Einmalige Oldtimer-Auktion
Eine Zeitkapsel mit 489 Autos
Der Autohändler Ray Lambrecht hatte ein eigenwilliges Geschäftsmodell: Er verkaufte nur Neuwagen, Inzahlungnahmen behielt er. Jetzt wird seine Sammlung versteigert.
Pierce, Nebraska – Es gibt sie noch, die echten Scheunenfunde. Autos, die jemand vor einer Ewigkeit abgestellt und vergessen hat. Unter Staub und Dreck warten sie auf ein zweites Leben. Der einstige Ruhm in Lack und Chrom schimmert durch ihre Patina.
Ray P. Lambrecht besitzt viele dieser vierrädrigen Schätze. Allerdings musste er nicht nach ihnen suchen, denn er selbst hat sie abgestellt. Über Jahre sammelte er hunderte Chevrolets auf seiner Farm. Jetzt, im Alter von 95 Jahren, löst er seine Sammlung auf und lässt die Autos im September versteigern.
Der günstigste Preis für jeden Chevrolet
Die Geschichte hinter Ray Lambrechts Kollektion ist so beeindruckend wie die Autos selbst. 1946 eröffnete er gemeinsam mit seinem Onkel Ernest ein Chevrolet-Autohaus. Wenig später verließ Ernest aus gesundheitlichen Gründen das Unternehmen. Ray übernahm die Leitung und stellte seine Frau Mildret sowie einen Mechaniker ein.
Schnell wurde Ray für seine Preis-Philosophie bekannt: Er ließ niemals mit sich handeln, bot die Autos aber so günstig wie möglich an. Kunden aus dem ganzen Land reisten nach Pierce, Nebraska, einige Fahrzeuge gingen sogar ins Ausland. Ray verkaufte immer Neuwagen. Denn er war sich sicher, dass nur ein fabrikneues Fahrzeug seine Kunden glücklich macht.
500 Autos, die nicht mehr neu genug waren
Diese Einstellung ging so weit, dass er nicht einmal Modelle aus dem jeweils vergangenen Jahr anbot. Zum Modellwechsel stellte er die neuen Modelle in die Verkaufshalle und lagerte das einjährige Altblech ein. Gleiches geschah mit Fahrzeugen, die er in Zahlung nahm. Sie standen nicht zum Verkauf, er stellte sie in die heimische Scheune. Als Rays Vertrag mit Chevrolet nach 50 Jahren auslief, hatte er fast 500 Fahrzeuge gesammelt.Ray konnte sich bisher nicht von ihnen trennen. Er liebt Autos, seit er seine Mutter im Alter von neun Jahren zum ersten Mal zum Einkaufen gefahren hat. Sieben Meilen weit steuerte er damals das 1927er Chevy 2-Door-Coupé. Einige seiner Schätze sind bis heute kaum mehr gefahren. Ihre Wegstreckenzähler zeugen von nur wenigen Radumdrehungen. Insgesamt besitzt Ray 50 Fahrzeuge mit weniger als zehn Meilen auf dem Tacho.
Folie auf den Sitzen, Staub auf dem Blech
Ray erinnert sich an die einzelnen Geschichten von all seinen Autos. Nicht jedes hat die Jahre des Stillstandes überlebt, einige taugen bestenfalls als Teilespender. Andere wirken auf den ersten Blick rostfrei, auf vielen Sitzen liegen noch die originalen Schutzfolien. Manche haben nie den Ausstellungsraum verlassen. Unter dicken Staubschichten verbergen sich Chevy Bel Air, Impala, Cameo und Chevelle im Auslieferungszustand.Am 29. September 2013 kommen Rays Autos unter den Hammer. Mit ihnen lässt der Autonarr originale Ersatzteile, Werkzeuge und Prospekte versteigern. Mindestpreise gibt es nicht. Wer mitbieten möchte, kann das online auf der Seite des Auktionators erledigen. Aber Vorsicht: Standschäden können teuer werden. Die unbenutzten Autos kann man außerdem nicht in Deutschland zulassen – für eine erste Anmeldung fehlt die passende Abgasnorm und ein H-Kennzeichen gibt es auch nicht.
Quelle: MOTOR-TALK
aaah - moderne Schatzfundstelle!!
Aus welchen Gründen können denn solche Fahrzeuge in Deutschland nicht zugelassen werden?
Zitat: "... Die unbenutzten Autos kann man außerdem nicht in Deutschland zulassen – für eine erste Anmeldung fehlt die passende Abgasnorm und ein H-Kennzeichen gibt es auch nicht...."
Wir sind schon ein tolles Land... 🙄
Da frage ich mich, warum es kein H-Kennzeichen gibt?
Vom Alter her dürften doch genug der Fahrzeuge dafür infrage kommen..
Weil die Fahrzeuge für ein H-Kennzeichen vor mehr als 30 Jahren erstmals zugelassen sein müssen.
Ohne Erst-Zulassung kein H.
Und für eine heutige Erstzulassung erfüllen die Fahrzeuge nicht die aktuellen Abgasvorschriften....somit in D nicht zulassungsfähig.....schade
Bleiben nur noch Überführungs- oder Kurzzeitkennzeichen.
Ein H Kennzeichen gibt es erst 30 Jahre nach der Erstzulassung. Die neuwertigen Modelle wurden aber nie zugelassen.
Gruß aus der Werkstatt
Constantin
H-Kennzeichen gibt es nur für Fahrzeuge, die vor 30 Jahren oder mehr das erste Mal zugelassen wurden.
Diese Fahrzeuge wurden aber noch nie zugelassen, sind also vor dem Gesetz immernoch Neuwagen.
Da sie aber nicht die für Neuzulassungen notwendigen Kriterien erfüllen (Abgasnorm) können sie in D nicht mehr zugelassen werden. Ein Umweg wäre u.U. die Zulassung in einem anderen Land und dann der Import nach D, das müsste bei solchen Klassikern baujahrbedingt machbar sein.
Aus demselben Grund hat BMW übrigens damals die komplette 800er-Serie die noch bei den Händlern stand mindestens als Tageszulassung angemeldet, da diese noch Euro 1 hatten und nach den Euro2-Normen nicht mehr zulassungsfähig gewesen wären. Ein ähnliches Schicksal erfuhren meines Wissens nach kürzlich die Focus RS.
Ich schätze mal dass das Alter ab EZ berechnet wird....gibt es die noch nicht, ist das technisch gesehen ein Neuwagen - und die Anforderungen an solche kann er natürlich vorn und hinten nicht einhalten.
EDIT: da war jemand schneller 😆
Find ich aber schade! Das sollte eher mal am Herstellungsdatum festgemacht werden...der Mann hat echt den Traum vieler Jungs geträumt 😊 Autos einfach aufheben und für kommende Generationen auheben. Ne Corvette aus den 60ern/70ern in Neuwagenzustand 😆 Wahnsinn 😊
Nur hätte er sich vielleicht noch überlegen können die trockenzulegen oder sowas, wer weiß ob die Motoren noch brauchbar sind nach all der Zeit.
Hmm
moment da muss es aber doch ein Schlupfloch geben in Sachen H- Kennzeichen ! Wenn ich so ne alte Kiste die in den USA unterwegs und zugelassen war ( Camaro , Mustang, Challener, BelAir etc) aus den USA nach D Importiere kriege ich die ja auch in D erstmalig zugelassen.
Oder wird dafür der Title als Referenz benötigt um damit die Erstzualssung in den USA zu belegen ?
mfg
Carsten
Der Wahnsinn! Ich nehme sie ALLE! 😊
Das ist ein Irrglaube. Das Fahrzeug muss innerhalb der EU zugelassen gewesen sein. USA-Zulassung zählt in Zeiten von Euro 3 & 4 nicht mehr. Bis 2008 ging das noch. Heute nicht mehr.
Weiss jemand, ob das Zulassungsverbot auch für die Schweiz gilt bzw. ob dort die gleiche Regelung gilt bezüglich Erstzulassung etc.?
Dürfte ich Sie hierzu um eine belastbare Quelle bitten? Ihrer Aussage zufolge wäre dann seit 2008 kein Oldtimer aus den USA in Deutschland zulassungsfähig, allerdings sind mir mindestens 2 Personen bekannt, die noch in diesem Jahr einen amerikanischen Oldtimer importiert und mit H-Zulassung angemeldet haben.
Mir ist auch mindestens 1 Wagen bekannt.
Ein gute Bekannter von mir hat im letzten Jahr bei einem USA-Aufenthalt einen 66er Mustang privat gekauft, dann nach Deutschland importiert, und fährt jetzt ganz offiziell (nach einigen Umbauten von Licht, Blinker etc.) mit H-Zulassung.
Selbst vor kurzem kam (ich weiß nicht mehr wo genau) im Fernsehen ein Bericht über Oldtimer aus den USA. Es gibt hier in Deutschland Firmen die auf Kundenwunsch in die USA fliegen und das Wunschauto (nur Oldtimer) dort kaufen, dann nach D importieren und hier nach den üblichen Umbauten mit H-Kennzeichen an die solventen Kunden übergeben.
Mfg
Andi