längerem Hub ist er diesem in punkto Laufruhe sogar noch ein wenig überlegen, als T(F)SI kann ihm höchstens die erhöhte Feinstaubemmission angelastet werden. Ich meine, einer der besten Motore im VWAG Portefeuille, wenn 180 PS und 280 Nm reichen und das Nageln allgemein als störend empfunden wird.
endlich kann mutti die kinder sicher durch den langen gefahrvollen weg durch die steppe, wadis und tiefe schluchten zum kindergarten bringen!
ich hoffe, die wattiefe liegt über 1,5m?😎
EDS gab es doch schon immer ? Oder warum wird das jetzt so hervorgehoben als ob das was neues wäre. Täusche ich mich ?
Hat null mit der EA888 Gen.3 zu tun 🙄
So ein Scout hat dem "normalen" Octavia 4x4 mit Schlechtwegefahrwerk ja neben noch etwas mehr Bodenfreiheit und optischen Gimmicks (wobei man bei der aktuellen Generation auch noch den coolen Angstgriff für den Beifahrer geklaut hat) kaum was voraus; aber ernsthaft, bei den minimalen Preisunterschieden in der Praxis kann man sich den Gag auch mal gönnen (so einem die Optik grundsätzlich zusagt).
Schlecht ist das Konzept jedenfalls nicht und nicht gleich so übertrieben wie ein "echter" größerer SUV: kommt gut voran im bergigen Winter, und ist dennoch garagen- und parkplatztauglich.