Nissan News
ELEKTRODRAHT ERSETZT MECHANIK
* X-by-Wire-System bei Lenkung, Bremsanlage und Schaltung
* Technikstudie auf Basis des Murano
* Weniger Gewicht und mehr Platz bei gleichen Außenmaßen
Leichtbau leistet in Zeiten steigender Spritpreise einen wichtigen Beitrag zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs. Noch in den Kinderschuhen steckt dabei das so genannte X-by-Wire. Diese Technik setzt Nissan jetzt in seinem EA2 ein, einem Konzeptfahrzeug auf der Basis der ersten Murano-Generation.
Anstelle von mechanischen Verbindungen werden bei X-by-Wire-Systemen wichtige Fahrzeugkomponenten wie die Lenkung, Bremsen und Getriebe über elektrische Kabel angesteuert. Viele großvolumige Bauteile fallen damit weg, wodurch sich ungeahnte Möglichkeiten und größere Flexibilität beim Packaging, dem geschickten Anordnen von Fahrzeugbauteilen, ergeben.
Steer-by-Wire und Brake-by-Wire
Indem die konventionellen mechanischen Verbindungen beim Bremssystem und der Lenkung durch by-Wire-Komponenten ersetzt wurden, erhielten die Ingenieure neben einer Gewichtseinsparung auch zusätzlichen Platz im Innenraum, ohne die Fahrzeuggröße zu verändern. Im EA2 ließ sich so eine zusätzliche dritte Sitzreihe für zwei weitere Passagiere einbauen. Gelenkt wird im Konzeptfahrzeug über ein vergleichsweise kleines Volant, das für den leichten Ein- und Ausstieg verschoben werden kann und vom Fahrer wenig Krafteinsatz abverlangt.
Das Brake-by-Wire-System nutzt anstelle von Bremskraftverstärkern, Bremsleitungen und hydraulischen Zylindern ebenfalls die elektrischen Verbindungen. Das Ergebnis sind neben einem Platzgewinn auch kürzere Pedalwege.
Insgesamt konnte Nissan mit den By-Wire-Systemen die Innenraumlänge des EA2 im Vergleich zum Serienmodell um 110 Millimeter auf insgesamt 2.600 Millimeter strecken.
Shift-by-Wire
Der Einsatz des By-Wire-Systems bei der Getriebeschaltung ermöglicht die Installation einer verschiebbaren Mittelkonsole, wodurch sich der Bewegungsraum für Fahrer und Beifahrer vergrößert.
X-by-Wire spart nicht nur Platz und Gewicht ein, sondern schont damit auch noch Umwelt und Geldbeutel und steigert die Fahrzeug-Performance erheblich.
Quelle: Nissan Presseclub
Waah! Elektronik ist unzuverlässig! Geht immer kaputt!
Das Auto ist unsicher! Sowas darf nicht auf die Strasse!
Sowas ist lebensgefährlich für Fahrer und alle anderen!
- Da hat Nissan die Büchse der Pandora ordentlich aufgerissen 😉
Mal sehen was das noch gibt, in sowas liegt jedenfalls die Zukunft, auch wenn ich bei unserer heutigen Sparwahngesellschaft nicht weiß ob ich das gut finden soll. Aber das hat andere Gründe als die rein elektronische Ansteuerung, sowas gibts bei Flugzeugen schon seit jahren, und zwar äusserst zuverlässig. Wenns Nissan richtig macht können die damit einiges im Automarkt reissen, also toi toi toi von meiner Seite aus, der Markt braucht mal bewegung 😊
Ein normales Lenkrad hätte es auch getan.
Errinnert mich irgendwie an sowas.
http://shop.strato.de/.../TE-889XLS-BE_m.JPG
Oder ist das nur hochgeklappt zum Einsteigen?
Ähm...
Gewichtseinsparung: Die Gewichtseinsparung mit Servomotoren statt mechanischen Verbindungen dürfte nur marginal sein, wenn die Servos nicht sogar schwerer sind.
Schonen der Umwelt: Ein Elektromotor ist also einfacher zu recykeln als ein paar Metallteile. Aha.
Kostenfaktor: Servomotoren sind also billiger als ein paar Metallteile...
Man mag mich ewiggestrig nennen, aber eine Kiste, bei der ich weder eine mechanische noch eine hydraulische direkte Verbindung von der Lenkung zu den Rädern, bzw. vom Bremspedal zu den Bremsen habe, werde ich mir erst zulegen, wenn es keine anderen mehr auf dem Gebrauchtmarkt gibt. Gerade wenn ich dann in der Pannenstatistik der aktuellen ADAC-Zeitschrift wieder lese, dass knapp 50% der Ausfälle elektronisch bedingt sind...
Jep. Die wichtigen Systeme sind 7fach abgesichert *, und der Kostenfaktor spielt wohl auch weniger eine Rolle als bei einem KFZ.
Ja, ganz ehrlich - ich hätte Bammel in so einem Auto. Am besten dann noch alles über BUS ansteuern 😱
Aber der Trend wird sich wohl nicht aufhalten lassen.
*) zur 7fachen Absicherung: Hab' ich so im Kopf (stand glaube ich so mal in einem ADAC-Artikel, in dem es um x-by-wire-Systeme ging), und bin mir auch sehr sicher bei der Zahl, aber irgendwie erscheint sie mir doch recht hoch. Wer hier die genauen Daten hatt (falls ich falsch liege), immer her damit.
/edit
Pfuscher war zu schnell: Wenn die Servomotoren nicht die Bremshydraulik betätigen, sondern die Bremsklötze direkt ansteuern, ist eine Gewichtseinsparung möglich. Dito Lenkung. Ich ging von Verbindung elektrisch/hydraulisch aus, was hier vermutlich nicht der Fall ist.
Da geb ich Pfuscher recht, auf die mechanische verbindung sollte man besser nicht verzichten. Auch wenn's billiger wäre, die paar Groschen für die Sicherheit sollten da sein.
mfg Micha
Das Problem ist aber, dass auch heute die (noch vorhandenen) mechanischen Verbindungen keine Garantie für sicheres Fahren mehr bieten.
Man denke nur mal daran, wieviel Elektronik sich heute schon ins Geschehen einmischt: was ist denn, wenn ABS und ESP auf die Idee kommen, mal munter die Vollbremsung zu unterbinden und die Bremsleistung stark zu reduzieren? Was ist, wenn der Spurassistent oder die automatische Einparkhilfe plötzlich bei voller Fahrt das Lenkrad herum reißen wollen? Und wie ist das bei Opel, wo das elektronische Gaspedal schon bei halbem Weg dem Motor Vollgas diktiert, auch wenn der Fahrer das gar nicht will? Oder bei VW, wo das elektronische Gaspedel gelegentlich dem Motor nach Lust und Laune gar nichts mehr diktiert?
Ich habe bei meinem Auto von Baujahr '92 noch richtig schöne, mechanische bzw. hydraulische Verbindungen. Nur mit ABS und hydraulischer (aber drehzahlabhängiger) Servounterstützung. Im Winter verhindert das ABS wirksam jede effektive Verzögerung und im Sommer hat nach längerer, schneller Autobahnfahrt schon mal die Servolenkung auf der Verzögerungsspur die Rückkehr der Unterstützung verweigert - mit dem Effekt, dass Lenken fast unmöglich wurde.... 🙁
Meine Sympathie gilt aber einem Auto wie dem Lotus Elise: keine Servolenkung, kein ABS, kein ESP, keine Traktionskontrolle. Keine Elektronik, die sich einmischt. Leider aber zu teuer das Gefährt...
Gruß,
Christian
Geht mir ähnlich. Ich hab mir jetzt zwar auch ein verweichlichtes Auto gegönnt, aber da ist eher alles elekrisch und fast nichts elektronisch. Na ja, OK, das ABS und die Motorsteuerung vielleicht.
Da sage ich nur, daß ich lieber nen Omnibus im Auto hätte als einen Datenbus. Ich habe beides von Beifahrerplatz aus erlebt und das Auto, wo ein Omnibus hineingefahren ist, habe ich später noch gekauft. Wer's wissen will: es war ein Nissan Micra GL
Bei den Flugzeugen ist es längst Praxis und da meckert keiner...
Wenn die Systeme im Auto den gleichen Sicherheits- und Verarbeitungsstandard wie im Flugzeug bekommen, wird kaum jemand meckern. Da das nicht der Fall sein wird...
Problem: beim Flugzeug sind grundsätzlich alle Bedienungs- und Kontrollelemente, alle Sensoren, Aktoren und Kabel mindestens (!) doppelt vorhanden und die Computer sind je nach Flugzeugtyp mindestens vierfach vorhanden und überwachen und korrigieren sich gegenseitig. Das wird beim Auto schon platzmäßig nicht klappen.
Ganz beiläufig: die Elektronik eines Flugzeugs nimmt den Platz eines kleinen Einfamilienhaus-Kellers ein und hat eine Leistungsaufnahme, für die man einen ganzen Kleinwagenmotor auf Volllast zur Energieerzeugung benötigen würde.
Gruß,
Christian
Hallo,
ich stelle mir das grade vor ... mit Softwar von Mikkisoft! Ohhh Gott ... ich geh lieber zu Fuß ...!
Flugzeugelektronik muss auch etwas mehr Regeln 😉.
MFG MArcell
Wie steuert man eigentlich den A380?😉
Das Problem wird die Massenproduktion und der Geiz der Leute bei der Wartung sein.
Wie soll die Beifahrerin bei der hohen Mittelkonsole eigentlich noch den Fahrer erreichen können?
😆
Garnicht. Das ist ein weiteres Sicherheitsfeature. Nennt sich "Blow-Stop" 😆
@Patti: Das nächste mal Klammer ich den Kram gleich in Ironietags, ok? 😉