Citroën C3 82 Puretech 2016: Erste Fahrt, Preise, Daten

Er kann nicht alle Tricks, macht nix

Heiko Dilk

verfasst am Mon Oct 10 18:00:45 CEST 2016

Citroën hat mit dem C3 wieder einen Kleinwagen der optisch hervorsticht, ohne anzuecken. Auf der ersten Ausfahrt konnten wir uns trotz kleiner Schwächen für ihn erwärmen.

Citroën C3 82 Puretech: In Dänemark konnten wir den neuen Kleinwagen das erste Mal fahren
Quelle: Peter Besser, MOTOR-TALK.de

Skagen – Für skandinavisches Design war Citroën nie berühmt, wieso auch. Für französisches jedoch lange auch nicht. Bis sich die Marke vor einigen Jahren neu erfand, mit C4 Cactus und Picasso. Beim C3 dagegen war das freundlichste, was man über den Kleinwagen sagen konnte: dass er „gefällig“ aussah.

Jetzt kommt der Neue. Mit simplem, aber originellem Konzept. In Paris haben wir uns schon reingesetzt, jetzt ein Wiedersehen im Norden Dänemarks. Unser Testwagen verzichtet auf die charakteristischen Airbumps an den Flanken - die sind anders als beim Cactus keine Pflicht-Ausstattung. Weißer Lack, schwarzes Dach, schwarze Felgen, schwarze Radhaus-Verbreiterungen. So klare Linien hat man Citroën in dieser Klasse lange nicht zugetraut. Es ist ein Design mit einem hohen Wiedererkennungswert.

Fast schon skandinavisch wirkt der Innenraum. Gerade Linien, Luftdüsen mit abgerundeten Ecken, der große, eckige Touchscreen in Fingerspitzenreichweite. Die Textil-Sitzbezüge beweisen, dass es nicht unbedingt Leder sein muss, wenn es schick aussehen soll. Im Testwagen harmoniert der sparsam gelb abgenähte und grob strukturierte Stoff prima mit den Sitzpolstern. Ein bisschen Chrom dazu, fertig. So geht klares Alltagsdesign.

Erste Ausfahrt im Citroën C3 82 Puretech
Quelle: Peter Besser, MOTOR-TALK.de

Citroën C3: Lieber gemütlich als gehetzt

Beim Messe-Auto in Paris spannte sich Kunstleder über die Fläche, umgeben von einer rot lackierten Zierleiste. Für uns: weniger gelungen als die Textilvariante. Schlüssig wirkt das Menü des Infotainmentsystems: Der Touchscreen ist klar gegliedert, liegt in guter Reichweite, nur ein wenig zu tief. Dass die Klimaanlage über den Touchscreen gesteuert werden muss, nervt ein bisschen.

Die Schlaufen zum Zuziehen der Türen fielen schon beim Cactus positiv auf. Hier wieder. Sie sollen an das „Reisethema“ erinnern, an Spannriemen für Taschen, meint Citroën. Bei den Türinnenverkleidungen fallen einem Hartschalenkoffer ein, leider sehr preisgünstige.

Ohnehin ist das Reisen nicht die Stärke dieses Kleinwagens - trotz der breiten Lümmelsitze, die schon im Cactus gut gefielen. Jedenfalls das weite und das schnelle Reisen. Bei der Fahrt zum Einkaufszentrum am Stadtrand oder zum Kindergarten stört das nicht. Der C3 bügelt bei niedrigen Geschwindigkeiten komfortabel durch Schlaglöcher, federt nachgiebig über Tramschienen und nimmt Speedbumps mit leichtem Nachwippen. Der C3 geriet straffer als der Cactus, bleibt aber eher komfortabel.

Der 1,2-Liter-Dreizylinder fährt ordentlich, solange man ihm keine hohe Drehzahlen zumutet. Dann wird er recht laut
Quelle: Peter Besser, MOTOR-TALK.de

82-PS-Benziner mit mittelmäßigen Manieren

Dass Hektik nicht die Sache dieses Wagens ist, liegt vor allem an der indirekten, etwas schwammigen Lenkung. Wer ihn durch Kurven jagt, spürt kaum etwas von den Vorderrädern. Wer ihn durch die Gänge hetzt, greift außerdem in eine labbrige Fünfgangschaltung. Wer ihn die Drehzahlleiter hochtreibt, hört den Dreizylinder-Sauger, dessen 82 PS erst kurz vor 6.000 Umdrehungen anliegen. Der röhrt ungeniert, nicht kernig, sondern ungehobelt.

Citroën bietet den kleinen Motor noch mit 68 PS und als Turbo mit 110 PS an. Den Einsteigsbenziner konnten wir noch nicht fahren, für den Stadtverkehr wirkt die Mitte einigermaßen golden. Wer öfter außerorts unterwegs ist, mag über den kräftigen C3 nachdenken, oder über einen Diesel (75 oder 99 PS). Das treibt den Preis, logisch.

Unser Testwagen steht als mittlere Ausstattung „Feel“ für 14.590 Euro in der Liste. Mit ordentlicher Ausstattung (Audioanlage, Fahrspurassistent, Tempomat, Verkehrszeichenerkennung u. a.), aber einem Dach in Wagenfarbe. Schwarz, Weiß oder Rot kosten 300 Euro extra. Das Basismodell „Live“ muss ohne kontrastierendes Dach auskommen und kostet mit 82 PS 12.890 Euro. Los geht es beim 68-PS-Benziner mit günstigen 11.990 Euro.

Beim Eis nach der Testfahrt besprechen Heiko und Timo den Citroën C3 - auf jeden Fall sympathisch, lautet das Fazit
Quelle: Peter Besser, MOTOR-TALK.de

Der Citroën C3 kann nicht alle Tricks: Macht nix

Die Basis lässt sich zwar kaum aufwerten (Audio- und Klimaanlage sind bestellbar, viel mehr nicht), aber die Konkurrenz bringt das trotzdem in Verlegenheit. Der konzerninterne Rivale Peugeot 208 kostet als Fünftürer mit 72 PS mindestens 13.350 Euro. Ein VW Polo (60 PS) ist nicht für weniger als 12.600 Euro zu haben. Zwei Extra-Türen kosten beim VW 800 Euro extra. Bei den größeren Motoren und mit mehr Ausstattung sieht die Bilanz ähnlich aus.

Ganz entspannt beim Eisessen am windigen dänischen Strand finden wir insgesamt wenig am C3 auszusetzen. Dabei ist er ganz und gar nicht ohne Schwächen und Unzulänglichkeiten: indirekte Lenkung, wenig präzise Führung des Schalthebels, Geräuschniveau bei hohem Tempo.

Aber was er können soll (entspannt durch die Stadt oder über Dörfer wuseln und Wohlgefühl beim Einsteigen verbreiten), kann er gut. Das ist sympathisch, originell und nicht so teuer. Da verzeiht man dynamische Schwächen gerne.

Technische Daten: Citroën C3

ModellPuretech 68Puretech 82Puretech 110BlueHDI 75BlueHDI 100
Motor1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel
Leistung68 PS (50 kW) bei 5.750 U/min82 PS (60 kW) bei 5.750 U/min110 PS (81 kW) bei 5.750 U/min75 PS (55 kW) bei 3.500 U/min99 PS (73 kW) bei 3.750 U/min
Drehmoment106 Nm bei 2.750 U/min118 Nm bei 2.750 U/min205 Nm bei 1.500 U/min233 Nm bei 1.750 U/min254 Nm bei 1.750 U/min
GetriebeFünfgang-Handschaltung, FrontantriebFünfgang-Handschaltung, FrontantriebFünfgang-Handschaltung, FrontantriebFünfgang-Handschaltung, FrontantriebFünfgang-Handschaltung, Frontantrieb
0-100 km/h15,9 s14,6 s10,4 s15,1 s11,9 s
Höchstgeschwindigkeit165 km/h173 km/h188 km/h171 km/h185 km/h
Verbrauch4,7 l/100 km4,7 l/100 km4,6 l/100 km3,5 l/100 km3,7 l/100 km
CO2108 g/km108 g/km105 g/km92 g/km95 g/km
Länge3,996 m3,996 m3,996 m3,996 m3,996 m
Breite1,829 m1,829 m1,829 m1,829 m1,829 m
Höhe1,474 m1,474 m1,474 m1,474 m1,474 m
Radstand2,539 m2,539 m2,539 m2,539 m2,539 m
Leergewicht (EU)1.051 kg1.051 kg1.125 kg1.165 kg1.165 kg
Kofferraum300 l300 l300 l300 l300 l
Preisab 11.990 Euro (Live)ab 12.890 Euro (Live)ab 17.990 Euro (Shine)ab 17.240 Euro (Feel)ab 18.490 Euro (Feel)

 

Ohne Airbumps und in simplem Schwarz-Weiß wirkt der kleine Citroën C3 fast klassisch, nicht verspielt
Quelle: Peter Besser, MOTOR-TALK.de
Die Trennung zwischen Haupt- (unten) und Tagfahrscheinwerfern kennen wir schon vom C4 Picasso und vom C4 Cactus
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Das schwarze Dach kostet beim C3 in der mittleren Ausstattung 300 Euro extra
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Das Heck des Citroën C3 wirkt aufgeräumt und sympathisch
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Citroën C3 82 Puretech: Sommer ist anders, aber für den C3 konnten wir uns auf der ersten Ausfahrt trotzdem erwärmen
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Schönes, klares, fast skandinavisches Alltagsdesign macht den Innenraum des C3 zum angenehmen Aufenthaltsort
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Drei verschiedene Polster-Varianten sind für den Citroën C3 erhältlich, die Stoffe sollen eher an Möbel als an Autositze erinnern
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Bei unserer ersten Ausfahrt hinterließ der Citroën C3 einen freundlichen, komfortablen Eindruck
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Der Platz auf der Rückbank gibt für Kleinwagen-Verhältnisse wenig Grund zur Mäkelei, die Kopffreiheit allerdings lässt zu wünschen übrig
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Neben dem Stoff-Dekor bietet Citroën auch Kunstleder für das Armaturenbrett an, doch die Textilien wirken harmonischer
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Die Preise für den Citroën C3 starten bei 11.990 Euro, der 82-PS-Benziner kostet knapp 1.000 Euro extra
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Die Zuziehschlaufen in den Türen sollen an Taschenriemen erinnern, die Armauflage bespannt Citroën im C3 stets mit Stoff
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In den Kofferraum des C3 passen sehr ordentliche 300 Liter, die Ladekante allerdings liegt ziemlich hoch
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Gestartet wird gegen Aufpreis per Knopf, das Keyless-System gibt es ab der Ausstattung Feel als Extra: im Technik-Paket mit allerlei Extras für 1.490 Euro
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Neben den drei Benzinern mit 68, 82 und 110 PS bietet Citroën zwei Diesel im C3 an
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Der 1,2-Liter-Dreizylinder fährt ordentlich, solange man ihm keine hohe Drehzahlen zumutet. Dann wird er recht laut
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Citroën C3 82 Puretech: Frontansicht
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Citroën C3 82 Puretech: Heckansicht
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Erste Ausfahrt im Citroën C3 82 Puretech
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Der Citroën C3 bleibt in der Länge knapp unter der Viermeter-Marke
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Der Radstand beträgt fast 2,54 Meter, der Platz auf der Rückbank ist ordentlich
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Das Dach lässt sich nicht nur in Schwarz, sondern auch in Weiß und in Rot ordern. Serienmäßig lackiert Citroën es in Wagenfarbe
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Die Rückfahrkamera ist Bestandteil des Technik-Pakets, das auch Navi und Klimaautomatik sowie das Keyless-System enthält
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Dynamik ist nicht die Stärke des Citroën C3, doch die Abstimmung ist sicher und weitgehend neutral gelungen
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Die Fahrleistungen des Citroën C3 begeistern mit dem 1,2-Liter-Dreizylinder nicht unbedingt, reichen aber für die Stadt aus
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Erste Ausfahrt im Citroën C3 82 Puretech
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Erste Ausfahrt im Citroën C3 82 Puretech
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MOTOR-TALK-Redakteur Heiko Dilk im neuen Citroën C3
Quelle: Peter Besser, MOTOR-TALK.de
Zwei PS oder 82 PS? Bei der ersten Ausfahrt mit dem Citroën C3 kam es zu dieser Begegnung
Quelle: Peter Besser, MOTOR-TALK.de
Trotz einiger Schwächen machte der Citroën C3 MOTOR-TALK-Redakteur Heiko durchaus gute Laune
Quelle: Peter Besser, MOTOR-TALK.de
Beim Eis nach der Testfahrt besprechen Heiko und Timo den Citroën C3 - auf jeden Fall sympathisch, lautet das Fazit
Quelle: Peter Besser, MOTOR-TALK.de