Testgelände für autonomes Fahren: Bau an der "Cermcity" startet
Eine fiktive Stadt für Tests mit autonomen Fahrzeugen
Um das autonome Fahren in der Stadt sicher testen zu können, baut sich die RWTH Aachen einfach eine eigene. Am Dienstag starteten die Arbeiten an der "Cermcity".
Aachen/Aldenhoven - Auf einem Testgelände der RWTH Aachen wollen Wissenschaftler zum autonomen und vernetzen Fahren in der Stadt forschen und die Entwicklung vorantreiben. Dazu wird das Gelände mit Kreuzungen, Parkbereichen, Haltestellen, Kreisverkehr, Zebrastreifen und Gebäudeattrappen versehen. In dem Bereich sollen dann Forschungsfahrzeuge und Prototypen in komplexen Verkehrssituationen getestet werden, ohne dass Menschen zu Schaden kommen können, wie das RWTH-Institut für Kraftfahrzeuge (ika) als Projektleiter am Dienstag zum Baustart von Cermcity mitteilte. Getestet werden einzelne Bausteine, wie Sensoren, Software oder auch Fahrwerk und Antriebstechnik.
Die Möglichkeit gefahrloser Tests sei schon seit Jahren ein Thema, aber vor dem Hintergrund des "Uber-Unfalls" in den USA wichtig, sagte der ika-Leiter, Professor Lutz Eckstein: "Man kann solche Funktionen nicht einfach im realen Straßenverkehr testen. Man braucht die Möglichkeit, komplexe Verkehrssituationen, wie sie eben auch an Kreuzungen auftreten können, ohne Risiko, auf einem abgeschlossenen Testgelände darstellen zu können."
Testbetrieb ohne Gefahr für Leib und Leben
Der tödliche Unfall durch einen autonomen Testwagen des Fahrdienst-Vermittlers Uber auf einer öffentlichen Straße in den USA hatte vor kurzem die Sicherheitsdebatte neu angeheizt.
Um die Sicherheit geht es in erster Linie auch bei den konkreten Tests in Aldenhoven (Kreis Düren). In virtuellen Simulationen lasse sich die Realität in ihrer Komplexität nicht darstellen, sagte Eckstein. Das gelte etwa für die Erprobung von Radarsensoren, die sogar noch auf unterschiedliches Material reagierten. "Je nach Material sehen Radarreflexionen anders aus." Auf dem Testgelände können die Forscher aus Betonblöcken Häuserwände bauen, Fassadenattrappen davor hängen und auch den Abstand variieren.Schafft es die Software, ein Auto bei Gegenverkehr nach links abzubiegen zu lassen? Bei diesem Test wird auf dem abgeschlossenen Gelände kein reales Fahrzeug in den Gegenverkehr geschickt, wie Eckstein sagte, sondern oft eine fahrbare Plattform mit einem ballonartigen Aufbau: "Wenn man da reinfährt oder drüberfährt, passiert einfach nichts", sagte Eckstein.
Ein Projektbeirat mit Vertretern von 40 Unternehmen und Institutionen hat die Grundlage für den Testbereich erarbeitet, den der Bund mit 3,3 Millionen Euro fördert. Er soll von Oktober 2018 an allen interessierten Nutzern aus Wissenschaft und Industrie zur Verfügung stehen.
Quelle: dpa
Fiktive Stadt? Warum nehmen die dann nicht einfach Bielefeld?
Bielefeld?
Noch nie gehört. 😉
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Meanwhile fährt der Datenspezialist Waymo (Alphabet Inc. / Google) in 'Murica in der Realwelt und sammelt Daten und Vorsprung.
Viel Spaß im Retortendorf!
Da sieht man schön den Unterschied der amerikanischen zu unserer Mentalität. Wir wollen erstmal die vermeintlich sichere Variante.
Kann man so machen. Man verliert aber viel Zeit und muss es am Ende eh in der Realität testen.
Wenn man so eine Strecke für vorversuche wirklich brauchen sollte ist man eh generell zu spät.
Vielleicht verliert man dabei aber auch weniger Menschenleben.
Ja, irgendwann muss man es in der Realität testen. Ggf. sollte man dann aber manche Kinderkrankheiten bereits beseitigt haben und die normale Bevölkerung nicht unfreiwillig zu Beta-Testern ernennen.
Warum nehmen die nicht real existierende leere Städte, die kurz vor dem Kohlebagger stehen?
Wieviele Menschen wurden von Waymo-Fahrzeugen getötet?
Waymo testet seit 2009 auf öffentlichen Straßen:
https://youtu.be/uHbMt6WDhQ8?t=15
Zudem: Was ich wieder und wieder sage:
SPEED KILLS!
Wenn in D autonome Fahrzeuge eingeführt werden, dann führt kein Weg an einem allgemeinen Tempolimit vorbei. Das Ziel ist es die Unfall- / Todeszahlen massiv zu senken.
...und ebenfalls "meanwhile" baut sich Ägypten eine Neue Hauptstadt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Hauptstadt_%C3%84gyptens
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Vll. kann man zumindest die gesammelten Erfahrungen in einem fiktiven Flughafen verwenden.....
Vielleicht weil sie "kurz vor dem Kohlebagger" stehen? Vieleicht, weil man in diesen Dörfer auch nicht alle notwendigen Verkehrssituationen simulieren kann? Bestimmt nicht, weil die zu doof gewesen sind, auf diese Idee zu kommen.
Grüße vom Ostelch
Bist du Insider oder woher nimmst du die Aussage, dass die "Vorsprung" sammeln? Autonomes Fahren wird auch von deutschen Herstellern, unter anderme in den USA, geprobt. Hoffen wir mal, dass sich der "Vorsprung", den man in relativ autoschwachen Schachbrettstädtchen mit überbreiten Straßen im Westen der USA mit viel Sonne, wenig Regen und noch weniger Nebel mal so eben auf die mitteleuropäischen Verkehrs-, Wetter- und Straßenverhältnisse übertragen lässt. Denn irgend wann müssen auch die mal raus ins wahre Leben.
Grüße vom Ostelch
Das weiß ich nicht, aber du scheinst da Insider-Infos zu haben. Dann lege mal los.
Warst du schonmal in SFO?
Mir ist nicht bekannt, dass waymo irgendwelche Probleme hatte.
Stimmt. Man kann gar nicht so viele Szenarien in einer "Mini Teststadt" abbileden wie es im tatsächlichen Leben gibt. Wenn man mal so durch die Stadt fährt, sieht man wie viele Verkehrsteilnehmer sich nicht an die Regeln halten. Das ist das was man Testen muss. Das erkennen solcher Situationen und das abschätzen wie sich der Teinehmer weiter verhält.
Ja, war ich. Es geht auch nicht um Waymo und dass die Probleme gehabt hätten, habe ich auch nicht behauptet. Was auch nicht bedeutet, dass es keine gab. Denn das wäre im Versuchsstadium ein Wunder. Aber die amerikanischen Verkehrsverhältnisse unterscheiden sich nun einmal erheblich von unseren in Europa. Was dort funktioniert muss nicht auch hier funktionieren.
Grüße vom Ostelch
Mein Background liegt in der Informations- + Elektrotechnik.
Leider bin ich kein "Insider" was Google und Waymo betrifft - ich arbeite nicht dort . 😉
Google sind die Könige der Datenverarbeitung mit unglaublichen Ressourcen und Expertise.
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z.B. ist das 2010 von Google Inc. patentierte MapReduce Verfahren bereits sehr effizient.
Darauf baut auch Apache Hadoop auf. Aber im Vergleich zu dem was Google heute verwendet ist das kalter Kaffee. Da gibt es noch zig weitere ähnliche Beispiele.
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Da müssen sich die deutschen Autohersteller aber so riiiichtig strecken um mithalten zu können.
Waymo will soweit mir bekannt ist keine Autos bauen, aber ihr System verkaufen. Das wird mit Sicherheit der Benchmark an dem sich jeder! (sei es Uber oder die deutschen Autobauer) messen lassen muss.