Honda Clarity mit Brennstoffzelle, Batterie oder Plug-in-Hybrid
Eins, zwei, drei - Honda gegen Ioniq und Mirai
Der Clarity gehört zu den Wasserstoffpionieren auf dem Markt. 2017 ergänzt Honda die Familie um ein Elektromobil und einen Plug-in-Hybrid. Vermutlich nicht bei uns.
Detroit – Alle reden vom Toyota Mirai, dabei war Honda mit dem Clarity viel früher dran. Schon 2008 kam die Limousine mit Brennstoffzelle auf den Markt. Es war eines der ersten serienmäßigen Wasserstoff-Autos, doch Honda verkaufte den Clarity nie direkt, er wurde nur verleast - in mikroskopischen Stückzahlen, vor allem in den USA und nur an ausgewählte Kunden.
Ende des Jahres startet die zweite Generation. Dieses Mal belässt Honda es nicht beim Wasserstoffantrieb. 2017 folgen ein Elektromobil mit Batterie und ein Plug-in. Ähnliches hat kürzlich Hyundai mit dem Ioniq angekündigt, hier beschränken sich die Antriebsvarianten aber auf E-Mobil, Hybrid und Plug-in-Hybrid. Honda verspricht ein bezahlbares Elektroauto für fünf Personen mit „Premium-Content“. Mehr erfährt man vorerst nicht. Keine Angaben zur Reichweite, oder dazu, was konkret „bezahlbar“ bedeutet.
Das Volumen-Modell unter den neuen Claritys soll der Plug-in werden, der etwas später im kommenden Jahr startet. Hier unterstützt ein Elektromotor einen Benziner. Die rein elektrische Reichweite gibt Honda mit 40 Meilen nach US-Zyklus an. Das sind gut 64 Kilometer.
Honda Accord Hybrid kommt 2016 nach Amerika
Neben den neuen Clarity-Versionen bringt Honda auch eine neue Generation des Honda Accord mit Hybrid-Antrieb auf den Markt. Mit kombinierten 212 PS aus seinem 2,0-Liter-Benziner und soll er nach US-Zyklus (EPA) rund 49 Meilen mit einer Gallone Sprit schaffen. Das entspricht 4,9 Liter auf 100 Kilometern.
In Deutschland bietet Honda zur Zeit keinen Hybrid an. Das Coupé CR-Z und der Insight wurden schon vor geraumer Zeit aus dem Programm genommen. Der Jazz Hybrid sollte in diesem Jahr kommen. Aktuell, so teilt Honda Deutschland auf Nachfrage mit, gibt es dazu aber keine Pläne mehr. In Japan musste das Modell bereits mehrfach zurückgerufen werden, mit hohen Kosten.
Zu hohe Kosten für eine Europa-Markteinführung offenbar. Denn Europa und Deutschland sind für Honda keine Hybrid-Märkte. Obwohl die Japaner mit dem Insight im Jahr 2000 zu den Hybrid-Pionieren gehörten, kamen sie nie an den Erfolg von Toyotas Prius heran.
In den USA sieht Honda genug Potenzial. Vom Accord Hybrid sollen mehr als doppelt so viel Autos pro Jahr verkauft werden wie vom Vorgänger zu seinen besten Zeiten. Honda hofft also auf knapp 30.000 Fahrzeuge – im Vergleich zum Prius wenig (2015 wurden in den USA gut 185.000 Exemplare verkauft). Aber offenbar genug, um wirtschaftlich Sinn zu ergeben.
Der Clarity Fuel Cell kostet 500 Dollar im Leasing
Erwartungen an den Clarity formuliert Honda nicht. In der Version mit Brennstoffzelle dürften die Stückzahlen überschaubar bleiben. Dessen Reichweite soll rund 300 Meilen betragen (rund 480 Kilometer). Aufgetankt wird in drei bis fünf Minuten – vorausgesetzt, man findet eine Wasserstofftankstelle. Das Brennstoffzellenpaket ist laut Honda um ein Drittel kleiner als beim alten Clarity, die Energiedichte 60 Prozent höher. Der komplette Antrieb, der etwa die Größe eines V6-Motors haben soll, passt unter die Motorhaube.
Pläne, den Clarity in irgendeiner der drei Varianten in Europa anzubieten, sind noch unausgegoren. Bei der Präsentation des Clarity Fuel Cell im letzten Jahr auf der Tokyo Motor Show hieß es, dass eventuell ein Dutzend Fahrzeuge auch nach Deutschland kommen könnte. Konkrete Pläne fürs Elektromobil und den Plug-in-Hybrid gebe es nicht, sagte uns ein Sprecher auf Nachfrage. Preise gibt es auch für die USA bislang weder für die Elektroversion noch für den Plug-in. Der Clarity Fuel Cell wird wieder verleast, die monatliche Rate wird bei 500 Dollar liegen.
Als erstes werden Kunden in „ausgewählten kalifornischen“ Märkten bedient. Damit dürften primär die Regionen rund um San Francisco und Los Angeles gemeint sein. Hier gibt es nicht nur die entsprechende umweltbewusste Kundschaft, sondern auch ein vergleichsweise dichtes Netz an Wasserstofftankstellen. Eine liegt strategisch günstig etwa auf halbem Weg zwischen den beiden Städten am Interstate-Highway I5.
Kalifornien - wo sonst. Da gibt es auch die weltweit schärfsten Umweltauflagen bzw. Abgasvorschriften.
Der wesentliche Unterschied zu Europa aber ist, sie tun auch in erheblichen Umfang was für die notwendige Infrastruktur (Ladestationen, Wasserstofftankstellen).
Einen Accord Hybrid gibt es in den USA schon seit 2014. Scheinbar kommt jetzt ein Update.
Die sollten das System mal auch nach Europa bringen. Immerhin ist es sparsamer und stärker als das von Toyota. 😉
Jaja... Kalifornien... Land der tree hugger und Prius-Fahrer...
http://walrus.wr.usgs.gov/seeps/ca_fields.html
🙄
Davon abgesehen find' ich den Clarity ganz nett, jo.
1. Kauft hier keiner, da hierzulande zu teuer.
2. Höre ich schon das Gejaule: warum kein Kombi
Optisch deutlich schöner, als der Mirai...
Bin mal gespannt, ob sich Wasserstoff-Antriebe durchsetzen können oder ob es nur eine technologische Sackgasse ist.
Mit passender Ladeinfrastruktur ist Wasserstoff ein super Energiespeicher für das Auto.
Schön aus erneuerbarem Strom, der zeitweise im Überfluss vorhanden ist, Wasserstoff produzieren und dann in fünf Minuten das Auto volltanken. Gleichzeitig gibt es den Komfort eines elektrischen Antriebs.
So kann ich mir die Zukunft vorstellen.
Es freut mich, dass Honda hier zum Thema Wasseratoff auch mal mit einem Artikel gewürdigt wird.
Da Kalifornien die Devise ausgegeben hat, irgendwann Abgas Zero zu erreichen (Jahreszahl habe ich nicht mehr im Gedächtnis), dürfte sich Wasserstoff und Elektro durchsetzen. Im übrigen haben zahlreiche andere US-Bundesstaaten die Normen von Kalifornien bereits übernommen. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass dort das Angebot an E-Fahrzeugen, Hybriden und Wasserstofffahrzeugen ganz anders aussieht, als in Europa.
Leider ist Wasserstoffverflüssigung sehr energieintensiv. 🙁
Aber ein Rohstoff der quasi unendlich verfügbar ist. 😊
Gäbe es entsprechende Infrastruktur hier und die Preise wären im mittleren 5stelligen Bereich.
Morgen stünde ein solcher Wagen bei mir auf dem Grundstück. Ich liebe solch Technologien (alles rund um das H )
Würde sich auf unserem Planeten nicht alles ums Geld drehen, wären wir wahrscheinlich schon viel weiter.
Ich habe in dem Beitrag nirgendwo einen projektierten Preis für Deutschland gefunden.
Hast du da Infos aus einer anderen Quelle?
Hallo MT Redaktion, der Honda Accord Hybrid wurde in den USA bereits 2013 aufgelegt. Man hat sich zwischenzeitlich eine kurze Auszeit genommen um den Wagen zu überarbeiten. Es muss also heißen "Honda Accord Hybrid kommt 2016 wieder nach Amerika".
Ansonsten ist es schade dass sich Honda vom europäischen Markt zurückgezogen hat, dies ist aber die alleinige Schuld von Honda Europe, welche den Wagen in keinster Weise beworben und unterstützt haben. Viele Kunden wusste nicht einmal, dass es einen Jazz oder einen Civic als Hybrid gab.
Nach dem Diesel Abgasskandal wäre genau die Gelegenheit wieder mit Hybridfahrzeugen einzusteigen und die Ölbrenner auf den Schrottplatz der Geschichte zu schicken. Gerüchten zufolge, arbeitet man bei Honda Japan an einer Verkleinerung des i-MMD Hybridsystems aus dem Accord Hybrid, welches das unglückliche Hybrid-Doppelkupplungssystem im akutellen Fit Hybrid ersetzen soll.
Immerhin entwickeln sie die Technologie weiter. Wird nicht massentauglich aufgrund der Tanksituation, aber bestimmt eine Ergänzung für die Antriebssysteme der Zukunft.
Gehe von verfügbaren Modellen (zur Zeit !) in den USA aus - für den Honda Insight, Honda Accord Hybrid, Toyota- und Hyundai-Hybride. Der Toyota Mirai allerdings ist auch in den USA sehr teuer.
Für die neuen Hondas Clarity und die Varianten Hyundai Ioniq gibt es allerdings auch in den USA noch keine Preise.
Wenngleich das alles netto-Preise dort sind, so ist die Steuer oder besser Sales Tax weitaus günstiger, als unsere 19% MwSt.
Beispiel Honda Insight EX (beste Ausstattung mit Navi), inkl. Sales Tax Kalifornien, kostet umgerechnet in EURO ca. 23.100,- € Liste, also unverhandelt!
Das ist das Gute daran. Egal wie energieintensiv es ist. Zu den Spitzenzeiten muss Deutschland den Strom aus den riesigen Wind- und Solarparks hier im Norden regelmäßig kostenlos ins Ausland schicken. Da ist es selbst mit dem miesesten Wirkungsgrad noch wirtschaftlich daraus Wasserstoff zu erzeugen um die Energie speicherbar zu machen.
Und das Beste: egal wie verlustbehaftet es ist, aus regenerativen Energien erzeugter Wasserstoff bleibt absolut klimaneutral.
Aber das liegt wohl noch einige Jahre in de Zukunft 😕
Hier um die Ecke wird bereits seit Ende 2014 Wasserstoff aus Windenergie in das Gasnetz gespeist. Drei normale Windräder reichen hierbei schon aus um 400 Megawattstunden pro Jahr in Form von Wasserstoff bereitzustellen. Das reicht für 1000 Brennstoffzellenautos bei ungefähr 12000 km/Jahr.
Das finde ich auch wahnsinnig interessant. Auf jeden Fall interessanter als jeder Heizölbrenner vom Betrugskonzern. Aber die Ölscheichs werden da leider auch noch ein Wörtchen mitzureden haben.