Sono Motors Sion: Elektroauto mit Solarzellen
Ein Stromer der (theoretisch) nicht an die Steckdose muss
Ein E-Auto das keine Ladesäule braucht: Der Sion erzeugt Strom durch seine eigenen Solarzellen. Die gewonnene Energie soll für bis zu 30 Kilometer Fahrstrecke reichen.
Köln - Bislang ist die Kaufbereitschaft für E-Autos in Deutschland gering. Der Absatz hinkt dem Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Voll- oder Teilzeitstromer auf die Straßen zu bringen, hinterher. Zwei der Hauptprobleme sind die - trotz jüngst aufgelegter E-Autoprämie - teure Anschaffung und das dünne Netz an Ladestationen. Ein neuer Stromer aus München soll das besser machen. Der Clou: Er produziert seinen eigenen Strom und soll nur 12.000 Euro kosten, ohne Batterie.
Der etwas schrullig wirkende, kleine Van heißt Sion und wird von dem Start-up Sono Motors entwickelt. Die Außenhaut des E-Mobil ist mit Solarzellen gepflastert. Auf 7,5 Quadratmetern Oberfläche sollen die Sonnenlichtkollektoren des Sion täglich genug Strom für eine Reichweite von 30 Kilometern produzieren. Ihr Wirkungsgrad soll bei 22 Prozent liegen.
Reichweite bis zu 250 km
Da im Schnitt ein Auto laut Sono Motors täglich nur 22 Kilometer gefahren wird, könnte der Sion theoretisch autark von Infrastruktur und Energieversorgern genutzt werden und sogar CO2-neutral fahren. Als Stromspeicher will man wahlweise eine 14,4-kWh- oder eine 30-kWh-Batterie anbieten, die Reichweiten von 120 respektive 250 Kilometer erlauben. Auch lange Fahrten wären denkbar, denn im Schnelllademodus soll man die Lithium-Ionen-Akkus in wenigen Minuten wieder zu 80 Prozent füllen können. Angetrieben wird der 4,11 Meter lange Sechssitzer von einem 68 PS starken Drei-Phasen-Asynchronmotor, der eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ermöglichen soll.
Derzeit arbeitet das Sono Motors an einem Prototypen, während parallel auf der Crowdfunding-Plattform idiegogo für Unterstützer des Projekts geworben wird. Anfang 2017 sollen die Unterstützer die ersten sein, die auf erste Probefahrten gehen dürfen.
Zulieferer sollen Teile liefern
Einen konkreten Plan für eine Serienfertigung hat Sono Motors hingegen nicht. Die Macher wollen ohnehin keinen eigenen Produktionsstandort aufbauen. Vielmehr verfolgt man die Idee, dass der Sion aus Einzelteilen von Zulieferern oder Autoherstellern zusammengebaut werden kann.
Preislich könnte dann das dezentral produzierte Basisfahrzeug schon ab 12.000 Euro zu haben sein. Allerdings beinhaltet diese Kalkulation noch keine Batterie, die dann zusätzlich erworben oder gemietet werden müsste.
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Quelle: sp-x
Ein sehr ambitioniertes Projekt.
Mich würde mal interessieren, ob hier besonders leistungsfähige Solarzellen eingesetzt werden (Hersteller?) und ob die Leistungsdaten wirklich auf in Deutschland erzielbaren Sonneneinstrahlraten basieren.
Also unter besten Bedingungen können die Solarzellen ca. 2 kW/h am Tag produzieren, wenn man die verlustfrei im Akku speichert wird es selbst mit den 30 Kilometern eng, ich komme da vielleicht ehr so auf 15 Kilometer (beim heutigen Verbrauch). Aber um das Auto vorzuheizen oder zu kühlen würde es reichen...
Die Solarmodule unserer Photovoltaik haben einen Wirkungsgrad von 17,3 % und bringen 290 Wp Leistung bei einer Fläche von 1,6 m².
Mit einem Wirkungsgrad von 22 % (das ist schon ordentlich) und einer Fläche von 7,5 m²ergibt das eine theoretische Leistung von ca. 1,7 kWp. Soll heißen: bei einer Globalstrahlung von 1000 W/m² geben die Solarzellen insgesamt 1,7 kW Leistung ab. Da aber nicht nur die waagerechten Flächen (Dach, Motorhaube) sondern auch die senkrechten Seiten belegt sind, liegt ca. 1/3 der Solarmodule im Schatten, ein weiteres Drittel wird nicht optimal (sprich: senkrecht) bestrahlt. Da auch die im Schatten liegenden Zellen ein wenig Leistung bringen, würde ich mal schätzen, dass in der Praxis vielleicht eine Leistung von vielleicht 1000 w gebracht wird. Da kann man schon mal die Frage stellen, ob die Solarzellen eher Marketing als sinnvolle Ergänzung des Elektromobils sind.
30 Km, niedlich. Die werden immer lustiger, die Entwickler.
30km ohne es aufladen zu müssen würde mir genügen um zur Arbeit und zurück zu kommen sowie einige Einkaufsfahrten durchzuführen.
Sowas in der Art gab's doch schon von einem bekannteren Hersteller, nur halt nur Solarzellen auf dem Dach und eine Art Carport mit Linsen damit mehr an den Solarzellen ankommt.
Und die Solarzellen an der Seite machen wohl nur Sinn, wenn man die Parkplätze links und rechts vom Fahrzeug mit Spiegeln blockiert, damit mehr Licht von oben auf das Fahrzeug gelenkt wird?!
notting
Die Zahlen sind sehr ambitioniert, wo doch heutige Solarmodule gerade mal ausreichen um für kurze Zeit die Klimatisierung im Stand aufrecht zu erhalten.
Sieht aus wie ein Brotkasten, von der Form her 😆
Blöd nur das ich eine Garage habe und im Geschäft steht mein Auto auch in der Tiefgarage, da kann die Sonne scheinen wie sie will und ehrlich, in so einer Kiste würd ich mich nichteimal nachts auf die Strasse trauen. Solange das Problem mit den Akkus nicht endlich gelöst wird gibt es keine vernünftigen E-Autos (schade eigendlich, würd gern mit so ein leises Auto dahingleiten). Mein Gedanke ist, vorausgesetzt es gibt Akkus mit viel Stom und geringer Baugöße, das die Dinger ähnlich wie heute der Tankstutzen, genormt sind, ich an die Tanke fahre und an der Kasse sage ich brauch 5000 KW, bezahle und in der Zeit wird der Akku automatisch gewechselt, sollte der Tanke mal die Akkus zur neige gehen kann , wie heute der Kraftstoff, ein E-LKW geladene Akkus liefern. Dann verkauft Ar... , Es... und co eben kein Benzin sondern gladene Akkus
Hab gerade noch mal alles gelesen, sind die bekloppt ein Auto ohne Tank bzw ohne Akkus zu verkaufen, den soll ich dann noch mieten, als nächstes muß ich wohl noch die Frondscheibe mieten. Das ist eine Todgeburt, das Ding bekommt mann ja nichteinmal vom Auslieferungslager bis nach hause, haben die Entwickler (wahscheinlich pubatierende 14 jährige) überhaubt begriffen wozu ein Auto gebraucht wird bzw was mann damit macht, ich glaube nicht, also als Nachhilfe. Ich brauch es um täglich zur Arbeit zu kommen und zurück 120 Kilometer, einen Bahnhof gibt es seid 25 Jahren nicht mehr, einmal im Jahr in den Urlaub und die Damenhandtasch reicht da eben nicht aus, einmal die Woche Einkaufen. 12.000 € für ein Stück Blech was ich 0.0 Kilometer fahren kann ist schon recht heftig
1. Dann ist dieses Konzept eben nichts für dich.
Man kann die Sollarzellen auch auf die Garage schrauben und eine Wallbox anbringen.
2. Ich finde die Karosserie des Fahrzeugs hat schon etwas - sieht aber irgendwie noch etwas nach Prototyp aus. Sie ist zumindest in der aerodynamischen Form und bzgl. der kleinen Reifen sehr funktional.
@GHU230:
Der Akku wird gemietet. Das ist ein bekanntes Geschäftsmodell, welches bei vielen Kunden sehr beliebt ist. Die Reichweite liegt dann bei 120 bzw. 250 km. Aber eben nur wenn an der Steckdose geladen wird, oder man das Auto mehrere Tage in der Sonne parkt ;-)
@Art_Deko:
Wenn man Solarzellen auf das Garagendach schraubt, dann ist die Idee die hinter dem Konzept für die Katz. Dann kann man auch ein normales E-Auto kaufen.
An einem bedeckten Tag schafft man es dann kaum vom Parkplatz...
Renault macht das seit Jahren. Es gab da im Wesentlichen 2 Gründe:
1. Akku = teuer und die Leute haben Angst, dass der Kaufakku recht früh verreckt -> Akkumiete = definierte Kosten, wenn man weiß wieviel man fährt (auch wenn sie evtl. dann unterm Strich doch höher sind als mit einem Kaufakku).
2. "Schnellladung" per Free-Float-Akkuwechselstationen (was zusammen mit Betterplace geplant war) werden die Leute mit Kaufakku nicht akzeptieren, weil sie ja evtl. einen schlechteren Akku kriegen könnten. Das geht nur mit einem Mietmodell, wo eben nur eine Akkumindestkapazität garantiert wird.
notting
Es hat aber eben auch entscheidende Nachteile. Ich zahle nämlich immer für den Akku, auch wenn ich gar nicht fahre. Auch bin ich der Preiswillkür des Herstellers ausgesetzt. Heute kostet die Miete X EUR, morgen? Und wenn der Service eingestellt wird stehe ich ohne Akku da?