Citroën C3 82 Puretech 2016: Erste Fahrt, Preise, Daten
Er kann nicht alle Tricks, macht nix
Citroën hat mit dem C3 wieder einen Kleinwagen der optisch hervorsticht, ohne anzuecken. Auf der ersten Ausfahrt konnten wir uns trotz kleiner Schwächen für ihn erwärmen.
Skagen – Für skandinavisches Design war Citroën nie berühmt, wieso auch. Für französisches jedoch lange auch nicht. Bis sich die Marke vor einigen Jahren neu erfand, mit C4 Cactus und Picasso. Beim C3 dagegen war das freundlichste, was man über den Kleinwagen sagen konnte: dass er „gefällig“ aussah.
Jetzt kommt der Neue. Mit simplem, aber originellem Konzept. In Paris haben wir uns schon reingesetzt, jetzt ein Wiedersehen im Norden Dänemarks. Unser Testwagen verzichtet auf die charakteristischen Airbumps an den Flanken - die sind anders als beim Cactus keine Pflicht-Ausstattung. Weißer Lack, schwarzes Dach, schwarze Felgen, schwarze Radhaus-Verbreiterungen. So klare Linien hat man Citroën in dieser Klasse lange nicht zugetraut. Es ist ein Design mit einem hohen Wiedererkennungswert.
Fast schon skandinavisch wirkt der Innenraum. Gerade Linien, Luftdüsen mit abgerundeten Ecken, der große, eckige Touchscreen in Fingerspitzenreichweite. Die Textil-Sitzbezüge beweisen, dass es nicht unbedingt Leder sein muss, wenn es schick aussehen soll. Im Testwagen harmoniert der sparsam gelb abgenähte und grob strukturierte Stoff prima mit den Sitzpolstern. Ein bisschen Chrom dazu, fertig. So geht klares Alltagsdesign.
Citroën C3: Lieber gemütlich als gehetzt
Beim Messe-Auto in Paris spannte sich Kunstleder über die Fläche, umgeben von einer rot lackierten Zierleiste. Für uns: weniger gelungen als die Textilvariante. Schlüssig wirkt das Menü des Infotainmentsystems: Der Touchscreen ist klar gegliedert, liegt in guter Reichweite, nur ein wenig zu tief. Dass die Klimaanlage über den Touchscreen gesteuert werden muss, nervt ein bisschen.
Die Schlaufen zum Zuziehen der Türen fielen schon beim Cactus positiv auf. Hier wieder. Sie sollen an das „Reisethema“ erinnern, an Spannriemen für Taschen, meint Citroën. Bei den Türinnenverkleidungen fallen einem Hartschalenkoffer ein, leider sehr preisgünstige.
Ohnehin ist das Reisen nicht die Stärke dieses Kleinwagens - trotz der breiten Lümmelsitze, die schon im Cactus gut gefielen. Jedenfalls das weite und das schnelle Reisen. Bei der Fahrt zum Einkaufszentrum am Stadtrand oder zum Kindergarten stört das nicht. Der C3 bügelt bei niedrigen Geschwindigkeiten komfortabel durch Schlaglöcher, federt nachgiebig über Tramschienen und nimmt Speedbumps mit leichtem Nachwippen. Der C3 geriet straffer als der Cactus, bleibt aber eher komfortabel.
82-PS-Benziner mit mittelmäßigen Manieren
Dass Hektik nicht die Sache dieses Wagens ist, liegt vor allem an der indirekten, etwas schwammigen Lenkung. Wer ihn durch Kurven jagt, spürt kaum etwas von den Vorderrädern. Wer ihn durch die Gänge hetzt, greift außerdem in eine labbrige Fünfgangschaltung. Wer ihn die Drehzahlleiter hochtreibt, hört den Dreizylinder-Sauger, dessen 82 PS erst kurz vor 6.000 Umdrehungen anliegen. Der röhrt ungeniert, nicht kernig, sondern ungehobelt.
Citroën bietet den kleinen Motor noch mit 68 PS und als Turbo mit 110 PS an. Den Einsteigsbenziner konnten wir noch nicht fahren, für den Stadtverkehr wirkt die Mitte einigermaßen golden. Wer öfter außerorts unterwegs ist, mag über den kräftigen C3 nachdenken, oder über einen Diesel (75 oder 99 PS). Das treibt den Preis, logisch.
Unser Testwagen steht als mittlere Ausstattung „Feel“ für 14.590 Euro in der Liste. Mit ordentlicher Ausstattung (Audioanlage, Fahrspurassistent, Tempomat, Verkehrszeichenerkennung u. a.), aber einem Dach in Wagenfarbe. Schwarz, Weiß oder Rot kosten 300 Euro extra. Das Basismodell „Live“ muss ohne kontrastierendes Dach auskommen und kostet mit 82 PS 12.890 Euro. Los geht es beim 68-PS-Benziner mit günstigen 11.990 Euro.
Der Citroën C3 kann nicht alle Tricks: Macht nix
Die Basis lässt sich zwar kaum aufwerten (Audio- und Klimaanlage sind bestellbar, viel mehr nicht), aber die Konkurrenz bringt das trotzdem in Verlegenheit. Der konzerninterne Rivale Peugeot 208 kostet als Fünftürer mit 72 PS mindestens 13.350 Euro. Ein VW Polo (60 PS) ist nicht für weniger als 12.600 Euro zu haben. Zwei Extra-Türen kosten beim VW 800 Euro extra. Bei den größeren Motoren und mit mehr Ausstattung sieht die Bilanz ähnlich aus.
Ganz entspannt beim Eisessen am windigen dänischen Strand finden wir insgesamt wenig am C3 auszusetzen. Dabei ist er ganz und gar nicht ohne Schwächen und Unzulänglichkeiten: indirekte Lenkung, wenig präzise Führung des Schalthebels, Geräuschniveau bei hohem Tempo.
Aber was er können soll (entspannt durch die Stadt oder über Dörfer wuseln und Wohlgefühl beim Einsteigen verbreiten), kann er gut. Das ist sympathisch, originell und nicht so teuer. Da verzeiht man dynamische Schwächen gerne.
Technische Daten: Citroën C3
Modell | Puretech 68 | Puretech 82 | Puretech 110 | BlueHDI 75 | BlueHDI 100 |
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Motor | 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner | 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner | 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner | 1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel | 1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel |
Leistung | 68 PS (50 kW) bei 5.750 U/min | 82 PS (60 kW) bei 5.750 U/min | 110 PS (81 kW) bei 5.750 U/min | 75 PS (55 kW) bei 3.500 U/min | 99 PS (73 kW) bei 3.750 U/min |
Drehmoment | 106 Nm bei 2.750 U/min | 118 Nm bei 2.750 U/min | 205 Nm bei 1.500 U/min | 233 Nm bei 1.750 U/min | 254 Nm bei 1.750 U/min |
Getriebe | Fünfgang-Handschaltung, Frontantrieb | Fünfgang-Handschaltung, Frontantrieb | Fünfgang-Handschaltung, Frontantrieb | Fünfgang-Handschaltung, Frontantrieb | Fünfgang-Handschaltung, Frontantrieb |
0-100 km/h | 15,9 s | 14,6 s | 10,4 s | 15,1 s | 11,9 s |
Höchstgeschwindigkeit | 165 km/h | 173 km/h | 188 km/h | 171 km/h | 185 km/h |
Verbrauch | 4,7 l/100 km | 4,7 l/100 km | 4,6 l/100 km | 3,5 l/100 km | 3,7 l/100 km |
CO2 | 108 g/km | 108 g/km | 105 g/km | 92 g/km | 95 g/km |
Länge | 3,996 m | 3,996 m | 3,996 m | 3,996 m | 3,996 m |
Breite | 1,829 m | 1,829 m | 1,829 m | 1,829 m | 1,829 m |
Höhe | 1,474 m | 1,474 m | 1,474 m | 1,474 m | 1,474 m |
Radstand | 2,539 m | 2,539 m | 2,539 m | 2,539 m | 2,539 m |
Leergewicht (EU) | 1.051 kg | 1.051 kg | 1.125 kg | 1.165 kg | 1.165 kg |
Kofferraum | 300 l | 300 l | 300 l | 300 l | 300 l |
Preis | ab 11.990 Euro (Live) | ab 12.890 Euro (Live) | ab 17.990 Euro (Shine) | ab 17.240 Euro (Feel) | ab 18.490 Euro (Feel) |
Knuffig!
In anderen Berichten werden die Türinnenverkleidungen als für die Klasse hochwertig bezeichnet. Wem glaubt man jetzt? Am Ende sind solche Berichte sinnfrei und jeder muss sich selbst überzeugen.
Vom Auto abgesehen, schafft es Citroen nicht endlich eine Preisliste zu veröffentlichen. Sehr peinlich.
Innen echt schick, außen gefällt er mir nich so gut. Den alten fand ich schicker.
Aber wieso ist er kein guter Reisewagen? Bequem scheinen die Sitze ja zu sein und da ich meistens über Autobahnen reise, ist eine labberige Schaltung ebenso egal wie das schwammige Kurvenverhalten. Wenn er bequem und bei Richtgeschwindigkeit leise ist, kann man doch prima und sparsam von Leer bis Lissabonn fahren.
Die massiven Kunststoffplanken rundum, praktisch für das französische Kontakt-einparken.
Lümmelsitze wie im Cactus, dort hatte ich sie als viel zu weiche Sofasessel empfunden.
Das große Zentraldisplay ohne schnellen direkten Zugriff auf die Klimaautomatik, unpraktisch.
Die geteilten Frontscheinwerfer und die hochbeinige Optik, sehr gewöhnungsbedürftig. Ein Peugeot 208 wirkt dagegen richtig chic und edel.
Kann man Xenon bestellen oder muss man sich mit dem Glühobst für die Hauptscheinwerfer begnügen? Falls ja, finde ich das für ein neues Fahrzeug im Jahr 2016 ziemlich schwach.
Jetzt weiß ich wo ich das Innerraum- bzw. Armaturenbrettdesign schon mal gesehen habe.
Beim Fiat Panda: https://data.motor-talk.de/.../...nuovapanda04-4258843017950665943.jpg
Das selbe Thema mit den abgerundeten Ecken. Finde ich trotzdem gut.
Von außen nicht schlecht, von innen klasse. Aber gegen labbrige Schaltungen habe ich was, und die Motorenauswahl überzeugt mich auch nicht.
Wirkt doch erstmal gelungen. Und für all die Meckerer weil der Wagen irgendwelche Ausstattungen nicht hat: Das ist ein Kleinwagen der sich eher an sparsame Kunden richtet. Da sind 110PS mehr als genug und Xenon fragt keiner nach.
Ich finde das Angebot echt ok. Rund 15.000€ für einen überdurchschnittlich ausgestatteten C3 mit 82PS sind ein guter Preis. Erst recht wenn man die üblicherweise sehr hohen Rabatte abzieht.
Die Zeiten haben sich geändert. VW bietet den Up weiterhin nur mit Glühfaden an, aber die Konkurrenz ist weiter. Selbst der Mitsubishi Space Star ist mittlerweile mit Xenon erhältlich. Der DS3 nutzt eine Kombination aus Xenon und LED.
Solange Citroen keine Preisliste veröffentlicht, bleibt alles Spekulation. Automatik wäre noch spannend. Hoffentlich grenzt Citroen seine beiden Marken nicht so hart über die Ausstattung ab
Mmhhmm, komisch, dabei werben sie mit ab Oktober bestellbar (!)?
http://www.citroen.de/modelle/zukunftsmodelle/neuer-citroen-c3.html
PS: Hier hieß es mal (im Juni), das er erst Jan 17 zu uns kommt !?!?
http://www.t-online.de/.../...rtet-charme-offensive-2017-am-start.html
Im Bericht zuvor wurde bereits im Titel negative "akzentuiert"
http://www.motor-talk.de/.../...er-kauz-mit-kompromissen-t5823515.html
Hier jetzt wieder getitelt mit negativem/Einschränkungen,
Dazu wurden die Marken ja aufgeteilt: Citroen legt jetzt mehr Wert auf Preis-Leistung. Dafür gibt es für die, die eine aufwendigere Ausstattung wollen DS.
Mir gefällt, dass schon die beiden Basismotoren genug Hubraum und Drehmoment haben und saubere Saugrohreinspritzer sind.
Klar gibt es in der Klasse welche. Aber bei vielen ist es eher als einzelnes "Premiumelement" angedacht. Nennenswerten Absatz machen die damit nicht. Und ja ich denke PSA will den C3 deutlicher vom DS3 absetzen. Wenn der C3 mehr in Richtung "Budgetmodel" geschoben wird passt es auch nicht.
Und auch ohne Preisliste ist da schon vieles recht sicher. Wenn selbst die vollausgestatteten Pressefahrzeuge kein Xenon/LED haben, wird das sehr sicher nicht bestellbar sein. Automatik bezweifle ich ebenfalls. Vielleicht ein ASG?!
Wo ist der Widerspruch? Bestellbar Oktober und Auslieferung ab Januar 2017 erscheint mir absolut plausibel. Wäre keine ungewöhnliche Frist.