Pick-up von Mercedes: Daimler kündigt Midsize-Modell an
Er fährt wohl niemals durch New York
Mercedes will "noch vor dem Ende des Jahrzehnts" einen Pick-up bauen. Ausgerechnet in den USA soll es ihn aber nicht geben. Daimler zielt eher auf Südamerika und Europa.
Stuttgart – Wer den Mond erobern will, braucht einen langen Atem. 1961 kündigte Präsident Kennedy an, bis Ende des Jahrzehnts einen Menschen zum Mond zu schicken. Auch wer Amerika erobern will, braucht Geduld: Heute kündigte Mercedes den Bau eines Pick-up Trucks „noch vor Ende des Jahrzehnts“ an.
Das Kuriose daran: Mercedes will gar nicht Amerika erobern. Zumindest nicht das Pick-up-Land Nordamerika, das Land von Ford F-150, Chevrolet Silverado und (Dodge) RAM. Mercedes will eine Klasse darunter aktiv werden, und spart den größten Pick-up-Markt der Welt gezielt aus.
"Dieses Full-Size-Segment ist zu spezifisch auf die USA zugeschnitten", sagte der Chef von Daimlers Transportersparte, Volker Mornhinweg, dem "Wall Street Journal". Ein Einstieg sei nicht sinnvoll. Das liegt auch an der „chicken tax“, durch die sich der Import von Nutzfahrzeugen in die USA kaum lohnt.
Stattdessen will Mercedes Lateinamerika, Südafrika, Australien und Europa mit einem Ladeflächenlaster samt Einzel- oder Doppelkabine beglücken. Und Asien, wo Ford mit dem Ranger viel Geld verdient. Weitere potenzielle Konkurrenten sind zum Beispiel Mitsubishi L200, Toyota Hilux und VW Amarok.
Holz, Leder, Navara?
Wo geht es technisch hin? Wer in dieser Klasse antreten will, kommt an den Basics nicht vorbei. Länge knapp über fünf Meter, Leiterrahmen und rund eine Tonne Zuladung sind Pflicht. Die Kür wird ein Pkw-mäßig schicker Innenraum: Wie bei der neuen V-Klasse, mit Pkw-Armaturen, Holz und Leder.
Die Entwicklung gibt Mercedes deswegen auch in seine Van-Abteilung, wo V-Klasse und Vito angesiedelt sind. Bei der Motorisierung wird man voraussichtlich ebenfalls auf kräftige Vier- und Sechszylindermotoren bis zu drei Litern Hubraum setzen.
Ebenfalls denkbar: Ein Kooperationsmodell, das würde die Entwicklung stark beschleunigen. Der Daimler-Partner Nissan verfügt mit dem Pick-up Navara über ein passendes Modell, und ist in vielen der angepeilten Märkte als Nutzfahrzeugmarke etabliert. Auch wenn Daimler eher auf Kunden setzt, die sich an „Komfort, Sicherheit und Design eines Mercedes-Benz Pkw“ orientieren.
Ein "deutsches" Konkurrenzprodukt zum Amarok...mal sehen. Wird wohl eher ein Lifestyle-Fahrzeug statt ein Arbeitstier.
Gut finde ich, dass es in dieser Klasse in Deutschland endlich mal was größeres als nur 4-Zylinder-Motoren gibt. Lohnt sich aber wohl nur für Leute, die den Wagen eher als Lifestylelaster nutzen.
Ich dagegen brauch ein Arbeitstier, so wie mein jetziger Amarok, der in zwei Jahren wohl wieder durch einen Amarok in der Worker-Version ersetzt wird.
Eigentlich mag ich die Marke Mercedes ja, ich fahr auch einen, aber ganz ehrlich irgendwie finde ich wirkt das was in den letzten Jahren da präsentiert wurde so als wenn man mit der Brechstange auf wirklich jeder Hochzeit Tanzen muss. Für was braucht der Daimler denn nun einen Pick-up. Vielleicht bin ich da einfach zu konservativ und hänge an der alten Zeit wo es noch schöne, nicht jeder Mode hinterher rennende Modelle beim guten Stern auf allen Straßen gab.
Ist wohl dann wie der Amok, ein teures Spielzeug ohne Nutzwert.
Mercedes Pick-up, irgendwie will mir das einfach nicht gefallen, allein der Gedanke.
Wie ein Transporter von Audi, das ist einfach fremd ... und fühlt sich beim ersten hören nicht richtig an. (Obwohl sie bauen ja jetzt etwas über dem Q7, das fällt wieder in die Kategorie 😆)
Bin ich eigentlich der einzige dem die neue Benzfront nicht gefällt?
das wird an badge modell vom navara da kann man fast drauf wetten.
fehlt nur noch dass dacia einen großen pickup ebenfalls auf dem navara bringt dann hätten ein benz und ein dacia das gleiche basisfahrzeug.
der citan ist da ja auch gar nicht so weit weg von...
ob es sinn macht in dieser klasse auf luxus zu setzen?
ich denke nein. und was beim billigen benz rauskommt sieht man ja beim vito, vaneo, citan ganz gut
in meinen augen macht es ab einem bestimmten punkt keinen sinn mehr alle modelle unter einer marke zu verramschen. selbst wenn mercedes seit ewigkeiten eine nutzfahrzeugsparte hat paßt so ein luxus pickup nicht so richtig zur marke und ein billigbenz eben auch nicht.
Noch nie eine Prizsche G-Modell oder Unimog gesehen?
Mercedes ist auch Hersteller von Nutz- und Geländefahrzeugen. Was spricht gegen einen Pickup? Ist besser als die hundertste hochtiefgelegte A-Klasse als siebentüriges Stufenheckshootingbrakeroadstercoupecabriosuvvan. 😆
Trotzalledem, steht er gut da, bzw. sieht gut aus 😉
Mir gefällt der, kaufen werde ich den wohl nie, aber so eine Kiste im Straßenverkehr zu sehen, wäre schon schön 😆
Der Unterschied ist: Audi baut keine Nutzfahrzeuge und LKW, Mercedes hingegen schon. Wieso also keinen Pickup?
ML Pritsche.
Habe in der letzen Zeit schon deutlich Schlimmeres von MB sehen müssen...
Für den Landwirt oder Unternehmer nicht schlecht.
Das Beste dürften aber die Motoren werden, mal kein Downsizing, LKWs brauchen viel Hubraum.
Und die Entscheidung von Mercedes ist richtig, warum soll man in Nord-USA damit auf dem Markt, wo dieser bereits durch größere LKW/Pikup besetzt ist ?
Die Amis lieben eben bigger.
Hi,
der allererste optische Eindruck war, er gefällt mir!
dann auf den zweiten Blick, riesige Räder, merkwürdige rundliche Formen auch hinten, ob das wohl wirklich ein Nutzfahrzeug sein soll?
Für mich ist ein Nutzfahrzeug sowas wie mein T3. Ein Armaturenbrett aus Blech, keine sportlichen Schalensitze es muß ja auch mal mein Koffer auf den Beifahrersitz passen, wenn ich unterwegs Brotzeit mache. Der Koffer darf sich nicht in der Sitzschale verklemmen und dann womöglich noch mit den Kofferecken das Sitzpolster zerreißen. Innen kein Teppich, sondern Gummimatte. Die kann man, wenn man im Herbst auf der Baustelle war, einfach sauberwischen (im Frühjahr dann *g*).
Also nicht Staunen: oh, Geil, ein Transporter wie ein PKW, sondern einen Transporter bauen der auch einer ist und die Bedürfnisse der Kunschaft befriedigt. Keinen Etikettenschwindel machen, enfach und solide gebaut, so wie der L319, Bremer Transporter, usw. Die genannten haben Geschichte gemacht.
Aber vielleicht habe ich ja eine ganz falsche Zielgruppe im Sinn, bei einem Auto das schon im ersten Bericht nur mit der Optik "argumentiert"? Teure Technokratie für wenige?
Sowas gibt es bei deiner Hausmarke. Nennt sich Amarok SC in Standardausstattung.
Ein weiterer Schickimickishowlaster für den frustrierten Zahnanwalt, wo´s auch die Harley nicht mehr bringt. In unserer Gemeinde ist eine Holzentrindungsfirma. Die transportieren ihr Equipment mit Patrols und Toyota Hilux durch den Wald. Bei denen würden diese Life-Style Karren keinen Tag überleben.
Das Argument der größeren Pick-Ups in Nordamerika stimmt nur bedingt. Die Klasse unter dem F-150 ist mit Tacoma, Colorado und Frontier gut besetzt. Der Tacoma führt den Markt deutlich an und erreicht Verkaufszahlen von 160.000 Exemplaren. Zuladung und Anhängelast sind mit 500 kg bzw. 1,6 t recht bescheiden.
Übrigens entspricht der Nissan Frontier unserem Navara. Der US-Markt funktioniert also auch mit kleinen EU-Pickups. 2014 wurde er in den USA 63 Tsd. mal verkauft.