Crashtest: Nachlässige Sicherung gefährdet Leben von Kindern
Eltern, nehmt Euch Zeit beim Anschnallen
Es ist nervig, aber es muss sein - und es muss richtig gemacht werden. Ein aktueller Crashtest zeigt, wie wichtig die richtige Sicherung von Kindern im Auto ist.
Hamburg - Eigentlich weiß es jeder: Im Auto sollten Kinder nicht auf dem Schoß der Eltern sitzen. Zu oft darauf hinweisen kann man dennoch nicht. Eltern, die ihre Kinder "nur mal kurz" ohne Kindersitz transportieren, bringen sie im Ernstfall schon bei geringen Geschwindigkeiten in Lebensgefahr. Das zeigt ein Crashtest der Zeitschrift "Auto Test" (Ausgabe 7/2015) und der Prüforganisation Dekra.
Der Beifahrer kann bei einem Aufprall nach vorn geschleudert werden, das Kind auf seinem Schoß erleidet dabei Quetschungen an wichtigen Organen. Ebenfalls gefährlich wird es, wenn der Kindersitz zu groß ist. Unter Umständen prallt der Kopf bei einem Unfall gegen den Vordersitz. Ein Schädel-Hirn-Trauma und eine gebeugte oder gestreckte Halswirbelsäule können die Folge sein. Dauerhafte Nervenschäden lassen sich in solchen Fällen nicht ausschließen.
Auch ein zu kleiner Sitz kann für Kinder zur Bedrohung werden. Bei dem Test drehte sich ein Dummy aus dem Diagonalgurt. Lediglich der Beckengurt blieb am Körper. Der Brustbereich war nicht mehr fixiert, sodass sich ein Kind im schlimmsten Fall schwere Brüche an Schulter und Oberarm zuzieht. Mit sehr dicker Kleidung liegt der Gurt unter Umständen nicht straff genug an. Das Kind kann bei einem Unfall – wie im Test – an den Dachhimmel prallen.Die Tester untersuchten auch die Wirkung von Airbags auf Babyschalen, die auf dem Beifahrersitz fixiert werden. Erstaunlicherweise hatte der Dummy in diesem Test Glück. Der Airbag legte sich wie eine Glocke über seinen Kopf. Der Test weist jedoch darauf hin, dass es im Ernstfall erhebliche Verletzungen hätte geben können.
Der Airbag ist grundsätzlich auszuschalten, wenn das Kind in einer Babyschale auf dem Beifahrersitz mitgenommen wird (bei älteren Autos ist das mitunter nicht möglich). Laut "Auto Test" verunglückten im Jahr 2014 etwa 10.750 Kinder als Mitfahrer in einem Pkw.
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Quelle: AUTO TEST, dpa
Wir werden hier schief angeguckt, wenn mein Bruder für die vielleicht 200 Meter von der Apotheke zum Supermarkt das volle Programm fährt, seine Kleine in dem Kindersitz ordentlich anzuschnallen. Wegen des Reboarder-Kindersitzes selbst wurden wir auch schon von der Seite angelabert, der wäre "falschrum" für das inzwischen 18 Monate alte Kind.
Eltern, denen das Leben und die Gesundheit der Kinder wichtig istt, sind offenbar in der Minderheit.
Ich kann das auch nicht nachvollziehen, neben den Eltern die ihre Kinder überhaupt nicht sichern (auf dem Schoß oder auf der Rücksitzbank) gibt es sich auch einige die Ihr Kind falsch sichern (weil zu viele Fehlerquellen)
Spricht man aber diese Eltern an, bekommt man nur dumme Antworten. Was sollen die denn auch sagen, denn "ich fahre vorsichtig" geht ja nicht, denn es hilft einem nicht, wenn einem ein anderer reinfährt.
Danke liebe Auto Test. Und wieviele als Fahrer? 🙄
Wieder mal so ein Sommerloch Thema. Eltern, gebt euren Kindern keine Messer zum Spielen! In etwa genausoviel Informationsgehalt. Das man den Airbag ausschalten soll steht doch in jedem Auto auf der Sonnenblende oder der Verkleidung. Alles andere ist eine Frage des gesunden Verstandes.
Man kanns aber auch mit der Vorsicht übertreiben.
Trotzdem machen viele Eltern das immer noch falsch oder kümmern sich einfach nicht drum.
"Nur mal gschwind..." wird in vielen Fällen von Eltern vorgelebt.
Was ist denn da so schwer dran, seinen Kids die wichtigsten zeitgemäßen Dinge vorzuleben und ähnlich der Schulvorbereitung im Kindergarten mit Gedichten und Liedern hier mit Sinnsprüchen zu untermauern?
"Papa Gürtel" war schon zur Kleinkindphase gängig, später der Spruch "Erst gurten dann spurten" so verinnerlicht wie "Beim Essen spricht man nicht" oder "Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen".
Auch der Kindersitz war kein Problem. Den hat sich mein Sohn nämlich selbst ausgesucht. Größe 1-3, Testsieger 2010, auf den ist er noch heute mächtig stolz. Mittlerweile schnallt er sich selbst an und ich kontrolliere nur noch.
Aber die Datenerhebung der laschen Transportsicherung wundert mich nicht. Geschätzte 60% der Leute sind nun mal nicht fähig, ihren Kopf zum Denken zu benutzen. Genau für solche Leute wurden Gurtwarner programmiert.
In meiner Kindheit gab es noch keine Gurte bzw. keine automatischen. "Anschnallen" war auch nur für Doofe. Ich erinnere mich aber an eine spätere Story von meinem Fahrlehrer, der einem sehr starken Bauarbeiter, der meinte sich selbst am Lenkrad abstützen zu können, mal den Vergleich einen 50 km/h-Aufpralls mit einem Sprung vom 10m-Brett ins leere Becken erzählte und fragte, ob der starke Mann denn den Sprung wagen würde. Was dieser verneinte, er sei ja nicht dumm und natürlich sei es nicht möglich, diesen Sprung mit den Händen abzufangen. Nach den Worten meines Fahrlehrers hat der Mann sich dann immer angeschnallt. Also: welche Eltern würden ihr Kind vergleichbar mit einem ungesicherten 50 km/h-Aufprall von 10m Höhe auf einen Betonboden werfen?
@ladafahrer
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Hallo,
sowas ist kein Sommerloch-Thema, sondern kann gar nicht oft genug propagiert werden. Ich kenne selbst genug Beispiele, wo das "nicht ganz so ernst" genommen wird. Zur Not fährt man ein paar Kilometer auch mal ohne Sitz wo mit.. Ist ja nur innerorts, was soll da schon passieren... 🙄
Wenn mich ein Elternteil mal bittet ihn mit Kind schnell wohin mitzunehmen und ich habe keinen zusätzlichen Kindersitz an Bord, dann verweigere ich das. Auch wenn ich dann blöd angesehen werde....
Gruß Jürgen
Hi,
passend dazu der Appell die Familienparkplätze für diejenigen Freizuhalten die sie wirklich brauchen.
Denn das korrekte anschnallen ist in engen Parklücken noch schwieriger wenn nicht unmöglich. Die Familienparkplätze dienen schließlich auch dem Schutz der anderen vor Dellen.
Gruß Tobias
Stell Dich morgens bei uns an den Kindergarten und schau Dir an, wie eine große Anzahl der Kinder "angeliefert" wird.
Meist sind es aber die "Gelegenheitsmitnehmer": Oma oder Opa, die das Kind ausnahmsweise mal fahren aber auch Eltern, die zusätzlich zu den eigenen (gesicherten) Kindern noch das Nachbarkind mitnehmen.
Jetzt in der Sommerzeit sind mit diese Woche aber auch schon mehr als einmal Urlauber aufgefallen, deren Kinder so wie wir damals in den frühen 80ern gereist sind: völlig ungesichert auf der Rückbank...
@turbotoni:
Das kannst Du vergessen, solche Appelle erreichen nur taube Ohren. Selbst Mütter mit Kindersitzen im Auto aber ohne Kinder parken auf diesen Plätzen und zeugen davon wie engstirnig die Menschen sind.
Ich gebe den Betreibern auch mit Schuld, da diese Plätze oftmals nahe am Eingang sind. Von mir aus könnten die weiter weg sein und dadurch für die Egoisten unattraktiver werden.
Nahe am Eingang, aber weit weg von den Einkaufswagen. Von daher sind sie beim lokalen Supermarkt (zumindest für mich) eher unattraktiv und werden vorwiegend von Rentnern genutzt...
Bei meinem Supermarkt hat man die Plätze nahe am Eingang gebaut und die Einkaufswagen waren auch direkt am Eingang. Nun hat man das Gebäude erweitert und von den 4 Parkplätzen auch noch 2 weggenommen um den Einkaufswagen dort einen Unterstand zu bieten. Dort parkt inzwischen alles und wenn die Plätze besetzt sind stehen die Autos auf den Behinderten Parkplätzen.
Natürlich kann man auf diesen privaten Plätzen parken wie man will und es handelt sich mehr um Empfehlungen als um feste Regeln, jedoch könnte man auf eine Art moralischer Verpflichtung hoffen, leider vergebens...
Reicht es im Normalfall nicht aus, wenn man... nun ja... einfach einmal einen Blick in die mitgelieferte Bedienungsanleitung wirft? 😕
Völlig richtig!