Schiersteiner Brücke ab der Nacht zum Montag wieder frei
Ende für das Verkehrschaos am Rhein
Mehr als zwei Monate war die Schiersteiner Brücke für Autos gesperrt. Jetzt soll das dadurch ausgelöste Verkehrschaos ein Ende finden.
Mainz/Wiesbaden (dpa) - Mehr als zwei Monate nach der Sperrung können ab der Nacht zum Montag wieder Autos über die Schiersteiner Brücke fahren. Die wichtige Autobahnbrücke über den Rhein war nach einem Bauunfall am 10. Februar gesperrt worden und hatte die Region in ein Verkehrschaos gestürzt. Das Bauwerk habe der Probebelastung standgehalten, erklärte der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz am Samstag in Mainz. Ab 05.00 Uhr am Montag sollen demnach Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen die Brücke wieder passieren dürfen.
Gestern waren Fernsehbilder zu sehen: Offenbar musste eine relativ aufwändige Überwachung der 3,5 Tonnen Grenze installiert werden, bis hin zu ggF automatisch schliessenden Schranken (wird wohl relativ ernst sein, die Belastungsgrenze).
Man kann also nur hoffen, dass versuchte Verstösse gegen die Gewichtsbeschränkung nicht zu regelmässigen Totalblockaden führen. Die Erfahrung lässt jedoch anderes befürchten.
OMG was für ein Ende? Eine BAB Brücke nur bis 3,5 Tonnen Fahrzeuge, das soll wohl ein Witz sein?
Diese Brücke ist das Symbol der maroden Verkehrsinfrastruktur in Deutschland! Schon seit 2006 ist diese Brücke als nicht mehr sanierungsfähig bekannt. Aber ein alter Mann sitzt in Berlin und freut sich über seine "schwarze Null". Armes Deutschland, wie ein Entwicklungsland. 😱
Die fehlende Rheinbrücke zwischen Koblenz und Worms ist seit Jahrzehnten ein Thema (Niersteiner Brücke) ohne konkretes Ergebnis. Kleinstaaterei zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz inklusive. 🙄
Vielleicht könnte die Bundeswehr eine Behelfsbrücke... ach vergiss es!
http://de.wikipedia.org/wiki/Schiersteiner_Br%C3%BCcke
Die über 50 Jahre alten Verkehrsneubauten der 1960er Jahre in Westdeutschland (damals hatte man Geld und es wurde viel gebaut) sind durch Überlastung überwiegend in einem kritischen Zustand.
Siehe Rheinbrücke in Leverkusen.
http://www.strassen.nrw.de/projekte/a-bei-lev/bauabschnitt-1.html
Deutschland schafft sich ab. 😉
Die maroden Brücken werden aber unnötigerweise durch LKW-Fahrer weiter beschädigt, die sich nicht an die geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen halten. Und fast alle LKW-Fahrer kümmert das Tempolimit auf den Bauwerken ein Dreck.
Kannst ja mal zum Hamburger Elbtunnel fahren. Dort werden die Tunnels auch öfters gesperrt wegen der Höhenkontrolle für Lkws...
Obwohl ich derzeit sagen muss das man die Autobahn in Hamburgs Norden lieber meiden sollte. Der Ausbau der Autobahn und der Deckel verursacht in letzter Zeit lange Staus.
... sag ich doch 😉 😜
Das liegt aber auch an den lächerlich geringen Geldbußen für Fahrer und Unternehmer bei solchen Verstößen. Solange der wirtschaftliche Gewinn durch einen solchen Verstoß immer hoch höher ist als die Geldbuße selbst, wird sich an dieser Ignoranz nicht wirklich etwas ändern.
Sorry aber die Jungs haben auch Termine und nur weil die Politik zu inkompetent ist die Infrastruktur in Stand zu halten, sollen jetzt wieder die LKWs büßen? Der Wohlstand in diesem Land fußt nun ein mal auch auf Warentransport respektive wir sind nun mal ein Transitland. Und das nicht erst seit gestern über Nacht.
Es war mehr als genug Zeit vorhanden alternative Modell zum LKW-Verkehr (z.B. intensiverer und einfacher Güterverkehr per Zug ab den Grenzen) zu entwickeln und die Infrastruktur anzupassen. Man hat das Geld aber lieber sonst wohin gesteckt und zeigt jetzt auf die LKWs weil das mit am einfachsten ist.
Was heißt hier "büßen"? Es geht um simple Physik/Statik und z.B. darum, dass Schweißarbeiten unter einer Brücke schlicht nicht möglich sind, wenn sich oben LKW nicht an die Regeln halten, weil es dann zu starken Erschütterungen kommt.
Sie schädigen dann also sich selbst und alle anderen, weil sie die Instandsetzung verzögern oder unmöglich machen.
Hätte man mal etwas früher angefangen und würde etwas schneller bauen, dann müsste jetzt auch nicht unter rollenden Rädern gearbeitet werden. Das gleiche wie mit der Leverkusener Rheinbrücke. Man hat quasi gewartet bis das Haus in Vollbrand steht und erst dann die Feuerwehr gerufen. Und jetzt darf die Privatwirtschaft dafür büßen, in dem die Ware länger braucht und teurer wird.
Da bist du jetzt aber beim "hätte, wäre, wenn"... so ist es nunmal nicht. Wenn ein 40 Tonner über eine Brücke donnert, wo unten drunter gerade einer ne frische Schweißnaht gesetzt hat, dann kann der eben u.U. nochmal von vorn mit dem Schweißen anfangen.
Aber klar, so funktioniert es eben auch, weil die Menschen so ticken und mittel- bis langfristige Planung/Kosten denen schwierig schmackhaft zu machen sind. Dass der Erhalt unserer immens großen Infrastruktur eben ein Schweinegeld kostet, das hat man sehr lange verdrängt (und dann war da auch noch der Zerfall der Sowjetunion).
Wieso, gibts in NRW (Leverkusen und Duisburg) doch auch schon.
Der Witz ist so gut, das hier ist gar nicht das Original, sondern die Wiederholung. Die Rheinbrücke der A1 bei Leverkusen ist ja schon längere Zeit für Lkw gesperrt.
edit: OK, vllt hätte ich vor dem Posten mal den ganzen Thread lesen sollen...
Kann man jetzt aber gerade bei der Schiersteiner Brücke so nicht sagen. Die Absenkung der Brücke war das Resultat eines nicht vorhersehbaren Bauunfalls. Wäre das Malheur nicht passiert, dann hätte die Brücke wohl noch bis zur Fertigstellung der neuen Brücke gehalten.