ADAC fordert Transparenz bei Datensammlung
Eine „Auto-Daten-Liste“ für mehr Transparenz
Moderne Autos sammeln über dutzende Sensoren unzählige Daten. Die Autofahrer sollen erfahren, was mit diesen Informationen passiert. Das fordert der ADAC.
München - Der ADAC fordert deutlich mehr Transparenz bei der Datensammlung im Auto. Die Hersteller sollten verpflichtet werden, für jedes Modell alle erhobenen, verarbeiteten und gespeicherten Daten aufzulisten, verlangte der Autoclub am Freitag.
Als einen Weg schlug der ADAC eine Art „Auto-Daten-Liste“ für jedes Modell im Internet vor. „Der Verbraucher muss diese Daten mit vertretbarem Aufwand einsehen oder auch diese Speicherung selber unkompliziert unterbinden können, wo sie nicht zwingend für den Betrieb erforderlich ist.“ Die Liste solle zudem „von neutraler Stelle“ auf den Datenschutz hin geprüft werden.
Für das Geschäft mit vernetzten Autos werden die Daten wichtiger. In den vergangenen Monaten gab es Diskussionen darüber, ob die Hersteller zu viele Daten speichern und ob sie die Verbraucher ausführlich genug darüber informieren. Die Autobauer weisen die Kritik zurück.
Der ADAC machte bei der Datensammlung im Auto fünf Schichten mit unterschiedlichen Zugriffsmöglichkeiten für Nutzer und Branchenplaner aus. Dabei seien die Informationen wie Fehlerspeicher-Inhalte mit einfachen Geräten unabhängig vom Hersteller auslesbar. An Daten zu Motorsteuerung oder Wegfahrsperre kämen nur Hersteller-Werkstätten heran. Lediglich die Entwicklungsabteilungen der Hersteller hätten Zugang zu Informationen etwa darüber, warum ein Airbag ausgelöst worden sei. Zudem seien einige Daten, die für Regressforderungen relevant sein könnten, nur für Zulieferer zugänglich.
Auf die "Tacho-Justierer" folgen dann wohl bald die "Daten-Justierer" 😉😆
Der Vergleich hinkt aber gewaltig. Selbst wenn die seitens der Autoindustrie gesammelten Daten einen Einfluss auf den Wiederverkaufswert hätten....Mit welchem Argument willst du den Gebrauchten teurer verkaufen? ..."Ich habe in der Auto elektronischen rum gefischt um die Datensammlung abzustellen"? ...Eher nicht, denke ich.
Und wenn da jemand rum pfus ht, dann ist wieder mal die Garantie erloschen, falls es noch eine gab.
Wenn Apple (iOS) oder Google (Android) ihre Kunden tracken und ausspionieren, dann ist das egal.
Sicher, in den USA wird das mit dem Datenschutz ja besonders ernst genommen.
Nur wenn (deutsche) Autohersteller in geringerem Umfang (das Auto habe ich nicht so häufig und nah bei mir wie das Handy) Daten sammeln, dann stellt das plötzlich ein großes Problem dar.
Die angesprochenen Tachojustierer könnten in der Tat ein Problem bekommen: Auf dem Tacho des jungen Gebrauchten stehen 30 Tkm und der interessierte Käufer erfährt aus der Mercedes-Datenbank, dass das FZG bereits 130 Tkm zurückgelegte Strecke im Datensatz hat.
1. Für einen Großteil der Tracking-Funktionen der OS-Apps braucht man einen Account beim OS-Hersteller und/oder sie sind (zumindest offenbar) vom User deaktivierbar. Zumindest bei Android kann man Apps auch ohne Google-Account installieren. Zeig mir wo man diesbzgl. beim Auto was einstellen kann.
2. Das Smartphone kann man ausschalten bzw. Akku und SIM-Karte (leider immer häufiger nur mit Spezialwerkzeug mögl.) rausnehmen. Zeig mir wie das beim Auto bzgl. der Datenübertragung geht. Durch E-Call wird das vermutlich sogar verboten, weil "sicherheitsrelevant" 🙄
3. Zumindest für div. Android-Geräte gibt's Custom-ROMs mit mehr Datenschutz. Zeig mir wo es sowas für Autos gibt.
4. Man kann sich leichter mehrere Smartphones zulegen bzw. wenn ich auf Dienstreise gehe, werde ich eher dazu genötigt ein bestimmtes Auto zu verwenden (wenn sich eben Auto fahren als in diesem Fall sinnvoll herausgestellt hat) als dass ich die Leih-Dienst-Handy-SIM-Karte nicht in mein Dumbphone einlegen darf.
notting
Ich bin dafür, dass die Hersteller die gesammelten Daten speichern und auch verkaufen dürfen, denn die Lizenz liegt bei denen.
Ich bin deshalb dafür, weil dann vermutlich die potenziellen Kunden keine Autos mit dem verbauten Zeug kaufen. Was dann zur Folge hat, dass die Hersteller so ein Zeug erst gar nicht einbauen.
Nur die Leute, die ihre Daten gerne im Netz sehen oder auch verkaufen lassen, sollen dann per Ausstattung dieses Zubehör verbauen lassen.
Täusch dich da mal nicht, siehe z. B. Facebook, wo die meisten Internetnutzer hinrennen bzw. den vielen "Ich hab ja nix zu verbergen"-Typen ganz zu schweigen...
Z. B. der Scheißdreck, dass man das ABL nicht als normaler Autofahrer mit Bordwerkzeug wechseln kann, hat sich ja auch nicht von alleine verflüchtigt, weil's keiner mehr gekauft hat (im Gegenteil, es haben viele gekauft und dann erst geflucht), sondern per EU-Verordnung.
notting
Dieses Zeug ist aber doch u.a. die Motorelektronik etc., wie will man das denn weglassen ?!?
Dann sind die Daten noch nicht beim Hersteller, geschweige denn verkauft, würde ich sagen.
notting
ja nu, sie lesen es halt zur inspektion (bei bedarf, garantie, kulanz,...) aus. soweit legitim (?).
Dann sind sie erstmal bei der Werkstatt, die man sich im Prinzip leichter aussuchen kann (gibt ja bei gescheiten Marken mehrere an sich unabh. Autohäuser die einen entspr. Vertrag mit der Marke des gekauften Fahrzeugs haben).
Ja, natürlich kann der Hersteller da leicht vorschreiben bestimmte Software zu verwenden die natürlich nur mit Online-Verbindung geht und dadurch die Daten gleich dort laden.
Aber man kann eben auch versuchen das Problem durch eine freie Werkstatt lösen zu lassen, die das evtl. nicht macht/hat/braucht.
Meine Kernaussage war aber, dass zumindest aktuell die Daten eher zunächst im Fahrzeug verbleiben und eine Datenweitergabe eben nur stattfindet, wenn eben z. B. der Kunde in der Werkstatt ist. Ergo braucht man keine datenfreie Elektronik im Auto, anders als du suggeriert hast.
Trotzdem sollte natürlich der Kunde das Recht haben zu bestimmen was übermittelt wird und der Hersteller bei fehlendem Einverständnis nicht beliebig heute übliche Leistungen (z. B. Garantie) einschränken dürfen, vor allem nicht wenn die Daten für den entspr. Fall mind. mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit irrelevant sind.
notting
Das könnte man auch im Display für den Nutzer anzeigen, dafür brauche ich aber keine Online-Anbindung.
nö, online dafür nicht zwingend. inspektion ohne auto vor ort stell ich mir auch ein wenig schwierig vor ;-)
Wir haben ein Datenschutzgesetz, was völlig ausreicht.
Man muss es nur anwenden.
Wenn die Autoversicherer ihre Versichertendaten in einem Verband zusammenwerfen, um Autofahrer mit hohen Unfallzahlen zu screenen, ist dies eigentlich gem. Gesetzes untersagt.
Wird aber trotzdem gemacht.
Adressen werden ohne Rückfrage mit dem Betroffenen von Verwaltungen an die GEZ (Beitragsservice) weitergegeben, die wiederum geben die Daten an die Landesfernsehanstalten weiter. Ist eigentlich auch untersagt.
BMW zeichnet Bewegungsdaten beim Carsharing auf und gibt sie sogar ohne Freigabe an Behörden weiter. Und jetzt will der ADAC erreichen, dass der Bürger erfährt, was mit seinen Daten passiert?
Da kann man nur die Antenne abbrechen.
Wir haben ein Datenschutzgesetz, was völlig ausreicht.
Man muss es nur anwenden.
Wenn die Autoversicherer ihre Versichertendaten in einem Verband zusammenwerfen, um Autofahrer mit hohen Unfallzahlen zu screenen, ist dies eigentlich gem. Gesetzes untersagt.
Wird aber trotzdem gemacht.
Adressen werden ohne Rückfrage mit dem Betroffenen von Verwaltungen an die GEZ (Beitragsservice) weitergegeben, die wiederum geben die Daten an die Landesfernsehanstalten weiter. Ist eigentlich auch untersagt.
BMW zeichnet Bewegungsdaten beim Car sharing auf und gibt sie sogar ohne Freigabe an Behörden weiter. Und jetzt will der ADAC erreichen, dass der Bürger erfährt, was mit seinen Daten passiert?
Da kann man nur die Antenne abbrechen.