Hyundai i30 N Fastback (2019) im Test: Mit der Vorserie auf der Nordschleife
Eine Limousine für den Ring
Mit dem i30 N baut Hyundai ein Auto für die gute Laune. Nächstes Jahr kommt die elegantere Limousine Fastback. Wir konnten sie bereits auf der Nordschleife fahren.
Nürburgring – Mal ehrlich: Die Tarnfolie an Front und Heck des Hyundai i30 Fastback N hätte es nicht gebraucht. Der Hyundai i30 Fastback ist seit Anfang 2018 im Handel, das Sportmodell N auf Basis des Fünftürers gibt es noch länger. Die Kombination dieser beiden i30-Varianten steht hier, und dürfte optisch nur wenig Neues bereithalten.
Äußerlich unterscheidet sich der heiße N vom Basismodell vor allem am Frontgrill sowie den Stoßfängern, Seitenschwellern, der Heckschürze und am Auspuff. Auch der mit Netzen verhangene Innenraum wird sich kaum von den anderen i30-Modellen unterscheiden. Viel interessanter an diesem Vorserienmodell ist also die Motor- und Fahrwerksabstimmung beim neuen N-Hyundai, denn hier steckt viel Interessantes drin.
Zu Beginn der Dauertest-Erprobung des neuen i30 Fastback N dürfen wir mit dem neuen Modell auf die Nordschleife. Das Wetter ist gut, der Asphalt griffig, Reifen und Öl sind schon warm. Kurzer Tipp auf den Startknopf und der Vierzylinder verfällt in leises Brabbeln. Das macht schon im Stand Lust auf mehr. Auf dem Lenkrad schalten wir durch die Modi: Eco, Normal, Sport, N oder N Custom.
Die Fahrdynamikregelung verändert das Ansprechverhalten von Dämpfern, Lenkung, ESP, Motor und Differenzialsperre sowie den Sound. Albert Biermann, Präsident der Fahrzeuggesamtentwicklung bei Hyundai und Projektleiter der N-Fahrzeuge, rät gleich zum scharfen Besteck: „N-Modus. Der passt auf die Nordschleife sehr gut.“ Er kennt sein Fahrzeug.Eleganter als der Fünftürer
An den Erfolg des i30 N hat Hyundai zwar geglaubt, aber die Nachfrage übertrifft die Erwartungen. Bis Juni verkaufte Hyundai fast 3.000 i30 N in Europa, in Korea müssen Kunden mehr als ein halbes Jahr auf das Auto warten. Ende des Jahres schiebt Hyundai die Limousine „Fastback“ hinterher. Sie ist eleganter, bietet mehr Linie als der normale Kompaktwagen. Der 4,45 Meter lange Viertürer ist 11 Zentimeter länger als der i30 Fünftürer.
Damit das Fastback ähnlich sportlich fährt, änderte Biermanns Team vor allem die Abstimmung von Lenkung, Fahrwerk und Motor. „Der Vierzylinder-Turbo stammt zwar aus dem Sonata, ist aber ganz anders abgestimmt, mehr Richtung Dynamik und Kurvengeschwindigkeiten“, sagt er. Der Turbo spricht schneller an, der Motor reagiert direkter und giftiger. Im Alltag wird wie im i30 N der Normal-Modus ausreichen. Auf der Nordschleife überspringen wir den Sport-Modus und landen direkt in der empfohlenen N-Einstellung. Dann agiert die Technik aggressiv, der Hyundai reagiert auf jede kleine Regung des Fahrers. Es ist wie digitales Fahren: 1 oder 0, an oder aus.
Wie beim Fünftürer leistet der 2,0-Liter-Turbobenziner 250 oder 275 PS in der Performance-Version und stemmt 353 Newtonmeter Drehmoment zwischen 1.450 und 4.700 U/min auf die Kurbelwelle. Offizielle technische Daten nennt Hyundai für das Vorserienfahrzeug noch nicht, der Fünftürer beschleunigt aber in bis zu 6,1 Sekunden auf 100 km/h und fährt bis zu 250 km/h schnell. Für schnellere Gangwechsel und weniger Verschleiß sorgen die mit Carbon beschichteten Synchronringe und eine stärkere Kupplung. Die Kraft geht ausschließlich auf die Vorderräder.Einer für die Nordschleife
Einen starken Motor und einen druckvollen Turbo unter die Haube zu setzen, können viele Ingenieure. Die Kunst ist es, diese Kraft mit der gewünschten Charakteristik auf die Straße zu bekommen und dabei das Fahrwerk nicht zu überfordern. Durch die kleinen Änderungen der Karosserie mit Frontsplitter, Seitenschweller und Heckspoiler erhält die Limousine mehr Abtrieb und bleibt in schnell gefahrenen Kurven ruhig.
Erstaunlich, wie gut das elektronisch gesteuerte und mechanisch arbeitende Differenzial die Kraft verteilt. Zum ersten Mal setzt Hyundai diese Technik ein. Der N Performance verliert in engen Kurven unter Volllast nur ganz kurz Schlupf und greift dann wieder zu. Die für den N entwickelten Pirelli P Zero 235/35 R19 bieten viel Haftung. Laut Biermann soll das sogar bei niedrigen Temperaturen so bleiben.
Die Frontachse entwickelten die Ingenieure neu, setzten unter anderem steifere Federn, Stabis und Lager ein. Dadurch lenkt sich der N direkter und steifer, der Fahrer bekommt direkteres Feedback von der Straße. An der Hinterachse änderte Hyundai hingegen nur Federn und Stabis, um so ein besseres Einlenkverhalten in Kurven zu erzielen.
Schon nach wenigen Kilometern vergisst man, dass man in einem Hyundai sitzt - so sportlich fährt der N. Im Karussell nicken die Dämpfer die Erschütterungen kurz weg, die Lenkung arbeitet direkter und schneller als in der Basisversion, könnte aber bei höheren Geschwindigkeiten wie auf der Döttinger Höhe einen Tick ruhiger bleiben. Ein paar Versteifungen an den Federdom-Aufnahmen, der Aufhängung und der Karosserie reichten Hyundai, um die Hülle um etwa sieben Prozent steifer als den Standard-I30 Fastback zu bekommen.
Wer hier schnell ist, ist überall schnell
Biermann ist bei den N-Fahrzeugen vor allem die Dauerhaltbarkeit wichtig, auch auf der Rennstrecke. Deshalb setzt er in der 275-PS-Performance-Variante rundum innenbelüftete Bremsscheiben ein, die während der Fahrt durch zusätzliche Kühlluftkanäle von innen gekühlt werden. Selbst in der letzten Kurvenkombination zeigt die Bremse keine Form von Fading, hält stabil und vibriert nicht. „Nach drei schnellen Runden auf dem Ring soll der Spaß weitergehen“, sagt Biermann. In den schärferen Fahrmodi gibt der N beim Runterschalten kurz Zwischengas, auf der Nordschleife durchaus willkommen. Für die Stadt lässt sich das abschalten, ebenso wie sich der variable Klappenauspuff schließen lässt.
Albert Biermann kennt sich mit schnellen Autos und der Nordschleife aus. Bevor er vor drei Jahren zu Hyundai kam, entwickelte er mehr als 30 Jahre lang Autos bei BMW, zuletzt bei der M-GmbH: „Für mich ist sie die Referenz aller Strecken. Wenn ein Auto hier funktioniert und schnell ist, dann ist es überall schnell“, sagt er.
Der i30N als Fünftürer kostet mindestens 29.700 Euro, die 275-PS-Version 2.500 Euro Aufpreis. Für die i30 N-Limousine hat Hyundai noch keine Preise genannt. Aber: Mit 120-PS-Motor in der Ausstattung Trend kostet die viertürige Limousine Fastback 600 Euro mehr als der Fünftürer.
Die Markteinführung für Deutschland plant Hyundai für Anfang 2019. Aus Hyundais Sicht ist dann die i30-Familie mit Fünftürer, Viertürer, Kombi, N und Fastback N komplett. Die N-Familie allerdings nicht: Der Veloster N kommt nicht nach Deutschland, aber an einem anderen schnellen Modell arbeitet Hyundai schon.
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Erster! 😆
Erinnert mich irgendwie an einen geschrumpften Kia Stinger. Aber gar nicht mal schlecht gemacht. Ein klein wenig zu sehr gestaucht, aber lange nicht so schlimm wie damals der E46 Compact.
Weiter so Hyundai!
Bild 4 erinnert mich sehr stark an dem Ford Cougar...
Sehr interessant... Man darf weiterhin gespannt sein! 😎
Ich brauch kein Auto daß für die Nordschleife entwickelt wurde... ich bin mit meinem Penis zufrieden und fahre dort nicht
ich finde den richtig chic! Als Fastback geht die ganze Klappe auch hoch oder?
Wenn ich mir diese Mini-Luke hinten ansehe, frage ich mich, wie man da vernünftig was ein- und ausladen soll.
Du fährst einen Penis? Die Marke kenne ich noch garnicht 😆
erinnert mich irgendwie an den vw polo classic -.-
Das geht, wenn man die Heckklappe öffnet. Sonst wird es wirklich etwas schwierig...
Hier ist von einer Limusine die Rede, die haben aber in der Regel keine große Heckklappe.
Dann ist es ja doch nur ein 5-Türer den man etwas verlängert und hinten abgeschrägt hat.
Ja, ist eine Limousine. So nennt man sowas.
Sowas nennt man auch fließhecklimousine.
Danke für das Bild. Das ist genau der Traum den ich brauche 😆 Damals im MX-3 konnte ich auch vom Balkon aus die Sporttasche ins Auto werfen. Ein Träumchen.
Hyundai ist auf einem guten Weg.
Es muss nicht immer der überteuerte und anfällige Einheitsbrei sein.....