Seat Leon ST: Erste Fahrt im Kombi
Endlich reißt Seat die Klappe auf
Mit dem Leon ST baut Seat endlich einen Kombi, den die Marke braucht und die Käufer gebrauchen können. Er kostet weniger als der Golf, kann aber an einigen Stellen mehr.
Von MOTOR-TALK-Reporter Wolfgang Gomoll
Barcelona - Nicht alle, die einen Rucksack tragen, werden deshalb leistungsfähiger. Bei den Menschen gilt das nur für einen: Felix Baumgartner. Trotzdem bezeichnen die Autohersteller ihre Kombis gerne als sportlich. Es gibt den Sportwagon von Kia, den Sportvan von VW, den Active Sports Tourer von BMW und ab dem 23. November den Seat Leon Sport Tourer, kurz ST. Bis zur A-Säule gleicht der 4,54 Meter lange Spanier den anderen Modellen der Leon-Familie. Im Heck wird es spannend, neu, familienfreundlich.
Seat Leon ST: Alles für den Kofferraum
Hinter der Rückbank macht Seat Platz im Leon ST. Der Kombi überragt die Limousine um 27 Zentimeter, die vollständig dem Kofferraum zu Gute kommen. Das bedeutet 587 Liter Ladevolumen – 207 Liter mehr als im kleinen Bruder. Ohne spanische Designspielchen wären es noch mehr Literchen, denn der Leon ST ist nur zwei Zentimeter kürzer als ein Golf Variant. Der schluckt aber 18 bis 150 Liter mehr Gepäck (insgesamt 605 bis 1.620 Liter).Damit ist der Leon ST zwar der kleinste Kompakt-Kombi im VW-Konzern. Insgesamt liegt er aber im Mittelfeld: Ford Focus Turnier (476 bis 1.515 Liter), Toyota Auris Touring Sports (530 bis 1.658 Liter) und Opel Astra Sports Tourer (500 bis 1.550 Liter) sind im Alltag kleiner, mit umgeklappter Rückbank aber größer als der Spanier. Im Fond bleibt derweil alles wie es war, da sitzt man im ST genau so gut wie in der Leon Limousine - und ähnlich wie im Golf.
Ebener Ladeboden und etwas zu viel Nüchternheit
Mit einem Hebelgriff fallen die Rücklehnen der hinteren Sitzbank nach vorne und ergeben zusammen mit dem doppelten Ladeboden eine ebene Fläche. Zwei variable Begrenzungen sichern die Kofferraum-Nischen links und rechts. Damit fällt das Beladen leichter und der Inhalt in den Zusatzräumen purzelt nicht im Ladeabteil herum. Eine einfache Lösung, die den Alltag mit dem Kombi tatsächlich verbessert.Vorne erwartet die Insassen das routiniert coole Ambiente von Seat mit wenig Schaltern und noch weniger Zierrat. Die Verarbeitung ist solide und der obere Teil des Armaturenbretts unterschäumt.
Eigentlich möchte Seat sportlich sein – das passt aber nicht zur Cockpit-Handschrift des Wolfsburger Mutterkonzerns.
Seat Leon ST: Flink, aber nicht zu hart
Die Motorenpalette stammt ebenfalls von VW. Zum Marktstart des ST bietet Seat zehn Aggregate mit 86 bis 184 PS an. Der stärkste Benziner im Testwagen macht den Leon ST nicht zum Sportler, fährt aber angenehm zügig. Der 1,8-Liter-Direkteinspritzer mit 180 PS und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe beschleunigt den Kombi zügig über das gesamte Drehzahlband. Der Leon lenkt dynamisch ein und bleibt lange neutral. Je nach Fahrprogramm reagieren Drosselklappe, Getriebe und die variablen Stoßdämpfer mehr oder weniger zackig. Im Sport-Modus flitzt der 1,4-Tonner noch flinker um die Ecken.Seat baut den Leon ST in Matorell. Dieses Werk gilt als eines der zehn besten des VW-Konzerns – der Leon ST konkurriert also mit dem Golf Variant. 16.640 Euro kostet der spanische Kombi mit Basisausstattung. Das sind 1.200 Euro mehr als die Limousine und 2.310 Euro weniger als sein Wolfsburger Vorbild. Die getestete FR-Variante mit 1,8-Liter-Motor beginnt bei 27.720 Euro. Ein Opel Astra Sportstourer kostet bei vergleichbarer Ausstattung einige 100 Euro mehr.
Seat Leon ST: Technische Daten
- Der Testwagen: Seat Leon ST FR 1,8 TSI
- Motor: 1,8-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner
- Getriebe: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe
- Leistung: 180 PS
- Drehmoment: 250 Nm
- Verbrauch: 5,8 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 135 g/km
- 0 – 100 km/h: 7,7 s
- Höchstgeschwindigkeit: 224 km/h
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,54 x 1,82 x 1,45
- Kofferraum: 587 - 1.470 l
- Grundpreis: 27.270 Euro
- Das Basismodell: Seat Leon 1,2 TSI
- Motor: 1,2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner
- Getriebe: Fünfgang-Schaltgetriebe
- Leistung: 86 PS
- Drehmoment: 160 Nm
- Verbrauch: 5,2 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 119 g/km
- 0 – 100 km/h: 12,1 s
- Höchstgeschwindigkeit: 178 km/h
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,54 x 1,82 x 1,45
- Kofferraum: 587 - 1.470 l
- Grundpreis: 16.640 Euro
Quelle: MOTOR-TALK
Gefällt mir sehr gut. Mit dem aktuellen Leon scheint Seat ein wirklich guter Wurf gelungen zu sein. Hier im Umkreis, und der Bereich in dem ich wohne ist sonst nicht unbedingt ein großer Seat Bereich, fahren einige Leon rum. Zu 90 % als FR.
Ich selbst bin bei der Premiere den Leon schon gefahren und wenn ich einen Kompaktwagen suchen würde, wäre der Leon meine Wahl.
Hatte schon das Glück den neuen Seat Leon FR von nem Bekannten Probe zu fahren. Hammergeil das Teil ! Wenn in ein paar Jahren ein Kombi ran soll, dann wirds wohl der Leon ST FR !
Mit Voll-LED versteht sich 😆
Erst sollte es der Octavia III RS werden, aber der Leon hat mich nochmal eine Spur mehr überzeugt.
Für einen "Kombi" sieht er schon verdammt gut aus.
Wirklich sehr nett!
Mehr Auto braucht man eigentlich nicht.
Der Einstiegspreis ist für so einen optischen Leckerbissen mehr als fair.
Nur die Handbremse stört irgendwie, ich mag halt elektronische lieber.
Aber HALLO! 😱
Ich glaub ich wechsel beim nächsten Autokauf von Skoda zu Seat - schnittiger Schliiten, der neue Leon ST 😎
Sehe ich persönlich anders - lieber eine herkömmliche manuelle Handbremse.
Das freut die Deutschen bestimmt... 😮
Die Designer finden doch immer wieder eine "Geschmacks-Nische"??! 😆😕😎
Dem schließe ich mich an. War erst sehr verwundert beim Einsteigen in den Leon FR das dieser noch eine manuelle Handbremse hat, da heute ja immer mehr ne elektrische haben. Hat mich dann aber sehr gefreut 😊
Das ist wirklich ein schönes und bestimmt auch qualitativ einwandfreies Auto. Dennoch glaube ich nicht, dass der Leon ST sich im Segment der kompakten Kombis besonders hervortun wird. Seat ist eine Marke, die sowieso kaum stattfindet; hier in der Region etwa sind die Modelle trotz eines guten Händlers, der seit 1988 Seat vertreibt und ein "Name" in der Gegend ist, selten zu finden. Wenn ich hier einen Seat sehe, ist es entweder irgendein Ibiza der zweiten oder dritten Serie, oder ein 90er-Jahre-Toledo, seltener trifft man mal einen Altea oder einen älteren Leon an. Neue Seats finden allenfalls als Vorführwagen mit Händler-Werbung statt, und wenn das Autohaus die Palette tauscht, weiß niemand, wo die Vorführer hingehen - hier in der Region kauft fast niemand Seat; der Händler lebt nur vom Service älterer Modelle und dem Gebrauchtwagenverkauf sowie der Tätigkeit als Werkstatt, die alle Fabrikate betreut.
Den Einstiegspreis des Seat finde ich fair, wenn die Grundausstattung stimmt, aber das ist bei Seat eigentlich zu erwarten.
Jetzt bitte noch mal ein Bild der Brot und Butter Ausstattung, wie sie 80% der Deutschen kaufen. Also 1.2 oder 1.4 TSI mit kleinster oder mittlerer Ausstattungslinie.
Skoda und auch mittlerweile Seat bauen mit den Teilen aus den VW-Regalen gar keine so schlechten Fahrzeuge. Und wenn einem die abgespeckte Ausstattung oder lückenhafte Aufpreisliste gefällt, sollte man hier zuschlagen. Die VW-Politik ist leider, dass es in den Skoda und Seat nicht alle möglichen Assistenzsysteme gibt wie im VW oder Audi. Etwas muss ja den teureren Brüdern vorbehalten bleiben. Auch sind nicht unbedingt alle Motorvarianten erhältlich wie sie eigentlich im VW-Regal stehen würden.
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Und wenn man nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung hat, muss man sehen dass man das Beste für sein Geld bekommt. Dafür sind die Fahrzeuge von Skoda und Seat gemacht. Richtig viel Auto für kleineres Geld. Da muss man wirklich nicht zu den teuren Brüdern greifen. Damit kauft man sich nur den Namen aber nicht mehr Qualität.
Für den Seat wurde doch die gesamte Fertigungsstraße für den alten Audi A4 nach Spanien verschifft. Ein wenig Design-Anpassung der Karosserieteile und fertig ist ein neues Auto auf solider Basis.
Gut gemacht Seat, weiter so.
Von außen attraktiver als der Bruder Golf Kombi. Aber innen hat VW den Leon extra entfeinert und abgewertet, damit er den anderen Baureihen im Konzern (A3 und Golf) nicht zu sehr auf die Pelle rückt. Schade.
Schönes Auto, fahre selbst den neuen Leon.
Hatte nie ein Auge auf Seat geworfen bis der Leon kam. Bin dann von einem Audi A3 8P auf den Leon gewechselt und bin wirklich zufrieden. Fährt sich klasse und an der Verarbeitung gibt es auch nichts zu meckern. Und zum relativ geringen Kaufpreis kommt auch noch die günstige Versicherungseinstufung dazu.... 😊😊
Falsch ! Der neue Seat Leon basiert nicht mehr auf der A4 Plattform sondern ist ein Golf 7 Bruder....