Schweizer Nationalrat bewilligt zweiten Gotthard-Straßentunnel
Eine zweite Röhre für den Gotthard-Tunnel
Der Schweizer Nationalrat genehmigt den Bau einer zweiten Röhre beim Gotthard-Straßentunnel. Eine endgültige Entscheidung gibt es aber erst nach der Volksabstimmung.
Bern - Der Schweizer Nationalrat hat den Bau einer zweiten Röhre für den Gotthard-Straßentunnel bewilligt. Das entschied das Gremium nach einer emotional geführten Debatte am Donnerstag mit 109 zu 74 Stimmen bei vier Enthaltungen. Der Ständerat hatte sich bereits zuvor für eine zweite Röhre ausgesprochen. Die Schlussabstimmung am Freitag gilt nur noch als Formalität.
Letzte Entscheidung fällt in der Volksabstimmung
Das letzte Wort werden jedoch die Schweizer Bürger haben. Verkehrsministerin Doris Leuthard erklärte, ohne Volksabstimmung könne der Betrieb von je zwei Fahrspuren pro Richtung nicht aufgenommen werden. Der neue Gotthard-Tunnel soll ab etwa 2020 innerhalb von sieben Jahren gebaut werden. Anschließend soll der bestehende, 1980 eröffnete Straßentunnel gesperrt und saniert werden. Ab etwa 2030 sollen dann beide Tunnel je einspurig betrieben werden.
Der bestehende Gotthard-Tunnel ist mit 16,9 Kilometern Länge der drittlängste Straßentunnel der Welt und der längste in den Alpen. Er verbindet Göschenen im Kanton Uri mit Airolo im Kanton Tessin.
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Es ist einfach der grösste Witz... 😆
Erscheint mir auch etwas viel Aufwand für etwas, was man im Grunde heute schon hat. 😕
Das Problem wird sein das man die alte Röhre sanieren muss.
Das geht nur wenn der Verkehr ruht.
Man hat also entweder die Wahl der Vollsperrung und den damit verbunden Umleitungen, oder man baut eine zweite Röhre und lässt die alte offen.
Da ist die zweite Lösung schon die angenehmere und auch sichere. Aber halt teurer.
Das Problem ist die Sanierung.
Der alte Tunnel muss 2030 spätestens saniert werden und diese Bauarbeiten werden ein Jahr lang dauern.
Ergo wird der Tunnel ein Jahr lang gesperrt werden, der Verkehr muss aber logischerweise weiter gewährleistet werden.
Das hat dann zu mehreren Lösungsvorschlägen geführt.
Das Problem ist, dass die Schweizer Bundesverfassung indirekt eine zweispurige Nutzung verbietet. So würde die Kapazität des Tunnels die des Schienenverkehrs überschreiten. Die Schweizer Verfassung verbietet es Individualverkehr bei Vorhaben des Bundes mehr zu fördern als den Schienenverkehr.
Aber 15 Jahre Zeit sind natürlich ein Zeitfenster, wo so ein Artikel durch Referenden relativiert werden kann.
Also ist letztendlich Sicherheit gewonnen ab 2030, aber keine Ausweitung der Kapazität erreicht?
Könnte etwas mehr sein bei so viel Aufwand!
Genau so ist es.
Nur der Aufwand ist trotzdem gerechtfertigt, denn die Alternativen bei einer Vollsperrung (d.h. bei Verzicht auf eine zweite Röhre) sind insgesamt teurer als der Bau der zusätzlichen.
Daher macht das schon Sinn, auch wenn die Kapazität gleich bleibt.
Aber dass es am Ende wieder nur eine Hin- und Zurückspur gibt...so eine glorreiche Idee könnte auch in D fabriziert werden. Man ist sich also doch ähnlicher als man manchmal denkt! 😆
(Ja ich habe die Argumente und Gründe für den einspurigen Verkehr über mir gelesen! 😉)
Wobei ich mich beim Gotthard frage, ob das eine rein schweizerische Angelegenheit, da es doch wohl eine Europastrasse ist?
Also die nationalen Bevorzugungen des Schienenverkehrs doch eher in den Hintergrund treten müssten. Irgendwie scheint hier Steuer- und Vignettenverschwendung absehbar.
Das ist so. Das hat vor einem Jahrzehnt im Rahmen der Bilateralen ordentlich Krach gegeben, als die Schweiz versucht hat ihren Huckepacktransport und die Bevorzugung des Schienenverkehrs durchzusetzen.
Nach dem Wikipedia Fast Food - Wissen ist die ECE sogar für die Europastraßen zuständig, eine Kommission der Vereinten Nationen.
Die Vorgängerorganisation wurde kurioserweise in Genf gegründet😊
Also ich bin kein Ingenieur, Experte oder sonstwas, aber einen Tunnel für eine Spur graben, kann doch nicht effektiv sein?
Nunja, es gibt einen so genannten Alpenschutzartikel, welcher vor ~20 Jahren von unserem Volk angenommen wurde. Dieser schreibt eben die Kapazitätsbeschränkung vor.
Daher gibt es auch jetzt zu 99% nochmal eine Abstimmung, da viele befürchten, durch eine zweite Röhre würde die Kapazität erhöht. Dieses Argument kann ich auch nachvollziehen, obschon ich mir zwei Röhren wünschen würde (ob jetzt ein oder zweispurig ist mir erstmal egal)
Und auch die Einmischung seitens EU wird bei zwei Röhren befürchtet.... wie man ja auch schon an den Komentaren hier etwas ablesen kann nicht mal so unrealistisch 😉
Selbstverständlich sind wir Schweizer die Einzigen, die über diese Verkehrsstrecke bestimmen können und sollen. Da hat sich die EU schön rauszuhalten. Ganz egal wie wichtig die Strecke sein soll, sie führt noch immer 100% durch unser Land.
Wems nicht passt kann ja über Ö oder FR ausweichen.
Und das könnte das Problem für die Alpen sein, also sollte interational unter Führung und Bevorzugung der Schweiz abgestimmt werden.
Für den Verlauf der Strassen und die Nummerierung ist ECE zuständig, korrekt.
Entscheidungen bezüglich Kapazität, Ausbau etc. obliegen aber noch immer dem jeweiligen Land.
Nunja, es ist effektiver, als die einzige Röhre zuschliessen, Pass ausbauen / befahrbar halten im Winter, Verladestationen und Zubringer zu bauen....
Natürlich soll das abgestimmt sein. Allerdings hat unsere Regierung nur wenig Spielraum, sollte das Volk eine zweite Röhre und / oder eine Kapazitätserhöhung ablehnen.