Mercedes: Neues Vertriebskonzept
Eine G-Klasse und zwei kleine Kaffee bitte
Die Autohäuser wandeln ihr Gesicht: Mercedes will mit Innenstadt-Shops, mobilen "Popup-Stores" und im Internet neue, junge Kunden erreichen.
Stuttgart - Neuwagenkunden werden statistisch gesehen immer älter. Vielleicht betonen die Hersteller gerade deshalb immer wieder aufs Neue: Wir wollen junge, moderne, dynamische Autokäufer ansprechen.
Die Ansprache ändert nichts daran, dass junge Menschen im Schnitt weniger Geld verdienen und häufiger unsichere Arbeitsplätze haben. Deshalb kaufen sie auch seltener Neuwagen.
Trotzdem stehen die jungen Leute im Zentrum der neuen Vertriebsstrategie „Best Customer Experience“, die Mercedes heute vorgestellt hat. Die Annahme: Der junge Kunde lebt entweder in der Stadt oder im Internet, und genau da will Mercedes ihn künftig besser erreichen.
Outlet statt Autohaus
Zuerst zur Stadt: Das klassische Autohaus soll zunehmend durch innerstädtische, sogenannte „Outlets“ ersetzt werden. Vergleichbar mit „Flagship-Stores“, in denen es statt Turnschuhen A- und C-Klassen gibt. 20 dieser Outlets unterhält Daimler bereits, zum Beispiel in Berlin, Paris, Mailand, Brüssel, New York, Peking oder Tokio. Bis 2020 sollen es doppelt so viele werden. Vom Konzept ist man überzeugt: Allein der Shop in Tokio sei seit 2011 von einer Million Menschen besucht worden.
„Wir haben Kunden, die kommen nicht mehr so einfach ins Autohaus, die müssen wir auf andere Weise ansprechen“, erklärt Dr. Joachim Schmidt, Vorstand für Vertrieb. Dabei helfen sollen mobile Auftritte auf Stadtteilfesten und in Parks, mit sogenannten „Pop-up-Stores“.Dort will Daimler „Gastronomie mit ungezwungenen Informationen rund um die Marke“ verbinden. Bereits zur Markteinführung der neuen A-Klasse seien so rund 25.000 Probefahrten zustande gekommen.
Mobile Verkaufsberater
Im Internet will der schwäbische Konzern den „Kontakt zur Marke“ völlig neu organisieren. Der Kunde erwarte jederzeit und überall die Interaktion, Mercedes habe heute weltweit mehr als 22 Millionen Facebook-Freunde. Vor vier Jahren waren es noch 136.000.
Deshalb bekommen die Händler im ersten Schritt digitale Geräte in ihre Verkaufsräume, beispielsweise Informationsterminals und Tablet-Computer zur Kundenberatung. Einen Schritt weiter gehen die Schwaben mit dem neuen Job-Profil des „mobilen Verkaufsberaters“. Ausgestattet mit digitalen Geräten, soll er agieren wie ein Versicherungsagent: Die Kunden zu Hause oder im Büro besuchen, Probefahrten vermitteln, Fahrzeuge übergeben. In Warschau wird das Konzept bereits erprobt.
Auch nach dem Kauf möchte Mercedes die Kunden enger binden, und setzt dabei auf das Internet. Über das Portal „MyMercedes“ sollen die Kunden künftig Werkstatttermine buchen, Mietwagen reservieren und sogar Software-Funktionen an ihrem Auto steuern.
Versuchsballon Online-Handel
„Mit Blick auf unsere Wachstumsstrategie Mercedes-Benz 2020 entwickeln wir auch unser Marketing und unseren Vertrieb gezielt weiter“, sagte Schmidt zum neuen Konzept. Einen Online-Autohandel, wie ihn Konkurrent BMW plant, will Mercedes zunächst in Hamburg und Warschau testen. Die Fahrzeuge werden vorkonfiguriert angeboten und über den Handel ausgeliefert.
Das klassische Autohaus soll es weiter geben. Allerdings wird Daimler, wie kürzlich bekannt geworden war, sein Niederlassungsnetz deutlich verschlanken.
Quelle: m. Material v. dpa
auf fatzebook und design-gags kann ich verzichten.
ein mercedes-eigenes forum mit kompetenten mitarbeitern(!!!!) und sinnvollem umgang mit kritischen fragen erscheint mir der richtige weg!
wenn das internet weiterhin als reine präsentationsplattform angesehen wird und nicht als mittel des austauschs mit dem kunden, kann ich gern darauf verzichten.
und meine schuhe und meinen kaffee werde ich sicher nicht bei mercedes kaufen 😉 auch wenn der name outlet ist ....
Ich kenne das auch von der Innotrans. Es werden immer weniger Fahrzeuge oder Komponenten/Baugruppen ausgestellt und immer mehr interaktive Rechner mit grossflächige Bildschirmen. Finde ich schade. Anfassen ist immer noch besser.
Zum einen muss man fairerweise sagen dass Mercedes gezwungen wird etwas zu unternehmen. Denen stirbt sonst die Kundschaft weg.
Zum anderen finde ich es eine gelungene Idee über das Internet direkt zu agieren um mit Kunden in Kontakt zu treten bzw. bei Fragen immer direkt einen kompetenten Ansprechpartner zu haben.
Wir befinden uns nun mal in einem Zeitalter wo das Sinngemäß ist. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob es wirklich so umsetzbar ist, denn es wird deutlich mehr Anfragen usw. geben aus denen dann kein Kauf resultiert. Bisher ist nämlich immernoch irgendwo eine Art "Schamgrenze". Man geht nicht zum Händler und will eine Probefahrt mit nem SLS den man sich nicht Leisten kann. Über´s Internet wird das nun kein Problem mehr. Der Händler sieht dich nicht und du musst ihm nicht in die Augen schauen wenn du lügst.
Aber man wird sehen wie Mercedes das alles löst.
Die Storegeschichte finde ich an für sich Super, allerdings hat man nicht mehr viel zum Anfassen was wiederum etwas schade ist.
Gruß
krasiviMike
Das ganze schnickschnak: OK-aber weniger Autos?
Ich meine ich habe mein Auto auch aus dem internet [mobile.de] aber ich hab bei dem typen auch nicht angerufen und gesagt: ich will den wagen haben-nein den hab ich mir erst angeschaut.
Ich glaube das weniger autos nicht gut sind. So informieren sich viele menschen eh schon vor dem PC über ihr auto-und dann gehen sie isn autoshaus und finden vor: Einen PC...
Glaube das es villeicht keine schlechte Strategie ist-aber neben den Informationsbildschirmen dann vill doch noch nen echten wagen stellen.
Ansonsten ein interessantes Konzept.
Aber ob sie damit mehr junge menschen ansprechen? Ich meine im Gegensatz vieler meinung wollen zwar viele jugendliche die ich kenne nen Mercedes-aber auch der Shop wird nichts daran ändern, dass sie sich keinen neuen leisten können.
Hm.
Ein Autohaus, wo keine Autos drin stehen.
Da kann ich ja gleich zu Hause bleiben und mir die Internetbilder gemütlich von der Couch aus ansehen..
Ich gehe ja zum Händler, weil ich wissen will, wie die Sachen real aussehen. Nicht, um mich an eine Bar zu setzen und mir das gleiche, was ich zuhause schon gesehen habe, nochmal im Internet anzugucken..
Und junge Kunden wird das auch nicht großartig begeistern, solang sie sich die Autos nicht leisten können.
Wenn ich für eine halbwegs passabel ausgestattete A-Klasse 40 Scheine auf den Tisch legen muss, die ich nicht habe, nützt die schönste Bar.. äh das schönste Autohaus nichts.
Und gerade die angepeilte junge Käuferschicht ist eben i.d.R. nicht so finanzstark, dass sie sich einen Benz, BMW oder Audi kaufen kann.
Da werden die meisten Autos an Geschäftskunden oder solvente "Silversurfer" verkauft. Und die möchten höchstwarscheinlich lieber ein normales Autohaus als so einen "Outlet-Store".
Die Sache mit den Verkäufern, die auch zu einem ins Büro oder nach Hause kommen ist ja ganz gut. Wird allerdings von mehreren mir bekannten MB-Authäusern schon seit einiger Zeit praktiziert.
So schlecht finde ich die Idee gar nicht! Auf jeden Fall hat man dann einen Grund die Freundin bzw. Frau zu überreden ins Autohaus zu gehen...😆
Schick ist es ja... aber ich hab keinen Bock das zu bezahlen!
Was den Service da angeht, haben die für Otto-Normal einfach Fantasiepreise!
Im Angebot: Neuer Scheibenwischer für 45 Euro! Einen Bosch-Wischer kauf ich im Handel für rund 15 Euro und hau mir den in 2 Minuten dran.
Also da geh ich lieber in einen "normalen" Laden, wo ich dann nur die Hälfte bezahle.
Aber schön für die, die es sich leisten können...
Was haben denn alle mit den neuen Jungen Kunden ? Egal Ob Mercedes,Audi etc.... alle sprechen vom Jungen dynamischen (Akademiker)....Irgendwie wollen die Autohersteller nicht begreifen....alle Jagen den Jungen obwohl es deutlich Lukrativer währe den Alten zu Jagen 😆
Die Junge Generation wohnt in Großstädten und verzichtet dort dann auf das Auto!
So oder so ähnlich stand das vor einiger Zeit in den Medien.
Jetzt meint ein Hersteller mit voller Stasibook integration und ein wenig "Klickibunti" wird dieses Klientel überteuerte Neuwagen kaufen.... Na sicher...
Ja wozu brauche ich da ein riesen SUV, aber was anderes hat Mercedes nicht im Programm.
In meiner Landeshauptstadt, fahren selbst in die Randgebiete die S-Bahnen stündlich.
Am wochenende selbst auf die Dörfer.
Da fahre ich bahn und kann mir noch einen auf die Lampe gießen.
Dann gibt es ein großes angebot an Smart 2 Go. Die sind der Renner. Man findet immer einen in der Nähe und sieht diese auch frequent im stadtverkehr.
und dank elektromotor sind diese sehr agil unterwegs.
da muss man sich schon neue konzepte überlegen
Mercedes hat traditionell immer ein glückliches Händchen auf die junge Kundschaft zuzugehen. Die frühen C-Klassen und die 168er A-Klasse waren solche Rohrkrepierer. Autos, die die Zielgruppe nicht fahren will oder sich nicht leisten kann.
Es geht nichts über eine große Auswahl von Fahrzeug- Modellen, die man vor Ort anschauen und anfassen kann. Hab es gerade vor ein paar Tagen erlebt:
Meine Schwägerin hatte sich in ein Fahrzeug verliebt, aber im Autohaus festgestellt, dass ihr ein anderes Modell des gleichen Herstellers doch noch besser gefällt und dann dieses gekauft.
So was geht einfach nicht am Bildschirm...
Die doch eher konservative Stern-Kundschaft wird ein traditionelles Autohaus gewiss bevorzugen - in so einem Schickimicki-Café sitzen dann eher die Blender, die einen auf "dicke Hose" machen, aber nicht das nötige Kleingeld besitzen 😊😮
Wer mal in Berlin ist sollte sich die Mühe machen, am Salzufer bei der MB-Niederlassung vorbei zu fahren.
Dort wird m.M.n. alles richtig gemacht:
- riesige Auswahl aller möglich Neu- & Gebrauchtwagen
- Restaurant / Café vorhanden
- Accessoire-Shop vorhanden
- "Lounge" zum warten mit bequemen Ledersofas
Natürlich kostet so ein Laden deutlich mehr als ein Outlet-Store, aber das Auto als Erlebnis wird dort viel stärker und besser dargestellt.
kaffee trinken und autos am bildschirm angucken kann ich auch zu hause