Geely-Einstieg bei Daimler: Konsequenzen bei Volvo Trucks
Eine Geely-Beteiligung mit Nebenwirkungen
Der Geely-Einstieg bei Daimler schlägt Wellen. Håkan Samuelsson verliert seinen Posten im Aufsichstrat von Volvo Trucks und die Aktie verlor zunächst an Wert.
Göteborg - Der Einstieg des chinesischen Autobauers Geely bei Daimler führt zu personellen Konsequenzen beim Lkw-Bauer Volvo in Schweden. Håkan Samuelsson werde im April den Aufsichtsrat verlassen, teilte die Volvo Group am Montag mit. Daimler und Volvo sind direkte Konkurrenten bei Lastern und Bussen. Es sei nicht wünschenswert, dass jemand Einsicht in beide Unternehmen habe, hieß es.
Samuelsson ist auch Vorstands-Chef beim rechtlich selbstständigen Autobauer Volvo Cars, der nur Pkw anbietet und von Geely kontrolliert wird. Am Freitag war bekannt geworden, dass Geely-Chef Li Shufu mit knapp 9,7 Prozent bei Daimler eingestiegen ist. Das Geschäft war zwar grundsätzlich erwartet worden, die Dimension hatte jedoch überrascht. Li ist nun auf einen Schlag größter Einzelaktionär bei den Stuttgartern.
Aufsichtsrat will die Beteiligung prüfen
Die Arbeitnehmer-Vertreter im Daimler-Aufsichtsrat wollen den Einstieg des chinesischen Autobauers Geely genau unter die Lupe nehmen. Man werde sich intensiv damit auseinandersetzen, welche Auswirkungen der Schritt für das Unternehmen insgesamt sowie die Sicherheit von Standorten und Arbeitsplätzen in Deutschland hat, hieß es in einer Stellungnahme vom Montag. "Unsere Erwartung gegenüber Li Shufu ist, dass er langfristiges Interesse an Daimler hat und unser Unternehmen gemeinsam mit den Beschäftigten weiterentwickeln will."
Die Aktionäre von Daimler sind über den überraschend massiven Einstieg des chinesischen Autobauers Geely alles andere als begeistert. Statt Kursgewinnen, die normalerweise auf Anteilskäufe folgen, gaben die Aktien des Stuttgarter Premiumherstellers am Montag zeitweise spürbar nach.
Gegen Mittag büßten die Daimler-Papiere im erholten Dax noch 0,61 Prozent auf 69,98 Euro ein und waren damit weiterhin größter Verlierer im Leitindex. Der Schritt wirft jede Menge Fragen auf, die sich insbesondere um den Nutzen für Daimler drehen, oder auch, wie es mit dessen Restrukturierungsvorhaben nun weiter gehen werde.
Quelle: dpa
Ein Treppenwitz. Volvoseitig hat man schliesslich so viel Einsicht in die Mercedes-Welt, wie es die Beteiligung vom Haupteigner Li nun zulässt und diese außerhalb verwendet werden.
Samuelsson hätte seinen Job also ebenso behalten können. Nur eben mit zwei Verschwiegenheitsverpflichtungen....die letztlich nix wert sind.
Den Chinesen kam es definitiv auf die Einsicht in die LKW-Sparte mit dem Stern an. Im Nutzfahrzeugsegment kann man vom Mercedesstern Langzeitqualität lernen. Bei den Mercedes-PKWs ist die Qualität längst nicht mehr auf einem der Marke angemessenen Niveau.
Ich bin fest davon überzeugt, dass es den Chinesen nur um das Beste oder Nichts für uns und unsere Unternehmen geht 🙄
Ist den Unternehmen doch selbst egal, hauptsache die Kasse stimmt. Da braucht man keinen Patriotismus erwarten.
Wenn ich mir aber Volvo anschaue, da kann ich Geely keinen Vorwurf machen, nur den, daß sie Volvo nicht schon früher aus den Fängen von Ford befreit haben.
Der Weitblick der Chinesen ist größer, als der der Europäer. 😎
Der Nutzfahrzeugbereich von Volvo hat (noch) nichts mit Geely zu tun und die Langzeitqualität ist komponentenmäßig bekannt. 😉
Naja, VolvoTrucks ist auch keine Frittenbude, sondern war oder ist der größte LKW-Hersteller weltweit. Technisch und qualitativ nicht vor aber auch nicht hinter Mercedes.
Das Organigramm von der faktischen Beteiligung ist von VolvoTRucks zu MercedesTrucks recht weit entfernt.
Sie ist ja noch nicht mal direkt von Geely, die selbst auch nur eine Beteiligung an VolvoTrucks halten.
Dennoch wird das Netzwerk ein paar Synergien bereithalten. Und das muss es ja auch. Hoffentlich in Form von deutsch-chinesischem win-win. Man darf ganz langfristig skeptisch bleiben, obwohl es wenig Beispiele für negative Erfahrungen mit chin. Beteiligungen gibt. Nützt aber nix, die Aktien hätte auch eine Drei-Buchstaben-Heuschrecke kaufen können und was der am Schirm hat weiß man auch nicht.
Ok, das gehört eigentlich ins andere Thema...
Also heißt das, die anderen 90% (wie auch immer die sich zusammensetzen) haben gegen so einen Einstieg absolut 0 Chance zu widersprechen oder überhaupt gehört zu werden?
Der Mann hat angefragt eine nennenswerte Beteiligung zu erwerben, wurde kühl abgewiesen und mit dem Hinweis nach Hause geschickt sie sich doch am freien Markt zu besorgen. Das hat er dann binnen kurzer Zeit getan, weil andere Aktionäre Kasse machen wollten.
Ebenso hätten bestehende Aktionäre ihren Anteil aufstocken können und man wäre weiter unter sich geblieben. Diese Aquisition bleibt nicht verborgen, gerade weil Großaktionäre ab 0,x% Anteile seine Kaufanfrage erhielten und teilweise nicht Nein sagen konnten.
Da kann der Vorstand nix machen, außer zuzuschauen.
Ah, ok.
Danke für den kleinen Exkurs 😊