100 Jahre Aston Martin
Eine Marke zwischen James Bond und der Queen
Die Sportwagenmanufaktur Aston Martin feiert ihr hundertjähriges Bestehen. Wir blicken zurück auf eine bewegte Zeit.
Köln - Kinostar James Bond nutzt die Sportcoupés als Dienstwagen. Das englische Königshaus fährt mit ihnen. Und Enzo Ferrari akzeptierte sie als einen der schärfsten Rivalen. Die Rede ist von Aston Martin. Die britische Sportwagenmanufaktur feiert in diesem ihren 100. Geburtstag und hat jede Menge Gründe zur Freude: Über 90 Prozent aller jemals gebauten Aston Martin sollen immer noch im Einsatz sein.
Das Wort Einsatz darf jedoch nicht mit der täglichen Rush-Hour-Tour gleichgesetzt werden. Die Mehrzahl der Autos steht gut konserviert und geschützt in Garagen, Sammlungen oder in Museen. Kein Wunder. Schließlich kostet beispielsweise der Hypersportwagen One-77 mindestens 1,4 Millionen Euro, ohne Steuern. Und es gibt Modelle, für deren Kreation 2.700 Arbeitsstunden angesetzt werden. Manches Massenmobil läuft nach 20 Stunden oder weniger vom Band.Elf Eigentümer und sieben Unternehmenssitze
Selbst eine rostige Ruine von Aston Martin findet immer einen Enthusiasten, der sie vor dem sicheren Schrotttod rettet. Damit haben die Autos und das Unternehmen etwas gemeinsam. Denn Aston Martin wurde im Laufe seiner Geschichte so häufig durch finanzkräftige Enthusiasten gerettet wie kaum eine andere Firma.
Überhaupt ist die Historie von Aston Martin weit bewegter als die der Konkurrenten. Elf Eigentümerwechsel führen zu sieben unterschiedlichen Unternehmenssitzen und immer wieder modifizierten Markennamen von Bamford and Martin über Aston Martin Motors, Aston Martin Lagonda bis hin zum schlichten Aston Martin. Nicht zu vergessen die vielen Insolvenzen, aus denen Aston Martin jedes Mal aufs Neue aufsteigt.
Die Geschichte der Gentleman-Sportwagen verlief also fast genauso spektakulär wie die Filmabenteuer von James Bond und seiner meist unzerstörbaren Fahrzeuge. So verwundert es auch nicht wirklich, dass die für Juli vorgesehene Jubelfeier zum 100. Geburtstag des sonst zurückhaltenden Unternehmens betont pompös ausfällt. Im Mittelpunkt stehen soll das größte Aston-Martin-Fahrzeugtreffen aller Zeiten.
Automobile Gästeliste
Welche Meilensteine dürfen bei der Feier nicht fehlen? Zunächst einmal der A3 als ältester noch existierender Prototyp aus den Kindertagen der Marke. Damals, im Jahr 1913, gründet Lionel Martin zusammen mit seinem Kompagnon Robert Bamford in London die Firma Bamford and Martin für den Vertrieb von Singer-Automobilen. Nebenbei entstehen eigene Sportwagen-Prototypen, wie der Coal Scuttle von 1914.1925 kommt die erste Insolvenz und mit ihr Augustus Cesare Bertelli als einer der neuen Eigner. Er demonstriert das Renntalent und die Zuverlässigkeit seiner Sportwagen durch erste Le-Mans-Erfolge im Jahr 1932. Damit ist die Zeit für eine ernsthafte Serienfertigung von Straßensportwagen gekommen. Dennoch bleiben die Verkaufszahlen zu gering.
Nachhaltig ändern kann dies erst David Brown, der 1947 das angeschlagene Unternehmen für den eher symbolischen Preis von 20.000 Pfund kauft. Brown, den jeder nur bei seinen Initialen DB nennt, ist erfolgreicher Großindustrieller. Vor allem aber ein Mann mit Benzin im Blut, der die DB-Sportwagen-Serie lanciert. 1949 übernimmt David Brown die Luxusmarke Lagonda wegen des legendären Lagonda-Sechszylindermotors, der noch von W.O. Bentley konstruiert worden war. Ein 2,6-Liter-Kraftwerk, das den DB2 in dynamisch gezeichneter Touring-Karosserie zu erstaunlichen Erfolgen auf Strecke, Straße und bei den Verkaufszahlen beschleunigt.
In den 1950er Jahren finden der DB2 und sein Nachfolger DB2/4 den Weg nach Deutschland, wo sie zu Preisen angeboten werden, die alle anderen Supersportler wie den "Gullwing"-Mercedes-Benz 300 SL überflügeln. 1958 sorgt der DB4 mit kräftigem 3,7-Liter-Reihensechszylinder für Furore. Mit ihm beginnt 1960 auch die fruchtbare Kooperation mit der Carrozzeria Zagato, die einen DB4 GT einkleidet, der die magische 250-km/h-Marke erreicht.
DB5 ergattert Rolle in Goldfinger
Im Jahr 1963 wird der DB5 zum Schauspieler. Mit Reifenschlitzern, Browning-Maschinengewehren, Rammstoßstangen und Schleudersitz gewinnt das Coupé ein Casting für die automobile Hauptrolle im Leinwandabenteuer "Goldfinger". Fortan ist Aston Martin wesentlicher Bestandteil der James-Bond-Legende.Auch der DBS verdankt seine weltweit Popularität einer Filmrolle: In der Fernsehserie "Die Zwei" tritt er gegen einen Sechszylinder-Ferrari an. Ab 1971 kann er es allerdings auch mit größeren Kalibern aufnehmen, denn ab da wird er von einem 381 PS starken 5,3-Liter-V8 auf bis zu 255 km/h beschleunigt. Für David Brown ist das Höhe- und Schlusspunkt seiner Leidenschaft für die Racer. 1972 muss er sich für den symbolischen Preis von 100 Pfund von Aston Martin trennen, da seine einst lukrative Brown-Traktorenproduktion keine Gewinne mehr abwirft.
Eine Reihe von Investoren bestimmt die folgenden Jahre bei Aston Martin. Dennoch bringt die Marke modellpolitische Meilensteine hervor wie etwa die futuristische Limousine Lagonda (1976) und ein Jahr später den V8 Vantage als Muscle Car unter den Gentlemen-Racern.
Ford-Setzung
Unter Ford steigt Aston Martin ab 1987 zu noch nicht gekannter Größe auf. So feiert der DB7 im Design von Ian Callum 1993 Premiere und startet dann als erfolgreichster Aston Martin aller Zeiten durch. Mit optionalem 6,0-Liter-Zwölfzylinder bietet er genügend Kraft für den Sprint ins 21. Jahrhundert. Das bringt unter der Führung von Ulrich Bez und abermals neuen Eigentürmern ab 2007 eine Fülle neuer Sportwagentypen: den viertürigen Rapide als modernen Nachfolger der Lagonda-Limousinen, eine überraschende Kleinwagen-Kooperation mit Toyota, Klassensiege in Le Mans und profitable Jahresergebnisse. All das sind genügend Gründe zum Jubeln bei der Jubiläumsparty.
Quelle: SpotPress
Die Aston Coupes der 70er und frühen 80er - also DBS und V8 waren die schönsten Astons und gehören zu den schönsten GTs weltweit aller Zeiten. Danach hätten sie eigentlich aufhören können Autos zu bauen. Die heutigen Modelle empfinde ich weder als schön noch als begehrenswert.
Hmm sehe ich anders! Die alten Aston Martin sind nicht so schön wie die neuen. Wobei der Heckspoiler beim neuen Vanquish gar nicht geht.
Mein HNO fährt einen. 😊
Wunderschöne Autos. Würde ich jeden Ferrari vorziehen.
Der DBS ist so schön.....
100 Jahre lang so ziemlich die schönsten Autos, die man kaufen kann.
Aston baut einfach wunderschöne Autos, IMO die schönsten die es gibt aktuell.
Dem kann ich mich nur anschließen, mein persönlicher Favorit ist der neue Vanquish! 😉 Also: Happy Birthday, Aston Martin!
Aston schafft es modern zu sein ohne zu Übertreiben.
Der neue Vanquish ist auch schön, jedoch muss man sich an den Spoiler gewöhnen .
Gluecklicherweise hatte ich 1991 die Gelegenheit, eine Werksbesichtigung in Newport Pagnell zu geniessen. Wunderschoene Autos die mit Herzblut gefertig wurden. Wer mal gesehen hat, wie Karosserieteile von Hand ueber Holzmodelle gedengelt werden, der versteht den Begriff Manufaktur.
Beeindruckend auch der Instandhaltungsservice fuer aeltere Modelle.
Auch wenn diese Zeiten vorbei sind, die Dinger sind einfach ein Traum.
Frank
Der Kennzeichen-Wechsler war+ist halt immer gut angelegt bei der Zubehör-Auswahl..;o)
Ich saß auf der letzten IAA in einem Aston Martin.
Die Menschen die dort arbeiteten behandelten jeden mit Respekt, auch wo die Autos so teuer waren.
Man durfte sich sogar dem One 77 nähern und wohl möglich, wenn man sehr freundlich war, auch mal reinsetzen!
Das macht nicht mal Porsche, die um einiges günstiger sind!
Das ganze Auto roch richtig nach Leder, der Alcantara Himmel war wirklich so hochwertig.
Da interessiert es nicht Bohne, wenn ein 911 Turbo ein wenig schneller auf der Strecke ist. Das sind einfach schnelle GTs, in dem man schnell aber auch komfortabel genießerisch dahin gleitet.
Das waren dann aber aber Besuchertage oder?
Happy Birthday Aston Martin! Auf weitere 100 Jahre !
Wirklich tolle Autos. Muss ich echt sagen. Elegant und sportlich mit viel understatement. Klasse!
Nur dieser umgelabelte Kleinwagen geht garnicht! Dieses Kapitel vergisst man besser (auch wenn es wohl noch nicht vorbei ist).
Eine der faszinierensden Marken überhaupt. Ein Glück gibt es sie noch, wobei ich die alten Modelle noch lieber mag und in einem anderem Forum über ein unglaubliches Video über den V8 Vantage gestolpert bin.
Favoriten: Vanquish S, LeMans, V8 Vantage (alte)
Geht es nur mir so, dass die "fruchtbare" Zusammenarbeit mit Zagato m. M. n. eher furchtbare Ergebnisse zutage gefördert hat?
So finde ich z. B. den normalen DB4 sehr viel schöner als den DB4 Zagato, und dieses spätere, hier in der Bildergalerie auch abgebildete rote Designexperiment V8 Volante aus Zagato's Feder sieht einfach nur unaussagekräftig und unstimmig aus. Wie manch misslungenes Japaner-/Koreaner-Modell aus derselben Zeit...