Bahnchef Grube fordert Maut für Fernbusse
Eine Maut für Konkurrenten
Bahn-Chef Grube beklagt ungleichen Wettbewerb mit Fernbusbetreibern und fordert eine Extra-Maut. Das sehen die Busbetreiber anders: Die Bahn sei schließlich hoch subventioniert.
Dortmund/Berlin - Bahnchef Rüdiger Grube hat die Einführung einer Maut für Fernbusse gefordert. "Wir müssen pro Person und Kilometer im Bahn-Fernverkehr mit Trassenbenutzungsgebühren von sechs Cent rechnen. Die Fernbusse zahlen für die Nutzung der Straßen keinen Cent Maut", sagte Grube den "Ruhr Nachrichten" (Samstag). Die Bahn werde bei EEG-Umlage, Stromsteuer und Klimaabgabe mit über 300 Millionen Euro jährlich zur Kasse gebeten. "Bus-Anbieter zahlen auch da keinen Cent. Hier ist der Gesetzgeber gefragt", so der Bahnchef. "Faire Wettbewerbsbedingungen erfordern auch eine Maut für den Fernbus."
Beim Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) stießen Grubes Äußerungen auf Unverständnis. Denn der Verband sieht die Wettbewerbsvorteile klar auf Bahnseite. "Die Bahn erhält jährlich Milliarden-Subventionen vom Staat. Damit finanziert sie auch die Gebühren für Trassenpreise", sagte Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard am Samstag. Der Bus fahre ohne jeglichen Zuschuss komplett eigenwirtschaftlich, durch die Mineralölsteuer kämen die Anbieter für alle Infrastrukturkosten auf. "Wer faire Wettbewerbsbedingungen will, der muss die Subventionen für die Bahn abschaffen", sagte Leonard.
Die Bahn leidet unter der Konkurrenz der preisgünstigen Fernbusse
Im Fernverkehr mit ICE und Intercity hatte der Konzern 2014 bei den Fahrten ein Minus von 1,5 Prozent zum Vorjahr verzeichnet. Grube kritisierte auch die "Kampfpreise" der Fernbus-Konkurrenz: "Die meisten Fernbusse fahren mit Verlust, obwohl sie in Sachen Steuern und Abgaben im Vergleich zur Bahn massiv bevorzugt werden."
Der Busverband wertete den Vorstoß des Bahnchefs als Ablenkungsmanöver. "Grube will mit seiner Fernbusmaut-Forderung nur von dem schlechten Verhandlungsergebnis mit der GDL ablenken, neue Streiks stehen bevor und werden sich auf das Ergebnis der Bahn auswirken", sagte Leonard.
Update: Das Bundesverkehrsministerium hat einer Maut für Fernbusse indes eine Absage erteilt. Eine Sprecherin von Minister Alexander Dobrindt (CSU) sagte am Samstag auf Anfrage in Berlin, das Ministerium habe keine entsprechenden Pläne. Dem Magazin "Focus" hatte Dobrindt im Februar gesagt: "Eine Omnibusmaut würde mit 0,2 Cent pro Fahrgast je Kilometer den aktuellen harten Wettbewerb mit der Bahn auch nicht groß verändern." Er könne der Bahn nur raten, sich dem Wettbewerb mit den Fernbussen aktiv zu stellen und eigene Fernbuslinien weiter auszubauen.
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Netter Versuch... NICHT 🙄
Meinetwegen soll die Bahn Pleite gehen und verschwinden. Die frech überhöhten Preise, die miese Qualität und Sauberkeit ist für das Geld eine Unverschämtheit!😤 Dazu wird Ihnen Geld in den Arsch geschossen, dass sie dann sinnlos verprassen. Gute Züge, wie z.B Schlafzüge und Autozüge werden stark zurückgefahren, da nicht rentabel..... Nicht rentabel? Ihr kriegt so viel Geld vom Staat, um den Bürgern Annehmlichkeiten zu beiten, auch wenn sie vieleicht nicht 100% Gewinnabwerfend sind! Schämt euch! Die Fahrkarten werden immer teurer, die Qualität immer schlechter und dazu verbrennt ihr auch noch unsere Steuergelder! Man sollte die Fernbusse subventionieren und nicht die Bahn!
Und weil er behauptet, Fernbusse würden keinen Cent klimaabgaben ect. Zahlen: Aus was bestehen den bitte 50% des Kraftstoffpreises???😤
Die Fernbusse sind aktuell aber auch nicht rentabel. Die Preise, die wir sehen, werden künstlich niedrig gehalten, um überhaupt mal den Markt zu eröffnen.
Die niedrigen Preise im Fernbusmarkt resultieren aber auch aus einem enormen Kampf um Kunden unter den Unternehmen. Ich beneide die Fernbusfahrer nicht. Hab erst letztens im Stau wieder gesehen, wie einer über einen Rastplatz abgekürzt hat.
Ich bin aber weiter der Meinung, dass Bahn und Bus verschiedene Kundenkreise ansprechen. Und gerade für Leute, die keinen Platz im Zug reservieren, ist der Bus einfach interessanter, wenn man Zeit mitbringt. Gerade zu den Spitzenzeiten sitzt man im Gang und ärgert sich über defekte WCs. Das hat man im Bus eher nicht. Und zur Not kann der noch an nem Rastplatz halten.
Ich finde es ebenfalls eine Frechheit das Fernbusse keine Maut zahlen aber nicht aus Solidarität zur Bahn, sondern einfach aus Prinzip - so ein Bus wiegt nun mal mehr als 7,5 Tonnen. Belastet er die Straßen weniger, weil er statt Güter Menschen transportiert? Gerade im Hinblick auf die geplante PKW Maut hat das einen sehr bitteren Nachgeschmack.
@ tino27: Genauso wie der Bus in der Not auf dem Rastplatz halt macht, kann die Bahn auch auf der Strecke halten. Das ist ja schon mehrfach vorgekommen. Notfalls halt am nächsten Bahnhof.
Das Bahnen zu Spitzenzeiten überfüllt sind, damit muss man nun mal leben. Es ist Personalmäßig kaum möglich wegen einer oder zwei zusätzlichen Fahrten einen extra Zugführer zu bestellen, der danach (nach 60 min?) wieder Feierabend macht.
Sehe ich auch so.
Die Maut müsste auch für alle Straßenbenutzer gelten. Oder fliegen E-Autos, Transporter und ...über die Strassen?
Die Bahn.... zum Reisen? Seit meinem Führerschein und wegen .... nein... TROTZ der Kinder im Haushalt keine Alternative. Das letzte Mal mit dem Zug fahren MUSSTE ich vor wohl 17-18 Jahren. Mit den Überführungskennzeichen nach Bamberg, um dort meinen SL im Autohaus abzuholen. 😆 Da habe ich "ganz oben" und ganz "unten" in Sachen Reisekomfort an einem Tag erleben können.
Ich verstehe das Gejammere von Grube nicht. Das Streckennetz in Deutschland gehört doch meines Wissens der DB AG. Somit fließen die gezahlten Milliarden für die Trassenkilometer doch wieder ins Unternehmen, wohingegen ein Reisebusunternehmen von der Maut kaum einen Cent wiedersehen wird.
Ich persönlich brauche weder Bus noch Bahn (zum Reisen).
Das die Mautfrei sind wusste ich auch nicht...
Das ist tatsächlich komisch, da ein Bus nicht viel weniger wiegt als ein LKW. Aber gut, der Bus darf auch 100 fahren.
Zur Bahn.
Nur weil die es nicht geschissen kriegen einen ordentlichen Service anzubieten, sollen die Busse jetzt extra bezahlen?
Ich stehe beiden Transprtmedien kritisch gegenüber.
Die Fernbusse verblasen jede Menge Diesel. Der wird zu großen Teilen aus Rohöl gewonnen. Und beim Öl fallen mir Stichworte ein wie: Peek Oil oder auch Fracking.
Kurzum, das Öl wird nicht mehr.
Dagegen werden die meisten Züge mit Strom betrieben. Da Fallen mir Worte ein wie Windenergie, virtuelles Kraftwerk, Sonnenenergie etc. pp.
Anstatt die Windräder auf dem Meer aus dem Wind zu drehen, könnte die Energie einfach ins Bahnnetz gespeist werden.
Aber das geht bestimmt nicht so einfach.
Ich empfinde die Fernbusse als Rückschritt. Hatte aber gehofft, dass es vlt. einen Weckruf bei der Bahn gibt. Wenn ich schon so überhöhte Preise habe, dann könnte dem Kunden mal etwas Service geboten werden.
Meine Freundin ist derzeit in ihrem Anerkennungsjahr vom Studium aus. Dafür darf sie ein Schülerticket benutzen. Die Dinger sind echt Teuer geworden.
Wenn ich sehe wie hoch der DB Anteil in unserem Semesterticket ist, bekomme ich einen Brechreitz. Da kann ich nur dagegen stimmen.
Ich habe zu Hause eine regionale eine Schienentrasse im Blick. Außer dem Regionalverkehr alle halbe Stunde kommt da nichts. Wieso ist das Bahnnetz so schlecht ausgelastet?
Ne, der Fisch beginnt am Kopf zu stinken. Da gehört umgedacht und nicht rumgeheult.
Nicht, dass die Abteilung Personenbeförderung Schiene in der Deutschland GmbH geschlossen wird.
Tja, schon 1935 wussten sie, dass die Bahn gegen den Fernbus keinen Schnitt macht - also haben sie ihn ganz einfach, quasi, praktisch mehr oder weniger verboten.
Waren clevere Leute damals an der Regierung...nä Moment...😱
Wenn's der Bahn gut tut, dann soll der Bus halt Maut zahlen.
Ein LKW bis 3 Achsen Euro6 kostet 12,5Cent/km - macht beim halb vollen Bus einen halben Cent pro Fahrgastkilometer...das wird die Bahn nicht retten und die Fernbusse nicht kratzen.
Wieviele km Autobahn bekommt man eigentlich für ein S21?
Die 3-achsigen Reisebusse die unterwegs sind wiegen rund 25-26 Tonnen. Das ist deutlich mehr als ein leerer 5-achs Sattel-LKW.
Sehe ich genauso, allerdings wirds bei der PKW-Maut mit den Schadstoffklassen ja auch konterkariert.
das problem bei der deutschen bahn ag sind doch nicht die gestiegenen kosten. das problem ist die ag.
irgendwann wollen die aktionäre ihr geld auch verzinst haben. und zwar möglichst hoch.
und wie holt man sich dieses geld? durch einschränkungen überall.
lg
paul
Der alte Sack braucht nicht aufmucken solange sein Unternehmen ein derart grottiges Angebot bietet, dass von den meisten nur mangels Alternativen und nicht aus freiem Willen heraus genutzt wird...
Die Bahn AG ist im Prinzip nach wie vor ein Staatsunternehmen auch wenn es privatrechtlich organisiert ist. Der Deutsche Staat ist der einzige Aktionär. Was auch gut so ist. Auch wenn ich normalerweise Anhänger der freien Marktwirtschaft bin so finde ich, dass die Grundversorgung (Bahn, Wasser, Strom, Gas, Post usw.) in staatlicher Hand sein sollte.
Selbst wenn die Bahn AG irgendwann mal an die Börse geht, was aber aktuell nicht mehr geplant ist, werden Schienenetz, Bahnhöfe usw. "staatlich" bleiben.
Eine Maut für Fernbusse ist allenfalls bei gleichzeitigen drastischen Kürzungen der Bahn-Subventionen sinnvoll, da sie ansonsten zu einer inakzeptablen Wettbewerbsverzerrung zwischen den Konkurrenten führen würde.