„Swallow Coachbuilding“ wird bei eBay versteigert
Englische Autogeschichte zu verkaufen
Für 160 000 Euro bekommt man vier Morgan Threewheeler. Oder eine Firma, die ein Konkurrenzprodukt bauen kann. Die Swallow Coachbuilding Co.
Chichester – So traurig kann englische Geschichte enden. Bei Ebay wird die Swallow Coachbuilding Company (früher Swallow Sidecar Company) angeboten. Die Firma baute ab 1922 zunächst Beiwagen für Motorräder. 1926 ergänzten die Inhaber William Walmsley und William Lyons ihr Angebot um Karosserien. Wie damals üblich kauften sie Chassis von anderen Herstellern und rüsteten diese mit eigenen Aufbauten aus.
Die Firma wuchs, und die Wege der Gründer trennten sich. Lyons baute ein eigenes Auto und stellte es 1931 als S. S. 1 (Swallow Sidecar 1) auf der London Motor Show vor. 1934 gründete er die S. S. Cars Ltd. Motor Company. Walmsley verließ das Unternehmen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte Lyons den Namen in Jaguar Cars Ltd.
Swallow Coachbuilding: Erst viel, dann keine Geschichte
Die Namensrechte für „Swallow Coachbuilding“ erwarb 1945 eine Flugzeugfirma. Diese bauten wieder die ursprünglichen Beiwagen, ab 1954 dann ein eigenes Auto: den Swallow Doretti. Der Roadster konkurrierte mit den damaligen Jaguar-Modellen. Daraufhin drängte Lyons auf ein Produktionsende des Wagens, indem er den Investor erpresste.
Jetzt soll es mehr als 50 Jahre später wieder einen Swallow geben. In den letzten zwei Jahren hat die Firma mit den Investoren Peter Schömer und Michael Burchett ein Fahrzeug entwickelt, das mit dem Morgan Threewheeler gleichziehen soll. Der „Swallow V-Twin“ wird von einem Harley-Davidson-Twincam-Evo-Motor angetrieben und soll in zwei Karosserievarianten gebaut werden. Doch die Initiatoren scheint der Mut verlassen zu haben.
Automarke bei ebay
Bei eBay kann jetzt jeder – das nötige Kleingeld vorausgesetzt – die Namensrechte und das Swallow-V-Twin-Projekt kaufen. Laut Auktionstext sind fast alle Teile vorhanden, der Vertrieb soll über Harley-Davidson-Händler laufen. Der Festpreis liegt bei 125.000 Britische Pfund, also etwa 155.000 Euro. Alternativ würde der Verkäufer gegen einen klassischen Sport- oder Rennwagen tauschen. Angebote sind willkommen.
Quelle: MOTOR-TALK
Es gibt also doch noch Hersteller in Großbritannien, die an die Zukunft glauben...😉
Gibt es das Fahrzeug auch mit E-Antrieb, am besten original von Harley?
Und wie groß wäre dann die Reichweite und wann kommt das Nachfolgemodell?
akzeptiert der Verkäufer auch griechische Staatsanleihen als Bezahlung?
Fragen über Fragen.
Dann lieber den Morgan..........
Stolzer Preis für eine krakelige Filzstiftzeichnung aus Kinderhand und einen Haufen alter Simson Teile.
Da kauft man doch keine Autogeschichte. Nur den Namen einer seit 50 Jahren toten Marke und ein paar Teile vom Flohmarkt.
Der Makrt für Threewheeler ist wohl von Morgan genügend abgedeckt. Es wird nicht viele Leute geben, die für sowas £ 125'000.- übrig haben. Ich grüble ohnehin über diesen Preis, seit ich das Morgan-Original am Genfer Autosalon gesehen hab. Handarbeit hin oder her.
Namensrechte gibt's nunmal nicht für lau...
Noch dazu: Bedeutet "swallow" auf englisch nicht "schlucken"? 😆
Ich wollte nicht, dass meine Firma, bzw. meine Fahrzeuge so heißen. Damit wird man doch in der Kneipe ausgelacht, oder?
Du hast eine Firma in einem angelsächsischen Land? Oder willst du das ganze jetzt auf Deutschland übertragen? 😱
Die britische Automobilgeschichte ist ein einzige Aneinanderreihung von Pleiten, Pech und Pannen.
Range Rover? Jaguar? Aston Martin? Morgan? Lotus? Rolls Royce? Bentley? Was willst du uns sagen? Die Briten verfügen halt nur noch über Premium Marken und haben das VW-, Audi-, Opel-Segment beerdigt.
Nene... 😆 Ich habe meinen Satz hypothetisch formuliert. Sprich, wenn man die Namensrechte von "Swallow" und das dazugehörige Werkzeug und den ganzen Klimbimm kauft, dann hätte man ja eine Firma in England. Und übersetzt heißt "Swallow" nunmal "Schlucken". Deshalb würde ich die Namensrechte allein schon deshalb nicht kaufen... 😜
Kurze Englischlektion für nicht-pubertäre: Swallow heisst auch Schwalbe...
Range Rover und Jaguar gehört Tata, Technik Ford
Aston Martin: Technik Ford, keine Ahnung wem die gehören, auf jeden Fall nicht den Briten
Lotus: auch schon in ausländischer Hand
Rolls Royce: gehört BMW
Bentley: gehört VW
Wenn ich an British Elend (der Morris Marina, einer der schlechtesten Autos der Welt, Fahrwerk vom Minor aus den 40er Jahren) so denke, an die Rootsgruppe (der Sunbeam Imp verlor bei einer Testfahrt den Motor), die Liste lies sich endlos fortsetzen.
Hi V70
Ich möchte jetzt nicht kleinlich sein und dies ist mein letzter Kommentar dazu:
Jaguar und Aston Martin haben eigene Motoren entwickelt (und vieles Andere auch). Einiges ist wie bei fast allen Autos auf dieser Welt von Bosch, Brembo, ZF etc. Fakt ist, dass die Engländer nur noch im oberen Segment produzieren. Wem sie ghören ist in der Zeit der Globalisierung egal. Das ist heutzutage ohnehin unübersichtlich, weil im Gegenzug sogenannte deutsche Premiummarken in Ungarn produzieren (Audi TT z.B.).
Ich gebe dir Recht, dass British Leyland und die gefürchtete Lucas-Elektrik wirklich Albträume waren. Lassen wir den Engländern heute aber ihren Stolz. Sie haben's verdient.